Volltext Seite (XML)
Amts- un- Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Fernsprecher Nr. 21V. «el..Ndr.: Amtsblatt. 1»1« 114 ker agt die Tagesgeschichte mtaßtv. Ackerei b». feststeht, n i am S deut ln Rom n Urt en Ve it sind, ont W efel- ohlen- senden Quel- rd m- it des e von heinlich »ermißt » Gäste eobach- ich» un- Stern- eben- lunr r Kgl ionen l grüne »ffeln le «»»i. illern" enboot Ihr in s Kai- )erLei° öohen- «ast ge- Äg! in: Extra- rmmer ieilage kre ier« i. sensei- a«ge- oert.zu Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschlietzl. des „SUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. sers in Dar Preise in besonderen Artikeln gedacht. Der Kaiser wurDe bei seiner Ankunft auf dem Viktori ibahn- hofe von den Herzögen von Cornwallis und Connaught, mehrerer! fürstlichen Persönlichkeiten und den Mitglie dern des diplomatischen Korps empfangen. Der Kai ser begab sich sofort nach idem Buckingham-Palast. Im Laufe Ides Nachmittags begab sich der Monarch nach der Westminster Hall, wo er längere Zeit am Large seines verstorbenen Oheims verweilte. — Der Zustrom der Neugierigen hat auch heute, trvtzldem heute Morgen ein heftiges Gewitter nicherging, nicht nachgelassen. Von 6 Uhr morgens ab Defilierten Tausende an dem Sarge vorüber. Erscheint täglich abends mit Rusnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Deutschland. — Reichstagsersatzwahlen im letzten Tagungsabschnütt Des Reichstag es. Vier Er- jatzwahlen sielen in den letzten Tagungsabschnitt des Reichstags, in Mülheim-Gummersbach-Wipperfürth be hauptete das Zentrum sein durch den Tod des Abg. dr Witt «gefährdetes Mandat in der Stichwahl, Marx wur de gewählt, in Eisenach konnte die wirtschaftliche Ver einigung Die Schiacht nach der Schackaffaire nicht ge winnen, Der Sozialdemokrat Leber fragte glatt in der Hauptwahl, der durch das Ableben des Reichstags Präsidenten Grafen Stolberg verwaiste Kreis Oletzko- Nur leine Utopien. König Eduard soll nun zur letzten Ruhe bestattet werden, zahlreiche Fürstlichkeiten werden ihm das Ge leite geben, allen voran der deutsche Kaiser. Die Teil nahme Wilhelms II. am letzten Begängnis tut den Eng ländern besonders wohl, es schmeichelt ihnen, daß die ser hervorragende Herrscher es sich« nicht nehmen läßt, seinem Oheim die letzte Ehre zu erweisen und damit auch gleichzeitig seiner Hochschätzung Englands Aus druck zu geben. Es ist darum wohl auch nicht von un gefähr, wenn man der Kranzspende des Kaisers den hervorragendsten, am «meisten ins Auge fallenden Platz angewiesen hat und nicht minder bezeichnend ist es, daß ein Blatt »die die „Times" vom! Kaiser und von Deutsch land in den allerherzlichsten Worten spricht. Man braucht gerade einer Wertschätzung Deutschlands von diesem Blatt keine allzuhohe Bedeutung beizu ne s'm, denn oft genug hat man uns mit Schmutz beworfen. Immerhin ist der Begrüßungsartikel, welches! das Blatt unserem Kaiser gewidmet hat, ein charakteristi sches Moment. Dix „Times" zieht mit Riecht eine Pa- vellele Mischen Oheim und Neffen« und bemerkt, daß wie Eduard VII. auch Wilhelm II. alles daran setzt, um sein Land mächtig zu machen und daß inan darum trotz «aller zeitweiligen scharfen Differenzen vor der Person des Kaisers die höchste Achtung bezeigt, fa daß der Kaiser selbst wähjrjend der kritischen Zeiten nichts von seiner Popularität in England eingebüßt hätte. Wir in Deutschland