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Anzeiger für den AMrgerichkdeM Eibenstock und besten Umgebung Del Bezugspreis beträgt monatlich 1^0 RM bei tret« Zustellung, bei Abholung in unserer G«- lchästssteNe 1,60 AM. Erscheint tägl. nachm. mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Im Falle hbhaer Gewalt oder sonstiger Störungen des Betrieb- der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zchking oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Fernsprecher Nr. 51V. mmsaAervb bb< OrHitzaslENr Eibenstock», MnuenUbal, Carlsfelb, ^mvb-lMel, Neuheibe, Oberstützengrün SchSnheibe, rchSnheider» Hammer, Sei«, Uttter. stützengrün, wilbenthal, wilzschhaus, wolfsgrün usw Vieser vlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock 113 ------ 8S. Jahrgang. — Montag, den 16. Mai Der Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimiterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die 90 mm breite Millimetcrzcile im T»ttesi 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte stens vormittags 9>/s Uhr, für grössere «inen Tas vorher. Eine Gewähr für di« Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Postscheckkonto Leipzig Nr. 36667. 1338 Der Wille zum Friebe« Große Rede Mussolini- in Genna Zum erstenmal nach zwölf Jahren ist der italtentsche Regierungschef und Duce Mussolini auf dem Schlachtschiff „Cavour" unter dem Dröhnen der Salutschüsse in den Hafen von Genua eingelausen. Dem Schlachtschiff folgten die Einheiten des ersten und zweiten KriegSschtffgeschwa- derS der italienischen Flotte. Lang anhaltender Jubel empfing den Duce, als er die festlich geschmückte Stadt betrat. Unter den Ehrenformattonen beim Empfang be merkte man auch eine Abordnung der Ortsgruppe Genua der A. O. der NSDAP. In einer Massenversammlung von über 35V 000 Menschen aus dem Siegesplatz hat Mus solini eine Rede gehalten, die wegen ihrer außenpoli tischen Ausführungen unmittelbar nach dem Abschluß des Staatsbesuches des Führers in Italien von besonderem Interesse ist. Am 11. März, so führte der Duce zunächst auf die Wie dervereinigung Oesterreichs mit dem Reich eingehend aus, befand sich Italien wieder einmal an einem Scheideweg, der eine Stellungnahme verlangte. Von ihr hingen Friede oder Krieg, d. h. also das Schicksal Europas, ab. Wir haben sofort mit einem Nein gegenüber dem diplomatischen Schritt geantwortet. Die Feinde Italiens, die Antifaschisten aller Rassen, wünschten den Zusammenstoß zwischen den bei den autoritären Staaten mit den schlimmsten Folgen, nicht ausgeschlossen den Krieg, auch wenn er und besonders wenn er dem Bolschewismus die Tür in Europa geösfnrt hätte. Es war also nicht, wie man behauptete, die Notwendig keit, sondern unser Will«, die uns bei unserer Haltung bestimmt haben. Alles was seither geschehen ist, zeigt, daß diese unsere Haltung von der Weisheit Angegeben war. Denen, die unS noch immer voller Melancholie daran er innern, was wir 1934 taten, antworten wir noch einmal, daß seither viel Wasser unter den Brücken deS Tiber, der Donau, der Themse und auch der Spree und der Seine geflossen ist. Während diese Wasser mehr oder weniger reißend dahin- flossen, wurden gegen Italien, daS in einem gewaltigen Unter- nehmen stand, die Sanktionen verhängt, die wir noch nicht ver gessen haben. In der Zwischenzeit ist alle«, was diplomatisch und politisch unter dem