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Nummer 274 — 23. Jahrgang Snial wöchtl. Bezugspreis: f. Novbr. L R.-M. auSlchl. Bestellgeld. Berechnung der «nzet^n nach Rent.-Mark. Preise: Die e>nge>paltene Petilzeile 80 Pi. f. Familien« u. VeveinSanz., Gesuche 20 Die Pettt-Reklamezeiltz 89 mm breit, 1 Ossertengebühr für Selbstabholev 20 P>. bei Uebersendung d. d.'Dost außerdem Port»« zuschlag. Preis s. V. Einzelnummer 10 Renteo-Pfenuta. Eejchältlicher Teilt Loses Fohmana. Dr«Ode», ÄöctlstMe Donnerslag, 27.November 1924 Im Falle böherer Geivalt erlischt iedr «erpsltchtung aus Lieferung sowie Erfüllung v. Anz.»Aufträgen u. Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernlpr« übermittelte Anzeigen übernekimen wir keine Per« antwortung. Unverlangt etngesandte u. mit Nückporttz nicht versehene Manustrivte weroen nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion k bis S Uhr nachm i/tagS. Lauptschriftletter: Loses «lbext. Lr««de^ La-eSzeitung füv chviftliche Politik und Kultur wcichaNSfteU, der SäidNsch«« Vo>kS«»tr»aa und «ruck und «Verla,, karonIa-BuchdruSerel LmbH, LreSden-A. IS. Holdelnslratze «6. sternr»! SS7L2, Pokt- IckecksoiNoDresden 14707 MklWlW M MW » M Mell »er M ' M m Mi! »tedakttou der Sächsisch»» «volrezettuu, Dresden > N. >» Holbelnstratzetv. gernrin W7Ai „nd SSSS8 !l An- -er Völkerbund? T.V MMr MllWlMUMM eliill iiiid lelll Von Dr. Eugen Lanske- Wien (Nachdruck verboten.) Zehn Jahre nach dem Kriegsausbruch begannen die Erör- terungen über die Kriegsschuldfrage von neuem zu wachsen. Zum Teile befaßten sich die Auseinandersetzungen mit dem unmittel baren Kriegsanlaß: zum Teil griffen sie weiter zurück, wobei als Hauptmomente für die Kriegsursachen vor allem auf feindlicher Seite, hie und da auch auf neutraler, das handelspolitische Ex pansionsstreben Deutschlands, sowie das ungeklärte Nationali tätenproblem auf dem Balkan und innerhalb Oesterreich-Ungarns hingestellt wurde. Oesterreichs „Völkerzwmgburg", „Völker kerker" und dergleichen wurde verdächtigt, die Friedlosigkeit Europas, im Zusammenhänge mit seiner antiserbischen Politik den Ausbruch des Krieges verursacht zu haben. Auf dem Ge biete des ehemaligen Oesterreich-Ungarn stehen sich heute Ukrai ner und Polen, Magyaren und Rumänen. Magyaren und Ser ben, Tschechen und Magyaren, Polen und Tschechen, Serben und Italiener ufm. kampfbereit gegenüber; vor der Verwirklichung des „Nationalitätenprinzips" war diese Kampfbereitschaft durch die Staatsautorität Oesterreich-Ungarns gebunden. Schon diese bloße Gegenüberstellung mag den Gedanken nahelegen, daß an dere staatsbildcnde Prinzipien, als das rassenmäßige Nationali- täienprinzip, etwa diejenigen, die im Mittelalter oder im Alter tum maßaebend waren, friedfertiger und kulturfreundlicher waren als der Grundsatz, der Staat und Nation zusammenwirft. Die Kritik an den heutigen Zuständen muß umso berechtigter er scheinen, da ja nicht einmal mit den neuen Grenzziehungen das Nniionalitätenprinzip, wie es seine Verfechter verkündeten, kon sequent durchgeführt wurde. Es wäre für den Völkerbundsrat ein hochaktuelles Bera- tzingsthema, ob und inwieweit das europäische Nationalitäten prinzip. für dessen Durchführung ja angeblich der Weltkrieg ge führt wurde, dessentwegen und sogar Amerika unter Wilson in die Schranken