Volltext Seite (XML)
rr ISId en Vergänstt- m will, ist in « 300 000 Ul »lag« kn «h«- dervl für Neubau d« Stadtverorö. teilt ister, Leutzsch irr Skr. 10,11. >aut-,Nerv^, nd Leidende. H8-SU. abds. el „giftfrei , Lert» - L«Irm»o». ruptbahnhof. LeSsIoii 5»chS, iertstr.10,p.r. Ulli» «lk»!' vlcktzx. vers. tkitrnt-L»«. srkutsstr.k. tische > Hie,Scher,«, ivrnehm. llt. cht. Angeb. 1 an knaolk Wgeil i-Arbelter^ ler, Eingang chen. ssso. »rnti sitüdlem, enarbeiken, ispr. 14961. er Str. 24. eilen üöpfermstr- straße 7. iinxiisnliki' irbeitungS- ktelstrahe 7. 38. Sok«, „ Heimarbeit etb. Näh. ,p.l. k9106 >f. sich, auch auß. d. H. Glitte. ;rr w. einen für mittl. Zerrsch.gef. ^önlgspl.3, abzugeben. »3SLI d. Namen >erl. Abzg. PZ>g- d. Namen I. Abzug. PZig- «asa. k. riu.-«. !N penbel. ampfhel,. ich geteilt e. -ppenbel. >ung tUNg Da«. »A.mehr !« t. Trepp. t«r. paff. >t., Gatt, ohnang ichuppan Nr. 488 Schrlfllrilung und S«schLfl8st»ll«: Zohamiltgafle Nr. 8 Donnerstag, den 23. September F«rnspi«ch-Anschl»b Nr. «892, «SSZ und N6S4 1915 Me mWe ÄrfteltW bei Iömburg diiWrcheii Der deutsche Tagesbericht Das Wölfische Bureau meldet amtlich: Gröhes Hauptquartier, 23. September. Westlicher Kriegsschauplatz Begünstigt Lurch die klare Witterung, herrschte auf der ganzen Front sehr rege Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien und der Flieger. Ein anscheinend gegen die Kirchhofstellung von Souchez beabsichtigter Angriff kam in unserem Feuer nicht zur Durch führung. Ein feindliches Flugzeug stürzte in unserem Feuer nördlich von St. Mvn6hould brennend ab; ein anderes muhte nach Luftkampf südöstlich von VouzierS landen, die Insassen sind gefangengenommen. Ueber Ponk-L Mousson schoh eiu deutscher I Neger im Kampf mit zwei Franzosen den einen ab; das Flugzeug stürzte brennend zwischen der deutschen und französischen Linie nieder. Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg Südwestlich von Lennewaden ist der Kampf noch nicht abgeschlossen. Bei unserem Gegenangriff wurden gestern 150 Gefangene gemacht. Auch westlich von Dünaburg gelang es, in die russische vorgeschobene Stellung einzudringen; 17 Offiziere, 2105 Mann, vier Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Gegenangriffe gegen die von uns südwestlich von Dünaburg genommenen Linien wurden abgewiesen. Der Widerstand der Aussen von nördlich von Oschmjana bis östlich von Subokniki san der Gawia) ist gebrochen; unsere Truppen folgen dem weichenden Gegner, der über tausend Gefangene zurückließ. Der rechte Flügel kämpft noch nördlich von Nowo- g r o d e k. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern Westlich vonWalowka wurde die russische Stellung genommen. Dabei wurden drei Offiziere, 380 Mann ge fangengenommen und zwei Maschinengewehre erbeutet. Weiter südlich ist die Lage unverändert. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen Nordöstlich und östlich von Logischin wird weiter gekämpft. Südöstlicher Kriegsschauplatz Di" Lage ist unverändert. Emeitenm- der KriegrgeWzone m MUmd Eigener Drahkbericht (r.) Kopenhagen, 23. September. Nach Meldungen aus Petersburg wurden alle Gouverne ments westlich de« DonftusseS als Kriegsgefahr zone erklärt. Der Don ist der drittgrößte Strom Europas. Er entspringt im Gouvernement Tula, wird bet Woronesk schiffbar und mündet bei Asow ins Asowsche Meer. Die russische Nordarmee vor einer neuen Katastrophe Eigener Drahtbericht Zürich, 23. September. Der «TogeSanzeiger schreibt: „Die russische Nordarmee steht vor einer neuen Katastrophe, deren Umfang noch gar nicht abzusehen ist. Don Norden her ist die Umfassung dieser Armee bereit« vollständig geworden und vonSüden drängt dieArmeedeSPrin- zen Leopold von Bayern in Gewaltmärschen gegen Minsk vor, um dem linken Hindenburgschen Flügel die Hand zu reichen. Gelingt die Einkreisung restlos, so erleben wir eine welthlstorisch« Katastrophe.' Die Umbildung des russischen Kabinetts Eigener Drahtbericht (r.) Basel. 