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Dresdner Journal : 25.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189606251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-25
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 25.06.1896
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)S K. )5 b. Ol » 03,25 U 02 v. SO G. 60«. 5 <8 OG. 7 S. 3 G. 5 G. 5 <8. 40 S. ?5 G. ,25 S <8. 01,50 «. 02 «. 04,50 «. kteu« , per 45,25 luptet. Juni einigle Silber, nregel- albaha ed 14, Phil.- G. G. S. B. « ,50 «. 0 S. 50 B Ist. Nin igS.) 01,50 o. 3,50 G- »2,40 v. »4,50 » >2 ». >4 B. >5,25 «S- >3 <8. >3 «. »2,75 V- »2,50 G. 2,50 2 S. Hafer 21,25 lotter. Jun« t. Juni » M. still. 1,25 B 1,50 S- 1,25 b S r S. » «. 1,75 s. . B. 4 S. 4 <8. 1,25 St- 2,50 B- 2,25 S. Knust und Wissenschaft führung wohl verdient hat Ad Stern. Gretel" —r. Aus meinem Zettelkasten. Die Zahl der anspruchs vollen Denker, die, wie sie sich ausdriicken, dem Welt- geheimniS fest inS Auge sehen und mit Hilfe heute der pessimistischen Philosophie, morgen der Pathologie, die als gutherzigen Kindes und der auf Lug und Trug ge stellten Armutsphilosophie ihrer Mutter und ihrer Schwe stern kam sehr glücklich zur Erscheinung. Frau Ba st 4 erntete, gleich Hrn. Wilhelmi, stürmische Beifallsbezeig ungen und eine Fülle von Rosen und Lorbeeren dafür. Da auch die Mitglieder des ResidenztkeaterS die Damen Marie Mestl (Frau Steuerinspektor Hergrntheim), Ella Scholz (Laura Hergentheim), Claire Krona (Else Schmidt), namentlich aber die Herren Fr. Burmester (Max Winkelmann) und Carl Witt (Richard Keßler) ihr Bestes thaten, die Gestalten de» Dichters zu beleben, dabei freilich die komische Seite der dargestellten Vorgänge stärker heraushoben als die ernste und peinliche, so darf man nur wünschen, daß sie die Belohnung ihres künstlerischen Fleißes durch ein paar volle Häuser empfangen, die diese Auf- Weltrichter spielen, hat sich in dem Matze vergrößert, als die Zahl der stillen Beobachter, die das unmittelbare Leben und sich selbst zunächst absichtslos und einem Zuge ihrer Natur folgend in» Auge fassen, beständig abgenommen hat. Von Zeit zu Zeit taucht doch aus der Büchcrflut ein Buch empor, daü einen Beobachter dieser Art erkennen läßt Und doppelt hoch ist der Gewinn anzuschlagen, wenn dieser Beobachter neben dem einfachen Ernst einer wahrheitliebendcn Natur, den scharfen Blick für die Er scheinungen, so viel Wohlwollen und liebenswürdige, warm herzige Teilnahme am (^schick seiner Mitmenschen und Zeitgenossen offenbart, wie dies Otto von Leirner in den Sprüchen aus dem Leben sür da» Leben thut, die er unter dein Titel „Aus meinem Zettelkasten" (Berlin, Verein der Bücherfreunde, Schall u. Grund) gesammelt hat. In Prosa und Per» giebt der Verfasser hier seine Wahrheiten. Er wcitz wohl, daß wir alle Lernende sind, bis uns der Tod die Augen schlietzt, er giebt zu, daß er von der Erfahrung manches Lesers so gut lernen könnte, wie dieser von seiner Erfahrung „Ta aber jeder sein Leben zu leben hat, so kann jeder etwa» sehen, wa» dem anderen entgeht, auch wenn dieser reicher an Geist ist" Der letztere csptatio beverolentiue hätte es nicht einmal bedurft, für keinen aufmerksamen Leser de» Buches wird e» verborgen bleiben, datz sein Ver- faffer nicht nur reich an herzlicher Empsänglichkeit für da» Gute und Schöne, sondern vor allem auch reich an dem Geist ist, der nicht verblüffen, sondern sich selbst und andere