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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.05.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180517014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918051701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918051701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-17
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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1S18 Nacht teil Gegen- -e KoMn-, ü.-Lin-enan Zenttinebcr »d gestohlen . Mai tttnarkeF d Käse: Karte für mit 21E ch marken - :stellk mit Büchse). U, Y. - lärme- A, len siern >mlc > Unter- Scfängnis öffekretär iben so». l!>cf. nach rhren ein nit dem m Besitze 0 . k als mme aus. B hie Schwach i n r n qm öliarado^. oa». Am An der Segaxlinl en. Au«- lerjnot. — 1g« merk- i Priftiua : <r^ Ng.i. t> heraus- eben noch Prunus, ireint der die sür Hcrsenler, onnlag in BalUpiel- b«r sDor- Marohn che ^Vor weist in <, We>n- aber der ner wqr. . die -en p-ie- mittags rr Di-, Nach i ans hlark. er all- >), <isr^ Iain-' bereits eercieni t neue <ien > > stiag' dou 1 nrräcn 6uroh- . Die st. In. . rvur-i erke' I erst-' IanL 2.19)., r 1,95 itorcn ; non - I 6 LN- encies ieriai-' s äs? ' ixe in r 8o-' s von ' <i es: rden. Itung rnieu (i- V.! i .^b-, rtrsg r de in ru r ; gs -' neue! ogen! 0,55 i i Xu-: oren dinrk 58 2!».'» « so». ln«er r-x-ii mnrer in^oa ' lK, ! /^oo t in Mi e r - w ,<V< 112. Jahrgang Morgen-Ausgabe -er Sta-t Leipzig i«r und «V,r»r1, z««1»«k in» Ka»< ««bracht monatlich M. reo, »lerlqst-hrltch M. -00 s-r Abholer monatlich M. 1.7S: durch „I«„ a»tw«rtla»n Malen la« -au« gebracht monatlich M. 2VS, liertel- ilhrltch M.-L0: darch dl» paft innerhalb Leutichland« chesamt-Aalaab« monatlich M. L2S. »iertelldhrNch M, 8.7S; Moraea-AaSaabe M. 1^ Mbeib-'Nut^d« M. 8.S0, Sanntaal-Anigab« M. I),SO moaatUch <aa«Ichll«bllch Posidestellsehthr). Kaaptschriftletter: Dr. Erich Everlh, Leipzig. An,«igenpreis: »Ut Anzelao» ». Bahdrbe» Im amil. Teil die -olonahall« 80 Ps.. ». »» Pf.: bleiis« Anjetgen di« .^»laneliell« « Vs-, »-«wart« Sä Vi» <Sesch»ft«a»,,I,e» mit V>,tz»«rlchr1i<»n tm Prell» «rhdht. A«Ua,«n: «esamiansla« M. 7.— da« lansea» autichl. V»ft«dlbe. Linjelaammer I» Di. — choan- an» A«»Ia«« »i Vf. Sm,sy,«ch-A»fchl»h Re. I«6»L >««» »ab ,4«»4 Vosilchechbont» 72UU Schrlftlettong m>d Vefch-ft-stall«: Aahaani-gaff» Re.it, Berlag: Dr. Neinhold L Co., Leipzig. Nr. 248 1S18 Freitag, den 17. Mai Neuregelung der Brotversorgung Mtb. Berlin, 16. Mai. (Drahtberichi.) Das Kriegsernähruugs- anrt teill amlllch mit: Die Enlwickluug der Velreidezufahr ge- stallet »öS leider nicht, Misere Brvlversorgang in den letzte« MontUea deS ErnkejahreS aas die mrsicheren, an Vorräte» nicht genau z» übersehende!» Einkünfte zu gründen. Wir find daher, »em» wir sicher gehen wollen, für den Nest des Wirlschafis- lahres in der Hauptsache auf di« Deckung aus Deutschlands Inlanbvor- räten angewiesen. Di« zur Verfügung stehende«: Knappen Dorrfite machen eine Einschränkung des Verbrauches notwendig. Demgemäß hal das Kuratorium der Hauptgetreide stelle in erster Sitzung am 11. d. M. enter Zustimmung des Direktoriums mit Wirkung »om 16. Imst ab folgendes beschlossen: Die tägliche Mehlmenge wird für die Bersorgungsberechkigten von 200 auf 160 Gramm herabgesetzt. Die bisherigen Zulagen au Schwer- nnd Schwerstardeiter bleiben bestehen. Die von den Selbstversorgern zu verbrauchende Getreidemenge, die bereits mit Wirkung vom 1. Ä^>ril