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Nr. L71 83. Jahrgang Donnerstag den 22. November 1917 abends 4e hiernach ! Heute früh wurde er ins Lazarett nach Pirna -ingeliefert. oll in voller Der andere ist vorläufig entkommen. Beide stammen an« nicht zu er- dem Gefangenenlager Brandenburg. >r talbahn auf Tit. 43 übertragen werden. Di. verbleibende Ueberschreitung von 410 OVO M. fol. Höhe dem Titel 21 angelastet werden, da nicht zu er warten ist, daß bei dem mit Tit. 21 deckungsfähigen Tit 43 Ersparnisse entstehen werden, aus denen die Kosten die Linienverlegung zum Teil gedeckt werden könnten. — Bor 150 Jahren, am 22. November 1767, wurde der Freiheitskämpfer Tirols, Andreas Hofer, im Gast hause „zum Sand" in St. Leonhard im Passeiertal ge boren. Als 1800 der Ausstand gegen die französischen Bedrücker ausbrach, kämpften die Tiroler unter seiner Führung mit unvergleichlichem Heldentum und befreiten in der blutigen Schlacht am Berg Isel die Hauptstadt Innsbruck und das Land Tirol. Durch Verrat fiel Hofer in die Hände der Italiener und wurde am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen. In der Hofkirche in Inns bruck liegt er begraben. erstreckte sich auf die amtshauptmannfchaftlichen Bezirke Meitze», Döbeln, Oschatz und die Kreise Liebenwerda und Eschwege. Waidheim. Zwei Aufsehen erregende Verhaftungen sind hier in dm letzten Tagen erfolgt. Der Wirkwaren« fabiikant W. wurde verhaftet, weil er beschlagnahmte Game an sogenannte Kettenhändler in Plauen und Hof verkauft harte, und der Postsekretär Gr. wurde wegen Unterschlagung von Felvpostpaketen verhaftet. In dessen Wohnung wurde eine ganze Wagenladung unterschlagener Kleidungsstücke und Lebensmittel gefunden. Zwickau. Die hiesige Stadt hatte 500 Stück lebende Gänse zum Verkauf gestellt. Sie waren im Nu abge- setzt. Nunmehr sollen weitere 500 Gänse bezogen werden. Hohenstein - Ernstthal, Ein reich ausgestattete« Diebesnest hat die Polizei hier in der König-Albert- Stratze ausgehoben. Schon seit Jahresfrist wurde in der Welkerschen Fleischerei der unerklärliche Abgang von Wurst« waren u. a beobachtet. Durch Zufall kam man jetzt dem Diebe auf die Spur. Gelegentlich einer Haussuchung fand man bei dem Berginvaliden Uhlmann «ine größere Menge Wurst, zum Verkauf fein säuberlich in Viertelpfunde ein« geteilt, ferner nicht unerhebliche Vorräte an Butter, Eiern, Milch, Wäsche usw. Uhlmann arbeitete mit geradezu verblüffender Kunstsertigkeit mit Nachschlüsseln, das best gearbeitete Sicherheitsschloß bot ihm kerne Schwierigkeiten. Dem Spitzbuben fallen noch wettere in der letzten Zeit hier nerübte nächtliche Diebstähle zur Last. Auerbach i. V. Von den neun Forstbezirken, in welche die lachsischen Staatsforsten geteilt sind — insgesamt 107 Reviere mit >80 859 Hektar Gesamtumfang —, ist der Forstbezirk Auerbach mit 14 Reviere» der größte; er um faßt 25 204 Hektor, in der Hauptsache Nadelholzbestand. Die Zahl der Beamten im Forstbezirk Auerbach beträgt jetzt 621. Plauen. Ein schreckliches Ende fand der Gutsbesitzer Alwin Zöphel aus dem benachbarten Eichigt. Der kräf tige 43jährige M- nn war im August d. I. während sein« Beurlaubung vom Heeresdienst von einem fremden Huub in die Hand gebissen und scheinbar leicht verletzt worden. Nachstellten sich Schmerzen im Arm ein, denen bald «chlingbeschw-rden folgten. Auf Anraten de» Arzte», der Wuikrampfoerdacht aussprach, wurde der Verletzte nach dem hiesigen Krankenhaus« gebracht, wo er nach schwerem Leiden in einigen Tagen starb. Loba«. Mit einem Kostrnanfwande von 5 Millionen Mark weiden am hiesigen Bahnhof umfassende Er« werterunpsl-ariten vorgenommen. die zum Teil bedingt Hartha. Eine unangenehme Ueberraschung erfuhr«« hier zwei Freiberger Aufkäufer, die in der hiesigen Um gebung 180 Zentner Möhren und Kürbisse unter Heber- schreitung der Höchstpreise zusammengekauft hatten, ohne die Genehmigung zum Großhandel mit Gemüse zu haben. Di- Möhren und Kürbisse waren bereits verladen und sollten nach Freiberg befördert werden. Die Ladung wurde jedoch beschlagnahmt und der Stadt Hartha zur Verfügung gestellt. Nosken. Bon der Gendarmerie wurde eine hier wohn hafte Arbettersehefrau Schölzel aus Schlesien