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kl-1. >08. iiguox tsctzens- sprigdsnk. n vollem «ng der ,«r ge ben nun i unterm ige Post gesandten sich bis Uli, Abbitte Amts- M Anzeillebtlitt für deu Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Ps. einschliehl. de» „Jllustr. UnterhaltungSbl." a. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichrpostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeil« 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Ps. 88 INO« Dienstag, den 31. Juli Verantwortlicher Redaktmr, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. -------- 47. Jahrgang. — üllgllß. s, olrnu. nt öchte ich inner. stock, ittag im iszeichen i an der «Heilung tätziger mchmen ö. ein. ellung elbe zu Mittag elseier <eebrten z Folge nsr. werden ans er- hieftgm »s zur streins- wstand. rein, »g des unszu ligung, «ten. n«I. »bend Verordttttng, dir Außerkurssetzung der Rcichs Goldmunzcn zu fünf Mark betreffend, vom 25. Juli 1900. Nachdem der Bundesrath laut der unter <2 nachstehenden Bekanntmachung vom 13. Juni ds. Js. die Außerkurssetzung der Reichs-Goldmünzen zu fünf Mark vom 1. Oktober 1900 ab mit einjähriger Einlösungssrist angeordnet hat, werden sämmtliche Staatskassen hierdurch angewiesen, im Sinne dieser Bekanntmachung schon von jetzt ab zu verfahren. Die eingehenden Reichs-Goldmünzen zu fünf Mark sind daher von diesen Kassen nicht mehr als Zahlungsmittel zu benutzen.' Auch sind diese Münzen jeder Zeit auf Erfordern gegen anderes Geld umzutauschen. Die zur Einlösung kommenden Stücke sind, insoweit sie nicht bei den Oberpostkassen umgewechselt werden können, 1) von denjenigen Kassenstellen, die nicht unmittelbar Ueberschüsse an die Finanz hauptkasse einliefern, bei der letzteren oder einer unmittelbar Ueberschüsse ein liefernden Kasse gegen anderes Geld umzuwechseln, 2) von den unmittelbar Ueberschüsse an die Finanzhauptkasse einlicfernden Kassen aber mit zu den Einlieferungen an die Finanzhanptkasse zu verwenden. Dresden, den 25. Juli 1900. Sämmtliche Ministerien. Schurig. v. Metzsch. v. d. Planitz. v. Watzdorf. Für den Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Ur. Waentig. Naumann. O Bekanntmachung. Auf Grund des Artikels I Absatz 2 des Gesetzes, betreffend Aenderungen im Münz wesen, vom 1. Juni 1900 (Reichsgesetzblatt S. 250) hat der Äundesrath die nachfolgenden Bestimmungen getroffen: 8 1- Vom 1. Oktober 1900 ab gelten die Reichs-Goldmünzen zu fünf Mark nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. Es ist von diesem Zeitpunkte ab außer den mit der Ein lösung beauftragten Kassen Niemand verpflichtet, diese Münze in Zahlung zu nehmen. 8 2. Bis zum 30. September 1901 werden Reichs-Goldmünzen zu fünf Mark bei den Reichs- und Landeskassen zu ihrem gesetzlichen Wcrthe sowohl in Zahlung genommen als auch gegen Reichsmünzen umgetauscht. 8 b. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausche (Z 2) findet auf durchlöcherte und anders als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewichte verringerte sowie auf ver fälschte Münzstücke keine Anwendung. Berlin, den 13. Juni 1900. Der Keichs kanzler. In Vertretung: Freiherr von Thielmann. Die mit Bekanntmachung vom 15. Juni dieses Jahres verfügte Sperrung des Graupnerweges im Sosaer Staatsforstreviere wird aufgehoben. Schwarzenberg, am 27. Juli 1900. Königliche AmtWuMniillschast. I. V.: »i-. Perther«, Reg.-Assessor. Hg. Die hiesige Sammelstelle für Beiträge zur Unterstützung der Deutschen Kämpfer in Ostasien, ihrer Angehörigen und der Hinterbliebenen der Ge fallenen befindet sich im Rathhaus — Registratur —. Der Gcmcindcvorstand zu Schönheide. In Vertretung: F. Oschatz, Gemeinde-Aeltester. Kl. Aufruf. Das unter dem Allerhöchsten Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin und dem Ehrenvorsitze Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich in Berlin gebildete Deutsche Hilfskomitee für Ostasien hat folgenden Aufruf erlassen: Die Ermordung unseres Gesandten in Peking, die Niedermetzelung ivchrloser Euro päer, darunter vieler Deutschen in China, haben uns einen Kampf