herabgesetzt ist, erfährt keine Aenderung. Die Wiederherstellung der alten Ration wird er folge«, sobald genügend Zufuhreu aus der Ukraine in den Händen der Neichsgetreidestell« find, spätestens aber, wenn der Frühdrusch aas der heimischen Ernte 1918 die Bestände der Neichsgetreidestell« aufgefülll hak. — Für den Ausfall au Mehl wie im vorigen Jahre einen Ersah an Fleisch za geben, ist diesmal ausgeschlossen. Nach der starken Verringerung unserer Schweinebeständ« bewirkt die jetzige Fleischration bereits einen derart erheblichen Eingriff in unsere Nind- viehstapel, dah eine weitere Inanspruchnahme die Milch- nnd Fettver- sorgung auf das schwerste gesährden würde. — Lin Ersah wird jedoch durch eine reichlichere Ausgabe von Zucker gewährt wer den, ebenso wird die Berteiluug von Nährmitteln in den Woche« der Brolkürzung eine Verstärkung erfahren. Abendbericht »vib. Berlin, 18. Mai abends. (AmMch.) Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neues. P Genf. 16. Mai. sLig. v r a l, k b e r i ch t.) Die Pariser Be völkerung wurde in der letzte« Nackt zweimal, um 1i Uhr abends uud um 2 1!lw morgen», wegen Fliegergefahr alarmiert. Nach Meldungen der Ägence Haoas wurden mehrere Bomben auf die Vororte ab- geworse«. Berlin, 16. Mai. sDrahtbericht.) Deutsche Bombengeschwa der entwickelten in der Nacht vom 15. zmn 1k. Mai eine rege Tätigkeit. Bei Dünkirchen, Calais und Poperinghe wurden Munitions lager und Bahnanlagen mit großen Bonckcmmaffen belegt. An allen Stelle« wurden Treffer einwandfrei beobachtet. Änch der Wefibahnhof und di« Unterkünfte von Amiens warden von Geschwadern mit gnlem Erfolge angegriffen. Explosionen nnd Brände waren die Folge. Ungarns Stellung zum Bündnis mit Deutschland Eine Rede WekerleS Eine Anfrage Graf Michael Karolyis. Wekerles Antwort. Erneuerung und Vertiefung des Bundesoertzältniffes. Kn Friedens- und Verteidigungsbündnis. Der Kaiser-Brief. Budapest, 15. Mai. (Ungar. Korr.-Burcau.) Im Abgeordneten haus« srago Graf Michael Karolyt weg«n der Er.ae»«r»»g desBlludnisvortrageS mlt Dentschland und ersuchte de» Ministerpräsidenten, eine beruhigende Erklärung abzugeben, daß die 2)rrembarungea dem Abgeordnetenhauso unterbreitet werden, damit nicht ohne uns über uns entschieden werde. Der Redner lieht auf dem Standpunkte, num müsse vermelden, daß künftige einzelne Staaten gruppen einander feindlich gegenüberstehen. Die Schaffung eines Mitteleuropas, -aS angestrebt werde, würde ein großes Hindernis sür die Wiederherstellung des Friedens sein. Sodann fragte Graf 'varolyt nach dem Briefe des Monarchen an de» Prinzen Sixtus und ersuchte um Aufklärung darüber, welche Haltung Graf Ezcrnin in dieser Angelegenheit eingenommen habe. Redner fügte hinzu,' daß Graf Ezernin die Aufmerksamkeit auf den Prmzen Sixtus gelenkt und in Berlin diese Tatsache zur Kenntnis gebracht hätte. Sornit wäre es verfassungSuräßig richtig gewesen, daß der verantwort liche Minister die Krone deckte und nicht umgekehrt. Ministerpräsident Dr. Wekerle beaniwortcte die Anfragen und sagte: Ich kann den Interpellanten kurz auf die amtliche Meldung ver weisen, welche auch der Zusammenkunft, die am 12. Mai im deutschen Großen Hauplguarster statlfand, zur Informierung der Oeffenllichkeit b.'kmmlgegeben wurde. (Abg. Lovaszy — Kacolyipartei —: Darin ist nichts enthalten.) Dr. Wekerle: ES kann auch nicht mehr darin ent- iialten sein als war. ^Lebhafte Heiterkeit.) Tatsache is^ daß anläßlich des Besuches Seiner Majestät Besprechungen über Deutschland, Oester reich und Ungarn gemeinsam interessierende Fragen stattfanden. Diese Besprechungen führten zu dem Entschluß, daß das zwischen «ns bestehende VundesoerhältniS verlängert werde (Beifall rechts und im Zentrum), und zwar auf längere Zeit (Lebhafter Beifall rechts und im Zentrum) und vertieft werde. (Lebhafter Beifall vschts, Lärm und Bewegung auf der äußer sten Linken.) Die Herrscher gelangten zu dem Entschluß und einigten sich darüber, ihre Regierungen anzuwcisen, -aß sie in dieser Beziehung Verhandlungen austrehmen und in konkreter Form Vereinbarungen treffen. (Lebhafter Beifall rechts.) Keinerlei Vertrag über diese Ver- ernbarmrg hinaus ist bisher zustande gekommen. Die Verhandlungen aber werden demnächst etngeleikct (Lebhafter Beifall reckts und im Zentrum) und ich glaube, daß eS nur der allgemeinen Zustimmung der großen öffentlichen Meinung Ungarns vnkgegenkommcn wird (Lebhafte 'Zustimmung rechts, Lärm auf der äußersten Linken), dah das unseren Interessen so sehr entsprechende und in der letzten Zeit im Interesse Ungarns so sehr bewährt« BmrbeSverhältniS verlängert und «erkiest wird. (Lebhafter Bei-fall rechts, Zwischenrufe auf der äußersten Linken. Rufe: WaS ist Vertiefung?) Ministerpräsident Dr. Wekrrle: Ich werde sofort darauf za sprechen kommen. (Hört! Hört!) Ls wird also zunächst das DoudesverhältniS erneuert. Es ist sehr natürlich, daß sich dies auch auf solche Luuelfragen erstrecken imrd, welche mit dem Bundesvcrhälknis in unmittelbarem Zusammen- bairge stehe,r. ES wurde auch die militärische Frage erwähnt. Wir können das doch nicht Mtlitärkonvenkion nennen: aber es ist sehr natürlich, daß auch gewiße militärische Vereinbarungen zustande kommen werden. (Lärm auf der äußersten Linken: Graf ÄÄchocl < arolyi ruft: Während deS Krieges?) Ministerpräsident Dr. Wekerle: Auch im Kriege kann es Vereinbarungen geben, welche sich auf das gleiche Vorgehen und Rüstungen beziehen, die aber in keinerlei Zu sammenhang mit der Organisation des Heeres oder nut irgend etwas Derartigem stehen. (Lärm auf der äußersten Linken.) Der Herr Ab geordnete möge überzeugt sein, daß wir unser selbständiges Versügungs- rccht in jeder Beziehung aufrechterhalten werden. (Lebhafte Zustim mung rechts und im Zentrum, Lärm links.) Was die wirtschaftliche Annäherung betrifft, so kann sich der Herr Abgeordnete diese nur so oorstcllen, daß er immer von Mitteleuropa spricht. Rim denn, Mittel europa ist ein sehr weiter Begriff. Daß eine wirtschaftlich« Annäherung oder «ine engere Knüpfung der wirtschaftlichen Beziehungen wünschens wert und auch möglich ist, leugnet wohl niemand, aber ick wiederhole, ohne daß unser selbständiges Entschlteßunqsrecht in irgendwelcher Be ziehung berührt wird. (Zustimmung rechts, Lärm nnd Zwischenrufe auf ler äußersten Linken. Aruf: Das ist so unmöglich?) Im übrigen möge der Herr Abgeordnete überzeugt fein, daß bezüglich dieser wirtschaft lichen Fragen die Gültigkeit der Vereinbarung von der Entschließung des Hiroses obhänqen wird. (Allgemeiner lebhafter Bestall.) Der Herr Interpellant fpNuh auch von den Kriagszielrn und der polnische« Frag«. SS ist sehr oatckstck, datz. nachdem Oesterreich, Ungarn und dos Deutsche Reick geme.nsom berührende politische Fragen .Gegenstnird der Be sprechung waren, auck bezüglich der polnischen Frage vollkommen cin- vernehnlilches Vorgehen fcjigesiclit wird. (Lärm links.) Dia Kriegs ziele wurde,', jedock nickt oesprochen. ES kann doch im allgemeiiren von KriegszieleN keine Rede