getreten ist, die politische Befriedigung Europas gesichert hat. Ein solcher Rechenschaftsbericht des Völkerbundes, der wohl nie gehalten werden wird, müßte sich in erster Linie auf die Statistik stützen. Blickt inan auf das Jahr 1914 zurück, so findet man, Laß wegen Unterstellung „unerlöfter Brü ll e r" unter fremde Staatsautoritäten sechs europäische Nationen malkontent waren, nämlich Serben, Italiener, Rumänen, Grie che», Bulgaren und Franzosen: weiter hatten 13 Nationen, näm lich Esten, Slowenen, Letten, Kelten, Litauer, Slowaken, Kro aten, Finnen, Flamen. Iren, Tschechen. Polen und Ukrainer über haupt keine staatliche Selbständigkeit. Die Bevölkerungsziffer der erwähnten Gruppe betrug 98, die der zweiten Gruppe 76 Millionen, zusammen also 174 Millionen, was bei einer europä ischen Gesamtbevölkerung von rund 480 Millionen einen erheb lichen Prozentsatz, sohin eine erhebliche Kriegsgefahr bedeutete. Fragt man sich nun. ob durch die in den Friedensvertrügen erfolgte Neuregelung diese Kriege wfahr »ach der national- politischen Seite hin vermindert wurde, so muß man zunächst zu geben, daß verschiedene tatsächliche Befreiungsakte erfolgt sind. Polen, Tschechen, Iugoslaven haben ihre eiaene Staatlichkeit er langt: ebenso Finnen, Litauer, Letten und Esten: schließlich haben Rumänen und Italiener sich national vollkommen abgerundet. Dieser Abschwächung des nationalen Gefahrenmomentes steht nun zunäckst einmal die an sich schon besorgniserregende Tatsache gegenüber, daß sich die Anzahl der europäischen Staaten von 26 auf 38 erhöht hat, vor allem aber der Umstand, daß heute viele, und zumeist neu entstandene Staaten, eine Nationalitäten mischung mit neuen innen- und außenpoltiscken Explosivmo menten aufweiscn. So wohnen in Polen fünf Millionen Ukrai ner und zwei Millionen Deutsche, ln Tschechien vier Millionen Deutsche und zwei Millionen Slowaken: in Jugoslawien machen die führenden Serben eine Knappe Hälfte der Bevölkerung aus. Rumänien zählt nur 71 Prozent Rumänen, Italien, früher voll national. heute nur 97 Prozent Italiener und Frankreich heute nur 90 Prozent Franzosen. Ein weiteres Erschwerungsmoment für die Aufrechterhal tung des heutigen Zustandes bildet die Tatsache, daß, während 1914 nur Klein-Serbien und die Schweiz keine Meeresküste auf wiesen, heute außerdem noch die, gerade für internationale Han delsbeziehungen prädestinierten Mittelstaaten Oesterreich, Ungarn, Tschechoslowakei, zum Teile auch Polen, keinen direkten Zugang zum Meere haben, daß weitere für das heutige Sowjet-Rußland dieser Zugang noch komplizierter geworden ist als für das Ruß land vor dem Kriege. Von Rußland abgesehen, sind heute nahezu 30 MillionenEuropäersozusagenindas La ndgefüngnis gesperrt. Die Unerträglichkeit dieser Zustände wird noch verschärft durch eine Behandlung der nationalen Minderheiten, gegen welche die in der Vorkriegszeit ab und zu vorgekommenen Unregelmäßigkeiten gänzlich verschwinden müssen. Italien beispielsweise l>at es beim Friedensschluß unter seiner Würde gesunden, internationale Bindungen hinsichtlich der Minderhciten- Behandlung einzugehen. Wie etwa Polen, die Tschechoslowakei, Rumänien oder Serbien. Als Oesterreich gegen die Abtretung Deutsch-Südtirols protestiert«, verwies die Entente in St. Ger- main auf die Absicht der