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Nr. 10 D«r «rscheiat «Sa,«. M»»ll. B«i» »»»««<»! Fut Hau, durch Träger 1« e« durch dt, P»ft »10 « l°u»schlt«Mch Suft«0»«bahr). VMch»«-R»«t»! Leipzig Nr. 12 22«. G>«d<d«»d-A»«t»t «u«1Sa. Nr. 28. ««- ««»la,» «. M. «»rtuer, «<e, «a. GesKSftsstellen: Aue, Ruf Sammel-Nr.2511, Schneeberg S10 Schwarzenberg 3124 und Lößnitz (Amt Aue) 2S4Ü. Donnerstag, de« 13. Januar 1V44 Für Rückgabe unverlangt eingereichter Schriftstücke usw. lldernimnU die Schriftlettung lein« Verantwortung. Vai Verfügung von hoher -and kein« Haftung au, laufenden Verträgen, bei Unterbrechungen d«, aeschäftetetriebe, lein« Ersatzpsticht. Jahrg. 97 Die bisher größte Niederlage der Terrorbomber. Fast ei« Drittel -er eingeflogenen Verbände vernichtet. Sm Osten r SSV Panzernd sch Uffe in 2 Tage« DNB. Kriegsberichter Joachim Schulz-Werner (PK) schreibt: Als unsere Jäger und Zerstörer in den späten Morgenstunden des Dienstag in ihre Maschinen stiegen und die Flak-Kanoniere an ihre Geschütze eilten, da wußten sie alle, ob Kämpfer in der Luft oder auf der Erde, daß mit der freundlichen Sonne ein Großkampftag für sie herauf stieg, der das Aeußerste von ihnen verlangen würde. Mehrere hundert Feindmaschinen flogen, über die Zuidersee kommend, in das Reichsgebiet ein, und zwar bei strahlendem Sonnen- schein, dem auch einige Wolkenbände nichts von seinem Städte und Felder vergoldenden Glanz nehmen konnten. Unsere Jäger, Zerstörer und Flakartilleristen nutzten die große Stunde, in der ihnen der Gegner endlich einmal sichtba^ und ohne Tarnungsmöglichkeiten vor die Klinge kam. Schon an der Küste stürzten sich unsere Geschwader auf den eng geschlossen fliegenden feindlichen Verband, sandten ihm schwere und schwerste Flakbatterien ihre eisernen Grüße entgegen. Und dann wurden die viermotorigen Riesen buchstäblich von Flak batterie zu Flakbatterie, von Iagdgruppe zu Iagdgruppe weitergereicht, bis der große Verband aufgesprengt und zu keinem geschlossenen Angriff in dem geplanten Zielraum mehr fähig war. Unermüdlich und tapfer griffen unsere M 109, Zerstörer und die schnellen Focke-Wulf den mit überlegener Feuerkraft ausgerüsteten Gegner an — ein viermotoriger Bomber hat durchschnittlich 25 bis 32 überschwere Maschinen- gewehre! Und als um die Mittagszeit die aufgelösten und geschlagenen Feindstaffeln den eiligen Rückflug über den Kanal antraten, da ließen sie über 130 in der Luft explodierte, abge schossene oder am Boden zerschellte viermotorige Bomber zurück. Die eigenen Verluste von zwei abgeschossenen Maschinen und sieben vermißten Besatzungen sind gegen die amerikanischen Verluste bemerkenswert niedrig. Bisher konnten 136 Abschüsse gezählt werden. Die ein- brechende Dunkelheit machte den weiteren Abschußfeststellungen ein vorläufiges Ende. Es ist jedoch zu erwarten, daß sich diese stolze Zähl noch weiter. erhöhen wind. Zu dieser dann »nd. gültigen, von uns peinlich genau festgestellten Abschußziffer treten erfahrungsgemäß noch weitere Verluste des Gegners, die außerhalb unserer Ueberprüfung liegen, sei es, daß schwer getroffene Maschinen ihr Grab im Kanal oder in der Nprdsee fanden, oder daß sie bei der Landung in England zu Bruch gingen. Ohne Uebertreibung kann festgestellt werden, daß die Angloamerikaner neben weit über tausend Mann kostspielig geschulten fliegenden Personals fast ein Drittel ihrer eingesetzten Maschinen verloren haben. Auch die psychologische Einwirkung dieser Niederlage auf das fliegende Personal, besonders der Amerikaner, ist nicht zu