zur Klarheit verhelfen will, reich an dem, der eine ganze Kette von Beobachtungen und Erfahrungen in ein paar knappen schlagenden Sätzen zusammenzufassen versteht Daß ein so ihrlicher Denker und vorurteilsloser Betrachter der Erscheinungen nicht bei der Majestät de» Augenblicks zu Hofe geht und dem sogenannten Zeitgeist nicht die Schleppe trägt, braucht kaum gesagt zu werben In zwei Aphorismen giebt er vollen Ausschluß über seine innerste Konzert. Gestern fand im Etablissement „Wiener Garten" ein Liederabend des Dresdner Lehrer gesangvereins unter Leitung des Hrn. Hosrat Prof. E Krantz statt. Auf die vortrefflichen Leistungen dieser Gesangs- Vereinigung haben wir schon wiederholt hingcwiesen und es bedürfte eigentlich nur noch einer Feststellung der That- fache, daß der Verein seinen hohen Stand, den er unter den hiesigen, gleichen Zwecken dienenden Korporationen be sonder« seit den letzten Jahren eingenommen hat, auch weiterhin behauptet. Der gestrige Abend hatte aber nicht nur nach dieser Richtung hin ein erfreuliche» Ergebnis; e» trat gestern auch noch ein anderes Moment in die Er scheinung, da» besondere Beachtung verdient. In da» Programm waren zwei Coloquartette ausgenommen, deren au»grzeichnete Wiedergabe umso höher anzuschlagen ist, al» diese Kompositionen — „Da» einsame Rö»lein im Thal" von E Herme» und „Ich muß nun einmal singen" von M. Taubert — an die Sänger in technischer wie musikalischer Beziehung ganz bedeutende Anforderungen stellte. Das erftgenannre Lied trugen die Herren Anders, ' Grumbt, Holzegel II und Spranger, dos andere die Herren Schneider, Nitzsche, Lange und Hänel vor. Einige dieser Solisten hatten wir schon bei früheren Konzerten des Vereins Gelegenheit zu hören; die gestrigen Darbiet ungen ließen aber einen ganz bedeutenden Fortschritt in der Ausbildung des Sologesanges erkennen, der sich in erster Linie auf die Tenoristen bezieht. Es wäre sehr er freulich, wenn der Verein sich der Pflege dieses Gcsangs- gebietes in weiterem Maße annähme; das dazu nötige Stimmmaterial steht ihm ja, wie es scheint, reichlich zur Verfügung Die Chordarbietungen waren, wie schon oben ongedeutet worden ist, durchweg Musterleistungen, wie man sie eben nur von einem Verein erwarten kann, dessen jedes einzelne Mitglied schon semem Berufe nach in ge wissem Sinne auch auf die Pflege der Musik hingewiesen und dessen Leiter eine nach jeder Richtung hin auf dem Gebiete der Musik bewährte künstlerische Kraft ist Ter lebhafte Beifall der Zuhörer darf den Sängern und deren Dirigenten der beste Beweis dafür sein, daß die Vorträge allgemein die richtige Würdigung gefunden haben. Die Pausen zwischen den GrsangSteilen füllte die Kapelle de» 4 König!. Sächsischen Infanterie regiments Nr 1V3 aus Bautzen mit einigen Jnstru- mentalvorträgen in dankenswerter Weise aus Der Leiter diese» tüchtigen Musikcorp», Hr G Gietzelt, fand für diese guten Darbietungen wohlverdienten Beifall Ganz besondere Anerkennung verdienen die Wiedergabe der Tannhäuserouverture und der Fantasie au» „Hänsel und Nesidenzthcater. „Tie Schmetterlingsschlacht". Komödie in vier Akten von Hermann Sudermann Daß Hr. Willy Wilhelmi bei seinem diesmaligen Gastspiel am Residcnztheater eine seiner vorzüglichsten Rollen, die des alten Kaufmanns Winkelmann in Suder manns „Schmetterlingsschlacht", wieder vorzuführen wünschte, läßt sich nicht tadeln. Und wie geteilt auch die Mein ungen über Recht und Unrecht, Wert