italienischen Regierung, „gegenüber den neuen Untertanen deutscher Nationalität in Bezug aus deren Sprache, Kultur und wirtschaftliche Interessen eine im weiten AeWlens MM Paris, 26. November. Die ägyptische Kammer hat an die ausländischen Parlamente und an den Völkerbund einen Protest gegen das Vorgehen Großbritanniens gesandt. Der Völ kerbund wird aufgefordert, einzugreifen. In dem Protest heißt es u. a.: Die von Großbritannien er griffenen Maßnahmen tragen in keiner Weise der Verfassung Rechnung und ziehen das Wirtschaftsleben des Landes in schwere Mitleidenschaft. Die englischen Forderungen haben nichts mit dem Verbrechen zu tun. Zwar Paschas Programm Paris, 26. November. Zwar Pascha hat nach der gestri gen Kabincttssihung dem Vertreter des „Petit Parisicn" in Kairo im Beisein sämtlicher Kabincttsmitglieder die nächst'hende Erklärung abgegeben: Wir haben die Geschäfte in einem schwie rigen Augenblick übernommen. Das Erbe Zaglnl Paschas, des populärsten Mannes in Aegypten, ist für meine Kolleg«-, und mich eine sehr drückende Bürde! Wir haben aber angesichts der ernsten Ereignisse, d'e sich seit der Ermordnng des allgemein beliebten Stedar und der 'Antenention Englands nlüpielts», unter Hintansetzung unserer Person es für unsere Pflicht ge halten, nnS in den Dienst unseres geliebl-ou Königs und des Vaterlandes zu stellen. Wir hoffen, das; wir mit Unterstünung der Nation und durch Zusammenarbeit mit König Fund, der stets ein trcner Hüter der Verfassung war, Abhilfe schassen und, wie erst heute früh Zaglnl Pascha sagte, das retten könne», was »och zu retten ist. Wir verfügen über d'e. nötige» Gesetze und sind hinreichend ausgerüstet, um Ruhestörungen entgegenzutre- ten. Wir werden nicht die Popularität Zaglnl Pcpchas erlan gen, wir suchen sie aber auch nicht. Wir werden einfach unsere Pflicht tun, ohne nnS um Knndgcbnngen zu bekümmern. Paris, 26. November. Der „Tempo" erfährt ans Kairo, daß der neue ägyvtische Ministerpräsident Zwar Pascha für den Fall, daß er im Parlament kein Vertrauensvotum erhält, dem König die Vertagung und gegebenenfalls sogar die Auflö sung der Kammer vorschlagen wird. Gestern abend ver lautete in Kairo, daß die Negierung beschlossen habe, das Par lament während eines Monats in die Fer-en zu schicken, um sich in aller Ruhe der Lösung des englisch,ägyptischen Konfliktes wid men zu können. Die Kabinettsmitglieder haben heute früh Zi- var Pascha besucht und mit ihm eingehend die Lage besprochen. Der Ministerpräsident wird dem Parlament das Regierungspro gramm im Laufe des heutigen Abends unterbreiten. Die SleNungncchme -es Auslandes London. 26. November. Nach wie vor verfolgt die englische Oeffentlichkeit die Stellungnahme des Auslandes zum äayv- tischen Konflikt mit Großbritannien. Die Möglichkeit einer Prü fung des Verhältnisses mit Frankreich, die angesichts der Haltung der französischen Blätter nicht ausgeschlossen schien, scheint beseitigt zu sein. Dagegen berichten die Blätter aus Kon stantinopel von einer sehr feindseligen Haltung der türkischen Presse. Sie wirft England vor, daß es das geaenwärtige Re gime durch die frühere Sklaverei zu ersetzen wünscht. Wo W Sie MMr Paris, 26. November. Die chinesisclie Gesandtschaft ver öffentlich nachstehende Botschaft des Marschalls Fuan-Ehiyu, die u» die Westmächte