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Sonntags-Ausgabe «X Dor.rl« ,»X—l tätlich »X y«x »«brach« »»»«««Ich M. uw, X«XX>4k«Uch M. Uw; f»r Add«l«r »aaatttch M. >LK; darch »al«r» ^xck««x» -U«a>« IX vaa« »«»rach» «aaakll» M. U7^ «t«r»«l. ,»»«Uch Ml. »--« Xrch »I« Vast „arrbalb Drillchlaad« „»X- Itch Ml. l^N Xar»«ll»brl«» M. »» laa«lchll«bll» r>»fld«ft«ll,«lb). GchXfN*«—« »X »*Ich»t»II«I«: ZaXaallaa»« «^» Rr. 487 Handels-ZeUung AmrsblaL des Rates und des poUzelanrtes -er Stadt Leipzig Uv. Jahrgang E» »r-ea»»«,»- u-«x.»„ x»i»«n. » M«x«x» X «Xl. NX» X, VX«»»X M Pt. » «»» 7» p».i aixaa AazaM» »X VXtt^a« » Vlx »Xchenx,»«»»«» »n Pt«»»ar1chrlll«, X Pritt« «rXdt. DXIa»«»r OXaXaaft«»« wt. 7^- »a, »aX«X »»«Ich«. p»k,«b»br. »»»X»"»««' I» Vtch - v—» «X g,»»«X U Vtch >«ni„r«ch «alchia» N«. XX». XX» .»« ,««»« Sonntag, den 24. September ISIS Helsferich über hie KriegMleihe Der österr..ung. Heeresbericht Wien, 23. September. Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz Front gegen Rumänien Der Vulkan-Patz ist vom Feinde gesäubert. Bei Nagy Szeben (Hermaunsladl) wurde der Angriff zweier rumänischer Divisionen abgeschlagen; es blieben drei Offiziere und 526 Mann in unserer Hand. Endlich von Holczmany (Holzmengen) drückte der Gegner unsere Sicherungstruppen etwas zurück. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl An der Dreiländerecke südlich von Dorna Wa- t r a warfen wir rumänische Abteilungen durch Gegcnstotz. Sonst wurde nur südwestlich des Gestüts von Luczyna und im Ludowa-Gebiel stärker gekämpft. Heeresfronk des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern AuS dem Bereich der Armee des Generalobersten Böhm- Ermolli ist nachträglich gemeldet, datz am 19. September ein österreichisch-ungarischer Kampfflieger zwei feindliche Flug zeuge obqeschessen hat. Bei der Armee des Generalobersten von Terstzyanski ruhte — von Geschühieuer abgesehen — sei! gestern vormittag der Kampf. Itottenifcher Kriegsfchtmpkatz Auf der Karst- Hochfläche wurden mehrere Annäherungs versuche des Gegners nbaswiesen. An der Dolomit en-Front scheilerte ein feindlicher Nachtangriff aiif unsere Stellungen am Hange des Monte Sief. , , Nördlich Arsiero sprengten unsere Truppen heute früh den am 24. Juli von den Italienern besetzten Gipfel des Monte Cimone in die Luft und nahmen dabei 13 Offi ziere, 3"8 Mann gefangen. Ein Geschwader feindlicher Seeflugzenqe warf bei der Punta Saivore (südwestlich von Pirano) wirkungslos Bomben ao. Südöstlicher Kriegsschauplatz Bei den k. u. k. Truppen nichts von Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleuknank. Bralianus Protest wegen der Bukarester Zeppelingefahr (r.) Wien, 23. September. (Eig. Drahtbericht.) Das ,N. Wien. Journal' meldet indirekt aus Bukarest: Bratianu :ri:ob gegen die Bukarester Zeppelinangrisfe bei der amerika- üschen Gesandtschaft Protest und erklärte, datz im Fall eines neuer- ichen Luftangriffes auf Bukarest am meisten die Untertanen der zein de zu leiden haben würden. Ankunft der rumänischen Gesandten in Malmö vvlb. Kopenhagen, 23. September. (Drahtbericht.) .Berllngske Tidende" meldet aus Malmö: Die rumänischen Ge sandten in Wien, Sofia und Konstantinopel mit Gefo ge, im ganzen etwa 100 Personen, sind gestern abend 11 Uhr in Malmö angekommen. Zum Rücktransport des 4. griechischen Armeekorps (O Berlin, 23. September. (Drahtbericht unserer Berliner S ch r i f t l e i t u n g.) Zu der Wolsfschcn Meldung über die nach Deutschland verbrachten griechischen Truppen können wir noch folgendes mitteilen: Der Vorgang ist im Grunde abseits von aller Politik, oder, besser ausgcdrückt, hat für uns mehr ein menschliches, als ein politisches Interesse. An der Entfernung der griechischen Truppen aus Kawala waren sowohl der griechische Korpskommandant als auch die verbündete Heeres leitung interessiert. Der Korpskommandant wollte aus der Lebens mittelnot und aus der vom Vierverband