und Unwert des genannten Sudermannschcn Stückes sein mögen, daß die geistvolle, wenn auch vielfach peinliche, doch immerhin originelle Komödie hoch über allen Novitäten steht, die uns das Residenztheater in jüngster Zeit vor Augen ge stellt hat, kann auch kein Unhefangner leugnen Tritt ohne Frage, indem man da» Stück wiederholt sieht, die allzubreite Schilderung häßlicher Zustände und Sitten schärfer hervor, verflüchtigt sich der Reiz der Neuheit ge wisser Scenen, so gewinnt anderseits die Motivierung, so kommen eine Reihe feiner Züge, die das Stück enthält, entschiedener zur Geltung, so vertieft sich der Anteil, den man an der jugendlich reinen Neigung von Rosi Hergent heim und Max Winkelmann nimmt, ganz unwillkürlich Die gestrige Darstellung war dadurch ermöglicht, daß außer Hrn Wilhelmi, der den alten verbitterten, hart gewor denen und geizigen, rauhen und dennoch liebebedürftigen Berliner Kaufherrn mit energischer Lebenswahrheit und feiner Einzelausführung darstellt, auch Frau Käthe Bast«, welche als Gast mitwirkt, die schon im vorigen Jahre die Gestalt der Rosi Hergentheim in gewinnender Einfachheit und mit einem leisen, aber höchst wirksamen Anhauch von Wehmut über die Widersprüche de» Lebens verkörperte Der innere Kampf zwischen der Bravheit und warmen Ehrlichkeit dieses im Innersten so wahren Amtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil Bestimmungen des Haleppa Vertrag- zur Durch führung bringe, und zwar, daß er sofort einen christ lichen Generalgouverneur für Kreta ernenne, den kretensifchen Landtag in kürzester Zeit einberufe und fodann die Insel in Gemäßheit der in dem genannten Vertrag enthaltenen Bestimmungen verwalten lasse Weniger als dieses konnten und durften die europäischen Vertreter von der hohen Pforte nicht fordern, aber die es Minimum ihrer Forderungen muß auch thatsächlich von der türkische« Regierung auch unter allen Umständen in der kürzesten Zeit gewährt werden. Diese zu Gunsten der Kreteuser von den Vertragsmächten unternommene Jnterveu tion trägt ungeachtet ihres äußeren durchaus freund schaftlichen Charakters das Gepräge eines wirklichen Ultimatums, dessen Nichtannahme und Nichtbeachtung von feiten der hohen Pforte einen weiteren gemein samen Schritt der europäischen Vertragsmächte zur Folge haben müßte, aber keineswegs mehr in Kon stantinopel selbst, sondern schon am Schauplatze des diese Intervention verursachenden Unruhenherdes. Wenn die hohe Pforte die in diesen Vorschlägen ihr auf erlegten Verpflichtungen nicht zur sofortigen Durch führung übernehmen wollte, oder sich außer Stande erweisen sollte, sie in kurzer Zeit durchzuführen, dann müßten die europäischen Mächte selbst dieses Reform werk und die Beruhigung von Kreta in die Hand nehmen —, tortium non üatur. Ein längerer Auf schub zur Pazifikation Kretas auf Grund dieser Vor- nenerung der Bestellungen, du «vir sonst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehr kosten für die geehrten Abnehmer nicht gewähr leisten können. Lönigl. Expedition des Dresdner Journals. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, hat sich gestern Abend 6 Uhr 35 Min. von Leipzig nach Salzwedel begcbeu. Se. Majestät der König haben dem Conditor Oskar Wilhelm Adolph Schütte-Felsche in Leipzig das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. schmückten Boote zeigten verschiedene Formen und um kreisten unter Musikbegleitung die „Hohenzollern" mehrfach Die Insassen, namentlich Ossiziersdamen, warfen Rosen- und andere Blumensträuße zu der „Hohenzollern" empor. Als Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin auf Deck erschienen und die Blumengrüße erwiderten, erschollen tausendstimmige Hurras, die sich ost wiederholten Ter Korso verlies äußerst glänzend. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich wohnten dem Korso auf der „Hohenzollern" bei Um «0 Uhr abends fand in der Marineakademie ein Ballfest statt, welchem die Majestäten beiwohnten. — Der Kaiserliche Botschafter in Wien Gras zu Eulenburg hat seinen Posten verlassen und sich nach Liebenberg begeben, um sich demnächst auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers dem Allerhöchsten Gefolge auf der diesjährigen Nordlandreise Sr. Majestät anzuschließen — Der „Reichranzeiger" veröffentlicht heute das Börsenqesetz ä. ä 22 d MtS — Mit dem 1. Juli wird bekanntlich das Gesetz über die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs in Kraft treten Für die Rechtsprechung wird damit ein neues Feld der Thätigkeit eröffnet, für Handel und Verkehr eine größere Sicherung von Treu und Glauben herbeigeführt Während in Frankreich die eoueurrenc« üelozale durch eine allgemeine Bestimmung des coät- eivil in ausreichender Weise bekämpft wird und auf Grund derselben sich eine ganz eigenartige Rechtsprechung entwickelt hat, welche unlauteren Praktiken im Geschäfts leben entgegenzutreten geeignet ist, hat man in Deutschland sich nicht mit einer allgemeinen Vorschrift begnügt, sondern schlüge w rd wohl der Türkei in keinem Falle mehr gewährt werden, wohl ober dürften die europäischen Regierungen nach wie vor der hohen Pforte durch ihre ferneren Ratschläge hilfreich beistehen, wenn sie ihren guten Willen, sie sofort und nach bester Mög lichkeit zu verwirklichen, bekunden würde. So wurde ihr von dieser Seite auch schon ter Gedanke nahe- gclegt, den durch seine Energie als Reformator des Militärwesens in der Türkei rühmlichst bekannten Goltz-Pascha zum Gouverneur von Kreta zu ernenne« und ihn mit der Durchführung des Haleppa Vertrags zu betrauen. Diese Maßnahme würde unstreitig das beste sein, was die hohe Pforte unter den obwaltenden Umständen zur Vermeidung aller weiteren Übel und Folgen der europäischen Intervention thun könnte. der Erfolglosigkeit aller diplomatischen Ratschläge und Verwarnungen, die vielleicht weniger im Mangel an gutem Willen, als vielmehr in der Unfähigkeit und Kraftlosigkeit der Türkei bei Durchführung der als ' notwendig erkannten Reformen ihre Erklärung findet, unzweifelhaft de » springenden Punkt der neuer lichen, von den Vertrag-Mächten in Konstantinopel be reits eingeleiteten diplomatischen Aktion, die dies mal nicht ohne den erstrebten Erfolg verlaufen darf, wenn Europa in den Augen der mohammedan sch« Welt nicht um s in Ansehen als Hauptträger der aus diesem Planeten vorherrschenden christlichen Rechts ordnung einbüßen soll. Der Doyen der diplomatischen Vertreter in Kon stantinopel, der österreichisch-ungarische Botschafter Frhr. v.Calice, hat auf Grund der vorher festgestellten Uebereinstimmung mit sämtlichen Kollegen der Pforte, Vorschläge zur Beruhigung Kretas, unterbreitet, worauf auch die übrigen europäischen Botschafter und Gesandten den Beratern der Sultans offiziell die Be herzigung dieser Vorschläge ans Herz gelegt haben. Diese Vorschläge gehen nicht über du» Rahmen der bereits von der hohen