aufgedrängt, der, von den deutschen Schiffen draußen mannhaft ausgenommen, schon jetzt Tausende unserer tapferen Seeleute und umfangreiche Streitkräfte des deutschen Heeres nach Ostasien ruft. Das ganze deutsche Volk begleitet sie mit heißen Segenswünschen und blickt mit Stolz und Bewunderung auf die Wackeren, die im fernen Osten für die Ehre des Vater landes ihr Leben einsetzen. Damit darf es aber nicht genug sein. Werkthätige Unterstützung muß den Kämpfenden, ihren Angehörigen und den Hinter bliebenen derer, die auf dem Felde der Ehre fallen, zutheil werden. Die geordnete Fürsorge des Reichs bedarf der Ergänzung durch eine umfassende Liebesthätigkeit des gesammten Volkes. Die Unterzeichneten haben sich zu einem „Deutschen Hilfskomitee für Ostasien" ver einigt, das Hand in Hand mit den deutschen Vereinen vom Rothen Kreuz Mittel für diese Zwecke zu sammeln beabsichtigt. Seine Majestät der Kaiser und König, Allerköchstwelchem die Errichtung des Komitees gemeldet worden ist, hat unser Vorhaben freudig zu begrüßen, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin auf unsere Bitte das Protektorat zu übernehmen geruht; Se. König!. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen hat den Ehrenvorsitz unseres Ko mitees übernommen. An die opferbereite Gesinnung aller Reichsangehörigen wenden wir uns mit der vertrauensvollen Bitte, uns die Erfüllung der übernommenen Aufgabe durch reichliche Gaben zu ermöglichen. Im Interesse einer einheitlichen Verwendung und im Einverständniß mit dem Zen tralkomitee der deutschen Vereine vom „Rothen Kreuz" sind wir gern bereit, auch Ueber- weisungen der an vielen Stellen bereits zusammengetretenen örtlichen Hilfsvereine entgcgen- zunehmen. Als Sammelstelle für uns einzutreten sind außer der Reichsbank die Rcichsbank- hauptstellen und die Reichsbankstellen von dem Herrn Präsidenten des Reichsbankdirek toriums ermächtigt worden. Ferner haben sich schon jetzt zur Ucbernahme von Sammel stellen für uns die nachstehenden Banken bereit erklärt: Berliner Bank, S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Delbrück Leo u. Co-, Direktion der Discontogesell- schast, Mendelssohn u. Co., Rob. Warschauer u. Co. Außerdem werden in allen großen Städten des Reichs Sammelstellen demnächst bekannt gemacht werden. Das Deutsche Kikfskomitee für Masten. Herzog von Ratibor, Vorsitzender. Graf von Lerchenftld-Köfering, Königlicher bayerischer Gesandter, 1. stellvertr. Vorsitzender, ttn P. D. Fischer, Wirkt. Geheimer Rath, 2. stellvertr. Vorsitzender. Emil Selberg, General-Sekretär. Diesem Aufrufe schließt sich der unter dem Allerhöchsten Präsidium Ihrer Majestät der Königin stehende Landesausschutz für die freiwillige Hilfsthätigkeit der Vereine vom Rothen Kreuze im Königreich Sachsen mit dem Wunsche an, daß er im ganzen Lande warmen Widerhall finde. Gilt es doch, den Söhnen unseres Landes, die dem Rufe ihres Kriegsherrn begeistert gefolgt sind, zu beweisen, daß das ganze Land ihnen theilnehmend folgt und für sie nach Kräften sorgen will, daß sic sich von heimischer Liebe umgeben wissen und fühlen. Der Landesausschuß für die freiwillige KilfstlMgkeit der Vereine vom Kotsten Kreuze im Königreiche Sachsen. Carola, Königin von Sachsen. Für den Albertvercin: Für den Landesvcrein vom »«-. Naundorss, Rothen Kreuze im Königreich Sachsen: Oberst z. D. Otto Graf Bitzthum. Vorstehendem Aufrufe schließen sich der unterzeichnete Stadtrath und Zwciavercin Hierselbst mit der herzlichen Bitte um recht opferwillige und werkthätige Unterstützung dieses patriotischen Sammelwerkes unter dem Hinweis an, daß unter den schwerbedrängten Kämpfern in China auch Hunderte von Sachsen sich befinden, die unsere Theilnahme noch besonders hcrausfordern. Auch die kleinste Gabe ist willkommen und der Dankbarkeit sicher. Eibenstock, den 24. Juli 1900. Der Stadtratst. Der Al'vert-Zweigverein, "" Hesse. Frau Hedwig Hertel, Vorsitzende. ung. t»I»ck. n. Uhr an le n mit tlasch. oit. imum. Grad Die Ereignisse in Estin«. Da» Doppelspiel der chinesischen Regierung und die Haltung Amerikas intcressiren heute besonder». Während