sein. Unser ganzes Bündnis mit allem Zu behör ist ei» Friedensbäadnis mid Verteidigungsbündnis (Lärm auf der äußersten Linken), das sich nicht auf Kriegsziele, sondern nur auf Wahrung des Frizens in jeder Beziehung richtet and unsere Beziehungen verliefen und ein engeres Band unter uns schaffen kann, das avcr m keiner Weife ein Hindernis fein wird, mit anderen Völker,» auch auf wirtschaftlichem Gebiete lu Berührung zü treten, ja. auch kein Hindernis 'däfür, daß wir uns einem fogenairnten' Völkerbünde an- scyließen. (Beifall rra-ts und UnkL.) Die Gewähr hierfür liegt darin, daß wir ein reines Verteiüigu-ngsbündnis ui»d ans die Sicherung des Friedens gerichtetes Bündnis schaffe«. (Beifall rechts und im Zentrum.) Auf die letzte Frage des Interpellanten möchte ich sehr kurz antworten. Ich st:Ue fest, daß der Privatbr-ef Seiaer Majestät, und zwar deshalb, weil er in wesentlichem Teile vollkonrmen entstellt und fatsch hingesielit wurde (So ist esi rechts und im Zentrum.), ein« gewisse Unruhe, insbesondere in Deutschland hevoorgerusen hat. Nach dem ich aber im Abgeordnetelchause betont habe, daß dieser Privatbrief zum Teil vollkomnten entstellt wiedergegeben wurde, so kann, wenn wir von dieser Entstellung absehen, dieser Brief zu keinerlei Beunruhigung Anlaß geben. Ich kann behaupten, daß nach dieser Richtigstellung be züglich dieses Privaibricfes auch in Deutschland die Unruhe vollkommen ge ick wund en ist. Damit Königen wir die Sache als vollkommen erledigt delrackien. Was das betrifft, dah der Alluister des Aeußcrn sür die Handiungen des Königs verantwortlich ist, so hatte ich unverändert aufrecht, loh die Rcgierungsmänncr unbedingt die Veraniwortlichkeit für die Handlung des Königs trifft. Ich glaube, der gewesene Minister SeS Aeußern wird diesbezüglich auch keinen gegenteiligen Standpunkt einnehmen. (Abgeordneter Hugo Lähne: Er hat geleugnet, daß er von dem Briese wußte.) Ministerpräsident Dr. Wekerle: Er hat bloß gesagt, daß er von einem Privatbrief keine Kenntnis halte. (Rufe links: Er hatte aber Kenntnis!) Aber er hat nicht geleugnet, daß Besprechungen mit dem Prinzen Sixtus geführt wurden. Insofern die Besprechungen politischen Charakter ixitten, übernimmt sicherlich der gewesene Minister des Aenßern dafür die politische Verantwortung. Von einem andern Standpunkt -es Ministers des Aeußern über die 'Besprechungen und. diesen Brief habe ich keinerlei Kenntnis. Ick bitte, meine Antwort zur Kenntnis zu nehmen. (Lebhafter Bestall rechts und im Zentrum.) Die Antwort des Ministerpräsidenten wurde nut üvcrwiegender Mehrheit zur Kenntnis genommen. Wie«, 16. Mai. (Drahtbericht.) Di« .Reichspost' meldet: Der Kaiser und die Kaiserin fuhren heute nach Sofia und von dort nach K on stan t i n op e l, um den befreundeten und verbündeten Herrschern ihren ersten Besuch abzustatten. Der Kaiserbrief im englischen Unterhaufe Haag, 16. Mai. (Eig. D raht bericht.) Nieuwe Bureau be richtet aus London: Der Brief Kaiser Karls wird voraussichtlich schon heute nachmittag im Unterhaus« den Gegenstand einer De batte bilden. Wahrscheinlich wird auch Lloyd George zu diesem Gegenstände das Wort ergreifen. Auch Balfour wird dem Ver- nehmen nach sprechen, nnd .zwar gelegentlich eines Essens, das die Vereinigung der ausländischen Presse gibt, an dem alle in London anwesenden Gesandten und Botschafter teilnehmen werden. Oesterreichisch-ungarischer Heeresbericht Mi«», 16. Mai. Amtlich wird verlaalbari: Zwischen der Brenka and der Piave worden mehrere LrkundungSvorstöße der Italiener abgeschlagen. Anf dem Monte Asolone und dem Monte Pertico kam eS wieder zu Rahkämpfen. Der Chef des Geaeralfiabi. Die englischen Minen im Kattegat >vid. Berlin. 