Sammelnamen „Stresa" bestand, be graben worden und wird, was uns anlangt, niemals wieder erstehen. Das faschistische Italien konnte nicht für alle Zetten die häßliche und nutzlose Ausgabe der alten Habsburger Mon- archie und der Metternichs aus sich nehmen und sich der Ent wicklung der Nationalitäten auf ihrem Wege zur Einheit entgegenstellen. Unsere Haltung war also nicht aus Furcht vor Verwicklungen diktiert. Für unsere Haltung war vielmehr das Ergebnis der Prüfung der Lage, ferner unser Ehrgefühl und unsere ausrichtige Freundschaft gegenüber Deutschland maßgebend, die uns zu dem bestimmten, was wir getan haben. Die beiden Welten, die germanische und die romanische, stehen heute in unmittelbarem engem Kontakt und find mit der dauerhaften Freundschaft und der Zusammenarbeit der beiden Revolutionen dazu bestimmt, unserem Jahrhundert das Shmbol aufzudrücken. DaS hat daS italienische Volk auch mit der Ausnahme des Führers und Reichskanzlers zeigen wollen. Die Worte, die der Führer in der Nacht vom 7. Mat im Palazzo Venezia gesprochen hat, sind von den beiden Völkern mit vollem Bewußtsein begeistert ausgenommen worden; sie stellen nicht eine diplomatische und politische Erklärung dar, sondern sind etwas Feierliches und Endgültiges in der Geschichte. VaS Italien der Waffen und der Arbeit DieAchse hat unS nicht daran gehindert, eine Politik der Verständigung mit jenen zu treiben, die eine solche Verständi gung aufrichtig wollen.-So haben wir im März vergangenen Jahres die Verständigung mit Jugoslawien hergestellt nnd seither herrscht an den Ufern der Adria vollkommener Friede. So haben wir jüngst das Abkommen mit Großbri tannien abgeschlossen. Dem Streit, der die Beziehungen der beiden Nationen ernsthaft gefährdete, lag viel Verständnis- losigkeit und — sagen wir eS ruhig — Unwissenheit zu Grunde. ES ist Zeit, höchste Zeit, daS Italien der Waffen und der Arbeit endlich kennenzulernen, höchste Zeit, dieses Volk kennen zulernen, daS in zwanzig Jahren die stärksten Beweise seiner Tüchtigkeit gegeben hat, die mit der Eroberung des Imperiums ihren Höhepunkt erreichte. DieVereinbarungzwtschenLondonundRom ist die Verständigung zwischen zwei Weltreichen und erstreckt sich vom Mittelmeer über das Rote Meer bis zum Indischen Ozean. Da wir den festen Willen haben, diese Vereinba rung gewissenhaft einzuhalten, und glauben, daß die verantwortlichen Regierungsmänner in England das gleiche tun werden, so kann man annehmen, daß diese Ver einbarung dauerhaft sein wird. Ihr werdet mir zustimmen, wenn ich in bezug auf die Besprechungen mit Frankreich, die ja noch im Gange sind, vorsichtig bin. Ich weiß nicht, ob sie zu einem Abschluß kommen werden; schon auch wegen einer außerordentlich aktuellen Frage wie der des spanisch«n Krieges. Frankreich wünscht den Sieg von Barcelona, wir dagegen wünschen und wollen den Sieg von Franco. Friebe mit allen Mitteln „Die Direktiven unserer Politik", fuhr der Duce fori, „find klar. Wir wollen den Frieden, den Frieden mit allen Mitteln, und ich kann euch sagen, daß das nationalsozialistische Deutsch land nicht weniger brennend als wir den Frieden in Europa wünscht. Aber damit der Friede sicher sei, muß er bewaffnet sein." „Wir wollen den Frieden, aber wir müssen mit allen un- seren Kräften hereit sein, ihn zu verteidigen, besonders wenn Reden zu hören sind, sei es auch von jenseits des