unterschätzen. Der größte Teil von ihnen fliegt für Geld. 25 Feindflüge krauchen Jim von Potomac oder der arbeits lose Jack aus Detroit mindestens, um mit soviel Dollars in der Tasche in ihr gelobtes Land zurückzukehren, daß sie dort ein einträgliches Geschäft aufmachen können. Ihre Rechnung geht jedoch nicht auf, wenn sie sich ausrechnen können, daß sie vielleicht beim dritten, wahrscheinlich beim fünften, mit Sicher, heit aber so um den zehnten Feindslug herum abgeschossen werden. Und mit dieser Gewißheit auf die Dauer weiter zu kämpfen, dafür dürfte amerikanischen Terrorfliegern, deren Geist sich überzeugend in ihrer selbstgewählten Bezeichnung „Mördervereinigung" ausdrückt, der seelische Grundgehalt abgehen. Roosevelt weiß das auch bereits. Beim Angriff auf Schweinfurt, wo auch über hundert amerikanische Bomber ab- geschossen wurden, gab der Präsident zwar nur die Hälfte zu, sagte aber, daß sich die amerikanische Luftflotte derartige Ver- lüfte auf die Dauer nicht leisten könne. Das deutsche Volk aber blickt voller Dankbarkeit und Vertrauen auf seine Männer und Söhne in den schnellen Maschinen und an den Flakgeschützen. Es bekam einen über, zeugenden Anschauungsunterricht von unserer ständig stärker werdenden Luftverteidigung, die sich in Zukunft, ausgerüstet Ver OK«. Oenei» von yesrem Nordöstlich ^ertsch wurden starke von Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Sowjet» in erbitterten Kämpfen ab gewiesen. Auch südwestlich Dnejropetrowsk bliebe« er neute heftige Angriffe des Feindes ohne Erfolg. Im Raum von Kirowograd hielt der Feinddruck weiterhin an. I« schneeigem Gegenangriff gewann eine Auf klärungsabteilung eine verlorengegangene Ortschaft und ein wichtiges Höhengelände zurück, brachte zahlreiche Gefangene ein und erbeutete zwölf Geschütze. Südwestlich Tscherkassy scheiterten mehrere Vorstöße des Feindes: Südöstlich Pogrobischtsche stehen unsere Truppen in schwerem Abwehrkampf mit vordrlngenden feind lichen Kräften. Südwestlich der Stadt verliefe« unsere Gegen angriffe auch gestern erfolgreich. Truppe« ei«er Panzerdivi sion vernichteten eine sowjetische Panzerbrigade und erbeute ten dabei 50 Geschütze. Im Raum westlich Berditschew und westlich N » wo - grad — Wolynsk wurden mehrere örtliche Vorstöße de» Feindes abgewkesen. Bei Retschiza sind heftige Kämpfe im Sange. Im Raum von Witebsk scheiterten wiederum alle An griffe der Sowjets, besonders südöstlich der Stadt unter hohe« Verlusten für den Feind. 66 sowjetische Panzer wurden ver nichtet und 15 Geschütze erbeutet. In den beiden letzten Tagen wurden an der Ostfront 359 feindliche Panzer und 43 Flugzeuge vernichtet. In Süditalien dauern westlich Venafro die heftigen Abwehrkämpfe an. Der Ort Lervaro und eine Bergkuppc nordöstlich davon gingen nach hartem Kampf verloren. Von der übrigen Front wird nur geringe örtliche Kampftätigkeit gemeldet. Wie bereits durch Gondermeldung bekauntgegeben, erlitten nordamcrikanischc Bomberverbände am Vormittag des 11. Januar bei Angriffen auf das mittlere Reichsgebiet schwerste Verluste. Die Angriffe kamen infolge des hervor ragenden Zusammenwirkens von Jägern, Zerstörern und allen Teilen der Luftverteidigung nicht zu geschloffener Wirkung. Nach den neuesten Feststellungen wurden 136nordameri- konische Fl ugzeuge, darunter 124 viermotorige Bomber, meist vor Erreichen ihrer Ziele abgeschossen. Die Ver nichtung weiterer feindlicher Flugzeuge ist wahrscheinlich. lMederftolt. do In einem Teil der gestrigen Auflage nickt enthalten.» mit neuen Waffen und Geräten, dem Gegner