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te Schönburger Tageblatt Die Kar n Amtliche birg, Nr. 271 Freitag, den 21. November 1930 S3. Jahrgang Ein uneinnehmbarer MungsMU Frankreichs gegen SenWinn» für die hat sich »Zig. irk.: Dr. . * 'iriy trachten. Es erstrebt ihre Revision mit friedlichen Mitteln, und ich wag« zu hoffen, daß in den äugen« blicklichc« und kommenden internationalen Diskussio« ne» das deutsch-polnische Problem als ein wesentlicher Teil einer neuen internationalen Anstrengung und Ak tion betrachtet werden wird. ;den-A.1, RM., auf Sa- deutsche Ostproblem Nm den polnischen Korridor. Ter Reichsrat wird hente die Deckungsvorlagen c«d- Sültig verabschieden. Der bisherige Führer der deutschen Bolkspartei Ab- keordneter Dr. Scholz ist zurückgetreten. An seine Stelle tritt Abgeordneter Dr. Dtngeldeh. „G 38' ist in Dessau gelandet nnd hat damit seinen ^«ropaftug beendet. In Köln wurde eine Bande verhaftet, die falsche Ein ¬ markstücke herstellte. Bei einer Liegnitzer Bank wurden 25,000 Reichs mark «uterschlagen. Im vorbereitende« Abrüstungsausschuß wurde et« Antrag Litwiuows angenommen, der nicht nur eine Be grenzung, sondern eine Herabsetzung der Klottenstürke« verlangt. Durch eine KohlevgaSexplofiou eutstavd a«s der Sa- lurngrube bei Sosuowitz ei« Brand; 2 Bergleute kamen um, ebenso 23 Pferde. Italien baut ebenfalls die Gehälter ab. Die Lage in Spanien verschärft sich. In Medellin (Kolumbien) hat ei« Arzt 49 Kinder versehentlich mit Tiphiheritiskeimeu geimpft. 16 Kinder sind bereits gestorben. In den amerikanischen Südstaaten traten heftige Wir belstürme auf. 10.35 s -ii. * bmic ' ichule n. * lebe» t'. * Niiä- Leip- den ibert Hör» edel. um ch« u. us l«r, nk- ttr. er- »- en- 1/ ka n te: w- s« politische Rundschau. Deutsches Reich. Kiudergarteu statt Abitur? Wie verlautet, trägt der preußische Kultusminister Grimme mit der Zeidler- , Herm uschhosi ldegard - 1ZW: ng dr» produk- i« der ng von lolinev <Cello>, Leipzig: »udwig- (Alk), : Der Aekter?, u rg, > Elli ovem- ig. * tallir- Werl preise 18.10- ' Lhor- richle. kanz- 1 lischt-' age. * (Kurt »eidler' Helft ächt. :esla«: r. onzerl Andrt 0: Re- unis', 'listen: kreuch- Krein. ;ert. ent: im fritz * llle- nne .30: von llai- ng- met sott Dr. vig isg- Anzeigen bis vorm. S Uhr am Ausgabetag erdete». Ausgabe nachmittag« '/»3 Ahr in der Geschäft«- stell« in Waldenburg Sa., Attenburaerstr. 38. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Herr» Otto Förster; in Lallenberg bei Herrn Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bet Herr« Lerman« Esche; in Wolkenburg bei Herrn Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bet Frl. Schmidt, Postagentur. ^cknt werktäglich Nachmittags. Bezugspreis Mmllch im voraus 1.80 RMk. frei ins Laus. Mn« Nr. lv R.-Pfg., SonnlagS-Nr.30 R-Pfg. «"-eig^preise: 6gesp Petttzeile 15 R-Pfg., Ai außerhalb des Bezirkes 20 R.-Pfg-, 3gesp. ^lamezeile «5 R.-Pfg., Hinweise auf An;ei- «t» und Eingesandte 10 R.