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4!. Stück. Plauen, Sonnabends den 7. October 182O. In Gemäßheit anher erlassenen allerhöchsten Befehls wird nachstehendes, die Verläng« rung der Frist jur Umtauschung der alten Cossenbillets und Interims »Caffenscheine betreffen» des Publicandum hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Plauen den 30. Sept. 1820. König!. Sächs. Voigtl. Kreishanptmannschaft. Edler von der Planitz. Nachdem Jhro Königs. Majestät von Sachsen allergnädigst beschlossen haben, die in dem Edicte wegen der neuen Cassenbillets^ vom istcn Ociober 18'8 §. 7-, mit dem Zostcn Jnny dieses Jahres abgelaufene einjährige Au Sw ech selu ng ü - Frist der alten Cassenbillets und Interims »Eässenscheine, annoch bis znm letzten Decem» der jetzigen Jahres, jedoch mit der ausdrücklichen Hinjufügung verlängern zu lassen, daß bis dahin sothane alten Billets und Scheine, bei keinerandern Allerhöcb stdero Cissn, als bei der Haupt, Auswechslungs r Casse, und auch bei dieser nur zum Austausch gegen neue angenommen, nach Ablauf dicsesJahrcs aber, mithin vom isten Januar an, altt fernere Umtauschungs, Gesuche, bei welchen nicht in Gemäsheit des vbgedachk'N ssei. S §.7. die Unmöglichkeit, die präsentirten alten Cassenbillets und Jnterimsschelne, binnen r- festgesetzten Frist auszuwechscln, gnüglich dargethan wird, gänjlich abgewiesen werden sollen-- So wird solches hierdurch zu Jedermanns Wissenschaft bekannt gemacht. Dresden, am rosten September 1820. Königs. Sächsische Cassenbillets-Commission. Musterhafte Gercchtigkeitsliebe. Auf einer Reise, welche der mächtige Kai ser, Carl V., nach Brüssel that, traten seine Pferde ein Schaaf tvdt. Der Schäfer, da ihm nichts dafür vergütet wurde, ließ sich be reden, den Kaiser zu verklagen. Der Prozeß wurde wie unter gemeinen Leuten geführt. Dieses Verfahren mißfiel dem Hof ; man setzte den Richter j„r Rede; dieser aber gab zur Antwort: „Er sey ein Untcrthan des Kaisers, aber in Ansehung seines richterlichen Amtes sey er nur der Gerechtigkeit unter» than." — Diese grvßmüthigeAntwort machte Eindruck auf den Kaiser Carl, (ob auch auf den Hof, weiß man nicht—) so daß er sich dieses Mannes künftig in den wichtigste» Angelegenheiten bediente. Wie vernünftig und weise! * Eine solche Eerechtigkeitsliebe, in der That, nicht in Worten, sollte uns bald von allem Uebel erlösen, und ein neues goldenes Weltalter herbeiführen. Denn die werkthä» tige Gerechtigkeit ist die Quelle alles Heils unv