Pforte in früheren Zeiten über nommenen Verpflichtungen hinaus, sie dürfen also von der türkischen Regierung nicht als frivoler Ein griff in die Oberhoheitsrechte des Beherrschers aller muselmanischen Gläubigen abgelehnt werden Ma« verlangt vom Sultan nur, daß er unsevzüglich d^ gerade die Fälle, in denen der Richter «inzugreisen hat, einzeln aufgezählt. Vian mag über die verschiedenen Wege, welche zum Ziele der Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes führen können, einer Meinung sein, wie man will, man wird nicht bestreiten können, daß die Re gelung, wie sie in dem am 1. Juli ins Leben tretenden Gesetze beliebt ist, der Eigenart des deutschen Richtertums, welches sich bei der Fällung von Urteilen gerne aus konkrete, in» einzelne gehende Bestimmungen stützt, am besten ent spricht. Tie Einheitlichkeit des Charakters des Gesetzes ist im Reichstage durch eine Änderung in der Fassung de» 8 1 etwas getrübt. Während sonst nur die als un lauterer Wettbewerb anzusehenden Praktiken scharf umgrenzt sind, steht es bezüglich der schwindelhaften Reklame dem Richter zu, selbst die Entscheidung zu treffen, wieweit sic unter das Gesetz fällt Indessen wird voraussichtlich diese kleine Änderung der Rechtsprechung keine Schwierigkeiten machen Vor allem kommt es nun darauf an, datz das Gesetz in einer dem Willen der Gesetzgeber entsprechenden Tazes-eschichte. Deutsches Reich. * Berlin Se. Majestät der Kaiser begaben Sich, wie aus Kiel gemeldet wird, gestern früh '/,8 Uhr von der Jacht „Hohenzollern" an Bord des „Meteor", um an dem Handicap teilzunehmen, welches um 8 Uhr begann und Eckernförde zum Endziel hatte Die „Hohenzollern", mit Ihrer Majestät der Kaiserin an Bord, dampfte um 8 Uhr, nach Eckernförde ab und kehrte gegen Abend mit Beiden Majestäten zurück Nach der Rückkehr legte die „Hohenzollern" um ',8 Uhr an der Boje an Alsbald begann der Blumenkorso aller Boote der im Hafen liegen den Kriegsschiffe. Die prachtvoll und phantastisch ge- WksteLsnngen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf angenommen für Dresden: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für aus wärts: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von Z M. werden Sachliche Anträge können auch mit den Unterschriften abwesender Mitglieder versehen sein, wie denn auch gewöhnlich unter wichtigere Jnitiativ- Anträge die Namen aller Fraktionsgenoffen des Antrag stellers gesetzt werden; diese Unterschriften haben keine geschäftliche Bedeutung, ihre Zahl ist namentlich glerch- giltig für die künftige Abstimmung über den Antrag, bei der natürlich nur die alsdann anwesenden und persönlich stimmenden Mitglieder gezählt werden. Handelt cs sich aber um Anträge der unmittel baren Ges chäftübehandlung, wie in dem gestrigen Falle, dann könnte die thatsächliche Sachlage ent stellt werden, wenn die Unterschriften abwesender Mitglieder zugelassen würden Eine namentliche Ab stimmung beispielsweise soll nach der Geschäfts ordnung nur stattfinden, wenn 50 Mitglieder sie ver langen; das kann doch nur heitzen: 50 Mitglieder, welche an der betreffenden Verhandlung teil nehm cn Ob die abwesenden Mitglieder, deren Namen insolge einer — übrigens kaum nachzuweisenden — Er mächtigung unter einen solchen Antrag gesetzt werden, die namentliche Abstimmung in dem betreffenden Augen blicke wünschen würden, das läßt sich nicht ermessen, und eS kann auch nichts darauf ankommcn; denn die Ad ¬ der