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Amts Blatt und des SLadLrathes des Aönigl. Amtsgerichts Zu Wutsnitz Znserat« sind bis Dienstag u. Freitag Borm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. HefcHLftsstecken bei Herrn Buchdruckereibes.P abst irtz Königsbrück, in den An- noncen-BureauS von Haafin- stein L Bögler u. „Invaliden- dank" in Dresden, Rudolph Rosse in Leipzig. eschen^ >^f«r Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend Erscheint: Ml woch und Sonnabend. «» Beiblätter: 1. Illustr. Sonntags- Statt (wöchentlich), 2. Kin« tandrvirtH- srHafMche Weilage (monatlich). «be nnementS -PreiS: Bi wteljShrl.1M.2S Pf. us Wunsch unentgeltliche Zusendung. Drlck und Verlag von E. L. Förster'S Erben in Pulsnitz. DünfimdviwjiDev Hahrgang. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Sonnabend Rr. 96. 2. December 18S3. Bekanntmachung, den diesjährigen Christmarkt betr. Der hiesige Christmarkt wird in diesem Jahre Sonntag, den 17. December 1893, Nachmittags abgehalten. Zu demselben werden nach Z 28 der hiesigen Marktordnung uur der sächsischen Oberlausitz angehörige Händler zugelaffen. PulSnitz, am 11. November 1893. DerStadtrath. ' Schubert, Brgrmstr. Bela » n tinach « ng. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß im Hinblick auf den erweiterten Geschäftsverkehr während der letzten 4 Sonntage vor Weihnachten und zwar vom 3. dieses Monats an der Handelsbetrieb außer an den bereits bekannten Stunden von Nachmittags '/r3 Uhr bis Abends 10 Uhr gestattet ist. Pulsnitz, am 1. December 1893. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Sonnabend, den 2. December dieses Jahres, Vormittags von 9—12 Uhr findet Amtstag in Königsbrück statt. Königliche Amtshauvtmannschaft Kamenz, am 28. November 1893. von Erdmannsdorff. Mittenst. kl Oberst. Unterst., Oberst., Unterst., Auf dem Holzschlage u. in den Durch forstungen der Abth. 71, am Torfstich und großen Palz berg. Nm. f, „ „ „ Klötzer fichtene Derbstangen 11—21 12-50 8—15 11 3—7 „ fichtenes Astreisig (zu Schmidelstreu), Wllhdt. kiefernes Brennreisig, kieferne Nutzscheite, birk. n. erl. Brennscheite u. Brennknüppel, weiche Brennscheite, „ Brennknüppel, „ Aeste, 72 ! 2748 205 s 23 525 1 ! 4 177 362 92 399 13,v Laußnitzer Revier. Gasthof „zum schwarzen Adler'' in Königsbrück Montag, den 18. Deecmver 18S3, Vorm, s Uhr; 6 birk. u. erl. Nutzstücke v. 15—19 om Ober- der. Mittenst.. Pfähle Reisstangen „ birk. u. erl. Nutzstücke v. 15 —19 cw Ober- bez. Mittenst. lief. „ fickt. Stämme „ 335 Nm. weiche Stöcke. Königs. Forstrevierverwaltung Laustttitz und Königl. Forstreniamt Moritzburg, am 21. November 1893. Montag, äen 11. December 1893: Viebmarbt in Oiscbo^weräa. Die Attentats-Versuche gegen Kaiser und Kanzler. Dynamit, Bomben und Höllenmaschinen befinden sich leider wieder einmal auf der Tagesordnung. Aus Frank reich, Belgien, England und Italien kamen in der letzten Zeit wiederholt aufregende Bereicherungen dieses traurigen Kapitels, und nenerdings ist es sogar unsere deutsche Reichshauptstadt, aus welcher über Mordanschläge auf den Kaiser und seinen ersten politischen Berather berichtet wer den mußte. Im Zusammenhänge mit der Meldung über daS versuchte Attentat auf den Reichskanzler Grafen von Caprivi brachte vorgestern die „Norddeutsche" die im vollsten Sinne des Wortes sensationell wirkende