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Ausgabe k 8 und v volfsseuuns Nummer 287 — S3. Jahrgang Gescheit » «al wvchentlich mit »ee illusteieele» Trat!» bett»», „Der Fe-erreiter' und mehr«'«» r«kibeiiag«, Manatllch« v«t»^,eetl«! üusg. il mit Lt ««nnoblatt und Feuerr«iter M. »,7» «u», «. ahn« St. «ennoblalt u mit geiurrel««» M. 220 «u»g <l ahn« Lt. Brnnoblatt ». ahn« g«uerrett«r M. 1,7» Einzelnummer 10 P>,., Lannabind- ». E»nnta»-Xr. Ai Ps». Mittwoch,-en 12. Dezember 1SS4 ««riag—rt De«»»«» «n,«>,«»»'«He: die HuaMge « mm dretie Zelle 0 Ps,. - sii, FamiUenin,eig,n und Stellengesuch« 0 Pf». *« gllr Platzoetschriste« Umu» »tr lein« Eemihr leiDA »iedalttonr Lreede»-«., Polt«,sie. t>, Fernr. Ai711 ». riOU tileschilstistea«, »nul uu» Verl»»: S-eemaui» «uchdruckeeei u. Bella, Ih. ». ». Mittel, P-Itelftr. U. F«rnr. rivlr. Pofticheck: «e. 10!», Bank: eiadibonk ve««de« Re. «7S7 Güi« vki»i»GIivks boliGä^ iZ. Kuttui« Im Fall« von höherer Gewalt, Verbot, et»tret«ch«G «elriedsslörungen Hal oer Bezieher oder Inserent lei»» «usprüche, sall» di« Zeilun, in beichränlte» Ung-rrge^ verspätet »der nicht erscheint — Grsüllungsort Drerde» Umgestaltung Tannenbergdenkmals Ausbau zur Grust Hindenburg Die Pläne -er Gebrüder Krüger von Adolf Hitler und der Familie Hindenburg genehmigt Königsberg, 11. Dez. Die Erbauer des Tanncmbergdenkmals, Walter und Johannes Krüger, sind damit beauftragt worden, die Gruft des Reichopräkidenten Eeneralfeldmar» schall von Hindenburg im Trnnenbergdentmal aus» zubauen. Lor etwa 7 Wochen empfing sie der Reichs« kanzler persönlich, um mit ihnen den Ausbau des Denk mals zu besprechen. „Sie müssen davon ausgehen", so sagte der Führer etwa, „daß aus dem Tannenbergdcnkmal immer mehr das Denkmal des grössten Feld» Herrn des Deutschen Reiches wird." Hitler zeich nete seine Idee für die Ausgestaltung des Deutmals selbst in den Krundrifsplan des Tannenbergdenkmals ein. So ist cs sein Gedanke selbst, daß das Schwergewicht des Denkmals, das bisher, gebildet von dem hohen Kreuz UberdcmErabevonLüdeutjchenLol» daten, im Mittelpunkte des Denkmalshofes ruht, in die Achse »erlegt wird. Das heisst: das Grabmal in der Mitte des Hofes verschwindet, die Ernst des Feldmar» schall» wird in den bisherigen Auogangstur,» verlegt, der dem Eingangsturm gegenllberliegt. Bor einigen Tagen nun sind die Gebrüder Krüger wieder vom Kanzler empfangen worden und haben ihm ihre Ent würfe vorgelegt. War noch vor sieben Wochen daran gedacht, rings im Inneri des Hofes eine Bogenmauer zu ziehen, ähn lich der Mauer, wie sie zmiscl)en den Türmen des Denkmals errichtet ist, um die Erbmassen gegenüber der Absenkung der Hofsohle um rund 4 Meter abzustützen, so führt die Entwicke lung über die glatte Stützmauer aus Ziegel oder Findlings steinen zu dem letzten, jetzt genehmigten Entwurf, der an Stelle einer Stützmauer lediglich eine Fortsetzung der schon vorhan denen Ningstufenanlage vorsieht. Jetzt werden also von der Fläche, die vor den Bogenhallen liegt, Granitstufen in den vier Meter tiefer liegenden weiten Hof hinabsühren, der gleichfalls einen Plattenbelüg aus Granit erhält. Die Ringstufenanlage, die um den Hof nach Art eines Amphitheaters cm- porsteigt, kommt dabei dein Denkmal als Ort gewaltiger Kund« London, 11. Dez. Daily Telegraph berichtet aus Tokio, der franzö, fische stellvertretende Marineattache Unter, lcutnant Tessierdu Cros sei von der japanischen Po, lizei mehrere Male einem scharfen Verhör unterzogen wor» de«, weil er im Verdacht stehe Spionage getrie» be » zu haben. Die Polizei habe unter dem gleichen Verdacht etwa 2V junge Franen bzw. Töchter von japani- scheu Beamten verhaftet und verhört. Diese Frauen sollen alle die französisch« Sprache gut beherrschen, und du Eros soll freundschaftliche Beziehungen zu ihnen unterhalten haben. Es wird behauptet, er habe die Frauen veranlasst, ihm Geheimnisse der Marine st rategie, Ve- schreibungvon Arsenalen und Angabenilber die Herstellung von SV affen und Munition -»verschaffen. Es wird ferner behauptet, dah er viele Reisen nach Plätzen unternommen habe, die im all, gemeinen keine Ausflugsziele bilden, darunter auch be festigte Gebiete. Eine Frau in Yokohama soll gestanden