16. Mai. (Amtlich.) In den letzten Tagen find in ter sckivedischen Presse verschiedentlich Unfälle durch Minen im »'aticgot gemcidct worden, denen auck neutrale Fischerfahrzeuge zum Opfer gefallen sind. Die englische Admiralität teilt dazu amtlich mir, daß von englischer Seite im Kattegat und Skagerrak keine sür die Handclsschifsahrt gefährlichen Minen onsgelegt seien, und schiebt dies den Deutsche,» und ihrer gewohnte« Verachtung für die Interessen der Neutralen zu. Demgegenüber wird auf die zahlreichen schwedischen Mit teilungen hingewiesen, daß die kürzlich in» Kailegat gefundenen, sogar t-nerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer scstgestellkcn Minen un zweifelhaft englisch«« Ufffpransts war«« Iebe westeve Erktfirnnq dieser englstchen Heuchelei erübrigt fick. Verkürzung der Brotration <2 Die Mitteilung, daß wir von Mitte kommenden Monats ab unä aus eine Verkürzung der Brotration werden einzurichten haben, wird vermutlich in allen Schichten des deutschen Volkes mit schmerzlicher Bewegung ausgenommen werden. An sich hätte man sich ja daraus gesoßt machen können: wenn das Lrntejahr sich dein Ende nähert, werden die Vorräte knapper und man muß versuchen, mit weniger, oder sagen »vir bester mit noch weniger auszuhaiten: gerade diesmal aber hoffte man, eS besser zu Kuben! Der Fricdensschluß nut Rumänien, der .Brotsriede' mit der Ukraine, von dem man freilich jetzt nur noch in Anführungsstrichen spricht, schien bessere Aussichten eröffnet zu haben. Hier und da ließ vorlauter Jubel in der Presse wohl gar die Hoffnungen ins Ilngcmessene steigen. Es wird demgegenüber nützlich sein, sich nüchtern die Tatsachen zu vergegenwärtigen und aus.zosprechen, was ist. In Rumänien war bekanntlich AuSgang 1916 die Militärver waltung eingcfükrt worden. Vom 1. Dezember 1916 biS August 1917 waren insgesamt an Getreide 905 263 Tonnen auSgeführk worden. Davon gingen nach Deutschland 358 860, nach Oester reich 482 804 Tonnen, der Rest blieb für die Belieferung der Tür ken und der auf dein Balkan kämpfenden deutschen Truppen. Im neuen Erntejahr Kalle man auf erheblich «lehr gerechnet, ober auch hier stieß man aus die Erfahrung, daß die Okkupation nicht immer die Produktivität deS Landes erhöht, ganz abgesehen da von, daß die Länge des Krieges ja allerorten die Möglichkeiten der Bodenbestellung herabürückt. Statt der erhofften 1 Million Tonnen sind denn auch von August 1917 bis 4- Mai 1918 nur 772 034 Tonnen ausgeführt worden, von denen Deutschland 312 484 Tonnen, die Donaumonarchie 367 880 erhielt. Nun er warten wir in Deutschland auS Rumänien noch rund 125 00U Tonnen Mais, so -aß nahezu der Bedarf eines Monats durch die rumänischen Lieferungen gedeckt wär«. An Eiern haben wir iin ersten Jahre 6 Millionen aus Rumänien bekommen, im zweiten Jahre 5,3. Krasser noch stehen Hoffnungen und Wirklichkeit bei den Lieferungen aus der Ukraine im Gegensatz. Die Roda-Regie rung hotte bis zum 1. Juli 1 Million Tonnen Getreide zu liefern versprochen. , Es ist non jetzt leider Kem Zweisel-mögliche daß dieses Versprechen nur in sehr geringem Ausmaße erfüllt werden wird! Zuerst hatte sclwn die Rada die Lieferungen absichtlich ver zögert, dann kam die Umwälzung, und so hat das ukrainische Staatsgetreidebureau erst am 0. Mai zu funktionieren begonnen. Da,zu