Mit- theilung, daß auch dem Kaiser eine ganz gleiche Sendung aus Orleans, mit einem Begleitschreiben desselben Wort lautes und Datums, zugedacht war. Dieselbe traf gleich falls am vorigen Sonntag unter der Adresse Sr. Majestät in Berlin ein und wurde alsbald an das geheime Civil- Kabinet abgegeben. Auch hier hat nun ein glücklicher Zufall rechtzeitig Argwohn erregt und die Wirkung der ExplosionS-Maschine vereitelt. Wie man hierüber schreibt, fiel eS im Civilkabinet sofort auf, daß das ominöse Packet, Welches angeblich Radieschensamen enthalten sollte, ein pnverhältnißmäßig hohes Gewicht hatte, worauf umgehend idie Abgabe der Sendung an die Polizei-Direktion zur weiteren Veranlassung erfolgte. Ein Schrei der Entrüstung geht durch ganz Deutsch land, und ungetheilt ist dabei das energische Verlangen, daß alle erdenklichen Anstrengungen gemacht werden müssen, um in dieser alles andere Interesse in den Hintergrund drängenden Attentats-Angelegenheit die weitmöglichste Klar heit zu beschaffen. Die Nachforschungen zur Ermittelung des Thaters sind bereits auch im vollen Gange, und zwar unter lebhafter Antheilnahme der offiziellen Elemente der französischen Regierung, deren Berliner Vertreter sich gleich nach dem Bekanntwerden der ersten Meldungen be reit erklärte, in jeder Weise hilfreiche Hand leisten zu wollen. Es liegt der Parffer Regierung natürlich sehr daran, den peinlichen Eindruck der Thatsache abzuschwächen, daß die dem deutschen Kaiser und seinem Kanzler zuge sandten Danaer-Geschenke aus Frankreich kamen. Ob und wann die Untersuchung aber zu greifbaren Ergebnissen führen wird, ist natürlich höchst fraglich, und bei dem Dunkel, das über dem Ursprung deS Anschlags liegt, ist es doppelt schwer, sich von den dabei verfolgten Zwecken eine klare Vorstellung zu machen. Es liegt nahe, den Vorgang als chauvinistischen Racheakt, als tolle Ausgeburt eines bis zum Wahnsinn überreizten Deutschenhasses auf zufassen. Nur sucht man vergeblich nach irgend einem! Anlaß in der jüngsten Zeit, der einen so verwegenen Wuthausbruch hervorgerufen haben könnte. Im Uebrigen ist bei den sich hieraus ergebenden Erwägungen aber auch wieder darauf hinzuweisen, daß Orleans, woher die ver- hängnißvolle Sendung kam, neben Paris und Barcelona stets als ein Hauptplatz für anarchistische Umtriebe ge golten hat. Gerade in den letzten Tagen sind dort zahl reiche Haussuchungen durch die französische Polizei erfolgt, nachdem ihr bekannt geworden, daß gerade die glühendsten Artikel der „Revolte" und des berüchtigten „Pere Peinard" von dort ansässigen Anarchisten herrühren. Das erstge nannte Blatt schrieb in einer seiner letzten Nummern wörtlich: „Glücklicher Weise kommen die Geister jetzt zum Ausbruch; die anarchistische Idee triumphirt; sie bemächtigt sich der dynamischen Kräfte, und so wird jeder Morgen den Schrecken der feilen Bourgeoisie vermehren und mit ihm die Macht des anarchistischen Programms. Das Blut der Märtyrer ist nur die Saat der Revolutionäre. Die großen Tage dämmern offenbar herauf, die Tage der Opfer, aber auch der Triumphe, denn die heutige Gesell schaft wird nicht mehr lange dauern." Bei Beuri Heilung der Affaire betont denn auch be reits eine besonders bemerkenswerthe Auslassung der Wiener „Neuen Freien Presse", daß die stattgefnndenen Anschläge ohne Zweifel auf daS Conto der Anarchisten