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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger H p und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn SV. Jahrgang Nr. 208 Dienstag, den 8. September 1938 Der Pulsnitzer Duzei^er ist Las zur TeröstenIMung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Ctadtrates zu Pulsnitz und des Ccmcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- des Finanzamtes zu Kamenz bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm, i 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüdor Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz: Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. » Verantwortlich für den Heimatteil. Spon u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; ' Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VIII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße t. Fernruf 518 und 550 Diete Zeitung erschein« täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Nps., bei Lieferung frei HnuS 55 Ppi. Postbezug monatlich 2.50 MDI. Tie Behinderung der Lieferung recktfertigt jWWküW. keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgabe sür Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Heerschau der Nation Festlicher Auftakt in Nürnberg Unter dem ehernen Glockengeläut aller Kirchen der Uten Reichsstadt Nürnberg hat die große Heerschau der Nation ihren festlichen Anfang genommen. Stand der vorjährige Parteitag im Zeichen der Arbeit und des Abwehrkampscs gegen den Bolschewismus, so gibt dies mal die Wiedervereinigung der alten deutschen Ostmark mit dem Reich dem 10. Reichsparteitag der NSDAP, das Gepräge. Mit den vielen Tausenden aus allen Gauen des Reiches sind erstmalig zahlreiche Parteitagsteilnehmer aus der Ostmark in Nürnberg cingetrosscn, um aus dem Munde des Führers die Parole für das neue Kampf- und Arbeitsjahr entgegenzunehmen und die festlichen Tage der Nation mitzuerlcben. Schon die ersten Stunden bewiesen erneut die enge Verbundenheit zwischen Führer und Boll. Wurde Adolf Hitler schon bei seiner Ankunft ein begeisterter Empfang bereitet, so waren die Huldigun gen der Hundcrttausendc bei der Fahrt des Führers zum traditionellen Empfang im Rathaussaal geradezu über wältigend. Mit der Festaufführung der „Meistersinger" wurde der Eröffnungstag des ersten Parteitages des Grotzdcutschen Reiches beschlossen. Kurz vor dem Beginn der großen Nürnberger Tage Waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Ueber dem Häu sermeer der Altstadt wehen die Banner und Fahnen, und über die Straßen und die kleinen Gassen spannen sich Girlanden und gewaltige Triumphbögen, geschmückt mit Hoheitszeichen oder dem Nürnberger Wappen, verbrämt Mit goldenen Kränzen und vergoldeten Lorbeerblättern. So bieten die altehrwürdigen Häuser in ihrem strahlen den Glanz und ihrer prächtigen Schönheit einen wunder baren Anblick. In der festlich geschmückten Empfangshalle des Hauptbahnhofs leuchtet den auswärtigen Besuchern der Gruß entgegen: „Großdeutschland — Sieg Heil!^ Es ist gleichsam symbolisch der Dankesgruß der Nation an den Führer und gleichzeitig der Leitspruch, der nun über der Nürnberger Heerschau liegen wird. Ohne Unter laß laufen die Sonderzüge ein, die die Gäste und die Parteiformationen nach Nürnberg bringen. Mit großem Jubel wurden die Arbeitsmänner des Gaues Oesterreich begrüßt, die nun zum ersten Male an dem großen Appell des Arbeitsdienstes vor dem Führer teilnehmen. Von Stuttgart kommend, traf eine auslands deutsche Gruppe von 309 Arbeitsmännern und 120 Arbeitsmaiden in Nürnberg ein. Diese 429 jungen Reichs deutschen aus dem Auslande leisten gegenwärtig im Reichsarbeitsdienst ihren Dienst ab. Nach einer Mittei lung des Jugendamtes der DAF. wird der Appell der Hitler-Jugend am 10. September von der schaffenden Jugend Großdeutschlands am Lautsprecher miterlebt. An alle Betriebsführer, Lehrherren und Meister wird die Bitte gerichtet, allen berufstätigen Jungen und Mädeln die Teilnahme an diesem Gemeinschaftsempfang zu ermöglichen. An fremden Ehrengästen trafen italienische und japa nische Jugendsührer und Journalisten in Nürnberg ein. Als persönliche Gäste des Führers nehmen auch die Chefs der ausländischen Missionen am Reichsparteitag teil, die mit zwei Sonderzügen aus Berlin eintrafen. Die Ankunst des Führers Einige Stunden früher als in den Vorjahren traf am Montagvormittag der Führer, mit Sonderzug von München kommend, in Nürnberg ein. Auf dem reich geschmückten