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Montag — Rr. 354 —— so. December 1847. S8D Datsche ««gemeine Zeitung. ZM" , ' , ' / «Wahrheit und Recht, -reih«, und Gesetz!» De«tfchka«d. , Ein münchener Correspondent der Neuen Würzburger Zeitung meldet „auS guter Quelle", daß die bezüglich einer veränderten Stellung des Gesandten in Turin, Hrn. v Abel, in der letzten Zeit verbreiteten Ge rücht« allen Grundeß entbehren. — Kem Rheinischen Beobachter ist der nachgesuchte Postdebit, der ihm bekanntlich noch unter dem Ministerium Abes entzogen worden war, in Baiern wieder gestattet worden. (N. C.) f Hannover, 17 Dec. Die gestrige Generalversammlung des Gu- Hav-Adölf-Vereins hat die in meiner jüngsten Mittheilung (Nr. 347) enthaltenen Vorschläge über die StimMcNvertheilung angenommen, nicht ohne lebhaften Widerspruch vüN Seiten einiger Kreisvereine, aber doch mit zieiNncher Majorität. Hannover verliert durch diesen Beschluß seine pcr- manentt Stimme iri der Generalversammlung der Stistungsoereine, in dem cs künftig nur alternirend mit Stade den Deputirten ernennt. Daß Hannover ein Opfer bringe, wurde von keiner Seite qeläugnet, ebenso wie daß, im Fall es sein Recht auf eine permanente Stimme behaupten iwÄe, ihm dasselbe schwerlich streitig gemacht werden würde. - Hätte cs die» gethay, so würde daß auf Kosten des Aller-Leine-Bcreins geschehen sein, der dann aufeine eigneStimme in der Generalversammlung würde haben verzichten müssen. Man hielt eS Aber für billig, gerade diesem Vereine de» 'Vorzug einer wenigstens alternircnden Stimme nicht zu entziehen, «stil er einet der ersten unser- Landes gewesen. Man rieth deshalb nud um der Einigkeit in Len Landesvereinen willen, Hannover möge daS Opfer bringen. Und diesen Gründen stimmte die Mehrheit bei, stdoch mit dem Vorbehalt, daß, falls früher oder später der Allcr-Lcine-Berein sich theilen , d. h. wir es eigentlich^ sein sollte, mit seinen verschiedenen Provinzen. aygthörtNden Gliedern je den größern Provinzialvereinen sich unschließen wurde, alsdann Hannover sofort wieder -in Besitz seiner per manenten Stimme treten solle. Letzteres würde auch in dem Falle gesche hen, daß Stade eine eigne Stimme erhielte,, worauf cs bei dem Ccntral- votstand in Leipzig angetragen hat. Rrgierüngsrath Starcke verlas als Abgeordneter zur darmstädter Generalversammlung einen kurzen Bericht tiber hie Ergebnisse des lrhtern, worin er u. A. sein Bedauern darüber ««»sprach, daß unter den wenigen Stimme» gegen den darmstädter Frie- Hensvorschlag nicht weniger als drei hannoversche gewesen seien. — Von den letzten DspUtirtenwahlen ist die des Syndikus Lang für Ver den melhenSwerth, der zu den Rotabilitäten der dreißiger Jahre gehörte. — Die in Freiburg erscheinende Süddeutsche Zeitung schreibt: „Heute erhielten wir sichere Nachricht auS Rom (Ende November daselbst abge- gangen), daß der Papst im nächsten Consistorium den erwählten Bischof von Rottenburg, Kirchenrath Lipp, präconisiren werde." — Die Antwort, welche der Kurfürst von Hess«« der landständi- schcn Deputation, welche die Kondolenz- und Glückwunschadresse über reichte, «rtheilte, lautet: - , „Ich nehme mit Befriedigung den Ausdruck der Gefühle und Gesin nungen der getreuen Stände meines Landes bei dieser Gelegenheit entgegen und rechne darauf, daß von ihnen dieselben dann in Wahrheit bethätigt werden, wann ich ihre Mitwirkung für mein, meiner Familie und meine» Hauses Wohl und für daß Glück meiner Untrrthanen, sowie für damit in genauer Beziehung stehende einzelne, in alle Zukunft die Landesverfassung sicherstellende Modifikationen derselben begehren werde. Ich bleibe den ge treuen Ständen meines Landes in Gnaden zugethan." — Die Kasselsche Allgemeine Zeitung berichtet aus Hassel vom IS. Dec.: „Die öffentliche Sitzung der Stände am IO.Dec. ist für unser« politischen Zustände nicht ohne Wichtigkeit. Der Abg. Lederer von Mar burg stellte nämlich den Antrag: «die Regierung um Auskunft über den von den Truppen der Gqrnison Kassel am 6. Dec. geleisteten Eid zu bit ten.» Der Präsident wollte den Anttag nach der Geschäftsordnung be handeln, d. h. ihn in geheimer Sitzung begründet und einem Ausschuss« zur Begutachtung übergeben wissen, allein der Abg. Schwarzenberg glaubte, daß über denselben, da er eben so einfacher Natur sei als die ReverS- frage, sofort abgestimnit werden könne. Der erste LaNdtagScommiffar, Staatsrath Scheffer (Vorstand des Ministeriums des Innern), erklärte, daß jeder Antrag nach der Geschäftsordnung behandelt werden müsse; sei die» bei dem sogenannten Reversantrage, der allerdings geschäftöwihrig be handelt worden, nicht geschehen und habe die Landtagscommission dazu geschwiegen, so sei dies geschehen, um böswilligen und thörichten Ge rüchten zu widersprechen. Nachdem der Landtagßcommissar noch den Prä sidenten aufgefodert, dem Abg. Schwarzenberg wegen dieser Diskussion das MM zu beschloß die Vr^ dem Antrag« des Prä- sidrnlen bcizustimmen. 