werden ja in Ruhe abwarten kön nen, wie lange diese freundliche Haltung der „Times" und ihr r Hintermänner andauert- gewiß wäre uns eine aufrichtige Freundschaft durchaus willkommen, aber ebensowenig, darf es uns in dien Sinn fallen, Eng land nachzulaufen und vor «ihm zu kriechen. Viel wird darauf ankommen, ob es den Anhängern einer anti deutschen Politik gelingen Wirch einxn maßgebenden Einfluß auf König Georg zu gewinnen.. Nun will eine Kopenhagener Meldung wissen, daß König Eduard ein politisches Testament hinterlassen« habch welches be stimmte Richtlinien für die nach seinem Tode zu be folgende Politik enthält und seinen« Nachfolger auf- forDart, dw Mit den einzelnen Kontincntmächten einge gangenen Bündnisse hochzuhalten. König Georg möge in ausgleichender Gerechtigkeit bei der Behandlung der Außenpolitik sein ganzes Bestreben dafür einsetzen, daß der Friede erhalten bleibe. Dieses „Testament" ist allgemckn gehalten, nur daß es im Grunde genommen herzlich wenig, besagt, wie es auch selbstverständlich ist, daß der Nachfolger Eduards die bestehenden Bünd nisse hochhalten soll, ohne mit den Dreibundmächtcn Konflikt zu suchen. Den Wert Der Meldung noch weni ger fördernd ist ein «Zusatz, iw welchem es heißt, Kö nig Eduard habe in sxinen letzten Lebenstagen wieder holt geäußert, er hoffe zuversichtlich, daß doch noch ein mal der Tag komme, an welchem« eine erfolgreiche Dis kussion über dije Abrüstungsfrage unter allen euro päischen Mächten eihfetzen wende. Unter „Abrüstungs- frage" ist selbstverständlich gemeint, daß die übrigen Mächte, vor allen Dingen« Deutschlands ihre Rüstun gen zur See einstellem möchten«,' ein Ziel, auf welches man in England ja schon feit meh raren Jahren hin strebte, aber ohne Erfolg. Dieser Erfolg wird auch künftighin ausbleiben, denn Deutschland wird ^ch nie mals herbeilaffen könsten, auf Maßnahmen einzuge hen, welche Deutschlands Kraft und Stärke nur zum Schaden «gereichen können. Gewiß warben wir über das Maß des Notwendigen nicht hinausgehen, wir wer den uns aber nicht die Hände binden lassen uno vor «allen Dingen haben wir wirklich um England willen keinerlei Veranlassung, utopiWchen Fantastereien, wie der berühmten Abrüstungsfrage- nachzujagen. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 37. -7^— Somabend, den 21. Mai für Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,5osa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Türkei. — Konstantinopel, 19. Mai. Zwei wichtige vetlärgste Aoußerungen zur KretaseNge liegen vor: Der griechische Kabinettchef Dragumis antwortete auf die Fragje- wie sich die Regierung verhalten w üle, falls kretische Abgeordnete ins Athener Parlament delegiert werden würden, weder diese noch irgend eine griechische Regierung vermöge, dies zu verhindern. Sie würden büim ersten Versuch der Wut des Volkes zum Opfer fallen, lieber die gleiche Angelegenheit äußerte sich einer der verantwortlichsten Minister der Pforte. Wenn die griechische' Kammer dix kretischen Delegier ten aufnähme- werde' die tüjrkischp Armee am nächsten Morgen in Tessalien einrückien. Wie der Korrespon- «dent der Fran/kfurtar ZMuug hört, tragen die Schutz mächte dem Ernst der Lage Rechnung. Es finden Ver handlungen statt, welche möglicherweise mit einer Auf lösung der griechischen Kammer und zeitweiliger Sus pension Dier Verfassung enden werden. — Säl o niki«, 19. Mai. Serbien