herbcigeführten Isolierung heraus, und wir wollten uns vor einer militärischen Bedrohung schützen, die ein hinter unseren Truppen stehendes griechisches Armeekorps immerhin unter Umständen darstellen konnte. So be rührten sich griechische und deutsche militärische Interessen und fanden ihren Ausgleich, indem das Korps nach Deutschland ab transportiert wurde. Von uns ist dabei von Anbeginn streng die Auffassung festqehalten worden, datz die griechischen Soldaten und ihre Führer a!s unsere Gäste anzusehen und zu be handeln wären. Gastfreundschaft drängt man aber nicht länger auf, als sie gewünscht wird. Wenn nun der König das Ver langen äutzert, seine Truppen müssten zurückbesördert werden, so werden wir solchen Wunsch selbstverständlich zu beachten haben, um so mehr, als die griechischen Truppen sich bislang durchaus als treue Diener ihres Königs erwiesen haben. Freilich haben wir, indem wir die griechischen Truppen einmal unter unseren Schutz nahmen, ihnen gegenüber auch gewisse Verpflichtungen übernommen Wir müssen Vorsorge treffen, datz diese Leute auf der Rückkehr nicht etwa vom Vierverband ausgegrifsen und dafür bestraft werden, datz sie nach Möglichkeit ihrem Könige die Treue zu wahren versuchten. Wir werden also nach Garantien aus schauen müssen, datz die griechischen Truppen vor einem solchen Schicksal bewahrt werden. Datz man sie irgendwie findet, braucht man bei dem guten Willen, der hüben sicherlich und vermutlich doch wohl auch drüben herrscht, nicht zu bezweifeln. vtb. Görlitz, 23. September. (Drahtbericht.) Laut amtlicher Mit teilung wird der erste Griechentransport voraussichtlich am Dienstag hier etntreffen. König Konstantin an seine Rekruten vvtb. London. 23. September. (Drahtbericht.) «Daily News' melden aus Athen vom 20. September: In Gegenwart des Königs leisteten heute fünf Aekrutenk lassen den Fahneneid. Alle in Athen befindlichen Offi ziere hatten Befehl, der Feier beizuwohnen. Der König hielt folgende Ansprache: «Ihr habt meine Befehle zu befolgen, lhr seid meine Soldaten, meine und keines anderen. Ihr mützt künftig als Soldaten euren Führern und durch sie mir treu sein. Aber Treue allein ist nicht genug, ihr müht euren Vorgesetzten, euren Führern und eurem König blind gehorchen. Wenn ieder Soldat dächte, wie er wollte, und wenn er glaubte, die Bedürfnisse der Nation be urteilen zu können, so bedeutete das ein Unglück für die Armee und für das Land. Man wir- mancherlei sagen, um euch zu verführen. Hütet euch vor den niedrigen Ausbeutern des Patriotismus. Glaubt ihnen nicht, denn sie wollen euren Patriotismus mißbrauchen. Sie versuchen unter dem Mantel des Patriotismus Verbrechen zu begehen. Hört nicht auf sie. Ihr tratet heute in eine Armee ein, deren Geist vortrefflich ist mrd dl« viele Traditionen hat. Luch wird dort der Geist der Aufopferung eingeslößt werden. Vergesset nicht, was ich euch gesagt habe. Verpestet niemals meine Morte. Seid treu, aufopfervngSbereit und habtVer- trauen." Wir hatten bereits in der gestrigen Abendausgabe unsere- Blattes einen von der «Agence Hayas' verbreiteten Auszug aus der Rede König Konstantins veröffentlicht. Aus der jetzt vor liegenden ausführlichen Meldung ersieht man, datz die französische Nachrichtenagentur tatsächlich allen Grund hatte, mit diesen Worten nicht gerade Reklame zu treiben. Sie enthalten zwischen den Zeilen eine deutliche Absage an die Entente und beweisen, -atz trotz aller griechischen Zugeständnisse der letzten Tage die Politik des Königs nach wie vor noch dieselbe ist. Man begreift aber, datz gegen einen solchen Mann sich die grimmige Wut der alliierten Presse richtet. wtb. Athen, 21. September. (Verspätet eingetroffene Meldung der .Central News'.) Von heute an werden Telegramme für das Ausland nur der Zensur der Entente unterworfen sein. Die griechische Zensur ist abgeschafft. Anwachsen der revolutionären Bewegung in Griechenland (r.) Budapest, 23. September. (E i g. Drahtbericht.) Dem «Kel. Ert" wird aus Sofia von der griechischen Grenze ge meldet, datz die revolutionäre Bewegung aus Saloniki sich auch auf die Inseln Mytilene, Chios und Samos verpflanzt hat. Die neue griechische Regierung habe zur Eindämmung der revolutionären Bewegung den in den griechischen Häfen befindlichen griechischen Schiffen befohlen, die Häfen nicht zu verlassen. Rotterdam, 23. September. (Drahtbericht.) «Daily Tele graph' meldet aus Athen: Die griechische Regierung befahl der Flottenle tung, den Kreuzer .Awerof' zu überwachen, weil der Verdacht besteht, datz der Kreuzer sich nach Saloniki begeben will, um sich den A u s st ä n d i s ch e n a n z u s ch l i etz e n. (L.-A.) >vtb. London, 23. September. (Drahtbericht.) Dem Reuter- schen Bureau wird aus Saloniki berichtet, datz weitere Trnppenabteilungen von Kawala und im Piräus zu der revolutionären Bewegung übergegangen sind. Das nationale Verteidigungskomitee gibt Bons und Schuldverschreibungen aus. Die Zeichnungen darauf werden im französischen Hauptquartier ent- gegcngcnommen. (r.) Köln, 23. September. (Eigener DrahtKerlchl.) Die .Köln. Zig.' berichtet: Eine Athener Meldung an die .Daily Mail' lautet: Die Gewalt des Königs ist so gut wie ganz dahin, außer in Athen und im Peloponnes. In den übrigen Teilen Griechenlands hat das Volk sich den Revolutionären an- ge schloffen. In Athen wurden Zettel angeschlagen, wor:n der König ausgefordert wird, das Schwert ru ziehen oder dem Thron zu entsagen. Falls Venizelos sich entschließen sollt«, als Führer der griechischen Regierung auszutrelen, würde sich dem niemand widersetzen. „Pack schlSqt sich- . . . (r.) Köln, 23. September. (Eigener Drahtbericht.) Di« «Köln. Ztg.' inelbet ans Kopenhagen: Verschiedene russische Blätter drücken ihre Empörung aus über die von England und Italien ausgesprochen« Beschuldigung, datz die russischen Heer« sich untätig verhielten und geißeln die erfolglose Tätig keit der Franzosen und Engländer an der Westfront. Brns- sllow habe die ihm zngestandene Grenze der Opfer von Menschenleben weit überschritt««. Er tue recht daran, seinen erschöpften Truppen di« wohlverdiente Ruh« zu gönne«. Di« Blätter steh«n nicht an, d«n Engländern klarzumach«n, daß st« gleich den Italienern es nur der rassischen Offensive zu verdanken lrättea, wenn an der Westfront wie an der ita lienischen Front die Feind« verhindert worden wären, von neuem di« Offensive z« ergreifen. Die letzte Prüfung Hundertundzwölste Kriegswoche G Die Blätter fallen, und der Kühle Herbstwind weht durch die Gasten. Die Sonne sendet noch ihre weißen Strahlen über die Erde und dringt die letzten Früchte des Jahres zur Reife, die eine gütige Vorsehung uns in so reicher Fülle gespendet. Doch wir fühlen bereits das Nahen des Winters und denken an Eis und Schnee, an Frost und Kälte: die letzte, harte Prüfung auch für die Daheimgebliebenen steht vor der Türe. Es wird und mutz gelin gen, auch diesen Winter noch iu alter Treue und Zähigkeit durch zuhalten. Misten wir doch, datz die deutsche Erde soviel trug, datz wir bei weiser Mäßigung und gerechter Verteilung alle des Lebens Notdurft befriedigen können und nicht zu hungern brauchen. Und wir vertrauen darauf, daß in den kommenden Monaten früher gemachte Fehler nicht wieder begangen, sondern datz alle Kräfte angespannt werden, den breiten Massen des Volkes das Durch halten zu erleichtern, von dem im letzten Grunde doch der deutsche Sieg abhängig ist. Harten, schweren Tagen gehen wir entgegen, aber wir wollen bei -en Entbehrungen, die wir zu tragen haben, uns unsere Helden draußen in Ost und West, in Nord und Süd war Augen halten. Wind und Wetter trotzen sie nun schon fast 26 Monate lang, alle Not und Entbehrung nehmen sie mit dem stolzen Bewußtsein auf sich, der Heimat heiligen Boden zu schützen »egen eine Welt von Feinden, und treu wie am ersten Tage tun ie