ent- gegenstellen wird, wo er sich zeigt, auch dann, wenn die Ab- Wehrbedingungen nicht so günstig und die Erfolge deshalb nicht so groß sein werden, wie am Vormittag des denkwürdigen 11. Januars. Ra« bis auf Rammnahe. Kriegsberichter Hans Winkel (PK.) gibt folgende Schilde rung der Luftkämpfe am Dienstag: Vor uns mehrere Pulks viermotoriger Bomber. Am wolkenlosen Himmel erkennt man sie ganz deutlich. Da, der große, wird schon von der Flak erfaßt, 60 bis 70 Maschinen mögen es sein. Die können wir ruhig sich selbst überlassen. Wenn die Gegner da hindurch sind, ist schon wieder ein anderer Verband von uns an ihnen. Weit vor uns noch ein kleiner Feindverband, und dort ein Pulk von etwa 40 Maschinen. Den nehmen wir an. Der Kommandeur gibt das Zeichen zum Angriff. Durch die Spreng wolken der eigenen Flak hindurch sind wir im Nu auf An griffsposition. Die Viermotorigen erkennen ihr Schicksal. Ab- wchrbewegunqen setzen ein. Man spürt die Unruhe, die in den schwerfälligen Haufen kommt. Plötzlich dreht der Gegner, der bis dahin schon aus allen Rohren geschossen hat, auf Gegenkurs. 2n einer weiten Schleife versucht er auf West- A« den Brennpunkten. In der Winterschlacht im Osten, die im Gegensatz zu den beiden Vorjahren bisher bei nur geringen Kältegraden, aber oft unter Schneestürmen und in vereistem Gelände abrollt, lagen die Brennpunkte der Kämpfe am Dienstag an den gleichen Stellen wie am Vortage. Im großen gesehen, drückte der Feind aus dem Einbruchsraum von Korosten—Schitomir— Berditschew nach Süden, Westen und Norden. Diese Haupt- angriffsbewegungen begleitete er wieder mit zusätzlichen Durch bruchsversuchen im Dnjeprbogen und westlich Retschiza, sowie mit erneuten gegen Witebsk gerichteten Anstrengungen. Auch auf dem Nordostzipfel der Halbinsel Kertsch setzten die Bolsche wisten ihren Ansturm mit vier bis fünf Divisionen mit starker Schlachtfliegerunterstützung fort. Die deutschen Gegenmaß- nahmen zwangen aber den Feind unter Verlust einiger Panzer im südlichen und mittleren Teil des Landekopfes in die Ver- teidigung, während im Nordabschnitt die hin- und herwogenden Kämpfe und den Besitz mehrerer Höhen in unverminderter Heftigkeit weitergingen. Südwestlich Dnjepropetrowsk versuchte der Feind, durch Einschieben einer weiteren Division seinen bisher vergeblichen Angriffen größere Wucht zu geben. Es gelang ihm zwar, sich in einer Ortschaft festzusetzen, doch erreichten die eigenen Gegenstöße ihre Ziele. Die am Widerstand der deutschen Truppen immer wieder scheiternden Durchbruchsversuche an diesem weit nach Osten vorspringenden Frontstücke nahmen die feindlichen Kräfte im Dnjeprbogen so stark in Anspruch, daß die bolschewistischen Angriffe im Raum von Kirowograd an Schwere verloren. Sie wurden unter Vernichtung von 21 Panzern abgewiefen. Unsere Truppen festigten durch Gegen stöße ihre südlich, westlich und nördlich der Stadt verlaufende Hauptkampflinie. Der Hauptdruck der bolschewistischen Angriffe lag an der zwischen der Dnjeprschleife südlich Kiew und dem Ouellgebiet des sogenannten südlichen Bug entstandenen Ab- schirmungsfront, wobei der Raum von Pogrebischtsche den Brennpunkt bildete. Südöstlich dieser Ortschaft griff der Feind unter Verwendung aller technischen Hilfsmittel an. Durch Abriegelung wurde jedoch das weitere Vordringen der Bolsche- wisten eingedämmt, so daß unsere Truppen zu Gegenstößen übergehen und Boden gewinnen konnten. Weiter westlich machte der seit zwei Tagen laufende deutsche Gegenangriff Fortschritte. Mit großer Härte wurde wieder westlich