gerichtet ist: Das chinesische Volk hat, nachdem es sich darüber Rechenschaft ablegte, daß Präsident Tsas-Knn und Marschatt Wupeifu durch ihre Militärpolitik das Land dem Elend entgegenfnhren, durch Telegramme und Bittschriften mich ersucht, ivenn auch nur vorübergehend die Geschäfte zur Wieder herstellung der Ordnung zu übernehmen. Im Einverständnis mit Tschangtsolin und Dr. Sunjatsen sowie General Feng beabsich tigen wir, eine Reform dnrchzuführen, die in erster Linie auf Absetzung der Militärgouverneure. Verringerung der Truvpen- bestände und völlige Abrüstung der Soldaten abzielt. In finan zieller Hinsicht gedenken wir. die Tilgung der in- und auslän dischen Schulden sortzusetzen. Hinsichtlich unserer Beziehungen Maße liberale Politik zu befolgen." Heute gelten die Deutschen Südtirols als „Verunrelniger" Italiens, man will sie über den Brenner jagen, man unterdrückt deutsche Sprache und Schule im Amt, im öffentlichen Leben, ja sogar bei Predigten und Got tesdienst. Der Name „Südtirol" ist verboten. — In der Tsche - choslowakei werden die vier Millionen Deutschen vom Staatsoberhaupt „Kolonisten und Einwanderer" genannt, die Verfassung kam ohne ihr Mitwirken zustande, die Wahlergebnisse wurden durch Garnisanvertegungen tschechischen Militärs ge fälscht, tausende deutscher Schulklassen wurden aufgelassen. Diese beiden Beispiele mögen erkennen lassen, daß das nationalpoli tische Gesahremnoment heute ungleich schärfer ist als vor 10 Jahren. Zum Schluß noch ein Ueberblick über die Zerrissen heit des deutschen Volkes, und die sich darin ausspre chende Fälschung der nationalpolitischen Prinzipien, mit denen insbesondere Wilson die Nüttelmächte in den Friedensschlutz hineinmanöveriert hat. Auf 'der Erde leben 90 Millionen Deutsche, hiervon 82 Millionen in Europa. Hiervon kommen etwa 4,7. Millionen für einen nationalpolitischen Zusammenschluß zu den auswärtigen Mächten werden wir dt« abgeschlossenen Verträge achten. Eisenbahnattenlake in Indien Kalkutta, 26. November. In den letzten drei Wochen sind 5 Attentate gegen Züge der ostbengalischen Eisenbahn unter«, nommen worden. Mt« «NSW die FkMWII Das Problem der interalliierten Schulden London, 26. November. „Daily Telegraph" meldet aus Ncuyork: Schatzsekreiär Mellon, der Vorsitzende der Kriegs, schuldenkommlsslon, gab gestern zu, es werde erwartet, daß Frankreich binnen kurzem einen Schritt zur Fundierung seiner Schulden an Amerika lm Betrage von 800 Millionen Pfund Sterling tun werde. Präsident Coolidge und Staatssekre tär Hughes seien angenehm davon berührt, daß die französisch« Aktion wahrscheinlich vor dem 1. Februar erfolgen werde, an dem das Mandat der Kommission erlöschen würde und die Frage einer Verlängerung erwogen werden müsse. Es verlautet, daß das Ministerium Hcrrlot eine Regelung der französischen Schulden an die Vereinlqten Staaten unter Bedingungen Vorschlägen werde, die denen der britischen Regelung gleichen. Der Berichterstatter schließt: Wenn Frankreich. Italien und Belgien keine Vor schläge zur Fundierung ihrer Schulden machen würden, so würde! es nach Erössnung des Kongresses eine scharse Kritik geben. Paris, 26. November. Tie Begnadigung des Generals von Nathnslus ist gestern im Laufe einer Besprechung zwischen Herriot, Rollet und dem Präsidenten der Republik beschlossen worden. Paris. 