Freisinn das Scheitern des LehrerbesoldungSgcsctzes be dauert Verschiedene Blätter der Rickertschrn Richtung haben im Oiegenteil dieses Scheitern als Triumph der freisinnigen Sache hingestellt Dann aber nimmt es sich wie ein Scherz aus, wenn dieselben Elemente, die sich die größte Mühe gegeben haben, bald in der Maske des Städtetages, bald in der der Börsenschutztruppe, das Be soldungsgesetz zum Falle zu bringen, nunmehr „erwarten", daß die „leider nur zu lange nicht berücksichtigten" Forder ungen der Lehrer erfüllt werden würden. Wenn dieser „Erwartung" voraussichtlich im Herbst entsprochen wird, so ist daran der Rickertsche Freisinn ebenso unschuldig wie der Richtersche. Wenn nicht die konservative Partei in ihren Bemühungen, den Lehrern zu ihrem Rechte zu ver helfen, bereit wäre, ihre grundsätzlichen Bedenken gegen die einseitige Regelung der Besoldungsfrage dem schreien den Bedürfnisse gegenüber zurückzustellen, würde der ganze „aus allen Teilen" Deutschlands nach Berlin zusammen geströmte Freisinn absolut nichts auszurichten vermögen Der welfische Abgeordnete v Hodrnberg hatte in der gestrigen Reichstagssitzung einen Antrag auf nament liche Abstimmung übergeben, unter dem auch die Namen nicht anwesender Mitglieder standen. Die Frage, ob dieses Verfahren zulässig sei, — mehrfach wurde behauptet, daß es herkömmlich sei —, wurde der Geschäftsordnungs kommission zur Beantwortung überwiesen Nach unserem Dafürhalten, — bemerkt hierzu, unseres Erachtens zu- treyend, die „National - Zeitung" — muß sie verneint Weise gehandhabt wird. Bisher trifft es nur die am meisten in die Augen springenden, überall und nament lich in der Geschäftswelt selbst als unlauterer Wettbewerb angesehenen Manipulationen Nach der ganzen Konstruktion des Gesetzes ist es durchaus nicht ausgeschlossen, daß, wenn es nötig werden sollte und wenn sich die bisher erlassenen Bestimmungen bewähren, die Zahl dieser vom Gesetze be troffenen Manipulationen vermehrt wird Es ist leicht möglich, datz eine solche Ergänzung sich insolge der Ent wickelung des GeschästSlcbenS schon bald als nötig heraus stellen wird — Unter der Spitzmarke: „Freisinnige Lehrer freundlichkeit" bemerkt die „Conservative Eorrespondenz": Tie Generalversammlung der Rickertschen sreisinnigen Ver einigung, die zu Ende der vergangenen Woche in Berlin tagte, war „zahlreich" besucht „Gegen 150" Vertreter aus „allen Teilen Deutschlands" waren erschienen Tie „Generalversammlung" fühlte das Bedürfnis, den un günstigen Eindruck, den der Fall des Lehrerbesoldungs gesetzes durch die Agitation der sreisinnigen Grotzstadt- politiker unter den Volksschullehrern hervorgerusen hat, einigermatzcn zu verwischen Man griff zu diesem Zwecke nach dem alten Rezept und schwelgte in wohlwollenden Phrasen sür die Lehrer. Überaus komisch klingt daher auch die folgende Resolution, die die Versammlung ein stimmig annahm. Sie lautet in ihrem ersten Punkte: „Die Versammlung bedauert lebhaft das Scheitern des Lehrerbesoldungsgesctzcs, und sie erwartet, datz im Herbst ein Gesetz zu stände kommt, welches die leider nur zu lange nicht berücksichtigten Forderungen der Lehrer und der Schule erfüllt." Es ist zunächst nicht wahr, datz welche den kretensifchen Landtag auf nächsten Montag einderufe, ohne die Bedingung ter vorherigen Unter werfung der Aufständischen, die in dem Jrade de» Sultans gestellt war, zu erwähnen, wenig glaubhaft. Rechnet man zu den erwähnten