allezeit ihre Pflicht btS zum Aeußersten. Was sind den Ge- ahren gegenüber, denen sie täglich ausgesetzt sind, die Ein- chränkungen, die wir daheim uns auserlegen, und die Entbehrun gen, die wir hinnehmen müssen? Daran wollen wir stets denken, wenn die Not «nS bedrückt, dann wird uns das Durchhalten weni ger schwer werden. Und auch an das andere wollen wir denken, daß es doch in der Hauptsache Englands kaltherzige Aushunge- rungsvolitik ist, die uns so hart bedrängt. Rücksichtslos gibt es auch die neutralen Staaten dem Hunger preis, um uns nieder zwingen zu können, und die stehen machtlos dem mächtigen Be herrscher der Welt gegenüber, weil das englandsreundliche Amerika den Mut nicht findet, durch Entziehung der Waffen lieferungen die britischen Ketten zu brechen. Was uns aber bei einem Stege Englands droht, das spricht man jetzt in London so deutlich aus, daß es uns ein Ansporn sein muß, nun erst recht durchzuhalten, um alle diese Pläne, zuschanden zu machen. Darüber sind wir uns heute wohl alle klar, daß mit dem Eintritt Rumäniens in den Krieg unsere Aufgabe und die unserer Verbündeten noch schwerer geworden ist, als sie ohnehin schon war. Wie sehr den Rusten daran gelegen ist, den deutfch-bulga- risch-türkischen Widerstand zu brechen, um ihr Ziel, Konstan tinopel, zu erreichen, das zeigen die hartnäckigen Kämpfe in der Dobrudscha und die gewaltigen AnMrme, die die russischen Heere in diesen Tagen und Wochen in Wolhynien und Galizien gegen die deutsch-österreichischen Linien gerichtet haben. Ihnen so wenig wie den Engländern und Franzosen in der Sommeschlacht ist es gelungen, unserer Helden Widerstand zu brechen. Nur kleiner, unbedeutender Geländegewinn ist im Osten und Westen ihnen trotz all der blutigen Opfer, die sie für ein größeres Ziel brachten, beschieden gewesen, während in den Transsylvanischen Alpen und in der Dobrudscha der neue Feind schwere Niederlagen erlitt. Darum dürfen wir uns sagen, daß, wenn der Versuch fehlschlägt, uns und unsere Verbündeten mit Hilfe Rumäniens und auf dem von ihm geöffneten Wege zu besiegen, unsere Lage sich wesentlich gebessert haben wird. Soviel ist sicher: die Hoffnung auf Rumä niens Hilfe hat den Krieqswillen unserer Feinde von neuem be lebt, noch einmal machen sie den Versuch, die Donaumonarchie niederzuwersen und das Reich der Osmanen zu zertrümmern, um auf diesem Wege Deutschland zum Frieden zu zwingen. Und wie ernst es gerade England mit der Erreichung dieses Zieles ist, zeigt die Tatsache, daß es selbst zu einer Erweiterung der Wehrpflicht bereit ist, und daß es seinen schärfsten Druck auf die neutralen Staaten auszuüben beginnt, um sie zur völligen Sperrung ihrer Grenzen gegen uns und womöglich gar zur Teilnahme am Kriege zu bewegen. Fürs erste freilich hat es damit kein Glück gehabt, sondern die nordischen Staaten nur veranlaßt, sich enger anein anderzuschließen, um die britische Willkür abwehren zu können. Wie lange sie freilich sich dem Drucke werden entziehen können und wollen, bleibt abzuwarten. Doch auch ein anderes ist gewiß. Soviel schöne Worte auch unsere Feinde von dem Einhettsziel und der Einheitsfront machen, und so sehr sie auch in den letzten Wochen bestrebt waren, in ge- meinsamem Ansturm auf allen Fronten ihrem Ziele näher zu kommen: die Vorgänge in der französischen Kammer zeigen, datz die Kraft Frankreichs der Erschöpfung nahe ist, und daß dle Mächte des Vierverbands nicht ins Unendliche dle furchtbaren Opfer weiter zu dringen vermögen, die der Krieg ihnen abfordert, und zu denen England sie zwingen möchte. Es sind nicht die oppo sitionellen französischen Sozialdemokraten allein, die Frankreich vor dem völligen Verbluten bewahren und lieber einen ehren vollen Frieden schließen wollen, sondern diese Ueberzeugung dringt in immer wettere Kreise des Bürger- und Bauerntums. Auch Rußland, besten Volk hungert, wird zur Besinnung kommen, MOWWMIWWMW s Mi tl M WM! I