die chinesische Regierung gegenwärtig bei allen europäischen Staaten fast gleich lautende Schreiben des Kaiser» Kwang-Szü überreichen läßt, in welchen unter den heuchlerischen Phrasen um Vermittelung in der gegenwärtigen Krisis nachgesucht wird, oeröffemlicht der bestellte Vertreter de« BftekönigS Li-Hung-Tschang, Talju in Kanton, ein kaiserliche» Dekret, in welchem die Vizekönige aus gefordert werden, alle« zum Angriff und zur Vertheidigung vor- zuberciten. damit China den Krieg mit den Mächten bestehen könne! Thatsächlich rüsten die chinesischen General-Gouverneure mit aller Macht uud Vorsicht, denn sie sind mit ihren Köpfen für die Ausführung de« kaiserlichen Befehl» verantwortlich ge macht! Angesicht» diese» unwürdigen lügenhaften Doppelspiele« der Chinesen wirkt die kernige Antwort, die ihnen durch den deutschen Staatssekretär de« Aulwärtigen ertheilt wurde, doppelt erfrischend. E» ist nur dringend zu wünsiben, daß die militärischen Vertreter der vereinigten Mächte in China ob dieser frechen Lügenpolitik sofort mit aller Entschiedenheit zufassen, wo sie .derhaupt zufassen können, und daß sie sich vor allem anderen ,'ener chinesischen Beamten bemächtigen, die e» wagten, in solch nfamer Weise mit den Mächten de» Westen« zu verkehren. Es muß den chinesischen Beamten in aller Offenheit klar gemacht werden, daß die Rolle, die sie den Mächten gegenüber spielen, durchau» unwürdig ist und ihr Leben keinen Swuß Pulver werth ist, wenn sie aus der einen Seite zum Kriege rüsten und auf der andern gleißnerisch den Frieden predigen. Wenn jetzt Li-Hung-Tschang versichert, daß er nicht nach Peking gehe, so weiß er wohl, daß die Mächte die» auch nicht zugeben würden. Die Haltung Amerika« wird immer zweifelhafter. Sein Entgegenkommen hat in Peking den Vorschlag gezeitigt, man wolle die Gesandten unversehrt in Tientsin ablicfern, wenn die Mächte von einem Vorrücken gegen Peking abstehen würden. Da» war aber selbst den Amerikanern zu starker Tabak, sie haben da» Ansinnen abgclehnt. Indessen ist da« Kabinet in Washing ton trotzdem für ein „billige« Abkommen" mit China und hat gedroht, nicht zuzugeben, „daß die Interessen Amerika« durch die Handlungen irgend einer derjenigen Mächte verletzt werden, welche e« für gut befinden, in der Unversöhnlichkeit zu verharren." Daß durch solche Aeußerungen den kühnen Intriganten in Peking der Kamm gewaltig schwillt, kann nicht Wunder nehmen. Daß Amerika auch in diesem kritischen Augenblick, wo die Einig keit der Mächte China gegenüber al« oberster politischer Leitsatz zu gelten hat, selbstsüchtige Sonderbestrebungen verfolg«, war von Anfang an bekannt, daß e« aber seine Aufgaben so schmählich zu leugnen vermöchte, hätte man doch wohl nicht erwartet. Recht sonderbar nimmt sich im Hinblick auf diese Haltung der Amerikaner die kürzlich von Washington au« ergangene Mahnung au«, die Mächte sollten, koste e«, wa« e« wolle, sofort auf Peking marschiren. Heute scheint man dort drüben bereit« wie der anderer Meinung geworden zu sein, da man vor überstürzten Aktionen direkt warnt! Die amerikanische Regierung scheint sich demnach in ihrem Bestreben, China zu dienen und dabei ein besonders gute« Privatgeschäft zu machen, direkt unter die poli tische Kontrolle de« chinesischen Gesandten Wu-Ting-Fang begeben zu haben! E« ist selbstverständlich, daß die übrigen Mächte in ihrer Pflicht, in Ostasien geordnete und sichere Verhältnisse zu schaffen und offenen Bruch de« Völkerrechte« zu sühnen, sich durch die Haltung Amerika« nicht beeinflussen lassen werden. Will linde 8an> beiseite stehen, so mag er die« thun, so lange e« ihm gefällt, ob dabei „seine eigenen Interessen" durch die Handlungen irgend einer der „unversöhnlichen" Mächte verletzt werden, mag er nach eigenem Gesallen beurtheilen. An dem natürlichen und noth- wendigen Gang der Ereignisse wird aber die Haltung Amerika« nicht da« Geringste ändern. In wenigen Tagen schon soll der Vormarsch auf Peking beginnen! Tagesgeschichte. — Deutschland. Kaiser Wilhelm verabschiedete sich am Freitag in Bremerhaven von den nach Ostasien gesand-