26. November. „Ere Noiwelle" schreibt zu de,» Vollzug der Begnadigung des Generals von Nathusins: „Wir stellen mit Vergnügen fest, daß der Ministerprändant unsersm Rufe Gehör geschenkt hat und General von Nathusins begna digte. Wir beglückwünschen ihn dazu, das; er diese Begnadigung vollzog. Besonders aber wissen wir dem Präsidenten der Re publik Dank dafür, daß er durch seine hohe Autorität einer Sache gedient hat, die gleichzeitig Sache der Menschheit war. Veriin, 26. November. Der „Vorwärts" meldet aus Paris, daß eS vor der Veröffentlichung der Begnadigung des Generals von Nathusins der Zurückziehung des von ihm gegen das ilrtül des Liller Kriegsgerichts gestellten Antrages auf Einleitung aeS Kaisationspersiahrens bedürfe. Da eins Begnadigung gesetzlich nicht möglich sei, solange «in Verfahren nicht abgeschlossen sei. Tie Zurückziehung des Antrages sei mit Zustimmung »es Gene rals erfolgt. Seine Freilassung dürfte heule lenorstrheii. Wie daS Biatt weiter dazu bemerkt, stehe es beim General N-nhn- sius, die Wiederaufaahme des Bersch ans »nd «einen Frei spruch vor den französischen Gerichten zu erkämpfen. Nerlrauensvokrm ftir Kerriol Paris 26. November. In der gestrigen Kammcrdebatte stellte die Regierung die Bertrauenssrage. Es wurde ih-- mit 313 gegen 188 Stimmen das Vertrauen ousgesprocbeu. Eachi» beteiligte sich an der Debatte und nahm für die Kommunisten das Recht in Anspruch, öffentliche Kundgebungen zu veran stalten. Schiedsspruch im Bergbau Essen, 26. November. Wie schon gemeldet, konnle in den heutigen Lohnverhandlnngen des Bergbaues eine Einigung zwi schen den Parteien nicht erz-eit werden. Es wurde daraus eine Schlichterkammer gebildet, die folgenden SchedSsprnch sällic: 1. Ter Tarifschichllohii des ReparaturhaneS wird vom 1. Dezem ber 1924 an ans 6,10 Wirk erhöht. 2. Die übrigen Löhne der Lolmordnnng verändern sich cutwrechend. Am übrigen dtt-bt die Lohiwrdnung unverändert. Erklärungsfrist bis zum 29. Novem ber 1924. Dieser Spruch bedeutet eine Lohnerhöhung um 8,9 Prozent. nicht in Betracht. Die restlichen 77,3 Millionen sind aus nicht we niger als 18 Staatsgebiete verstreut, nämlich: Das jetzige Deutsche Reich 61800 000, Memelland 140 000. Tonderngebiet 4V 000. Eiprn und Malmedy 60 000, Elsaß-Lothringen ohne Metzgebiet 1 611060, Deutschösterreich 6 830 000. Deutschsndtirol 280 000, das Gebiet von Tarvis 6000, das Gebiet von Marburg 77 000, das Miesial 20 000, Komitat Wieselburg 167 000, Deutschsiidmähren 360 000. Böhmerwaldgau 188 000, Deutschböhmen 2 230 000 Sudctensand. Hultschiner Ländchen, Tschechengebiet 980 000. jetziges polnisches Öberschlesien 980 000, Westposen. Netzedistrikt und Westpreußen 1900 000, Danzig 328 000: zusammen 77 364 000. Die heutige Lage Eurcyms, nicht nur die europäische Land karte, vielmehr der krisenhafte Zustand in den meisten Staaten, sind das schlagendste Moment gegen das Nationalitätenprinzip, das, für sich genommen, als staatenbildcnde Krast völlig versagt hat. Die europäische Staatskunst wird wieder historischen, ethi schen und auch wirtschaftlichen Momenten stärkere Beachtung schenken müssen. Das Europa von heute wird sich selbst „ad ab surdum" führen. Ein rechtzeitiger Tkbbcm der Friedensvcrträge wäre das einzige Mittel, diesen Uebergang zu erleichtern.