-Pfg., Nachweise- »d vffertengebühr 20 R-Pfg, Rabatt nach ^Mf- Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag. kam. st«nfpr»q«r Nr ». o-stschli-if-q Nr » Imt LewUg Ur. FUtal« «»Idenbur-. «I-dI,tr»k-»t» Mald»nb»»g Sa N»U« ,«Ür» x-ir b«k paxNischer »ei poong»»«»«, r« NechminzlbetrS,« mir» j»t«r K-ql-i htxsillta sich Ländern gegenüber, die einer weniger freiheitliche I Handelspolitik huldigten. Holland beabsichtige nicht, seine Politik zu ändern. Sache der anderen Land r sei es aber zu verhindern, daß Holland andere Handels- methodcn einschlage. Gegenüber dem englischen Vorschlag erklärte der Vertreter Oesterreichs, daß kollektive Verhandlungen sehr schwierig seien. Man müsse schnell zu Ergebnis sen kommen. Das beste Mittel dazu seien Verhandlun gen zwischen bestimmten Staatengruppen. Der Ver treter Frankreichs beanstandete, daß das Wirtschafts komitee für die Konferenz nicht auch andere Zollfra- gen, z. B. die des Dumpings, der un'.luteren Konkur renz, des indirekten Protektionismus vorbereitet hat. , Es gehört wenig Prophetengabe dazu, um schon lept sageir zu können, daß bei diesen Unterhaltungen nicht viel herauskommen wird. Es ist ja bezeichnend, daß man sich selbst auf der britischen Reichskonferenz über die Zollfragen nicht einigen konnte. Wenn aber " innerhalb des britischen Weltreiches so große Gegensätze bestehen, daß das Zollproblem unlösbar schien, so kann man sich leicht denken, auf welche Unüberbrückbaren Schwierigkeiten man in Genf stoßen wird. Die Weltwirtschaftskrise, die der Vorsitzende der Konferenz, Colijn, als Argument für die Notwendig keit eines umfassenden Wirtschasisprogvamms anführte, ist keineswegs geeignet, die Sache zu erleichtern, son dern die Schwierigkeiten werden dadurch nur noch ver größert, da jeder Staat ein anderes Heilmittel ' Wirtschaftskrise zu Haben glaubt. Absicht, entsprechend den Plänen der Staatsregierung, die auf ein neuntes Schuljahr hinauslaufen, den Be- -ginn der Schulpflichtigkeit auf das siebente Lebensjahr festzusetzen. Vom sechsten Lebensjahr ab sollen alle Kinder verpflichtet sein, staatliche Kindergärten zu be suchen. Als Ausgleich für die Hinausschiebung der Ge- samtschulzeit soll das neunte Jahr auf den höheren Lehranstalten fortfallen. Das Abitur soll abgeschasft und durch eine Hochschulaufnahmeprüfung ersetzt werden. Vor dem akademischen Windthorst-Bund in Münster i. W. sprach Reichearbeitsminister 0r. Stegerwald vor seiner Reise nach London über die wirtschaftliche Lage. Dabei führte er zur Reparationsfrage aus, daß er die deutsche Re parationspolitik von 1928 als falsch bezeichnen müsse. Er habe seinerzeit vom Kabinett gefordert, daß Stresemann nicht nach Paris zur Unterzeichnung des Kellogg-Pattes fahren sollte, daß weiter auch kein deutscher Minister zu den Ver handlungen des Völkerbundes nach Genf hätte fahren sollen, weil damals die Gefahr der dann tatsächlich eingetretenen Kommerzialisierung politischer Schulden, wie sie von Frank- reich gefordert wurde, gedroht hätte. Es war die Ansicht des Zentrum» gewesen, die Regelung der Reparationsfrage im damaligen Stadium hinauszuschieben. Wir würden heute günstiger dastehen, wenn diese Forderung berücksichtigt wor- den wäre. Im Reichsernährungrministerium steht man auf dem Standpunkt, daß nunmehr auch ein Abbau der Verkehr* tarife auch bei der Reichsbahn und der Werttarife in An griff genommen werden muß.sH^h^, Der thüringische Ministerpräsident Baum wird demnächst . . . uuv der polnisch« Außenminister. Der polnische Außenminister Zaleski bezeichnete einem Sonderberichterstatter des „Petit Parisren" die jetzigen Grenzen Polens als ein Minimum für Polens Existenz. Man dürfe nicht vergessen, daß