lieferte der Türkei drei nach« der Schlacht bei« Tschornalewo über die serbische Grenze geflüchtete Albangsanchefs aus. Da die serbische Bevölkerung während des ganzen Auf standes die Albanesen freundschaftlich behändsten, herrscht nunmehr wegen, des Verhaltens der serbischen Regierung große Erbitterung gegen, die Serben. Man befürchtet Zusammenstöße zwischen beiden Nationen. Amerika. — New York, 19. Mai. In Pinar bei Rio (Kuba) wurde die Gend arm e rhe kaserne durch die «Explosion von 3000 Pfd- Dynamit in die Luir ge sprengt. Hundert Personen sind tot, viele vorletzt. Die Explosion trug sich bei der Ueberführung des Dyna mits nach ein«em sicherem Gebäude zu- weil das Lager haus Der Kaserne politischer Umtriebe wegen für un sicher galt. Man glaubt vielfach«, daß ein revolutio närer Anschlag vorlidgt. Von Havanna sind Truppen abgegangent — Havanna, 49. Mas! Zu der Dynamitex- plosionin der Gien darmeri ekaserua von Pinar del Rio wird noch berichtet: Die Mehrzahl wr Opfer sind Mitglieder der« Bürgerwehr. Die Familim der Offiziere und zählreiche andere Personen sind durch Die Gewalt der Explosion getötet worden. — Washington, 19. Mai. Dein Bemühungen des Staatssekretärs Knox ist es gelungen, den Aus bruch eines Krieges zwischen Peru und Ecuador im letzten Augenblicke zu vermeiden. Die beteiligten Staaten haben eine Note unterzeichnet, in der die Zu rückziehung der Truppen versprochen und die Schlich tung der Streitfrage einem Schiedsgericht übertragen wird, Knox hat es verstanden, Argentinien und Bra silien zu gsmeistfamem Vorgehen- gegen die tti.'gslus- Ligen Raineren südamewikautschen Staaten zu veran lassen und ihnen die! Molle des Friedensrichters in Südamerika zuzuschWen- — Buenos Aires, 18. Mai. Bei dem vom deutschen Gesandten gegebenen Bankett zu Ehren des Genie valobersten Freiherrn von der Goltz hielt nach einer Ansprache des Gesandten dar Minister des Aeu- ßern eine längore Rede- in welcher er auf die Bedeu tung der Persönlichkeit des Kreiherrn von der Goltz und seine hohe Mission mit Ausdrücken lebhafter Sym pathie für Kaiser Wilhelm und für die Deutschen hin wies, welche als Förderer des Fortschritts stets will kommene Aufnahme in Argentinien fänden. Dio Rede schloß mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm» den brut schen Gesandten und Freih-rrn von der Goltz Darauf spra chen noch Freiherr von der Goltz sowie der Kriegs Minis ter, weichst hem Danke für die Auszeichnung durch Kaiser Wilhelm herzlichen Ausdruck gab, haute abend, findet zu Ehren des Freiherrn von Der Goltz im Deut schen Theater eine Galavorstellung statt. Lyck-Johanüesburg, eine alte konservative Burg, ging in dre Hände des nationalMeralen Stürmers Kochan beim «ersten Angriff War, in. Posen wurDe der mandats müde polnische Abg- v. Chrzanowski durch oen Radi kalen Nowicki abgelöst. Bei allen Ersatzwahlen machte sich Der Ruck nach links bemerkbar, ein nicht zu unter schätzendes Zeichen für die nächsten allgemeinen Wah len. Mier Ersatzwahlen stehen noch aus, deren Ergeb nisse auch sehr interessant werden. In FriedbergfBü- dingen für Dem verstorbenen Grafen Oriola, in Janer- Bollenhayn-Landeshut für den Freisinnigen Dr. Her mes, in Uckermünde-Usedom-Wolliu für den Fr,eisinni gen Dr. Delbiück und in Cannstatt-Ludwigsburg für den Nationälliberalen Dr. Hieber sind neue Männer zu küren. In allen Fällen befindet sich« der Liberalis mus in Der Defensive; wird auch- hier sich ein Ruck nach ganz links vollziehen '? Die erste Junihälfte wird schon die Antwort geben- — Entsendung, chinesisch er Marineschü ler nach D e u tschlanD Die Studien Des Prinzen Tsa! Hsün und des Admirals Sa in Deutschland ha ben, wie der „Hup." aus Marinekreisen geschrieben wird, den Erfolg gehabt, Daß 300 chinesische Studen ten als Offiziersschüler der Marine nach Europa ge sandt werden, um hier das Marinewesen kennen zu lernen. 