3n Ler gestrigen Sitzung der Ständeverfammlung wurde auf den Bericht des Abg. Nebelthau über den Antrag des Abg. Henkel ein Auskunftsersuchen an die Regierung über die Hindernisse der Rücksendung des Wahlzeugnisscs des Abg. Wippermann beschlossen, und wurde sodann bei fortgesetzter Berathung des Voranschlags der Ausga ben für die nächste Finanzperiode der Titel v. (Rechtspflege) und ein Theil des Titels L. (innere Verwaltung) erledigt. Es wurde beschlossen, dies« Woche noch zwei Sitzungen zu halten. Der Präsident verkündigte einen Antrag des Abg. Henkel auf Einführung öffentlichen und mündlichen Ge richtsverfahrens. Nach Schließung der öffentlichen Sitzung fand eine kurze vertrauliche Berathung statt." , — Die im Frankfurter Journal enthaltene Nachricht, daß nach einem in Hanau «ingettoffencn Ministerialbeschlusse der dasige Turnverein für die Folge untersagt sei (Nr. 352), hat sich im Wesentlichsten nicht bestätigt. Thatsache ist cs aber, daß das kutfürstl. Ministerium dem Turn vereine das Tragen der Fahne bei öffentlichen Aufzügen untersagt hat. — Am 17. Dec. ist in Darmssa-t der Landtag vom Großherzog .in Person in dem großherzogl. Residenzschloß eröffnet worden. — Im Schwäbischen Merkur heißt es aus Sigmaringen vom 14. Dec.: „Allgemeine Freude und Theilnahme hat die Nachricht gefunden, daß sich unser Land csfü rst wieder zu vermählen beabsichtige, und zwar mit der verwitweten Gräfin v. Ingelheim, geborenen Prinzessin von Ho henlohe - Waldenburg - Schillingsfürst." * Frankfurt a. M., 17. Oec. Der Kurfürst Friedrich Wil- Helm von Hessen traf gestern Abend um 6 Uhr, von Kassel über Gießen kommend, hier ein und nahm sein Absteigequartier im Russische» Hoss Er begab sich jedoch noch an demselben Abend nach Hanau, um, wie eS heißt, die Gruft in Augenschein zu nehmen, welche nun'dazu be stimmt worden, die sterblichen Ueberreste des Kurfürsten Wilhelm's II. aufzunehmen. Von Hanau ist der Kurfürst Friedrich Wilhelm demnächst hier wieder zurückerwartet, und eS dürste dann wol zu einer entscheiden den Entschlußnahme in. Bezug auf die testamentarischen Bestimmungen des verstorbenen Kurfürsten kommen. DaS Gerücht, in der letztverwichenen Woche habe eine Berathung der gtgenwärtig in Frankfurt anwesenden Bundestagsgesandten in Bezug auf die schweizerisch.«» Vorgänge stattgcfunden, wird in gewöhn lich gut untenichttten Kreisen zu jener Klaffe von Neuigkeiten gezählt, die nur allzu häufig zur Unterhaltung des Publicum» erdichtet zu werden Dei»AHi«p- Hr. v. Abel. — Der Rheinische Beobachter in Baiern. ^Hannover. Gustav-Adolf-Verein. Wahl. — Der Bischof von Rotten- burg — Mr Kurfürst von Hessen.— Der Landtag in Kassel. — Der Äurnverein m-Hanau. — Eröffnung de». Landtag» in Darmstadt. — Der Fürst v»» Sigmaringen. * Frankfurt a. M. Der Kurfürst von ,,,HeHn- Di« Schweiz. VFMVtss» (A Berlin. Synode. Frau v. Mazurkiewicz. * von der Oder. Die ntUtnhurgische Angelegenheit. — Die Stadtverordneten in Naum- vurig. ----- Dev Pölenproeeß. — Die Sauter'sche Untersuchungssache. — Die Kyackrüggesche Sache. Uhlich. — Wislicenus. Oeßteitt!«1«h„ Der ungarische Reichstag. MOptygGl. Die CorteSwahlen. Reue» Ministerium. Oberhaus: Interpellation wegen Italien und der Schweiz." Unterhaus : Annahme der irischen Berbrechenbill. Hr. Cobden. Abgabe von GaS. DaS 87. Regiment. Lord Cottenham. Maziere Brady. Hr. Herbert. KrOtRratH. Die schweizerisch« Angelegenheit. Reformfest in St.-Denis. Rath der>Pr«ffe» an die Conservativen. Hr. Guizot. Das Haus Roth- Ahild. Die Otaheitier. * * Paris. Französische Schutzrede in der schwei zer Angelegenheit. HeWwgiz. Die Krieaskosttn. — Oberst Egloff. — Die Abstimmung wegen Rtüenburg. — Gefangene in Luzern. — Nr. Diethelm. — Wallis. — Die Jesuiten. AtakM- Die Angelegenheit von Fivizzano. — Demonstration in Florenz. * Die Verhandlungen mit England. Die Gewehre aus Frankreich. Sicilien. * Rus Liicilien- Verhaftungen. Diebstahl. Der Zollverein, uy» Zollerhöhung. <Mri«H«nlanb. Englische Note. Die Schuld. Die Kammer. Konstantinopel. Russische Depesche. Faubel und JntzuKrl«. * Frankfurt a. M. Börsenbericht. London. HäHelSbericht. — Fruchtpreise. * Leipzig. Del. — Frequenz der Mag- deburg - Leipziger und - Halberstädter Eisenbahn. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Berlin. . . Hrnkünbigungen.