der Danziger Korridor Polen alle Weltmärkte eröffne, während er Deutschland nur den Markt einer übrigen ziemlich armen deutschen Provinz verschließe. Zaleski wendete sich gegen den Nevisionsgedanken und erklärte schließ lich, Polen und Frankreich hätten ein gemeinsames Interesse daran, den Friedensvertrag von Versailles ausrecht zu erhalten. Lurtius antwortet Tardieu. In der Plenarsitzung des Reichs rats. In der Schlußsitzung des Reichsrats am Tonucrs» tagnachmittag wird in der Plenarsitzung nach einer Erklärung des Reichskanzlers Dr. Brüning Reichs« außeuminister Dr. Curtius ausführlich auf die letzten Reden des französischen Ministerpräsidenten Tardien 'Waldenburg, 20. November 1930. In Ge^rf rastet man jetzt wieder auf d.r ganzen Linie ab. Neben dem vorbereitenden Abrüstungsaus schuß, der die Sabotage der Abrüstung zu Wasser und zu Lande als sein vornehmstes Ziel betrachtet, jagt seit Montag wieder die sogenannte Wirtschafts- lvnferenz, die man auch „wirtschaftliche Abrüstung- onserenz" nennen könnte. Denn auftragsgemäß sol! ne die wirtschaftliche Abrüstung, die Niederlegung der ".Zollmauern", herbeiführen. Aber wie bei der mili tärischen Abrüstung sind auch hier allerlei Kräfte am Werke, um den angcstrebten Erfolg zu hintertreiben. An das hoffnungslose Ende der ersten Wirtschafts konferenz hat man den hoffnungslosen Anfang der »weiten geknüpft. Die erste Konferenz ha ke bekannt- lich mit der Ausarbeitung der „Genfer Handelskon vention" geendet. Damit wäre ja an sich schon eine bedeutsame Etappe erreicht. Leider steht aber die Handelskonvention bisher nur auf dem Papier. Erst neun Staaten haben bisher d:e Konvention ratifi- siert, und diese zum Teil vielleicht auch nur in der Erwartung, daß die Konvention, wie so manche andere Genfer Erzeugnisse, doch niemals in Kraft treten werde. Die Unterzeichner der Konvention haben sich auch wohlweislich geweigert, die Konvention unter sich schon in Kraft zu setzen, sie wollen vielmehr warten, bis auch die wichtigsten anderen Staaten ratifiziert haben, und geben sich dabei der angenehmen Hoffnung hin, daß sie zu diesem Zeitpunkt bereits schwarz ge worden sein werden. Wohl oder übel hat man unter diesen Nmstän den die Frage der Inkraftsetzung der Konvention vor läufig vertagt. Der ursprünglich auf den I. Novcm- Araber festgesetzte Termin für den Eingang der Nati- wurde bis zum Januar prolon- tuna »^Konferenz begann sodann mit der Bera- politiw^ Programms für die künftigen wirtschaftö- lichen c Verhandlungen, die erner engeren wirtschaft- bedinguna^^arbeit, Verbesserung der Produktions- der Warenm--"."b des Warenaustausches, Erweiterung friedms n^ und der Befestigung des Wirtschafts- E-s l "seweinen dienen sollen. vor, von dmen Konferenz verschiedene Vorschläge wei cn ^Ila^ englische Antrag emnes gruppen- w de gleichen Li^und ein holländischer Antrag, der Vertreter Groü^ liegt, besprochen wurde. Ter Antrag, der erläuterte den englischen abbau sein solle Schritt zu einem generellen Zoll ten darüber in s" bereit, mit allen Staa- treter Holland« ^rhandlungen einzutreten. Der Ver- liberale Holland habe bis jetzt eine licke Entttü^w,Politik betrieben, die seine wirtschaft liche Entwicklung auch begünstigt habe: aber es sehe ^«gleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtSbezirke Altwaldenburg, BräunSdorf, Lallenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Häufungen, Langrnlevbe»- Aitderhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Zie-elhet«. Der deutsche Politiker Freiherr v. Rheinbaben st in einem Schreiben an den Herausgeber der Times" in London zu verschiedenen Aeußerungen des Blattes, die sich auf die Frage der Grenzrevision im Osten beziehen, Stellung genommen. In dem Briefe heißt es u. a.: Als deutscher Politiker, der während vieler Jahre der Ansicht gewesen ist, daß es nach Locarno die außerordentlich schwierige Aufgabe unserer Außenpoli tik war, den Versuch zu machen, durch Verträge und gegenseitige Abkommen zu einem modus vivendi mit Polen einschließlrch der Aufrechterhaltung der Rechte «^--^v^^^biten zu kommen, der nun aber zu der Auffassung gelangt ist, daß dieser Versuch auch völlig scheiterte, betrachte ich das deutsch-polnische Problem nun wiederum als ein offenes vor Europa und gegen über dem Weltfrieden. Deutschland kann nnd wird niemals die Ber« sailler Grenzen im Osten als endgültige Regelnng be« un- Walienbnrger Anzeiger Vlese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Amtsgericht« n,* Stadttat« ,» Waldenburg. Ferner veröffentliche» zahlreiche andere staatlich, städtische m «emeinde-BehSrde» ihr« Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Bevantwortttch flir Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg r»tl,n»» »«« «chNich« »a »n »nasch«« (U. ISai»«n»M, ««chs«. und -cs srauzösischcn Außenministers Briand in dev französischen Kammer antworten. *- Tas Steuervercinfachungsgesetz vor dem Ausschuß. Die Reichsratsausschüsse beschäftigten sich nm Dienstag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning mit dem Steuervereinfachungsgesetz. Die erst« Lesung wurde zu Ende geführt. Da aber bis Donners tag die Materie nicht durchberaten werden kattn, wurde die für Bußtag geplante Sitzung abgesagt. Für Don nerstag ist die Beratung oeS Steuervereinsachungs- gesetzes von der Tagesordnung abgesetzt. Im Ausschuß wird die dritte Lesung des Tabaksteuergesetzes vorge nommen. Stegerwald in London. Das Ergebnis der Besprechungen, Der Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald, der in London als Gast der englischen Regierung weilt, um verschiedene wichtige Fragen mit den englischen amt lichen Stellen zu erörtern, machte den Vertretern der deutschen Presse über das Ergebnis dieser Besprechun gen Mitteilungen. Er sagte u. a.: Bei der ersten Aussprache im englischen Arbeits- Ministerium sei eine Reihe von Schwierigkeiten erörtert worden, die sich in beiden Ländern aus der Durch führung des Washingtoner Achtstunden-Ab« kommens ergäben. Seitens der beiden Regierungen sei eine weitere Untersuchung dieser Schwierigkeiten Zum Zwecke der Erleichterung der Ratifikationen in Aussicht genommen worden. Bei den beiden Problemen: Gewichtsbestimmung schwerer Frachtstücke und Fragen betreffend die Lage der Hafenarbeiter sei weitgehende Uebereinstim mung in den Auffassungen der beiden Regierungen sestgestellt worden. Die Besprechungen würden in kur zem in Hamburg fortgesetzt werden. Die Erörterungen im englischen Bergbauministerium bezögen sich aus eine Reibe von Fragen, die für die im nächsten Som mer in Genf stattfindenden ArbeitskonventionSverhand« lungen über das Arbeitszcitnbkommen im Kohlenberg bau wichtig seien.