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Dresdner Nachrichten : 13.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187310135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-10
- Tag 1873-10-13
-
Monat
1873-10
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.10.1873
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Inferatrn-Nnnolme a«»> ASrch: V<«I«s in Hamburg, «er» «n. «t,n. «e,«.,g. «»lel. »reslau, NraiiNurt a.«. — bl»»»« In vrrltn, Letpjlg, Wien, Hamburg, >r,ntsurl ». M.. MUn< M. - vaab» 4 0». In iranksurt a. M. — kr- /»!»« In «bemnt». — w»- «wu» t v». In Varl«. Kr; 28«. Achtzehnter Jahrgang. Tageblatt für Unterhaltmg mb Geschäftsverkehr. Druck und Sigenthum de, Herauagrderr Itepsch Neichardt tn Dresden, verantwort!. Redakteur: Fkktt» Nrichardt. Dresden» Oronta- IS: Oetover 1873. grttg« «i««»e«» »ufträge Vau uu» -«,«« Vriuumer«! Mittedacteur: vr. Lu»tl Ülerozr. Für daS Feuilleton: I-varel, TageSgeschtchte. Frankreich. Proceß Bazaine. Die Verlesung der soge nannten „Annexen" über dre Versuche» die gemacht wurden, um sich mit Metz in Verbindung zu setzen, dauerte auch am 10. Oktober noch fort. Von den 400 Boten, welche damals verwandt wurden, sind nur 20 als Zeugen vorgeladen. Die Anklage betont als besonders wichtig die Depesche vom 23..August, hebt hervor,daßBazainesichdie geweigert habe, Luftballons in Anwendung zu bringen, berichtet über Anstrengungen, welche die Regierung der Nationalvertheidigung ge macht, um mit Metz in Verbindung zu kommen, und meist nach, daß Bazaine wohl gewußt habe, daß in Thionville noch Lebensmittel vor- räthig gewesen seien. Darauf folgt der „Annex" über die Artillerie. Er zählt die Geschütze und Munitionsvorräthe auf (da Bazaine be hauptet hatte, es habe ihm an letzteren gefehlt). Die Anklage sagt wörtlich: „wenn man sagte, es fehle an Munition, so geschah das, weil man nicht kämpfen wollte". Der „Annex" über die Lebens mittel erinnert an die Unvorsichtigkeit, mit welcher man Metz zu verproviantiren säumte und die Bezugsquellen verminderte. Die Verlesung der Acte reicht heute bis zur völligen Einschließung. Nach Berichten aus Versailles hat der Herzog von Aumale vom französischen Kriegsminister die Ermächtigung erbeten- das Kriegs theater in Lothringen zu besuchen. Der Kriegsminister glaubte sich darüber mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten be nehmen zu müssen und dieser suchte die Ermächtigung in Berlin nach, unter der Zusicherung, daß der Herzog von Aumale ein stren ges Inkognito bewahren und nicht einmal in Metz Nachtlager neh men werde. Die preußische Negierung antwortete, daß sie cs lieber sehen würde, wenn der Herzog von Aumale nicht komme. Schweiz. Die Ultramontanen Genfs haben an den Straßen ecken zwei in heftiger Sprache gehaltene Proteste gegen dis Pfarr- wahlen, welche von den Bürgern vorgenommen, werden sollen, an geschlagen. Die Proteste empfehlen eine absolute Wahlenthaltung. Lokales und Sächsisches. — Der Geheime Negierungsrath Kräfft aus Berlin, vom ReichSeisenbahn-Amt, begiebt sich in diesen Tagen nach Dresden, um hier einer Conferenz höherer Eisenbahnbeamten beizuwohnen. Wie es heißt, liegt es in der Absicht des Präsidenten des Reichs yisenbahnamtes, zu allen derartigen Versammlungen stets einen der Vortragenden Räche dieser Behörde zu deputiren, um auf diese Weife mit den Eisenüahnverwaltunge» und deren Beschlüssen s in namentlich in Beziehung auf dm technischen Betrieb, im permanen ten Konnex zu verbleiben. — Die in unserer gestrigen Nummer enthaltene Mittheilung, daß Seiten des Stadtraths ein von den Wittwen des vor mehreren Monaten verunglückten Steinbrechers Hille angebrachtes Unter- stützungSgcsuch abgewiesen worden sei, stützte sich auf die uns von der Wittwe selbst gemachten Angaben, welche indessen nicht allent halben der Wahrheit entsprechen können, wenigstens schreibt uns Stadtrath vr. Stübel über die Angelegenheit Folgendes: Der Nath hat über das, erst vor wenigen Tagen an ihn gerichtete schrift liche Gesuch der Wittwe Hille, welche darin fünf unerzogene Kinder zu haben angiebt, noch keine Entschließung gefaßt, das Gesuch viel mehr zunächst zur Erörterung der persönlichen Verhältnisse der nicht in Dresden wohnhaften Bittstellerin an die betreffende Verwaltungs behörde abgegeben. UebrigenS ist seiner Zeit durch gerichtliche Un- l»ng constatirt worden, daß der Unglücksfall, in Folge dessen ZA* . .i Leben verloren hat, lediglich dadurch herbeigcsührt worden ist, daß ein zweiter ebenfalls verunglückter Steinbrecher die ausdrück lichen Weisungen des mit Leitung der Arbeiten betrauten Mannes nicht befolgt hat. ' — Auch die Kaufleute Moritz Schanz in Chemnitz, Ludwig u Comp, in Freiberg, C. G. Brückner in Roßwein und Hermann Mannsfcld inSchwarzenbcrg sind neuerdings zu Haupt-Collecteuren ernannt worden. — In der am Freitag Abend iin Leipziger Saal in Leipzig ab- gchaltenenBuchbinder-Gehilfen-Vcrsammlung wurde der aufgestellte PrciStarif einer nochmaligen Prüfung unterzogen und noch einige Aenderungen daran vorgenommen und beschloß die Versammlung sodann, diesen Tarif nochmals den Prinzipalen vorzulegeu. Infolge des Beschlußes der letzten Prinzipal-Versammlung beschloß man feiner: da Verhandlungen nicht gewünscht werden, den nachmals re vidirten Tarif bis zu den äußersten Consequenzen zu vertheidigen und am 11. d. M. zu kündige». — Die in dem Tarif enthaltene Lohnerhöhung betrage nicht 33i/s Proccnt, sondern nur 25 Procent rmd würden verschiedene größere Officinen im Durchschnitt nur 12 Procent zuzulegen haben. — Ein in Leipzig in Condition stehender Kellner wollte sich vorgestern Nachmittag durch Erschießen das Leben nehmen. Er hatte sich mit einem Terzerol in den Kopf geschossen, die Ladung mochte jedoch zu schwach gewesen sein, denn das Geschoß war dem Unglück mdlchast wurde bald erneuert und als Heinrich dazu kam, wurde die Freundschaft noch btcker. folgen letzt dessen Erzählung — zeigte seinen s. rief Brentel, das ist viel zu wenig, da muh Arbeit treten wollte. Leinert bekam auch die Kleidungsstücke: Jacke, Hosen und ein paar Stiefeln ausgehändigt; mit dem an deren Zettel begab er sich Tags darauf auf die Weißegasse, in eine dortige Schankwirtbschaft, wo er den Handarbeiter Carl friedlich Richter traf, einen alten Bekannten aus dem Zuckt- ause. Die Freundschaft wurde bald erneuert und alS Heinri, kuliuS Brendel dazu kc -clnert — wir ( " Zettel vor. Was. ein anderer geschrieben werden. Gesagt, gethan. Brendel. . sich hin und schreibt eine Rechnung für Herrn Gcheimratb Fried rich. lautend aus 4 Thlr. sür Hache, Schlag-, Schür- und andere Eisen. Leinert kümmert sich weiter nicht darum, bis Richter sagt: im» wollen wir Beide ld. h. er und Brendel) baS Geld holen, Brendel nebst Richter entfernen sichdarauf; nach längerer Zeit kam crsterer zurück und übergab 20 Star., „mehr sei nicht erauSzubrlngen gewesen". Brendel meinte nun, er sei von lichter gebeten worden, einen Zettel abzuschrriben; Leinert habe einen solchen auö der Tasche gezogen, der ganz