Ozeans, über die man Nachdenken muß. Vielleicht ist auszuschlietzen, daß die sogenannten großen Demokratien tatsächlich zu einem Krieg der Ideologien sich vorbereiten. Wie dem aber auch sei, die Welt möge wissen, daß in diesem Fall die autoritären Staaten unmittelbar sich sofort zu einem Block zusammen- schließen und bis zum Ende marschieren werden." Kiellegung der „Jmpero" Dor Duce befiehlt Baubeginn des neuen Schlachtschiffes. Der Duce besichtigte in Genua die weitausgedehnten Hafenanlagen und die großen Schiffswerften. Zunächst brachte ihm die Marinejugend eine große Kundgebung auf einer Unzahl von Wasserfahrzeugen, Ruder- und Segel booten dar. Anschließend besuchte Mussolini die Kaserne der Marinejugend, neue Dockanlagen und das im Bau be findliche Schlachtschiff „Vittorio". Im Motorboot begab sich der Duce darauf zur Kiel legung des neuesten Schlachtschiffes der italienischen Kriegsmarine auf den gewaltigen Anlagen der Anfaldo werft. Umgeben von hohen Gerüsten, Kränen und den auf Helling liegenden Kriegsschiffen, war eine nach Zehn tausenden zählende Menschenmenge versammelt, die Ar beiter mit ihren FakNilienongehörigen. Mussolini bestieg unter ungeheurem Beifall das Po dium und gab durch ein Klingelzeichen Befehl zum Bau beginn des neuesten italienischen Schlachtschiffes, daS den Namen „Jmpero" erhält und mit seinen 35 000 Tonnen zu den größten Schiffen der italienischen Schlachtflotte ge- hören wird. Unter stürmischem Jubel zogen die mächtigen Krane die ersten Stahlplatten m die Höhe und ließen sie dann aus die gewaltigen Holzblöcke der Helling nieder. Ohren betäubender Lärm setzte ein, all die ersten Stahlplatten aneinandergenietet wurden. Zum Abschluß der eindrucksvollen Zeremonie richtete Mussolini an die Arbeiterschaft einige Worte. Die .^Im- Pero" werde die Macht der italienischen Kriegsflotte wei ter stärken. DaS stolze Schiff werde diesen Namen füh ren, weil das italienische Volk das Imperium gewollt habe. „Eurem Imperium, daS mit eurer Arbeit, mit eurer Disziplin geschaffen wurde, gilt dieses Werk, das die Macht Italiens weiter erhöhen wird. Dieses Schiff wird auch eine Mahnung sein sür alle eventuellen Feinde deS Vater- lande«", so rief Mussolini auS. Eine Poliklinik für 1VOO Kinder Der zweite Tag von Mussolinis Staatsbesuch in Genua war ausgefüllt mit einer Reihe von Besichtigungen der großartigen Schöpfungen des Faschismus in der Stadt und den zahlreichen Ortschaften längs der unvergleich lichen Rivieraküste. Den Höhepunkt bildete ein Besuch und die Einweihung der ausgedehnten Anlage des Gas- lini-Jnstitutes, einer mit den modernsten Mitteln ausge statteten Poliklinik für tausend Kinder, die ein Genueser Industrieller gestiftet und mit einem Aufwand von über 50 Millionen Lire an einer der landschaftlich schönsten Stellen der Stadt hat errichten lassen. Mussolini, der überall im Mittelpunkt begeisterter Kundgebungen des Volkes stand, besichtigte das Institut sehr eingehend. Anschließend begab sich Mussolini zu dem neuen Schwimmstadion, wo ihm Dopolavoro-Gruppen eine Huldigung darbrachten. Später unternahm der Duce eine Fahrt an die Rivi era, wo er in Nervt dem ersten Spatenstich für eine neue Durchgangsstraße durch den Ort beiwohnte. Die Bevölke rung brachte Mussolini überall begeisterte Kundgebungen dar, der in seinem Wagen bis nach Sestri Levante fuhr, wobei er unterwegs mehrmals