haben, dah ein französischer Marineoffizier sie ausgefordert habe, mit japanischen Marineoffizieren in Verbindung zu treten und sich von ihnen Geheimmaterial geben zu lassen. Diese Fra« sei auch in Begleitung eines italienischen Ma» rineofsizlers gesehen worden.' Volschafier Lail» über Japan- Aledens- postttk Washington, 11. Dez. Der japanische Botschafter In Washington, Saito, erklärte einem Bertreter des Nentcrbüros, er glaube, datz die Vereinig ten Staaten und auch Grotzbritannien schließlich doch Verständ nis für die japanische Politik zeigen würden. Sollten aber gedungen zugute. Gegenüber dem Eingangsturm liegt dany die Gruft des Feldmarscl-alls unter jenem Turm, der von nun an den Namen Hindenburg-Turm tragen wird. Eingefaßt in das Gesamtbild des Denkmals, und doch von ruhiger, bezwingender Selbständigkeit, wird die Gruft nach dem Willen des Führers so gestaltet, datz sie Blickpunkt und Schwerpunkt des ganzen Denkmals wird. Von dem Hos aus führt «in grober Eingang zwisck-en grossen Granitblöcken zur Gruft. An den Stirnseiten dieser beiden Blöcke stellen die Standbilder zweier Soldaten, Monu mentalfiguren drei Nieter grotz, Wächter des Grabes. Den Ein gang zur Gruft deckt ein gewaltiger, behauener Steinblock, der nur in schlichten Buchstaben den Namen „H indenbur g" trügt. Ein schmiedeeisernes Tor schliess die Grust ab. Hinter dein Tor liegt, schon unter der Erde, eine Vorhalle. An diese Halle schlichen sich rechts und links zwei weitere Hallen an, in denen die 20 toten deutscl)en Krieger beigesetzt werden, die bisher unter dem hol-en Broncekreuz inmitten des Denkmals- hojes ruhten. Diese Halle werden Reliefs schmücken, die Dar stellungen des aujbreä-enden Heeres zeigen. Die Grust ist ein halbkugelsörmiges Gewölbe, an dessen Wänden bronzene Leuch ter Kerzen tragen, von denen feierliches Licht auf den Sarko phag fällt. Ueber der Grust ragt der Hindenburg-Turm em por. Es ist der bisherige Ausgangslurm, der äutzerlich keinen Schmuck trägt, soudern lediglich einige Fensterössnungen aus weist. Diese Oeffnungen wird man zumauern, dann soll das grobe Bronzekreuz, das bisher in der Mille des Denkmal hoses stand, an der glatten Wand dieses Turmes über dein Ein gang angebracht werden. Der Turm selbst mit kreuzsörmigem Grundritz und Kuppelgewölbe wirb ausgebaut. Als einzigen Schmuck erhält er anher seiner sehr schönen Werksteinver kleidung lediglich die Daten aus dem Leben des Feldmarsci-alls, eingemeibelt in die Wandplatten, so dah dieser Turm wie ein steinernes Buch des Lebens dieses grohen Deutsci;en wirkt. Die von den Gebrüdern Krüger vorgclegtcn Entwürfe sind vom Führer und von der Familie des Feldmarschalls genehmigt worden. Bald nach Weihnachten sollen die Pläne und Modelle in der Ruhmeshalle Iin Königsberger Schlotz ausgestellt werden. Amerika und England kein. Verständnis aufbringen, sondocn den Versuch machen, den Kurs Japans durch irgendwelchen Zwang zu beeinflussen, dann werde Japan zum Kampf genötigt sein. Er, der Botschafter, sei schon früher be fragt morden, ob ein gleichzeitiger Kamps mit Grohbritannien und den Vereinigten Staaten nicht auf einen nationalen Selbst mord hinauslausen würde. Er habe geantwortet, und er wie derhole dies jetzt, dah dies vielleicht der Fall sein werde; aber Japan werde unbedingt danach streben, seine friedlichen Ziele zu erreichen. Japan wünsche nicht, eine imperialistische Nation zu werden und denke nicht daran, in irgendeinem Streit der Angreifer zu sein. Vorläufig keine Romreise Lavals Paris. 11. Dez. Wie Echo de Paris berichtet, soll Außenminister La val trotz der durch den Ausgang der Völkerbundoratsver» Handlungen über die ungarisch-füdflavifche Frage erzielten Entspannung beabsichtigen, seine Nomreise nicht übereilt anzntreten. Laval werde erst dann nach Nom reisen, wenn greifbare Abkommen abgeschlossen werden könnten. Er werde auf alle Fülle abwarten, bis ein Modus viven di zwischen der italienischen nnd der südsla » vischen Negierung zustandegekommen sei.. Adventspredigten Im Vatikan Vatikanstadt, 11. Dez. Die erste diesjährige Advents predigt im Vatikan hielt der General der Kapuziner, der apostolische Prediger Pater Vigilio da Valstagna. Ter