Bahnhof wurde der Führer von Reichs Minister Rudolf Hetz, dem Gauleiter von Franken, Julius Streicher, und Oberbürgermeister Liebel willkommen geheissen. Jubelnde Begeisterung grütztc den Führer auch bei der Fahrt nach dem „Deutschen Hof". Auf dem Bahnsteig Hai sich das g e s a m t e F ü h r e r- korps der Partei versammelt. Als der Stellvertreter des Führers erscheint, erstattet ihm Reichsorganisations leiters Dr. Leh Meldung. Man sieht die Reichs- und Gau leiter, das Führerkorps der SA. mit Stabschef Lutze an der Spitze, das der mit Reichsführer U Himmler, das des NSKK. mit Korpsführer Hühnlein, das des NSFK. mit Korpsführer Christiansen, die Hitler- Jugend-Führer unter Baldur von Schirach und den Reichsarbeitsdienst mit Neichsleiter Hierl. Auch der Kommandierende General des XIII. Armeekorps, Frei herr von Weichs, ist anwesend. Pünktlich um 10.55 Uhr Des Führers Ankunft m vturnocrg. Der Führer auf der Fahrt vom Bahnhof zum ..Deutschen Hof", wo er während des Reichs parteitages Wohnung nimmt. fährt der Sondcrzug ein. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, tritt an den Führer heran und begrüßt ihn im Namen des Führerkorps in Nürnberg. Ein herzliches Willkomm sagen ferner der Gauleiter von Franken, Streicher, und Oberbürgermeister Liebel. Brausender Jubel und die ganze Liebe der Nürn berger und ihrer Gäste schlagen dem Führer entgegen, als er im Bahnhossportal sichtbar wird und, nach allen Seiten hin grüßend, die Ehrenformation der Leibstandatte ab- schreitct Diese Hochstimmung der Bevölkerung begleitet Adolf Hiller auch auf dem Wege zum „Deutschen Hof". Ehrengäste des Führers Im Lause des Montags trafen aus Rom die auf Ein ladung des Führers als Ehrengäste teilnehmende offizielle Abordnung der Faschistischen Partei und eine Lertre- !ung der Faschistischen Miliz in Nürnberg ein. An der Spitze der Parleiabordnung steht Staatsmimster Farr- aacci, während die Vertretung der Faschistischen Miliz von Vizegcneralstabschef Graf Gau 1 tieri geleitet wird. Zu ihren Ehren war ein Sturm der „Standarte Deutsch land" aufmarschierl. Als Ehrengast des Führers nimmt auch der Chef der polnischen Staatspolizei, Brigadegeneral Zamorski, am Rcichsparteitag teil. Zamorski war einer der engsten Mitarbeiter des Marschalls Pilsudski und hat sich an füh render Stelle in der polnischen Armee an dem Abwehr kampf gegen den Bolschewismus beteiligt. Glocken läuten den Reichsparieitag ein Eine der feierlichen Stunden zum Auftakt des Reichs- Parteitages war sein Einläuten durch die Glocken sämt licher Kirchen Nürnbergs. Das erste ferne, langsam zu einer mächtigen Glockensinfonie anschwellenden Tönen grisj an die Herzen der Tausende und aber Tausende, die nun in tiefer Ergriffenheit ihre Schritte anhalten. Dieser Reichsparteitag im Zeichen der Heimkehr der Ostmark, das kündete der Orkan des Glockengedröhns, ist mehr als der politische Aufmarsch einer Nation: Er ist die Offen barung der deutschen Seele, die sich aus den schweren Kämpfen der Vergangenheit, geläutert aus dem Staube der Ueberfremdung und Vergewaltigung, er hoben hat. Kurz nach 15 Uhr kam Bewegung in die Massen, die Kopf an Kopf gedrängt hinter der spalierbildenden U stand. Jubelnde Zurufe begrüßten die Ehrengäste, die sich zum Empfang des Führers und Reichskanzlers zum Rat haus begaben. Dort war vor dem Hauptportal eine Ehrenbereitschaft Politischer Leiter angetreten. Schräg gegenüber dem Rathaus vor der „Alten Schau" hatte eine Kompanie der Wehrmacht Aufstellung genommen, ebenso eine Kompanie der Leibstandarle Adolf Hitler mit dem weißen Koppelzeug in Paradeuniform. Empfang im Rathaus Als kurz vor 16 Uhr der Führer den „Deutschen Hosti verließ, umbrandcte ihn der Jubclsturm der begeistertest Volksmenge. Uebcrall auf dem Wege zum Rathaus reck-! ten sich beim Auftauchen der Wagenkolonne des Führers! die Arme, und in das feierliche Läuten der Glocken halltv der Orkan der Hcilrufc. Kurz vor dem Rathaus verließ der Führer dest Wagen und schritt die Front der Ehrenformationen ab^ Dann ging der Führer, geleitet von Oberbürgermeister Liebel und begleitet von seinem Stellvertreter Rudolf Heß^ dem Gauleiter Frankens, Julius Streicher, dem Reichs führer Himmler, dem Reichspressechef Dr. Dietrich und 'einer ständigen Begleitung durch die Reihen des Führers korps, das im großen Rathaussaal Aufstellung genommen! hatte. Zm großen Rathaussaal Der 600 Jahre alte große Rathaussaal mit den Herr-, licken Fresken nack Entwürfen Albrecht Dürers wgr ohne