Aufständen hinzch daß es in Makedonien aufs neue gährt, und daß, wie in Konstantinopel gerüchtweise verlautet, in Hedschas bedenkliche Unruhen auSgebrochen sein sollen, so kann man sich der Befürchtung nicht entschlagen, daß das Reich sich in einem Auflöjungsprojesse be findet, dem Einhalt zu thun sich die militärischen Kräfte der Pforte schließlich als unzulänglich erweisen dürften. Die einzige Rettung dürfte nach wie vor die Ab stellung der den Aufständen zu Grunde liegenden Mißstände bilden. Hierauf haben die Großmächte bei ihren Vorstellungen das Hauptgewicht gelegt. Diese beschränken sich allerdings zunächst auf Kreta Wie uns geschrieben wird, bildet die Erkenntnis Die Lage in der Türkei und die Intervention dcr Großmächte. An alle« Ecken und Enden des türkischen Reiches gährt es aufs neue und die Pforte hat alle Hände voll zn thun, um die hier und dort ausbrechenden Aufstände zu unterdrücken. Wenn man den offiziellen Meldungen Glauben schenken darf, so ist es der Pforte gelungen, die aufs neue in Wan ausgebrochenen Un ruhen mit Waffengewalt zu unterdrücken. Zahlreiche Armenier sollen hierbei wiederum getötet worden sein. Wie die Berichte selbst zugeben, machten sich an ver schiedenen andern Punkten Kleinasiens Unruhen unter den Armeniern und Kurden geltend, welche bisher in dessen erfolgreich unterdrückt worden seien. Bedenk licher als in Armenien scheint augenblicklich die Lage der Türken in Syrien zu sei». Die Stärke der auf ständischen Drusen wird von den Türken selbst auf 7000 bis 8000 Mann angegeben. Thatsächlich dürfte sie weit höher zu veranschlage» sein, schou in Anbetracht der großen Truppenmacht, welche die Pforte zur Bewäl tigung des Aufstandes aufbietet. 25 Redifbataillone sind aufgebolen worden, von denen 0, welche für Kreta in Reserve standen, bereits von Smyrna ab gegangen sind. Bisher haben die Drusen den Türken trotz offizieller Ableugnung namhafte Verluste beige bracht und schweben verschiedene türkische Garnisonen in Syrien in Gefahr, von den Drusen gefangen genommen zu werden, wenn nicht bald hinreichender Entsatz eintrifft. Durch die hierzu erforderlichen Truppen wird aber das zur Bewältigung des Aufstandes auf Kreta vorgesehene Truppenkontingent geschwächt und dauert daher der Aufstand daselbst nicht nur ungeschwächt fort, sondern gewinnt nach neueren Meldungen infolge der Aus schreitungen der dortigen türkischen Truppen und der den billigen Forderungen der Kretenser gegenüber wenig entgegenkommenden Haltung der Pforte immer mehr an Kraft und Ausdehnung. Die Ratschläge dcr Botschafter machten auf die Pforte bisher keinen Ein druck und daher klingt die Meldung aus Athen, daß Abdullah Pascha eine Proklamation erlassen habe, V 14S 188« DonncrötG, den 25. Juni, abends. «WWWWWMWM Dresdner vet«,»pretS: Tür Dresden vieneliShrltch 2 Mart 50 Pf , bei den «ailer- lich deutlcheu Poftanstalten vttrleljahrlich 3 Marl; außer- dalb de» Deutschen Reiche» Post- und Stempelznjchlaa. Einzelne Nummern: io Pf Erscheinen. Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend» Fernipr.-Slnschlub: Nr 1211.». WWW Journal AnküuNlgungaacbühren: Aür den Raum einer gespal tenen Zeile «einer «chrift 20 Pj Unter „Eingesandt" die Zeile üo Pj. Bei Tabellen- und Zmeriyap entiprecheuder Anschlag berausgeber: Königliche Expedition de» Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr -Anschlust: Nr 12V5.
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