Reschiza gekämpft. Die Sowjets drückten weiter gegen den Südrand der Pripjetsümpfe und erneuerten ihre Durchbruchsversuche zwischen Pripiet und Beresina. Bei Witebsk sah sich der Feind auf Grund seiner bisherigen hohen Verluste gezwungen, seine Großangriffe zu unterbrechen. Diese Entwicklung hielt weiter an. Die Gesamtverluste der Bolschewisten an Panzer in der Schlacht um Witebsk sind auf über eintausend gestiegen. kurs zu gehen. Da setzen unsere Waffen ein. Mitten im gegnerischen Verband plötzlich eine Stichflamme — und ein Feindbomber ist nicht mehr. Völlig zerfetzt schlagen brennende Trümmer in die Tiefe. Keiner kam mehr raus. Das scheint das Signal für die anderen Bomber zu sein. Ohne ihr Ziel erreicht zu haben, lösen sie ihre Bomben. Die ganze Last geht ins freie Feld, abseits jedes militärischen Zieles. Weit weg sieht man nur den Strang einer Eisenbahn, nirgendwo ein Haus. Wir sehen noch, daß der kleinere Verband Viermoto riger von Messerschmtttzerstörern angegriffen wird. Auch der große Pulk wird schon von einigen Jägern und Zerstörern zerzaust. Nun sprechen auch unsere Bordwaffen wieder ihre todbringende Sprache. Dort fliegt eine feindliche Maschine I auseinander. Rechts außen geht ein Feldwebel, der heute seinen ersten Feindflug macht, ran wie ein Alter. Er schießt sein Opfer in Brand, die rechte Fläche steht in Flammen, der Gegner schert aus dem Verband aus. Der Feldwebel hinter her. Plötzlich fängt sich die feindliche Maschine wieder. Die Flammen ersticken,' und der Feind zieht in den Pulk zurück, doch der Feldwebel hinterher, um dem Bomber diesmal den Nest zu geben. Bis auf Rammnähe geht er mit großem Schneid ran und läßt seine Kanonen und Maschinengewehre spucken, bis der Feind Kopf steht und irgendwo drunten im mitteldeut- schen Raum in den Boden rast. Ueberall sieht man nun die Erfolge unserer Angriffs- taktik. Die schweren Feindbomber sind der Wendigkeit und Schnelligkeit, vor allem aber dem Angriffsgeist unserer Zer- störer nicht gewachsen. Kaum ein Angreifer, der nicht einen Abschuß, mindestens aber einen Hcräusschuß melden kann. Der Adjutant meldet einen sicheren und einen wahrscheinlichen, der junge Schwarmführer, ein frischer, draufgängerischer Leut nant, ebenfalls. Als wir abdrehen müssen, weil wir uns nahezu völlig verschossen haben, zählen wir noch 15 Feind bomber, die 'weit auseinandergezogen, ihr Heil in der Flucht suchen. Was der Fel«d sagt. Der Londoner Sender stellte am Dienstag abend lediglich fest, daß starke Verbände von USA.-Bombern während des Tages Nordwestdeutschland angriffen und von amerikanischen und britischen Jägern unterstützt wurden. Es fehlte jedes Wort von Angriffserfolgen, es fehlten auch die sonst üblichen Ziffern über angebliche Abschüsse deutscher Jäger. Statt dessen wies der Sender London darauf hin, daß di« deutschen Jäger „starken Widerstand leisteten". Später bequemte sich dann Reuter zu der Feststellung, daß es sich um „eine der größten Luftschlachten dieses Krieges" gehandelt habe. Die USA.- Bomber seien „drei Stunden lang in harte Luftkämpfe ver- wickelt" gewesen, bei denen sie „pausenlos non Schwärmen deutscher Jäger" angegriffen wurden. Im Uebcrseedienst vom Mittwoch bereitet« der Sender London seine Hörer auf weitere unangenehme Nachrichten vor. Feindliche Bomberverluste, die der OKW.-Bcricht nicht meldet. Ein USA.-Bomber, der nach seiner Rückkehr auf britischem Boden zu Bruch ging. (Scherl^tldeMenst-M.) Lazarettschiff „Tübingen" in einem Hafen der italienischen Westküste. PK-Kriegsber. Tau-rvg (Sch)