beschmutzt ge wesen sei und anscheinend im Wasser gelegen habe. Bon ihm sei derselbe abgeschrleben und oben in die linke Ecke daS Wort: „Duplicat" gesetzt worden. Er habe darauf den Zettel aus den Tisch gelegt, Richter habe ihn in die Tasche gesteckt und daraus hätten sich die beiden jungen Leute entsernt. Richter dagegen will gar nicht in der bewußten Kneipe gewesen sein, er habe Leinert auf der Straße getroffen, dieser habe ihm einen Bries elngchändlgt, mit der Bitte, zum Herrn Gehelmrath zu geben und dort Geld zu erheben. Er solle sich daselbst für einen Arbeiter Gräse auSgeben und sobald als möglich wlcderkommen. Richter sei darauf auch gegangen, habe aber vor dem Herrn Gehelmrath ein ziemlich scharseö Verhör zu überstehen gehabt und verschiedene Notblagen machen müssen:Zo z. B. er sei Aufseher Leinert'ö, de: selbe wohne bei ihm. er (Richter) wolle Aufsicht über Ihn hal ten (ein Zuchthäusler über den Anderen!!), Leinert würde mo natlich ?»/,—io Ngr. abzahlen u. s. w. Unten an der Thüre sei ihm Brendel begegnet und habe gefragt: nun, hast Du 4 Thlr.? »lein, nur 2 Thlr. 25 Ngr., lautete die Antwort. Er habe dann in schon erwähnter Schankwirtbschaft das Geld an Leinert durch Brendel auSllesern lassen; für seine Bemühungen seien ibm 6 (oder st) Groschen, dem Brendel aber ein Schnaps und ein Glas Bier bezahlt worden. AnS all' diesen widersprechenden Aus sagen ging doch soviel hervor, daß ein Betrug geübt worben und darauf stützte sich denn auch die Anklage der künlgl. StaatSan- waltschaft (StaatS-Anwalt Reiche-Elsenstuck); dieVertheidtgung: die Herren Adv. Frenbel für Leinert, Adv. Lesky für Richter und »Adv. Lohrmann sür Brendel traten mit Kraft sür Ihre Clienten ein. — Gegen Brendel, der überhaupt den Winkel-Ad- vocaten zu spielen scheint, lag noch die Anklage vor, für Richter eine Eingabe an die kgl. Pollzetdlrectio» gemacht zu haben, wo rin er dieselbe bittet, das Ausweisungs-Decret gegen Richter zu- cückzunchmen, eventuell einen RecurS an die KrelSbirection an meldet. Da- Erkeuntniß des von Herrn GerichtSraih Jungnickel präsiblrttn SckWengeksch» verütthE Breiibrnuich Nic i Jahr Zuchthaus; zu 1 Jahr « Monate Zuchthaus wurde Leinert verurthellt. i> - Subbastattonen am 14. dieses in den Gerichts ämtern Rochlitz: Carl Opitz'S Mühle. Feld und Wiese tn Groß- mllkau «260 Thlr. Pulönltz: Emil Seiicrt'ö Grundstücke in GrvßröhrStorf 7650 Thlr. und 50 Th!r. tax. — Witterungs-Beobachtung am 12. Oktober Mittags Barometerstand nach OttoLBösolt hier: 27 Parts. Zoll N'-L (seit gestern unverändert). — Thermometer nach Reaumur: dert). . ill's Grad über Null. — Die Schloßthurmfahne zeigte West- Wind. — Himmel ganz heiter, unbewölkt. FenMeto«. -s- Nachdem im Laufe des vorgestrigen TageS die Oper „Fra Diabolo" wegen Krankheit des Hrn. Riese abgesagt und In aller Eile „Freischütz" angesetzt werden mußte, sollte Frl. Malten die Agathe singen. Da jedoch für Sonntag die Meistersinger aus dem Repertoir standen, t» denen Frl. Malten die schwierige Partie der Eva hat, übernahm Frau Kainz-Prause bereitwilligst sofort die „»Agathe". Die Künstlerin erfreute durch vorzügliche» Gesang und erntete vielen Beifall. Briefkasten. Unbekan n t. Besten Dank für die Notiz, bah sich Rückert'S Werken ein Gedicht an den „Freund und Kupferstecher Barth" findet, das vielleicht Anlaß zu der bekannten Redens art gab. L. Sch. Romeröhausen'ö Austenbalsam finden Sie in seder Avotheke. Unsre »Augen sind durch seinen täglichen Ge brauch so scharf geworden, baß wir selbst tn