gesellten sich dann geradezu phantastische Preise. Schon vor unserem Einmarsch war infolge der Entwertung des Geldes der Preis auf 840 Mark für die Tonne Weizen und auf 650 Mark für die anderen Brotgc..eidesorten gestiegen. Rechnet man noch dazu die Transportkosten, so wird der Weizen hier auf etwa 1000 Mark zu stehen kommen. Was unter diesen Umständen ans der Ukraine zu erwarten ist, läßt sich im Augenblick in keinem Belang absehen. Bis 12. Mai waren statt der versprochenen 100 000 Tonnen jedenfalls erst 30 229 Tonnen Kornfrüchle ver laden, van denen 5846 an uns, 16850 an Oesterreich-Ungarn gingen. Tatsächlich angekommen sind infolge des überaus lang wierigen Transportes erst 1852 Tonnen. Nun sind für Bahn- nnd Wassertransport gewiß alle Vorbereitungen getroffen, aber sie können nur befördern, was und wofern etwas geliefert wird. So wird man sich damit abzufinden hoben, daß an Stelle der bis 15. Juli fälligen 130 000 Tonnen höchstens 70 000 ,zu er warten sein werden. Ob wir bei der Viehlieferong besser fahren werden, ist im Augenblick gleichfalls nicht ab.zusehen. Versprochen waren uns bkS Juli 160000 Rinder und eine beträchtliche Anzahl Schweine, an Eiern 4 bis 500 Millionen, von denen nach Deutschland 240 Millionen obfließen sollten, die sich hier dann auf etwa 40 dis 50 Pfennig pro Stück stellen würden. Nun hat der Regierungswechsel nach ollen diesen Richtungen sicherlich eine Verbesserung gebracht. Die Bauern haben, seit das Damoklesschwert der Nationalisterung Les Bodens nicht mehr über ihn^n schwebt, wieder Vertrauen bekommen, und auf den Herbstanbau kann man immerhin rechnen. Auch die neue Re gierung zeigt offenkundig guten Willen, nnd es kam» möglich sein, daß nach und nach ein ersorießlicher Warenaustausch — das Geld hat in der Ukraine aufgeyört, der Wertmesser der Dinge zu sein — in Gang kommt. Von uns sind bisher 30 000 Tonnen Eisenwaren bereitgestellt worden, darüber hinaus sott die In dustrie angehalten werden, möglichst viel an Austauschgütern herzustellen. Für das nächste Jahr wird man sich wohl auf einen regen Austausclwerkehr einrichlcn können. Daß wir aber für dieses Jahr noch ans der Ukraine Güter in solchem Ansmaß erhalten könnten, daß unser Er- nährungsstand und unsere Verforgungs Mög lichkeiten erheblich verbessert werden könnten, muß als schlechthin ausgeschlossen gelten. So bleibt aller Erwägungen letzter und melancholischer Schluß: wir müssen von neuem versuchen, uns nach der Decke zu strecken. Die Brotration wird also um ein Fünftel herab gesetzt werden, dann aber wohl durch Streckungsmittel so weit ausgeglichen, daß ungefähr 180 Gramm pro Kopf und Lag ver fügbar bleiben. Die Rationen werden nicht allent- halben gleich sein. Manche Gemeinden haben sehr sparsam gewirtschaftet, und hoben also noch «inen Ueberschuß zur Ver fügung. Zm Frühjahre hat man den Ausgleich für den Ausfall an Brotßorn in einer stärkeren Belieferung mit Fleisch gesucht. Das ist diesmal leider nicht möglich. Die Schweinezahl hat sich mn mehr als die Hälfte vermindert: statt 13 Millionen Schweine haben wir nur noch 5,7. Das reicht gerade noch zur Aufzucht. Weniger gesunken ist die Rinderzakl, ober die Qualität Kot fick so verschlechtert, daß -os mittlere Schlachtgewicht von 210 auf 136 Kilogramm zurück gegangen ist. Man wird also noch anderer Hilfe avszuschaucn habend Zunächst ist es dabei schon «in Gewinn, daß bisinden Ion» hinein die bisherige Wochenration an
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