23. September. Die .Basier Nachrichten' meiden aus Petersburg: Nach der Rückkehr des Finonzministcrs Bark soll, wie die Zeitung .Wjedomostl" meldet, die Umbildung des M inisteriums beginnen. Der Finanzminister und der Unterrichtsmintster sollen aus dem Kabinett ausgeschieden werden. Da; deutsche Eingreifen au der serbischen Raat Telegraphischer Bericht tu. Don der Schweizer Grenze, 23. September. Die Pariser Presse verzeichnete vorgestern nicht ohne Beunruhi gung das Eingreifen der Deutschen an der serbischen Front und bereitete die öffentliche Meinung im Zusammenhang da mit auf dir Wahrscheinlichkeit vor, daß die Verhandlungen der Alli ierten mit Bulgarien am Ende angelangt seien und daß Bulgarien die letzten englisch-russisch-französischen Angebote ablehnen wird. Die vom Ministerium des Aeußeren inspirierte Presse hält noch an der Hoffnung fest, daß Bulgarien sich nicht an die Seile der Oesterreicher und Türken stellen wird, und sie droht der Regierung Radoslawows mit der Opposition und dem Untergang Bulgarien«. — .Figaro' läßt sich aus London melden, daß Rumänien einen Einmarsch deutscher Truppen in Serbien mit der Mobilisierung beantworten dürste. — Das .Echo de Paris' äußert sich in dem Sinne, daß die Würfel be reits gefallen seien und daß Deutschland, wie einzelne Zeitungen hätten erkennen lassen, sich durch serbisches Gebiet den Weg nach Konstantinopel sichern will. Gedrückte Stimmung in Serbien Eigener Drahtbericht sr.) Bukarest, 23. September. Der .Universal' meldet aus Risch: Die Stimmung in Ser bien ist über Nacht sehr gedrückt und ernst geworden. Die Re gierungsblätter bringen Proklamationen an die Bevölkerung, die zur Ruhe und zum Dertrauen auf die Regierung auffordcrn. Der tiirkisch-Mzarische Vertrag und Serbien Telegraphischer Bericht tu. Sofia, 23. September. In der gestrigen Sitzung der liberalen Partei gab der Ministerpräsi dent Radoslawow wichtige Erklärungen über die poll- tische Lage Bulgariens ab. Die türkisch-bulgarische Derständigung sei bereits eine beschlossene Tatsache. Er könne daher den Abgeordneten die Einzelheiten deS Vertrages mitteilen. Der Vertrag ist ratifiziert und vom König, dem Sultan und dem Minister des Aeußeren der beiden Länder gefertigt. Nach diesem Ver trag erhält Bulgarien die Landesteils westlich der Tundscha. Die Grenze verläuft entlang der Tundscha bis zu einem Punkte nicht weit von Adria- nopel, wo sie nach Westen abbiegt. Karagatsch wird bulgarisch, ebenso die große Brücke über den Mariha-Fluß, die Adrianopel mit Karagatsch verbindet. Die Mariha wird bulgarisch. Ebenso erhält Bulgarien das Recht zur Ausnutzung des Maritzawassers. Das abgetretene Ge biet beträgt ungefähr 3000 Quadratkilometer. Am 6. Oktober wird die von Bulgarien angekoufte Eisenbahnlinie von der bul garischen Etaaksbllhndireklion übernommen werden. Am 1l. Oktober werden die bulgarischen Behörden in den abgetretenen Gebieten ein gesetzt werden. Im Falle eines Mißverständnisses bezüglich dec Grenzpnnktc entscheidet eine internationale Kommission, in die je ein bulgarischer, türkischer, deutscher, österreichischer und Schweizer Offizier gewählt wird. Der Ministerpräsident