Pre digt wohnte der Heilige Vater, das Kardinalskollc. gium, zahlreiche Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe und viele Prälaten bei. Rußlands starker Mann nach Moskau berufen ' General Blücher. Zu d«n jüngsten innerpolitischcn Wirren Rüglands. Eine neue Llutwelle rauscht zur Zeit durch Sowjet russland. An einem einzigen der letzten Tags allein hyt man vierunsiebzig Todesurteile ausgesprochen und sofort vollstreckt — angeblich wegen „Hochverrats und terroristi» scher Ueberfälle". Das ist die erste Quittung auf die Er» mordung Kirows. Viel bemerkt worden ist in diesem Zu« sammenhang, das; mitten in den Vorbereitungen vermutlich^ noch drakonischer kommender Massnahmen ein Mann zu Moskau aufgetaucht ist, der unbedingt die rätselhafteste Persönlichkeit des gegenwärtigen Nusslands darst'llt: General Blücher ist aus Fernost eingetroffen! Wer ist dieser General Blücher? Der Oberbefehlshaber der Noten Armee im Fernen Osten, der Mann aus Eisen, der Sieger in vielen Schlach ten, der Mann, den das Sowjetsystem immer an den ge fährlichsten Posten stellt! — das ist aber auch so ungefähr alles, was dis Welt von diesem Feldherr» mit dem urdent- schen Namen weih. „Drauf wie Blücher!" — das ist heut noch ein bezeichnendes Volkswort bei nns; und ..siegreich wie Blücher!" — das ist inzwischen, allerdings eine gan- andere Persönlichkeit umgreifend, ein Schlagwort im mo dernen Nussland geworden. Seit Jahren geht das Rätselraten um diesen einen Mann. Die Sowjets konnten sich dem stürmischen Fragen des eigenen Landes und der Welt auf die Dauer nicht ver schließen und haben seinerzeit diese Antwort erteilt: Blücher — das ist ein angenommener 'Name. Der Feldherr heißt in Wirklichkeit VN e d w e d j e w und ist vor nunmehr fünsundvierzig Jahren als armes Bauernkind geboren worden... wo, darüber schweigt die Höflichkeit der kommunistischen Legende... Aber wie das damals jo war bei den „proletarischen" Eltern des zaristischen Nußlands: sie hatten den Herzenswunsch, ihren Jungen etwas „Besse, res" lernen und werden zu lassen. Also haben sie ihn nach Petersburg in eine Kausmannslehre getan. Hier aber schon siegte das biedere „proletarische" Junqenherz über den „bourgeoisen" Ehrgeiz der Eltern; sein Wille war, Ar beiter, „Prolet" zu bleiben. Also schmiß er sofort dir Kauf. Mannschaft hin und ging in eine Fabrik, stellte sich an die Maschine. Sein angeborenes Solidaritätsgefühl des „vier ten Standes" trieb ihn zur Verschwörung, zur Revolution; er wurde früh schon ein fanatischer Agi tator des Klassenkampfes und büßte seine revolutionäre Ueberzeugung mit vielen Jahren Gefängnis und Verban nung. Als der Krieg kam, zwang man auch Medwedjew zum Heeresdienst, er wurde an die Front geschickt, verrich tete Wunder der Tapferkeit und wurde schnell zum Unter offizier befördert. Eine schwere Verwundung machte seine Nückschickung in die Heimat nötig. Medwedjew gelangte nach Kasan und ging hier in die Munitionsfabrik. Hier agitierte er von neuem gegen das „lapitalistische" System und den „kapitalistischen" Krieg, vermochte die gesamte Ar. beiterschast von Kasan zu einem Niesensircik zu bewegen, verschwand dann nach Samara und trat hier endgültig der bolschewistischen Partei bei. Er ist eines der ersten Mitglie der des Nevolutionskomitees von Samara gewesen. Soweit die amtlichen Sowjetbekundungen über die Herkunft und den Laufbahnbeginn des späteren Generals Blücher. Für kommunistische Ohren klingen sie wundervoll überzeugend — in Wirklichkeit aber sind sie, wie sich seit längerer Zeit feststellen ließ, nichts, als eine schöne pro grammatische bolschewistische Legende! Weder ein Mcdwed. jcw noch ein Blücher war je als Revolutionär in Peters, bürg eingesperrt oder nach Sibirien verbannt! Nie hat ein Medwedjew während des Krieges in Kasan einen Streik inszeniert — einen solche» Streik hat cs sogar damals nicht einmal gegeben! Und die Rainen der Mitglieder des erste« Nevolutionskomitees von Samara stehen fest — weder der Name Medwedjew noch der Name Blücher ist darunter! Natürlich haben sich, zumal da» kommunistisch prole» Aufsehenerregende Spionage-Angelegenheit Der französische stellvertretende Mrineattachö tn Tokio tm Verhör