Stadtvcrortneten- gcwisser bendstunden wird eii Geheimnisse eindringen. L. L. Ihrer Klage über die Damen aus Promenaden und Straßen iii de» abgcholfcn, wenn sich einmal eine dieser Damen an einen höheren Staatsbeamten - derselbe müßte bereits älter und schon ver- hcirathct sei» — machen wollte. Die Beschwerde eines solchen Ma»»cS Hilst noch besser als eine Brieikastennotiz. UebrigenS klagen und mit mehr Recht noch die anständigen Damen darüber, daß sie jetzt kaum noch unbehelligt, von vornehmem wie ordinä rem Pöbel, in den Abendstunden die Straßen passiren können. A n g. Müller. Plauen. „Wenn S ie einmal den Herrn Krlegsministcr sehen sollten, so sagen Sie ihm doch, baß er seinen Mannickmstcn bettet»:, nickst den Buten mit Ilbrkettci lichen im Kopfe sitzen geblieben. Er wurde mittelst Siechkorbes lebend ins Krankenhaus gebracht. Die Mot ive zu jenem traurigen Entschluß sollen in einem unglücklichen Licbesverhältniß zu suchen sein. — OefscntIiche Ger! chts - Sitzung ain 0. Okto ber. Friedrich Adolph Leinert, ein Hankardcltcr aus Laube gast. schon öfters bestraft und letzt wieder Im Walkhcimer Zucht haus deltnirt, wurde am 27. October v. I. aus derselben Straf anstalt entlassen. Ohne alle Subsistenzmittel und wohl auch von der Absicht beseelt, ein besseres Leben zu führen, begab er sich zum Borsland deS BezirkSvereins sür Unterstützung entlassener Sträflinge hipr, Herrn Geheime» Ncglcrnngörath Friedrich. Er zeigt dort große Reue, weint heftig, als er seiner armen bei Bautzen aufhältlichen Mutter gcdenlt; kurz er macht einen so guten Eindruck aus genannten Herrn, daß derselbe dem Leinert einen Schein aus KlcldiingSstücke auSsteltte und außerdem noch »inen Garantieschein auf eine sogenannte „Häche" tgroßcn Ham mer) und zwei Schlageisen, ausgestellt aus den Stelnvruchbcsitzcr JuliuS Gräse zu Oberposta, bei welchem angeblich LestiM jn > Mannschaften befiehlt, nicht den Busen mit Uhrkettcn, Etuis, Verlognes und ähnlichen Raritäten zu behängen. Ist denn eine Kriegcrbrust eine Leipziger Messe? Das gicbt der »Armee ein malpropreS »Aussehen." Mit dem Herrn Kriegöniinister kom men wir gar nicht zusammen. Wenn er nnS bei dem nächsten Feste, daö er gicbt, eintadcii sollte, wollen wir Ihm unsre Gedan ken über das, was eine Soldatenbrust ziert, nicht vorenthalten. .*» F. W. Rthr» Meißen. Die Dresdner WechSlrrdank ist ein ganz solides Unternehmen. Ob Sie Ihr Geld derselben be laste» wolle», müssen Sie selbst am besten entscheiden. »Abonnent Riesa. »Wir können unmöglich alau daß der Redactcnr teü „Eibeblatlcs" in Riesa die Familleniiach- richten von dortigen Rittergütern veröffentlicht, hingegen absicht lich Hochzeiten und Geburten von Bauern wegläßt. Wenn Sie nächstens wieder Kindtaufe geben und bei imo inscriren wollen, so drucken wir cs vierspaltig und ganz fett ab. Ab. in Hevda, »Böhmen. „Halten Sie eö für wahr- schcinlich, daß E. Renz seinen Eirruö tn MarnSdors ansschlägt?" — Warum denn nicht- Er wirb dann medr Zuspruch haben, als die wunkcrlbätige Kake in dem nachbarlichen Philippsdors. .*» Alter Abonne n t. Zur Zeit cxisiirt noch keine deutsche Ucbcrsetzung der Lamarmrra'scheii »Broschüre „Ein wenig mehr Licht über die politischen und militärischen Ereignisse von ist««." Die Neue freie Presse In WIen und die Frankfurter Zeitung haben die Interessantesten Stellen dieser Broschüre auszugsweise mitge- thrllt. Wenden Sie sich an eine iener Redaktionen . » A. O. N. Da» Braut- und Sauerkrauträthsel kann im mer noch nicht zur Ruhe kommen. Noch immer harrt diese Sphinx ihres Oedipus. A. BkhS. Da» kursürstl. hessische lO-Gr.