erklärte ferner, Bulgarien werde auch weiter hin die bisher verfolgte Politik forlsshen, doch zwinge das Kriegskheater Bulgarien zu b e w a f f n e t e r Neutralität. Die Lage Bulgariens sei die günstigste. Die bisher befolgte Politik habe Bulgarien nur Vor teile gebracht und lasse weitere erwarten. Hier unterbrach stürmi scher Beifall die Rede des Ministerpräsidenten. Ueber das Verhältnis zu den Nachbarstaaten sagte Radoslawow: Die serbische Regierung gibt uns zu verstehen, daß Serbien lieber einen Krieg mit Bulgarien führen will, ehe es die Grcnzänderungen zu gibt. Unsere Beziehungen zu Ru mänien sind freundschaftlich. Das Verhalten Griechenlands ist identisch mit dem Rumäniens. Griechenland erklärte, gegenüber den Zentralmächten seine Neutralität aufrccklhalten zu wollen, welche Er eignisse auch immer am Balkan sich ereignen sollten. Der Eindruck dieser Rede Radoslawos auf die Abgeordneten war, daß es von dem Gange der Ereignisse abhänge, wie lange Bulgarien seine Neutralität weiterhin bewahren werde. Bor der Abreise der Bierverbandsgesandten ans Sofia Drahtbericht tu. Wien, 23. September. AuS Saloniki wird .Sears' gemeldet: ES erhält sich das Gerücht, daß die Gesandten deSDleroerbandeS demnächst aus Sofia abberufen werden. Die englische Gesandtschaft hat ihre Archive schon nach Saloniki schaffen lasten. Eia llltimtM BnlWieus aa Serbien? Drahtbericht - . : ck. Lugano, 22. September. Die Nachricht vorder Mobilmachung Bulgariens hat die italienische Presse in größte Aufregung versetzt. Die Blätter ergehen sich in den wüstesten Drohungen und Schmähungen gegen die Regierung in Sofia und verlangen die sofortige Stellung nahme der Mächte des Vierverbondcs zu dieser Herausforderung durch Bulgarien. — Die .Idca N a z io n a l e" will von einmn Ultimatum Bulgariens an Serbien wissen, da« am 23. September, abend« 6 Uhr, abiäuf«. Deutsche Treue A Mitten im Herzen des Bayernlandes, auf der Hohen- zollern ragender Burg, um die die Schlote eines der größten deutschen Industriebezirke ihren Rauch gen Himmel senden, hat der Bayernkönig Ludwig III. dem dritten Kaiser des neuen Deutschen Reiches den bayerischen Feldmarschallstab feierlich überreicht. Ein Ereignis, unscheinbar an sich, das aber im gegenwärtigen Augenblick, da das Weltendrama seinem letzten Akte zueilt, ein in die Weite wirkendes Sinnbild deutscher Einigkeit und Treue wird. Bauten doch unsere Feinde, als sie zum lange vorbereiteten Ileberfall sich gegen uns zusammenfanden, ihre stolzesten Hoffnungen mit auf die Uneinig keit der deutschen Stämme, die dem Hohenzollernkaiser die Gefolgschaft weigern würden, und taucht doch selbst heute noch, wenn Rot und Verzweiflung die Kriegsstimmung zu dämpfen droht, in Paris und Petersburg, ja selbst in London und Rom das Märchen auf von den kriegsmüden Bayern und Sachsen, Badenern und Württembergern, deren Truppen den Gehorsam versagten und den deutschen Sieg in Frage stellten. Eine spätere Zeit wird auch nach den Quellen spüren, aus denen die Vertreter Englands und Frankreichs am Berliner Hofe ihre Ueberzeugung schöpften, daß der Krieg ein uneiniges deutsches Volk finden werde, heute genügt es, die furchtbare Enttäuschung feskzuslellen, die die herrlichen Augusttage des vergangenen Jahres unfern Feinden bereiteten, und die seither jeder Tag mit seinen neuen Erfolgen, die den deutschen Waffen beschieden waren, erhöhte. Und wenn trotz allem bis heute der Wahn in ihnen lebte, die deutsche Einigkeit und Treue könne dennoch vor dem Ziele versagen, so wird sie der Tag von Nürnberg eines