verhaftet, die in Gemeinschaft mit einer in Radewitz bei Nossen wohnhaften russischpolnischen Arbritersehefrau seit längerer Zeit russisch-polnischen Arbeitern zur Flucht in ih,e Hel- matsorte verhalfen und dafür Vergütungen von 50-100 Mark genommen hatte. Sie begleitete die Vertragsbrüchigen Leute bis an die russische Grenze. Ihr Wirkungskreis Oertliches And SarMchW Dippoldiswalde. Der hiesige Wohltätigkeitsverein „Sächsische Fechtschule" wird am 16. Dezember d. I in der Bahnhofswirtschaft hier eine Warenlotterie veranstalten. Als Hauptgewinne sind bestimmt ein Kleiderschlank im Werte von 90 M, eine Wanduhr im Werte von 60 M., eine Wringmaschine im Werte von 40 M. und eine Reise- lasche im Werte von 25 M. — Tagesordnung sür die Stadtverordneten-Sitzung Freitag den 23. November 1917, abends 8 Uhr. ») Oeffentliche Sitzung: I. ein Dankschreiben, 2. Vorlage, Einbruchrdiebstahlversicherung der Sparkasse betr., 3. Vor lage, die Verwendung der Girokassen - Ueberschüsse betr., 4. Vorlage, Berwilligung von Reiseaufwand in Ange- legenheit von Kartoffelversorgung betr. b) Nichtöffentliche Sitzung. — Das Wetter am gestrigen Bußtage war ein ganz unfreundliches mit Regenböen und Windstößen. Wie man sagt, „cs riecht schon recht nach Schnee" und doch sind ausgiebige Niederschläge noch dringend notwendig. — Mit Rücksicht darauf, daß nsch Abhaltung des Schlußtermins im Konkurse der „Kalliope Musik werke Akt.-Ges." in Dippoldiswalde und Berlin die Uebersührung der Grsellschast in den Zustand der Liqui dation notwendig geworden ist, werden die Gläubiger gemäß 8 297 H. G. B. ausgefordert, ihre Forderungen bet dem Liquidator anzumelden. — Im außerordentlichen Staatshaushalte Sachsens 1918/19 werden 410000 M. angefordert zur Verlegung der Schmalspurbahn Hainsberg—Kipsdorf zwischen Ober- «arsdorf und Buschmühle (Ergänzungsforverung). Die Erläuterungen zu dieser Forderung lassen sich wie folgt vernehmen: Im außerordentlichen Haushalt 1914/15 sind unter Tit. 21 für die Verlegung der Schmalspurbahn Holmberg—Kipsdors zwischen Obercarsdorf und Busch mühle 566000 M. und unter Tit. 43 für die Herstellung eines schmalspurigen Industriegleises zwischen Schmiede berg (Bez. Dresden) und Bärenfels 806000 M. bewilligt worden. Nachträglich wurde beschlossen, die erwähnte Linienverlegung bis zum Bahnhoj Obercarsdorf auszu dehnen und das bezeichnete Industriegleis teilweise ander« zu führen, woraus sich zu Lasten des Titels 21 ein vor aussichtlicher Mehraufwand von 105000 M. und zu Gunsten de« Titels 43 eine voraussichtliche Ersparnis von 135000 M ergab. Beide Titel wurden für unterein ander deckmrgssähig erklärt (vergl. Dekret Nr. 14 vom 13. Dezember 1915 S. 10/11, Ständische Schrift Nr. 22 vom 7. April 1916 unter 6 1). Bei der eingehenden Be arbeitung des Entwurf» für die Linienverlegung hat sich nun eine Reihe anfänglich nicht vorgesehener Verände rungen und Berbesserungen als nötig herausgestellt, die sich fast ausschließlich auf den Bahnhof Schmiedeberg be ziehen. Daselbst sollen die Hauptgleise verlängert, die Bahnsteige -md die Ladesiraßx verbreitert und da» Empfangs- gebäude und der Güterschuppen vergrößert werden, ferner soll «in zweigeschossiges Beamtenwohngebäude errichtet, die Zusahrtsstraßenbrücke über die Weißeritz verbreitert und die Entwässerung, Beleuchtung und Wasserleitung verbessert werden. Auch ist die an den Bahnhof anstoßend« Tal- - brücke infolge der veränderten Gestaltung der Bahnhofs- anlogen um 70 Meter zu verlängern. Hierdurch, sowie durch die infolge de» Krieges eingetrrtene beträchtliche Steigerung der Löhn« und Baustofspreise erhöhen sich die Kosten der Linienverlegung von 566 000 M. auf 976000 M. Dabei ist angenommen worden, daß von den früher mit 350000 M., nunmehr mit 637000 M. veranschlagten Herstellungskosten des Bahnhos« Schmiedeberg 30 v. H. — 191 000 M (früher 105000 M.) al, Anteil der Pöbel Gerste und Hafer. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 13 /11.1917 (RGBl. S. 1046) dürfen Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe aus ihren selbsterbauten Früchten zur Ernährung der Selbstversorger für die Zeit vom 15. November 1917 bl» zum 15. August 1918 a« Gerste «nd Hafer insgesamt 2 Kg auf den Kopf und Monat verwenden. Die Selbstversorgung mit Gerste oder Hafer darf nur auf Grund besonderer Er- laubnis der Amtshauptmannschaft (Mahlkarlen, Schrotkarten) erfolgen. Die Mahlkarten sind unter Bezeichnung der Mühle und der Kopfzahl bei der Orlsbehörde zu Ruppendorf. Gutsbesitzer Walter Stirl ist zum Vize- feldwebel befördert worden. Schelierha». Abermals ist ein Kämpfer aus unserer Gemeinde für lein tapferes Verhalten in heißem Ringen an der Westfront ausgezeichnet worden. Unser Kirch schullehrer Johannes Neumann, Unterofsizier in einem sächsischen Infanterie-Regiment, erhielt vor kurzem das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Altenberg. Am 1. Dezember findet die Verteilung der vom verstorbenen Ktadtrat Büttner gestifteten und den Gemeinden Altenberg, Zinnwald, Eeorgenfeld und Hirschsprung überwiesenen Legatzinsen statt. Personen, die bei der Verteilung berücksichtigt sein wollen, müssen sich bei ihrer Gemeindebehörde milden. Lauenstekn. Durch listige Sammeltätigkeit der hiesigen Schulkinder sind in den letzten Monaten 19 Kilogramm Steinobstkerne und 251 Kilogramm Kastanien in der Schule abgegeben worden. Der Ertrag hierfür kommt dem Jugend dank zugute. Glashütte. Die Friedrich-August-Medaille in Bronze erhielt für hervorragende Beteiligung an den Kämpfen in Flandern der bei einer Fernsprech-Abteilung seit mehr als Jahresfrist stehende Telegraphist Frist Mühle, ältester Sohn des Herrn Kontorist Paul Mühle hier. Lunnervdorf bei Glashütte. Der bereits im Jahre 1915 mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnete Unteroffizier Alfred Kühnel, welcher sich seit Kriegs beginn im Heere befindet, erhielt kürzlich auch das Eiserne Kreuz 2. Klasse und wurde gleichzeitig zum Sergeanten befördert Dresden. Die Landeifleischstelle Sachsen ist gegen wärtig dabei, die Vorarbeiten für die Einführung eines Einheitsfleischpreises in Sachsen zu treffen. In Verbindung damit wird eine Verbilligung des Fleischpreises für die größeren Städte — wahrscheinlich um 20 Pf. das Pfund — stehen. — Am Dienstag morgen hrach im Nordflügei des Königlichen Residenzschlosies im Baderaum ein Fußbooen- und Balkenbrand aus. Die Fruerwehr konnte rasch die Gefahr beseitigen. Weesenstein. Wie der „Pirnaer Anzeiger" erfahren hat, soll das Schloß Weesenstein, sowie die beiden dazu gehörenden Rittergüter Burlhardtswalde und Meusegast, welcher Besitz der Sekundogenitur des sächsischen Königs hauses gehört, an Kommerzienrat Bauer in Kötzschenbroda verkauft worden sein. Schandau, 19. November. Zwei auf der Flucht be findliche Russen sollten auf dem Winterberg durch den Grenzschutz gefangen genommen werden. Sie versuchten zu fliehen, einer stürzte eine Felswand herab, brach vavet den rechten Arm und m> letz'« s'ch die R-ine erheblich. Der Erzeugerhöchstpreis für Herbstrüben (Stoppel, und Wasserrüben) ist von der Reichsstelle für Gemüse und Obst auf 1.50 M. für 1 Zentner festgesetzt worden. Dresden, den 17. November 1917. Mintsteriu« de« Innern. Die „Welßerrtz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ansge geben. Preis vierteljähr lich einschl. Zuträgerge- bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mernlOPf. Alle Postau- stalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. 2«f«rat« werden«« 20 Pf., solche aus unse«r Amtshmlptmannschast mit 18 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 4V bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktioneller! Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. I beantragen. Diese hat di« Anträge in ein Verzeichnis zusammengrstellt hier ein« i zureichen. M-SolmMllW: SchMckM AMorslrM. 1897 w. Stämme, 863 w. Klötze 7/11 cm, 906 w. Klötze 12/43 cm, 1518 w. Derb- Itangen t. g. L., 4310 w. Reisstangen. Kahlschlage. Abt. 2 Abt. 5, 12, 13, 18, 23, 26, 27, 28, 29, 39, 64, 74 u. 76. Durchforstungen. Abt.», Kgl. Forsteevlerverwaltung Schmiedeberg. Kgl. Forstrentamt Frauenstein. ÄMiiW Mi MMr K HME, Wickln, r II Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmmmschaft, das Königliche Amtsgericht und den SLadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Pau! Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde.