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Montag, u. verrmber i»ro SArr-ft«»«: lruiNaße 33/1, egrünöet 1896 k »ei t»«,tck, »weimail,«, ZusleUmi« «muttich ».eo «t. ,et»>chUe»«q « P,^ Mr !r!tgerl»hn>. durch Poftbe,«, 3.10 «I. etnlchließltch L0 P,g. Postgebühr lohne Post,ustellunv«ge»üh« de« 7-I-I »»cheulliche« »eriond. «nzelnummer t« Psg., -uberh-U, »re«beu« c» Psg. «Ineelge». »reti«: Lte elnIoalNge »0 mm breit« «eile »L Mg., für -llch-ürl« «0 Pig. ifamtNeoonzelgen und Stellengeiuch« ohne Rabatt td Ps«., auberhalb rL Pfg., die 3« mm breit« ReNamejetle »oa P>g„ außerhalb »SO Mn- vliertengebühr 30 Ps«. Auswärtige Auftrüge gegen Borauebesahlung Druck ». Vertag: Ltepfch » Reich«»«, Dreedc». Postiche^Rta. lv« Die«de, Pech ruck nur mit deuti.Queiienangab« (Lreldn. Rachr.» »ulüstlg. Underta»,«» Schriftstücke »erde» «Ich aufdewahr» N. gahrgaag. Rr. L87 Dle ReWvn -es Aoungplanes -rüngt Rete Dt. Dlaselbtys In WiMtktal Wuppertal, 14. Dez. In einer politischen Veranstaltung der Deutschen Bolkspartei in Wuppertal sprach am Sonntag der Parloisührer Dr. Dinge ldey über die gegen wärtige politische Lage. Drei Faktoren seien es. so sagte er, die das Schicksal eines jeden volles bestimmten: Die Macht, eine gesunde Wirt schaft und die innere, aus das nationale Empfinden ausgebaute Einheit. Bon diesen drei Kraftquellen habe Deutschland sich weit entfernt. Die deutsche Wirtschaft sei mit der Not der Weltwirtschaft eng verbunden. Die Not werde siir Deutsch land besonders durch die ungerechten Vertragswcrke ver mehrt. Dr Dingeldei, ging dann anssührlich aus die Nevi sions trage ein und erklärte, es könne kein Zweifel darüber bestehen,dast das Vertragswert wirtschaftlicher Unsinn sei. Die Welt habe eingesehcn, das, die Zeit der Revision der Verträge gekommen sei. Man könne sagen, daß wir unS bereits im ersten Stadium der Revision des Noungplans befänden. Die Deutsche Volkspartci halte es für ihre vornehmste Aus gabe, mit immer neuen Beweismitteln gegen die Lasten der Kliedensveriräge ins Feld zu rücken. Dabei dürfe man aber nicht übersehen, dast leidcnichastliche Proteste und selbst eine Auflehnung keinen Erfolg haben würden. Uns fehle die innere Einheit, und nur durch sic könne eine Revision der Verträge erreicht werden. Die Revision sei unmöglich, so lange in Deutschland die zweifellos bestehende Mistwirtjchast nicht beseitigt werde. Es müsse alles getan werden, um den sr/iheren Fcindbundmächten den bereits einmal erhobenen Eiiuuurs zu nehmen, dast Deutschland zuerst in seinem eigenen Hause Ordnung schassen müsse. Dr Dingelden ging sodann näher aus die vage der deut sche» Wirtschaft ein und sagte, es gebe keinen anderen Aus weg aus der augenblicklichen Schwierigkeit, als eine Sen kung der Selbstkosten. Entsittlichende Wirkung der Tribute Die Bereinigung Evangelischer Frauenverbände für Revision des AonngplaneS Berlin, 14. Dez. Die Vereinigung Evangelischer Frauen verbände Deutschlands, die in 20 angeschlossenen Verbänden etwa zwei Millionen evangelische Frauen aller Stände und Parteien umsastt, bittet die Ncichsregicrung in einer Ein gabe dringend, „jede Möglichkeit zu ergreifen, um eine Er leichterung unserer Notlage durch eine Abänderung des Avungplanes herbeizusühren". „Die in der Vereinigung zu- sammengcsasttcn Frauen." heistt eS darin, „wissen aus ihrer Arbeit, die dem Ausbau von Familie und Volk gilt, von der wachsenden Zunahme der ungeheuren Not der Verelendung iveitester Kreise aber auch um die daraus erwachsenden Schädigungen aus sittlichem Gebiet. Sie sind sich darüber klar, das, der Kamps gegen die sittliche Bolschcwisierung des deutschen Volkes ergebnislos sein must, solange dieser wirt- schastliche Druck anhält und zunimmt. Die Lasten, die jedem einzelnen auserlegt werden, um etwas zu erfüllen, was zu letzt doch unerfüllbar ist, sind unerträglich geworden. Ihr Druck führt zur Hoffnungslosigkeit, zur Verzweiflung. Alle Finanz- und Wirtschastsrcsormen können nicht Helsen, wenn das Nebel nicht an der Wurzel angefastt wirb Die Ver einigung Evangelischer Fraucnverbände spricht daher die Bitte aus, dast die Schritte unternommen werden, die allein das deutsche Volk von den ihm ausgebürdcten untragbaren Lasten zu befreien vermögen." .Re» keine Sriinbe ilir Neoim-Revision- Ein «merikanischeS Urteil über die Lage in Deutschland Berlin, 14. Dez. Die amerikanische Handels kammer verössentlicht am Sonnabend den Bericht des Chefs der amerikanischen Sektion der internationalen Handelskammer in Paris, Mac Lean, der soeben seine Reise durch Deutschland beendet hat. Mac Lean erklärt, Deutschland werde sich von der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Krise ohne dauernden Schaden erholen. Deutschland habe glücklicherweise einen Präsidenten, der grobes persönliches Prestige und ein klares Urteil besitze, sowie einen mutigen Kanzler. Mac Lean bcsch ftigt sich weiter mit der Frage einer Revision des Aoung- planes bzw. eines Moratoriums, die nach seiner Meinung nicht in Frage kommen, solange nicht bessere Gründe als die zur Zeit vorgcbrachten hierfür ins Feld geführt werden könnten, s!) Dem Verfasser, der erklärt, die deutsche Regierung sei sich dieser Lage bewusst, erscheint die grosse Zahl der Arbeitslosen bedenklich. Er schreibt, die Arbeiter würden sich sch lieblich mit geringeren Löhnen ab sin den müssen, die Negierung sei gleichzeitig bemüht» die Warenpreise heruntcrzubringen. Ein Lichtblick sei die Hebung der deutschen Ausfuhr, die in den ersten neun Monaten des Jahres 1930 die Einfuhr um 500 Mill. Mark überstiegen habe. Wenn auch eingcwendet wurde, das lei nur durch Preiskonzessioncn möglich gewesen, die keinen Gewinn brachten, so habe es doch vielen Arbeitern Beschäftigung ge bracht. „Deutschland", so schliefst der Bericht, „ist weit davon entfernt, am Ende zu sein, und wird sich sicher wieder er holen, wenn sich auch angesichts der internationalen Wirt- schastsdepression schwer Voraussagen lässt, wann der Zeit punkt der wirtschaftlichen Erholung eintreten wird." Alt Mm »rs tpauttchra AMaabes erschossen Dabei sei Voraussetzung die Beschränkung des öffentlichen Apparates. Hand in Hand damit müsse der Weg der inneren Reform gegangen werden Zu der Haltung der Deutschen Volkspartci gegenüber der Regierung Brüning erklärte der Redner, die Vollopartei habe das Kabinett Brüning deshalb »nterstützt. weil es als erstes, nachdem das Parlament versagt habe, die Ausgabe übernommen habe, das Eindringen des sozialistische» Einsluncs in die deutsche Wirtschaft und Staatsverwaltung energisch zu bekämpfen und weil es sich bemüht habe, die bereits fühlbar gewordenen Formen dieser sozialistischen Ten- benzcn zu beseitigen Jene Parteien, die es heute unter nehmen würden, die Regierung Brüning zu stürzen dürfen davon überzeugt sein, das, sie Deutschland bei der starken Be lastung mit kurzfristigen Krediten ins Dunkle stürzen würden. Zur Notverordnung übergehend, erklärte Dr. Dingelden. das, die Volkspartei in ihr noch nicht eine Siche rung der Zukunft erblicke. Sie habe deshalb den Antrag ge stellt. im neuen Haushalt weitere Ersparnisse in Höhe von dreihundert Millionen Mark zu machen. Dabei lasse die Volkspartci keinen Zweifel darüber, dast ihre weitere Mitarbeit an der Regierung von der Erfüllung dieser Forderung abhängig fei. Dann verteidigte Dr. Dingelden die Nustcnpolitik Dr. Curtis' Pflicht der Gegnerstaaten sei es heute, zu er klären. ob sie dem deutschen Volke LebenSraum und Lebens recht gewähren wollten, oder ob sie es für bester hielten, dast eS in Deutschland zu einer Entladung komme und das deutsche Volk diele Rechte sich erzwinge. Trotzdem müsse man sich vor Augen halten, dast selbst ein nationalsozialistischer Aiistcnminiftcr bei der gegenwärtigen Machtverteilnng in Europa nur eine Politik führen könne, die mit diesen Macht verhältnissen rechne. ..Au» die «Wnselte muß ersSllen" Luther Über Aonngrevifton und Privatschulden Paris. 14. Dez. Die „Neue Pariser Zeitung", das in der französischen Hauptstadt in deutscher Sprache er scheinende Organ, veröffentlicht einen Artikel des RcichSbank- präsidentcn Dr. Lutster, in dem Luther sich mit den Tri buten und der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands besaht. Zunächst gibt Lutster keiner Uebcrzeuaung über die Festigkeit der deutschen Wästrung Ansdruck. Die sieben Jahre alte Reichsmark stabe die sieben wahrlich nicht fetten Jastrc durch- gcstaften. und sie werde noch viele Male sieben Jahre durch halten Ein im Innern starkes Dentichland stabe auch setzt noch ErkosasanSsicht im anstenvolitischen Ringen. Mit Nachdruck müsse deutscherseits daraus hingewiesen werden, dast cum Aonngplan auch die von den anderen zu erfüllenden Boranösetznngen gehörten. Die Reparationen seien ans die Dauer nur erfüllbar, wenn Deutschland genügend A u S f n h r m ä r k te stabe. Auch die Kapttalstort» ng. zu der heute besonder« Frankreich neige, müsse vermieden werden. Auch die leidenschaftlichsten Vorkämpfer einer Revision seien sich darüber klar, dast alle P r i v a t s ch n l d r n bedingungslos und rechtzeitig bezahlt werden müstten Mas ans de» Erörterungen über das Mora torium oder die Revision auch werden möge. Deutschland werde seine private» Schuld»,-r'iftlchftniaen ordn"N"S'nästig erfüllen. Je deutlicher Deutschland seine Unterschrift unter den Ponnav'an a's bindend anerkenne um so wirkungsvoller könne es von d>-n Vertragspartnern fordern, waS ihnen «er- ttagSmästtg obliege. Böller Ersetz -er Nesierunystruppen Madrid, 14. Dez. Zwischen Negierungstruppen «nd Teilcn der aufständischen Garnison von Jaca ist es beim Aycrbc-Past in den Pyrenäen zu Kämpfen gekommen, bei denen die NegierungStruppen siegten. Sie machten eine Reihe von Gefangenen. Während die Rebellen über 190 Tote ciiibiisttcu, waren die Vcrlnstc aus der anderen Seite sehr gering. Besonders die Artillerie hatte in dem Kamps erfolgreich cingegrisscn. Die letzten aufständischen Abteilungen, die unter der Führung von zwei aus Bilbao stammenden Aerzten fochten, haben sich in den späten Nachmittagsstnndcn unter dem Nnse „Es lebe Spanien" ergeben. Unter den Gefangenen be fanden sich zahlreiche Studenten, die militärisch eingcklcidet waren. Im Verlaus des Kampfes wurde die Eisenbahnstation Ayerbe zerschossen. Als die ersten Aufständischen ans der Flucht vor den Regicrnngstruppc» nach Jaca zurückilutcten, nahmen die Z o l l s o l d a tc n gegen sie Stellung, erstürmten die Zitadelle und befreiten die dort von den Auf ständischen gcsangengchaltenen höheren Ossiziere. Dieser kleinen Gruppe gelang es, die Zitadelle zu haften, bis um Mitternacht Regierungstruppen ans Pamplona in Jaca einzoge» und die Festung wieder restlos in den Besitz der Regierung brachten. Aus der RegierungSseite wurden einige Offiziere der Ztvilgarüe schwer verwundet und ein Feldwebel getötet. Die Unternehmung kann als völlig gescheitert betrachtet werden, zumal der Generalstreik in Saragossa im Ab flauen begriffen z« sein scheint. Vier Offiziere und zwei Sergeanten der Aufständischen werden im Lause des Sonntags von einem Standgericht ab- gcurtcilt werden. Der Ministerrat hat den Gcncralkapitän von Aragon ermächtigt, die Urteile ohne Rückfrage bei der Negierung zu vvllstrecken. — Bemerkenswert ist die Tat sache, daß die etwa 300 Studenten, die sich kurz vor dem Auf stand von auswärts nach Jaca begaben, in keiner Weise die Aufmerksamkeit der Polizei erregt haben. Die Negierung steht darin ein Versagen der Polizei und beabsichtigt ein schneidende Veränderungen in der Leitung. Mit Ausnahme von Saragossa herrscht im ganzen Lande völlige Ruhe. Nach einer HavaSmelbung auS Madrid hat daS Kriegs gericht die Hauptleute Galan und SalinaS wegen Beteiligung an dem Aufruhr in Jaca zum Tode »er, urteilt. Das Urteil ist bereits vollstreckt worden. Ander« Offiziere wurden z« lebenslänglichem Kerker vcrnrteilt. Die Regierungstruppen haben Zeitungsmeldungen zu folge 800 Gefangene gemacht, darunter zwei Universitäts- Professoren und mehrere Madrider Studenten. Der bereits erschossene Hauptmann Galan hat die Gcsaintschuld für die Aufstandsbcwcgung aus sich genommen und erklärt, er sei die Triebfeder der Bewegung gewesen. Der «Mwaberftug Rom-Brasilien Am Montag llarlra U Bombenflugzeuge Schlechte Ansüchlen beS Kabinetts Steeg Rom, 14. Dez. Montag ln aller Frühe will der italie nische Luftfahrtmiiilster, General Balbo. mit einem Ge schwader von 12 Bvinben-Wasserslugzeugen in Orbetello nördlich von Nom zu dem Uebersceslug Italien —Bra silien starten. DaS Geschwader ist ln vier Gruppen zu je drei Flugzeugen geteilt. Die vier Gruppen sind durch schwarze, rote, grüne und weihe Flügel gekennzeichnet. Acht italienische Kriegsschiffe, die die Flugzeuge begleiten »nd den Wetter dienst versehen werden, sind bereits ausgelaufen. Mit dem Geschwaderüberseeflug ist kein Rekord geplant. Es ist daher damit zu rechnen, dast die Flugzeuge aus den sechs Zwischen- wasserungSstationen längeren Aufenthalt nehmen und die Flugpause zu Manövern auSnutzev werden. Der große Ueberseeslug hat somit nicht nur sportliche, sondern auch militärische Bedeutung. Paris, 14. Dez. Im Generalsekretariat der Kammer sind bisher vier Interpellationen etngelauscn, die sowohl von Mitgliedern der rechtsstehenden Gruppen wie auch von den Kommunisten vertreten werden. Eine dieser Anfrage» bezieht sich aus die allgemeine Politik der Negierung, während die anderen die Innenpolitik des Kabinetts Steeg erörtert sehen wollen. In parlamentarischen Kreisen ist man schon jetzt äusterst gespannt ans den Kampf, der sich am Don nerstag vor der Kammer absptelcn wird. Es steht noch keineswegs fest, ob Steeg trotz der Unterstützung der Sozia listen die Mehrheit erhalten wird. Man erinnert tn diesem Zusammenhang an die Negierung Chautemps. die sich tn fast derselben Lage befand und trotz der Stimmen der Sozialdemokraten mit über 20 Stimmen tn der Minderheit blieb. Ein Ritlmsveichkk durch Kim vernichtet General Balbo, der das F-lugzeiiggcschwader persönlich befehligt, fordert in einem schwungvollen Tagesbefehl die Flugzeugbesatzung auf. stolz ,u sein aus die Ausgabe, mit der das Vaterland sie betraut habe. Der Flug werde zu den bedeutendsten Ereignissen in der Geschichte der Fliegerei zählen. Der Start soll Montag früh gegen 9 Uhr ersosgen. In Orbetello sind schon am Sonntag zahlreiche Vertreter der Behörde» elugetrosse«. Neustadt a. d. Dossr, 14. Dez. In der Trockenanlage des Lagerhauses der Landwirtschaftliche« Zentralgenosienschast brach Feuer a«S» das mit grober Schnelligkeit um sich grisf. Der Dachftuhl und die oberen Stockwerke des Gebäudes standen in kurzer Zeit tn einer Länge von 1SV Meter in Flammen. Mehrere tausend Zentner Getreide wurden ver» n'chtet. Mit Hilfe von 18 Feuerwehren, die aus der Um, gcbung herbeigeeilt waren, konnte man des Brandes erst «ach etwa süufftüudiger Arbeit Herr »erde«.