anderen belehren, und wird ihnen das Ergebnis der dritten deutschen Kriegsanleihe, an der in Nord und Süd, in Ost und West sich wieder alle Stämme und Staaten mit dem gleichen gebefrohen Eifer beteiligten, deutlich vor Augen führen, daß auch diese letzte Hoffnung sie trog. Was die Fürsten der beiden größten deutschen Bundes staaten auf der Nürnberger Hohenzollernburg in dreistündiger Beratung verhandelten, wir wissen es nicht und zerbrechen uns darüber auch nicht die Köpfe. Aber das wissen wir, daß nach wie vor das ganze deutsche Volk einig und treu zu seinem Kaiser und zu seinen Fürsten steht und daß es entschlossen ist, jetzt mehr denn je, die Waffen nicht eher aus der Hand zu legen, als bis eS ganze Arbeit gemacht hat mit seiner Feinde Schar. Und auch davon können wir uns von Tag zu Tag mehr überzeugen, daß die Treue, die Deutschland und seine Bundes genossen sich gegenseitig halten, auf die Welt da draußen, die anfangs uns so mißtrauisch gegenüberstand, ihre Wirkung übt. Der Strick spielte in diesen letzten Wochen in der Presse des Vierverbands eine bedeutsame Rolle. Der kriegswütige Gustave Hervö, einst Frankreichs lautester Rufer im Streite gegen den Militarismus, sprach es deutlich aus, daß der den Strick um den Hals verdiene, der dem Russen-Zar den Rat gegeben, die Duma aufzulösen und der Reaktion und damit der Revolution den Weg zu bereiten. Und in der „Idea Razionale", Italiens wütendstem Hetzblatt, setzte ein Feldzug gegen Giolitti und die Senatoren ein, die da raunen, die Deutschen seien un besiegbar und Italiens Krieg das Unglück des Landes, und die zu sagen wagen, es sei besser, die Wolle statt für die Soldaten, zu Herstellung von Stricken zu verwenden, um die für diesen Krieg verantwortlichen Minister aufzuhängen. In London war in den letzten Tagen, wie früher zu wiederholten Malen, von den Laternen im Whitechapel für Lord Kitchener zwar nicht mehr die Rede, dafür aber fiel um so schärfer und wuchtiger, an gesichts der drohenden Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, aus Arbeitermunde das Wort von der Revolution, die kommen werde, wenn der Krieg die Regierung zu Gewallmaßregeln* zwinge. Und um die Harmonie im Lager des Vierverbandcs im hellsten Lichte erstrahlen zu lassen, sandte das Blatt Salan- dras, das „Giornale d'Italia", nach Cernobbio, wo französische und italienische Politiker die wirtschaftliche Annäherung ihrer Länder berieten, den freundlichen Gruß: Frankreich möge ja nicht den alten Hegemonietraum verfolgen und das Mittel meer in einen „nationalen See" umwandeln wollen, sonst würde dieser Traum eine ewige und unerschöpfliche Quelle nicht nur diplomatischer Zwietracht werden. Die draußen in der Welt auf solche Stimmen lauschen und die Zeichen der Zeit zu deuten verstehen, werden sich aus den Geschehnissen dieser Tage einen Vers zu machen wissen. Dort Schwierigkeiten über Schwierigkeiten nicht nur in jedem einzelnen Lande des Viervcrbands, sondern auch Streit und Eifersucht untereinander, und dabei, die Not übertönend, die großen Worte, die von Sieg und gewaltigen Plänen und immer noch von der Zertrümmerung des Deutschen Reiches phantasieren. Hier, im neuen Dreibund, der sich bald ebenfalls zum Vierbund ausgestalten wird, die ruhige, verhaltene Kraft, die handelt, während die anderen schwatzen, und von Erfolg zu Erfolg schreitet, die Einigkeit und Treue, die nicht nur in jedem Lande die Völker und Stämme zu einem Ganzen zusammenschmiedet, die auch von der Nordsee bis zum Bosporus, ja bis zum Roten Meer und bis an die Gestade des