-Stück von 182« ist vermuthlich außer CourS gesetzt. Sonst würde e» die Post, die ziemlich coulant verfährt, gewiß nicht zurückgewiesen haben. EI» e Dame. „Wenn eine Dame bei Helbig'ö ein ge wisses Oertchen besuchen will, muß sie erst beim Kellner um den Schlüssel bitten. Ist das nicht unerhört? Bitte, antworten Sie bald!" — Haben Sie es beim so eilig? Der Zustand gewisser Localitäten deS Helblu'Ichen Etablissements ist allerdings ein sol cher. daß der AussichtSrath der Feldschlößchenbrauerei, in deren Besitz daö Etablissement ist, wohl sich seiner Pflichten entsinnen sollte. P. S. 1) Sind die hier domlcllirenden Dlaconifsen ein Orden oder eine Congregation. wie deren verschiedene bei den Ka tholiken extsttren, oder auf welche Prinzipien ist dieser Verein ge gründet? — Die Diakonissen bilden keinen Orden und keine Gon- gregation. DaS Diaconlssenhauö ist eine Anstalt, in welcher christliche Jungfrauen und Wittwen zu Werke» christlicher Barm herzigkeit ausgebildet werten. Dazu gehören: in erster Linie die Krankenpflege, ferner die Armen-, die Gesangenenpflege, die Milche Pflege der Gefallenen in Rettungshäusern für Kinder, »wie für gefallene Mädchen, endlich die Mitwirkung bei der lusbildung und Erziehung von Kindern in den Kleinkindcr- schulen. Durch den Geistlichen, die Aerzte der Anstalt und ältere Schwestern werden die Diacontssen in den nöthigen Zweigen de» Wissens und den zu ihrem Berufe gehörigen Dienstleistungen ausgebildet. 2) Geschieht die Aufnahme durch eine kirchliche Feier, muß man ein Gelübde ablegen, wie es bei den katholi- ,chen Orden Gebrauch ist, oder mit welchen Formalitäten ist der »Beitritt verbunden? - Nach den Jahresberichten wird zur Auf nahme erfordert: Gesundheit des Leibes und der Seele, vor »Allem ein inniger christlicher Glaube und Sinn, vermöge dessen die Diaconissln sich als im Dienste des Herrn stehend betrachtet. »Bor der »Ausnahme hat die Eintrctende eine gewisse Probe- und Lehrzeit zu bestehen, thells um sich selbst unb den ganzen Umfang des gewählten »Berufs kennen zu lernen, thells um ihre Befähigung für diesen Berus darzulegen; sie kommt zunächst in die Vorprobe, wird dann Probeschwester, nach erlangter weiterer Ausbildung Betschwe ster und wird zuletzt, wenn sie sich für längeres »Verbleiben in diesem »Berufe entschieden hat, alö Diakonissin cingcsegnet. Diese Aufahme ist selbstverständlich, da die ganze Anstalt auf religiöser Grund» läge beruhen muß, mit einer kirchlichen Feier verbunden, ebenso ist es selbstverständlich, daß die Diakonissin bet ihrer Ausahme Pflichten gegen die »Anstalt zu übernehmen hat. Ein „Gelübde" wird nicht abgelegt; auch ist die Verheirachung, sowie überhaupt der Austritt auö der Anstalt den Diacontssen jederzeit freigestellt. *.* I. G. G-: Beschwerde darüber, daß 3 Briefe, die ein Soldat ausgegeben hat, nicht ihre Adresse erlangt haben. Ohne genauere Angaben können wir tn dieser Sache nichts machen. - Wlt glauben schwerlich, rast ein Vorgesetzter an dem Verschwin den dieser Briefe Schuld trägt. Wlh. Pst. Leipzig undrinAbonnentinder Oberlausitz. Die Activen der Centralbank für Landerwerb., sind infolge des Rückgangs aller Werthpapicre gedrückt. Sobald sich die Borsenverhältnlsse bessern, werden sie auch wiedersteig eu. Dasselbe gilt auch vom „Bauveirin Grober Sariea". ES iS «ie lerdings mehr Land für Bauten in der nächsten Gegend Drcs. tenö disponibel, als In der nächsten Zelt bebaut wird; aber all- niähilg wird sich leneö Terrain, das unter allen Umständen seinen guten inneren Werth behält, auch mit Straßen bedecken. Wer augenblicklich verkaufen muß, erleidet beim sichersten Papiere Verluste. Die „Baubank" ist ein Spielpapicr, dessen innerer Werth uns nicht bekannt ist. *.