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AMsche ElbMng. Amts- und AnzeLgeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sächs. Glb<Zeitnng" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltc», sowie durch die Expedition dies. Vl. für L Mark Vierteljahr!, zu beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das SonnabcndSblatt spätestens bis Freitag früh st Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzeilc oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Ucbcrcinkunft.) — Inserate für die Elbzcitnng nehme» an in Hohnstein Herr Vürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Amwnccn-Mrcaus von Haaseustein ck Vogler, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. 32. Schandau, Mittwoch, den 22. April 1885. VMI. RÄMV AS.KKK7! 2um 23. 1885. o immer treue Kuellseulierrien soldnSou In unsrem tlieuren sostönen Votorlond, IVird uuk xum Himmel lmut' der FVnnsoli SetrriSon, Insolndlt es luut dem VInono xuAvivundt: l O scdiüt-:«, Herr, uuk rillen seinen Netzen Den KöniS und veDeist' ilim Heil und 8egen! „Dem Ollielce meines Vollces voll ieli lösten!" Keinvnr er sieii /u, als er destiex den Kirron; diesem Diele Seid sein Ddmn und 8tre1ien Idnd er errunS des Ilerrseimrs seliönsten Dolin. Dos Sonrre VoNc selnvört wiederum rmk's Dene Dem XöniSsimuse eelite deutselie Dreue. Von Dulim und oller d'uSeud Dicdd nmdossen 8telit unser KöniS du, ein stelires Dürstcudldd, Kns seiner Dund iiut Legen sieii ergossen unsres Doimntldtuides iveik, Oestld, 80 vörd er treulieli Lucdlsens Vollc geleiten Din milder Derrsester liis in fernste weiten. 0 Derr der Welt! 8<;liuu nieder l>eut' voll Onuden Knt' unsern Xönig und sein treues Dund, Dult lern von Dund und llerrselmr ulten Leliuden, 8eliling fester stets um sie der Diede Dund! 0 sestütze Derr uuf ullon seinen Wegen Don König und verleid ilim Deil und 8egen. Königs Geburtstag. ,<^-Mens Volk ist gewohnt, an allen Ereignissen ini Schooßc seines er- § nach jeder Richtung hin gerecht; mit unermüdlichem Eifer widmet er sich der habenen Herrscherhauses — mögen diese nun freudiger oder schmerzlicher Erfüllung seiner Regenteupflichten und seine segensreiche Thätigkeit tritt ans Natnr sein — den innigsten Antheil zn nehmen uno bei dieser Gelegen- § allen Gebieten des öffentlichen Lebens zn Tage, so daß unter seiner Negierung heit immer wieder seine unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit an das ; sich unser engeres Vaterland in gedeihlichster Weise entwickelt. Und wie König edle Geschlecht der Wettiner in herzlichster Weise zu bekuudeu. Ein besonders t Albert fort und fort für das Wohl seines Volkes wirkt nnd sorgt, so ist er hochwillkommener Anlaß, dem allverehrten Königshause der Wettiner seine t auch mit dem besten Erfolge bemüht, die hervorragende Stellung Sachsens Liebe und Theilnahme zn bezeugen, ist dem sächsischen Volke der Geburtstag s unter den deutschen Staaten zu erhalten und zu befestigen; nimmt er doch selbst seiner Landesfürsten geworden nnd so wird auch denn der Geburtstag König Albert's s im Kranze der deutschen Fürsten einen der ersten Plätze ein nnd die innigste in allen Bevölkcrnn'gskreisen unseres engeren Vaterlandes als ei» Fest- nnd persönliche Freundschaft verbindet ihn zudem mit dem greisen Oberhaupts des Freudentag begangen, wie dies auch Heuer wieder der Fall ist. Wir Sachsen deutschen Reiches, so daß nur Sachsen wohl mit berechtigter Geungthnnug ans haben gewiß auch alle Ursache, gerade deu Ehrentag König Albert's freudig unsern allgeliebten Landesherru blicken dürfen. bewegten Herzens mitzufeiern, denn seine Eigenschaften als Regent nnd Feld- Wenn ein Umstand in etwas geeignet ist, hener die Feier des 23. April Herr wie auch seine rein menschlichen Eigenschaften gesellen ihn den besten der zn trüben, so ist es der, daß König Albert beim Antritt seines 58. Lebeus- fächsischen Herrscher zu. Seine militärische Tüchtigkeit bekundete er schon als jahres sich nicht in der Mitte seines Volles befindet, sondern nebst seiner er- ingendlicher^Prinz ans den Schlachtfeldern Schleswigs, sie trat noch mehr in lauchten Gemahlin fern im Süden, auf italienischem Boden zur Erholung dein Feldzuge von 1866 hervor, bis endlich der Riesenkampf gegen Frankreich s weilt. Dies soll für nns aber kein Anlaß sein, den Geburtstag unseres den damaligen Kronprinzen Albert den glänzendsten kriegerischen Lorbeer Landesvaters weniger festlich zn begehen, als sonst und so bringen wir ihm, brachte, indem er zunächst an der Spitze seines sächsischen Armeecvrps nnd unserm geliebten, gütigen Herrscher, zu seinem Eintritte in ein neues Lebens daun als Führer der Maasarmee deu ruhmreichsten Antheil an jenem ewig fahr aus treuem Sachsenherzen die innigsten Segenswünsche, wenn diesmal denkwürdigen Kriege nahm. — Aber auch deu hohen Anforderungen, welche anch nns weiter Ferne, dar — möge König Albert seinem Volke noch lange sein verantwortungsreiches Herrscheramt an König Albert stellt, wird derselbe s erhalten bleiben, möge er noch lange Sachsens Thron zieren! Politische Nnndschnu. Die Dispositionen für die Frühjahrs-Badereisen des Kaisers sind nun dahin fcslgcstcllt, daß derselbe auch Heuer von einem Aufenthalte in Wiesbaden Ab" stand nimmt und sich nach Beendigung der FrühjahrS- besichtigung der Berliner und Potsdamer Garnison nach Ems bcgicbt. Das Befinden des hohe» Herrn ist ein vortreffliches. Die Verhandlungen des Reichstages über die Zoll tarif-Novelle scheinen auch uach Ostern dieselbe Ten denz bcibchaltcn zu wollen, welche sic schon vor den Ostcrfcicrtagcn im Allgemeinen zur Schau trugen und die sich dadurch charactcrisirt, daß die von der Re gierung vorgcschlagencu Zollcrhöhungcn thcilwcisc von der schntzzöllucrischcu Mehrheit des Reichstags noch über boten werden. Es trat dies wicdercinmalinderDonncrö- tagö.Sitznng zu Tage, in welcher Ccmeut mit einem Zoll von 30 Pf. und Cichoric mit einem solchen von 1 Mark gemäß den Anträgen der freien wirlhschaftlichcu Vcr cinigung, belegt wurde. Abgelchnt wurde dagegen die von vr. Delbrück bcnntragtcZollerhöhung fürSchlcmm- krcidc, bei den übrigen Positionen, über welche in der genannten Sitzung verhandelt wurde, verblieb cs bei den NcgierungSvorschlägcn. Ju der FrcitagSsitzung wurde zunächst der von der Negierung vorgcschlagcnc Eingangszoll für Branntweine aller Art in der Höhe von 80 Mark angenommen, worauf sich bei der Po sition „Butter" gelegentlich des von der freien wirth- schaftlichcn Vereinigung gestellten Antrages, deu Zoll sür künstliche Butter vou 20 auf 30 Mark zu erhöhen, eine ziemlich lebhafte und zum Theil humoristisch ge färbte Debatte entwickelte. Von deu Freunden des Antrages wurde geltend gemacht, daß durch diese Zoll- crhöhung beabsichtigt werde, den „Buttcrschmicrern" ihr unsauberes Handwerk zn erschweren und zugleich die die Milchwirthschaft so schädigende Concnrrcnz der Buttcrfabrikauten möglichst ciuznschräuken, während die Gegner des Antrages darauf hiuwicscu, daß große Bcvölkerungökrcise ans künstliche Butler angewiesen seien und somit eine Zollcrhöhung derselben auch jene treffen würde. Der NcgicrungSvcrtrctcr erklärte sich aus zolltcchnischcn Gründen gegen die Scheidung der künstlichen nud Naturbnttcr; gcgeu die Fälschung der Butter aber könnten nur polizeiliche Maßnahmen schützen. Mit Rücksicht auf diese Erklärung wurde dcmuächst der Antrag für jetzt zurückgezogen. Der Fischzoll fand uach deu Vorschlägen der Negierung die Genehmigung des Hauses. Bei der Position „Nicht lebendes Wild und Geflügel" hatte die freie wirth- schaftlichc Vereinigung wieder einen Sieg zu vcrzcich ucu, indem ihr Antrag, den Zoll hierfür auf 30 M. pro 100 Kilo fcstzusctzcu, mit 102 gegen 99 Stimmen angenommen wurde; schließlich stimmte noch das Haus der von der Negierung vorgcschlagcnen Erhöhung des Houigzollcö von 3 M. auf 20 Mark pro 100 Kilo zu, obgleich von freisinniger Seite diese Erhöhung leb haft bekämpft wurde. Am Sonuabcud trat der Reichs tag in die Diöcussiou über die Vichzölle ein. Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Freitag das Volköschnllchrcr-Pcnsionsgesctz iu dritter Lesung im Wesentlichen uach deu Beschlüssen zweiter Lesung ange nommen und bleibt cS demnach dabei, daß die Pension bis zn der Höhe von 750 M. von der Staatskasse zu zah len ist. Die infolge cigeuthümlicher Umstände etwas länger als gewöhnlich verzögerte Neubesetzung des sächsischen Gcsandtschaftöpostcns in Berlin au Stelle des ver storbenen Herrn v. Nostitz-Wallwitz ist nunmehr er folgt nnd der in der Nähe Leipzigs reich begüterte Graf von Hohcuthal und Bergen zum neuen Vertreter Sachsens am Berliner Hofe ernannt worden. Gcneralfcldmarschnll Frhr. v. Manteuffel hat in seiner Eigenschaft als commaudireudcr General des 15. Armcccorps Elsaß-Lothringcn) iu der Person des GcncrallicutcnantS von Henduck, Commandcnr der Cavnllcrie-Division in Metz, einen Stellvertreter er halten. Man nimmt an, daß diese Maßregel die Ein leitung zu der von Herrn v. Manteuffel längst beab sichtigten Nicdcrlcgung seines Eommandoö bildet; übri gens ist die Ernennung eines Stellvertreters für einen commandircndcn General ncn. Das kaum hergestclltc friedliche Einvernehmen zwischen Frankreich und China droht bereits wieder bedenklich erschüttert zn werden. Einer Mcldnng der