hielt, um Parteihäufer und ander« Neuanlagen «inzuweihen. M LiiWidG «n Md« ilod Mn mW Tokio, 16. Mai (Funkspruch) Wie Extrablätter melden, ist nach tagelangen Kämp fen am Montag morgen die Bereinigung der japanischen Nord- und Südarmee gelungen. Die Vorhuten der bei den Armeegruppen erreichten die Lunghaibahn. „Freiwilliger Deutscher Schutzdienst" Eine Kämpferschicht des Sudetcndcutschtums. In Eger fand die Gründungs-Hauptversammlung des vom Prager Innenministerium genehmigten Ver bandes „Freiwilliger Deutscher Schutzdienst — F. S." statt. Abgeordneter Dr. Köllner der Sudetendeutschen Partei gab ein Bild über Aufgaben, Zweck und Ziele des neuen Verbandes, zu dessen Leiter Konrad Henlein ge wählt wurde. Henlein hat zu seinem Stabschef den Ver- bandsturnwart Brandner ernannt. Der neue Stabschef Willi Brandner, der wie Konrad Henlein aus der Deutschen Turnbewegung hervorgegangen ist, hat einen Aufruf erlassen, in dem es u. a. heißt, daß der Freiwillige Deutsche Schutzdienst künftig den Dienst des Schutzes der Ordnung und der völkischen Selbsthilfe für das gesamte Sudetendeutschtum über nimmt. Der Ausruf schließt: Der Freiwillige Deutsche Schutzdienst — F. S. ist keine Paradetruppe, sondern eine Kämpferschicht, die ständig im Dienst steht. Sie hat die Ordnung und Zucht der großen Kundgebungen zu wahren. Sie muß das stets wache Gewissen des Sudeten- deutschtums sein im Kampfe für Reinheit, Schlagkraft, Zucht und Unerschütterlichkeit der Volksgruppe. Sie wird auch überall dort als erster Hilfstrupp auf dem Plan sein, wo Katastrophen das Leben und das Gus der Volksgruppe bedrohen. Pflichterfüllung, Einsatzbereit- schäft, Treue und Entschlossenheit zur Ordnung sind die Grundsätze für die Ausrichtung und Aufgaben des Frei- willigen Deutschen Schutzdienstes. Für den FS.-Mann sind die härtesten Gesetze gerade gnt genug. Der FS.- Mann ist immer im Dienst. Der FS.-Mann führt das scharf geschliffene Schwert gegen soziales Unrecht, Zer- fetzung und gegen Störer der Einheit. Das Prager Nationalitätenstaiui Regelung der Frage ohne Mitarbeit der Nationalitäten. Eine amtliche Meldung über die Sitzung des Prager Ministerrats besagt, daß ein Referat über das Ergebnis der Beratungen des MinisterausschuffeS zur Abfassung eines NationalitätenstatutS entgegengenommcn wurde. Es könne festgcstcllt werden, daß die Vorbereitungen im wesentlichen fertig seien. Die Regierung sei daher in der Lage, an die Verwirklichung ihrer Pläne und Vorschläge durch Verhandlungen mit den interessierten Faktoren wie auch aus legislativem Wege zu gehen. Die Regierung habe weiter beschlossen, daß ihre Mit glieder an Wahlversammlungen im Lande Böhmen und Mährisch-Schlesien nicht teilnehmen. Der Minister des Innern erörterte dann die Maßnahmen, die in den natio nal gemischten Gebieten zur Sicherstellung von Ruhe und Ordnung getroffen werden. Wie aus unterrichteten Kreisen der Prager Regierung verlautet, wird das Nattonalitätenstatut aus einem Hauptgesetz mit etwa 80 Paragraphen und einer Reibe von Sonderaeseben über einzelne Fraaen der Weltbild (M). Konrad Henlein in London. Der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, der sich zur Zeit in London aufhält und Gelegenheit nahm, sich mit Vertretern der verschiedenen politischen Richtungen über die mitteleuropäischen Fragen zu unterhalten, beim Verlassen seines Londoner Hotels (rechts).