* F r. W. W r. im Namen mehrerer Leipziger Kaufleute. Obwohl entschiedene Gegner des Leipziger Tageblatts und ebenso lndignlrt, wie Sie über dessen, allem deutschen Sinn ins Gesicht schlagende Haltung, können wir doch keineswegs ihren »Vorschlag billigen, dieses Blatt von Regierinigswegcn zu uiitcüriickcii. Dazu fehlt cs an gesetzlichen Handhabe». Acer das crwaitcn wir von den Conservatlvcn, daß sie daran! dringen, daß sich die Regie rung nicht in ihrem eigenen »Amtsblatte maltrailiren läßt. Fort mit dem Amtsblattcharakter eines »Blattes, das alö Mundstück der Regierung und der Earncvalheldcn zugleich dient! «,*. FainiltentIs ch. Der »Brunnen der Festung Könlg- stein hat nach Gutbier einen Durchmesser von 12 Fuß sächsisch. H. S. Schon der Anblick einer Eorrespondcnzkarte muß Ihne» sagen, daß die Postbehörde wünscht, daß die Francomarke in die Ecke rechts oben gesiebt wird. Kleben Sic sie wo anders hin, nun. so verlieren Sie deshalb immer noch nicht die bürger lichen Ehrenrechte. »-.^Julie M. Die Details Ihres ZcrwürstlisscS mit Ihrem Mann sind zwar sehr pikant, ob sie aber auörcichen, eine Ehescheidungsklage zu rechtsertigcn. das tami Ihnen nur der Advocat unter Zuhilfenahme des »Arztcö sagen. Sch., zur Zelt i n Wicsenbad. Herzlichen Dank tür Ihren Artikel. »Aber wir können dem „Nnnabcrger Kurier" unmöglich die Ehre anthun. ihn gehörig dafür abzutoffeln, daß er sich an uns gerieben hat. So ein Wnrstblättchcn will auch seine Freude haben. Wlh. Hrsch. Radeberg. Halten Sie uns nicht sür ungeschliffen, wenn wir Ihre Bitte nicht erfüllen können, zu ent scheiden, ob ein geschliffener Diamant zum Schneiden deS GlaseS eben so gut zu gebrauchen ist, wie ein ungeschliffener. Lr. H. G. Ncusalza. Der Festspruch des SSnger- festeS in Nürnberg war: „Deutsches Banner. Lieo und Wort eint in Liebe Süd und Nord." LI« IgI O. a »Is udine. „Wie lang ist der Knebelbart meines Königs Vittorlo Emannele?" — So lang, daß sich manche heißblütige Dame lange daran nicht satt sehen konnte. Ein Dienstmädchen. „Braucht man sich das ge fallen zu lassen, daß mein Herr, ein Banguicr, der einen Gummi räderwagen hat, seinen großen schwarzen Hund In meinem Bette mit schlafen lasten will?" — Ptui Spundenudel! Ein solches Verlangen, ernstlich gestellt, rechtfertigt sofortiges Verlassen deS Dienstes. Ihr Herr, der Ihnen diese Einquartierung zugedacht» wird zeltgcnug noch auf den Hund kommen. Runder Tisch, Po sthotcl, Bodenback>. Der Nntcrcollectenr bat 2 "/o, der Haiiptcollecteur 1 "/<> vom Gewinn, der In der sächsischen Landes-Lotterie ans ein Loos fällt. Debitlrt der Hauptcollectenr seine Loose selbst, so nimmt er sämnstlicbe3»/o. Außerdem bat natürlich der Cvllccteur von jedem abgesctzte» Loose etwas Gewisses, nämlich vom Achtel l Ngr. pro Classe, also in der ganzen Ziehung 5 Ngr.; vom Viertel 7VsNgr., Po« Halbe» 15 »Ngr., vom Ganzen I Thlr. W. L. Der „Roman" Ist der „Novelle" (Erzählung nahe verwandt, nur pflegt er breiter, umfassender, vielseitig« als letztere zu sein. Der Roman begreift mit seiner größerer. Anzahl von Haupt» und Nebenfiguren auch weitere Lebeosgebiete i als die Novelle. ES gicbt mehr Punkte, in denen sich diese Sr-
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