100 Marscheschüler werden in deutschen Werf ten den Schiffsbau studieren. Die 200 anderen wer den nach Frankreich und England« geschickt. Deutsche Kolonien. — Einführung der Heimarbeit im Hin!- terlande Tsingtaus. Wie der „Ins." mit ge teilt wird, ist infolge des regen Verkehrs, den, die Be wohner des Hinterlandes von Tsingtau mit der Stadt pflegen, sowie vor allen Dingen infolge der Anregung, «Die den Chinesen hier zuteil wird- in letzter Zeit eine erfreuliche Einbürgerung der Hausindustrie in den Dör fern Des Hinterlandes zu konstatieren. Tatsache ist, daß jetzt schon ganze Dörfer, Die noch, vor ein Paar Jahren einen förmlichen Winterschlaf hielten und au ßer dec Bereitung der Mahlzeiten kein Tagewerk kann ten, Dem Spitzenklöppeln, der Weberei und der Stroh bortenflechterei gewonnen sind- Seitens der Chine sen wird dies auch voll und ganz anerkannt, zumal gerade der Kreis Tsimo, dessen sehr dichte Bevölker ung zu den ärmsten Schautungs gehört, nunmehr durch Die Hausarbeit guten Verdienst erhält. Man «ist somit mit Den Veränderungen, Die sich «unter der zwölfjährigen Deutschen Herrschaft vollzogen haben, sehr zufrieden und leitet diese Befruchtung der Tätigkeit Der «bisher zum Teil beschäftigungslosen. Bevölkerung mit Recht aus dem Aufblühen Tsingtaus her. Neben Dor Flechterei in Strohbortens die bei Der gestch gerten Nachfrage unid dem bequemem Absatz nach Tsing tau sich von Jahr zu Jahr mehr «inbüpgert und sich in Der letzten Zeit ganz, besonders ausgpDsehnt hat- beaniprucht neuerdings die Weberei mit mbberenen ja panischen Webstühlen besondere Aufmerksamkeit. Wäh rend Diese Arbeiten an. Den Webstühlen meist von den Männern ausgeführt worden, widmen sich die Mädchen und Frauen vorzugsweise dem Spitzenklöppeln. Dir fertigen Spitzen finden guten Absatz hei den fremden Frauen im deutschen Gebiet, zumal sie wirklich preis wert sind und «auch Dem verwöhntesten Geschmack ge nügen können. Der Landrat von Tsimo, Jen Tscheng, hat bereits die GenehmigMsg zu ebner Klöppelgesell- schast erwirkt, und- Die besten Sachen« sollen durch die chinesiscye Handelskammer nach Nanking zur Ausstel lung geschickt «westbem Die Spitzen aus dem Hint-r- lande von TsiDgtau finden jetzt sogar in Schanghai und am Aangtse Absatz. »kußland. — Petersburg, 19. Mäü Nach hier rorlie- «genDen Privatmeldungen hat die Revision dec Jnge- nieurvterwaltung in Kiew Unters hleist und Betrügereien von solchem Umfange ergeben, daß die Jntludanturfkandale dagegen Kinderspiel sind. England — London!, 19. Mai. Kaiser Wilhelm ist heute früh 4 Uhr in Port Vsktovia an Land gegangen und hat nach Der Begrüßung Durch die Behörden und Den Ehrendienst Die Fahrt nach London uugetcüm, wo er heute mittag auf dem Biktoriabahnhof in Lon- Don eingetroffen «ist. Obschon dfe Anzahl s«r Fürst lich leiten, die zur Teilnahme an Dev Beisetzung, rn Wind sor eintrafon, groß ist, wird doch der Ankunft des Kai