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Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189010189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18901018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18901018
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-10
- Tag 1890-10-18
-
Monat
1890-10
-
Jahr
1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.10.1890
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S4S. - 10. .... N' Tächsischee er-d.q7^ « v onr «nschiq^ i rv°n«,»-.u^ u- «da: S,S»^ »g oder 13,18 ^ °rg- 7.01 EU- > ch»ellz„g - IL , ^ 6,4«Echnch,z ^ /B.: 3^8 - ,i4 3 Schnell! 2-7,Sil der 1VM. '»Willi, - 8,3g tz: 3,58 M ^ - 7.34 od« 7A llauchau — M h-3.58-S^ -7,48Sch» r v. Reuth -'s i»ell-ug-7I - 10,38. 7 über Aue: 7Ä, ! - ULY-., : 8.10 -II.U^ 1.38. ^ ,k-Gelthalo: U.ll l Schnellz. - IIMh c-Lcisnig: 7,33 w I il,16 -3^-«^j ltz: 3.58 - 7K ilaiichan oder S,H,> -5 - 4,07- 7Z1 6,43 - . -chucllzug ab M - i. rs: 8,10 - 3,5 -i i ni: 7,48 EchnelliT ' c 8,19 - I3M-,i 10,88. ha»: 8,33 ilnschlst 1,58 -8^6" ' »tau. 1,16 - 3,8-31! » Döbel» — 3Z> s 2,18. -darf: 8,16 — U j nchcn: 8,33 nur m! >9 »ur v. Hamich« i 7 - 8,7. Kl»: 7,33 - 11,1? - 13.18. 1 an: 7.39-11,10-4; :. Egldlen: 8,13- 7,51 Schnellzug«, r 10.38. jthal: 8,23-1 u. Festtags - i >er Schnellzüge «if Per>o»euz»ges. und des! lmig. üihandluttg. itcrialwaaitnhandlmg. . Hösel. De,Wati«H4. ndlttug. .,te»i.,I,vaartuh.ittdW-. , 6iü>m-c»h.i»dlll»ü. illv.i.vcnhandsuiig. l chschinibl.ColoiiialMt. ^ »rcngtschäst. iaalcttl,a»dsmia. nirhln'.iarenhaudlun-. vaareuhcmdlung. iren Handlung, cnhandlung. tthandlnttg. i I Bölnne, LolonialWt'. cndtwplnug. idlnng. idlnna. icngcschäft. !vaarenha»dlung. aarcndandlnug. waarenhandlung. wa.i«»hdlg. ndlung.' , ^ ialwaaren-andl«»-. ^ renhtindlnng. waarenhaadluug. lwa.utnhandlimg. ntzsch, Lolonialuhdlg. . lialw.iareilhaildinag' vlottialw.iartiil>aM>-' ivaarenhmibluiz. S! «.an i-dm Wochentag Abend (mit de« .4«,um de« s-lg-nd-n Taged) zur «er. I Ldailg gelangende, »»parteiisch« Zeitung I''"sächsischer Landes »Anzeiger". 1 "„lt tüglich elnrui Extra-Betblatt: 1. Kleine BotschÄft i! 3. Sächsischer Erzähler « eSchfische Gerichtszeitung ' ^ 4. Sächsisches Allerlei , ^llustr. Nnterhaltungsblntt s. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch bei de» Ausgabestelle» monatlich 70 W-, bei de» Post-Anstalten 75 Psg. Soimabeud, 18. Oktober 1890. ' H' l / . > » / " - Der Lachs. Lande».«n,elger ist eingetragen , i.d.18S0erPdst.Zlg»>Prei»ltste: Nr.5S7S.>. b verbreitetstes «uvarteiisches tägliches Lokalblatt. Dievanptblätt« der^Süchs.LandeS-AnzelgerS'erscheinen (oline dessen Srtra-Beidlätt«) auch in einer billigeren Sonder-AuSgab«als: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Eheninitz monatlich 40 Psg. frei ins Hans; außerhalb Che »uitz monatlich 50 Psg. mit Zutragen. PostzeitnngSpreiSliste für 1890: Nr. 1307. FürAbonnentenerschelntjeelnmaltmJalst: 3ll«ftr. Kalender de- Sächsischen Landbett». ^ Jllnstr. WelhnachtSbuch (Jahresbuch). »erlagS-Austattr Alexander Wiede Chemnitz» Theaterstraß« Nr. 5. Jernsprech-Anschluß Nr. 13S. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzelg» Tbemnitz. ^ , : -'Ä PreiSerinäßigung. — Bei Bestell»»»»» von ÄutwSrtS wolle man > / . .1- " Bevorzugte Stelle (Ispaltige Petitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen , ^, t,n S>»kükl»>'göbetrag (in Briefmarken) beifügen ,jc 8 Silben EorpuSschrift bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können mir bis Vormittag angenommen werden» da Druck und Verbreitung der großen Auslage länger« Zelt erfordern. — 41« sluzeigen finden vb»e BrrlSansschlag gleichzeitig Verbreitung durch den »Chemnitzer General »Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter der »Sächsischen Lande» - Anzeigers" ohne Veiten tägliche Lxtra-Beiblätter «nMk»prrIS: Raum einer schmalen Corpn-zeil« 15 z,n Liinütlnii'"^— "" « L xie «luzeigen I Amtliche Anzeigen. Einsiedel. Erinnert wird nochmals a» die Abführung des ll. Einkommensteuer' Ueminö »cbst re» Handels» nnd Gewrrbekammerbeiträgen, welche t!j >iälcs!e»s de» 21. d. M. zu erfolgen hat- Gemcindevorftand Einstedel, am 16. October 18S0. Seydel. Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Vom 17. October. Brüssel. In Folge der kürzlich stattgefundenen Ltudeutenkralvalle nnd thätlicher Jnsultirung werden Demnächst zahlreiche Relegationen stattfinden. — Ein furchtbares Hagelwetter hat in ganz Belgien einen «n- s ithettren Schaden verursacht. Leider find durch dus Un- ' «etter auch viele Mensche» verletzt worden. — Mehrere hiesige Blätter melden, der König werde erst im kommen l den Frühjahr dem dentfchen Kaiser in Berlin seinen »egeiibesnch machen. Bern. Die englischen Gerichte verlangen, daß der I vun-eörath Zeugen ans Bellinzona nach London schicke, welche beeide» können, datz Castiont das Jndi- plvuum sei» welches am 11. September ans Rosst ge soffen habe. Mailand. Der engere Slnsfchntz der Mittelmeer vahugesellschaft beschloß im Ansstchtsrathe, eine Dividende Von 29 Fres. vorznschlagen. — Die Maisernte Italiens wird ans LS Millionen Hektoliter, davon 75 Procent gute und LS Procent mittlere Onalität» veranschlagt. Ron». Der Papst beabsichtigt, einen Katholikentag „och Trier« t einzuberufen, welche,« auch die benetianische» Pischöse beiwohnen solle,«. Lissabon. Die Regierung beabsichtigt, England > onsznforder», die engttfch-pvrtngiefische CSnbention 41b z, andern, «m deren Ratification ficherznstellen. Wien. Die Posamenterie-Firma Jontz L Co. ist in Zahl»,ngöstockung gerathen, die Passiven betragen st. ^ Turin. Rach der „Gazetta del Popoto" findet die ^ZisatNNteuknnft CrtsPi's «nd Capri vis am SS. Oct. in Henna statt. L 0 nd 0 n. Rach Meldungen aus Konsta «tinopel sinden fortgesetzt zahlreiche Verhaftungen von Armeniern statt; nachdem entdeckt wurde, dah die Häupter des armenischen revol««tio,räretrComitees fich nach Rußland geflüchtet, beabsichtigt die Pforte^ "von Ruß lau di deren stnsliefernng zu verlangen. Petersburg. Mrs Teheran wird gemeldet, daß eine Anzahl russischer Lfsitiere die persische Armee reor gaittsiren. Die genannten Truppen sollen mit neuen russischen Gewehre» anögerttstet werden. Budapest. Die Wechselstnbenbefitzer Ried L Rotter find, angeblich wegen Ratenbriesschwindel, verhaftet. Odessa (iudirect) In einem einsam gelegenen Hanse, unweit der Station Atexandrowsk, ist eine nihilistische Ttaatsnotendruckerei entdeckt worden, wobei SV,000 fertige, höchst gelungene, falsche Rnbelnoten zu 3 bis 10V Rubel nominal, nebst einer Unmasse revolutionärer Schriften beschlagnahmt worden sind; auch find vier Ar beiter verhaftet. Der Besitzer des Hanfes, der Inhaber riuerPttchdrnckerei und Lithographie inNowotscherkask, ist flüchtig. Die Berhafteten verweigern hartnäckig jede Angabe über ihr Rationale. ustlwMüll Arnold. Politische Rundschau. Chemnitz, den 17. October. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm kam am Donnerstag Vor- mllag mit der Kaiserin von Potsdam nach Berlin und präsidirte im dmigen Schlosse einem Kronrathe, welcher sich mit der bevorstehenden Session des preußischen Landtages beschäftigte. Die Sitzung dauerte Mi Stunden. — Die Ueberführung der Särge weiland Sr. Majestät des Kaisers Friedrich und der Prinzen Waldemar und Sicgismund von Preußen von der Grabcapclle der Potsdamer Friedenskirche »ach dem ueoerbauleil Mausoleum fand Donnerstag Vormittag statt, nachdem Preaiger Kritzinger in der Gruftcapelle ein Gebet gesprochen. Die Särge wurden von Unterofficieren des 1. Garde-Regiments nnd der GardeS du Corps getragen. Im Zuge befanden sich keine Fürstlich- ktilen, dagegen der Ober-Hosmarschall Graf Eulenbnrg, der Hm>s- lliarschall Frhr. von Lyncker, die General Adjutanten von Wittich »nd oo» Hahnke, der Obcrhvfmeister Graf vv» Seckendorfs, der Haus- omnstcr von Wedcll-PieSdvrf, der Erbauer deS neuen Mausoleums, Professor Raschdorf, und die Dienerschaft der Kaiserin Friedrich. Naßdem im Mausoleum die Särge in die Gruft geschafft und diese geschlossen worden, sprach Prediger Kritzinger. ein Schlnßgebet. Am 18. October findet im Mausoleum ein« Gedenlfeier für die gesammte ^oiserliche Familie statt» zu welcher auch der Großherzog und die Aoßhcrzogin von Baden nach Berlin kommen. — An den Herzog von Natibor hat der Kaiser aus Anlaß des slmfzigjährige» HerzogsjubiläumS desselben folgendes Handschreiben ' gerichtet: „Hochgeborener Herr! Am heutigen Tage sind fünfzig Jahre v:rslosseu, seit Eure Liebden als erster Besitzer de» Mediat - Herzog tümer Ratibor den Preußischen Herzogstitel führen. Ich kann es mir nicht versage», Eurer Liebden zn diesem für Sie und Ihre Nach komme» so bedeutungsvollen Tage meine aufrichtigsten Glückwünsche ouSznsprechen und dabei zugleich wiederholt meine Anerkennung für die ersprießlichen Dienste -um Ausdruck zu bringen, welche Eure Lübden in altbervährtrr Treu« und Anhünglichkeit an mein Haus sowohl dem Staate, wie Ihrer Heimathproviuz geleistet haben. Indem ich Sie meiner fernere» Huld versichere, verbleibe ich mit besonderer Wcrthschätzuiig Eurer Liebden frenudivilligcr Wilhelm." — Das Gesammtpräsidium des Reichstages wird den Grafen Moltke am 26. October zu seinem 90. Geburtstage mündlich Namens des Reichstages beglückwünschen. Die Deputationen sollen möglichst gruppenweise gratnliren, um den greisen Feldmarschall nicht zu sehr zu ermüden. — Der Regent von Bayern genehmigte auf Antrag deS Ministers des Innern die Einbringung eines Antrages beim Bmidesrathe, nach welchem den Landesregierungen die Ermächtigung ertheilt werde» soll, Schlachtvieh aus Oesterreich - Ungarn i» größere, mit Schlachthöfen versehene Städte überzuführeu. Der Antrag wird sofort im Bundes- rathe eingcbracht und voraussichtlich auch genehmigt werden. — Das Breslauer Kaijersest. Wiewohl der Kaiser bei Annahme des ihm von der Provinz Schlesien gebotenen Festes in Breslau de» Wunsch ausgesprochen halte, daß das Fest möglichst einfach veranstaltet werde» möge, sollen die Kosten desselben etwa 200,000 Mk. betragen. Derartige Summen, die doch von den Steuerzahler» aufgebracht werde» müsse», an wenige Stunde» anzuwcuden, verdient entschiedenen Tadel. DaS Breslauer Comitee müßte vv» Rechtswegen für de» Fehlbetrag einstehe», den es eigenmächtig herbeigefnhrt hat. — Im Reichstage solle» nach dessen Zusammentritt die Anträge auf Aushebung oder Ermäßigung derÄebenSmittelzölle zur Erörterung gelangen. Ein praktisches Resultat ist freilich nicht zu erwarten, da Ccntrum, Polen und Confervative an den gegenwärtigen Zollsätzen unbedingt festhalten. Der Abg. von Schorlemer, der bekannte Ceiitrumsführer, hat sich erst.» kürzlich wieder in diesem Sinne ge äußert. — Nene Militärfordernnge». Die „Nat.-Ztg." bemerkt zu diesem Thema, über welches die Angabe» noch sehr widerspruchsvoll lauten, Folgendes, wofür ihr die Verantwortung überlassen bleibe» muß: „Im Militäretat stehen beträchtliche Mehrforderungen, u. A. für die Schießübungen vermöge der größeren Kostspieligkeit des neuen Pulvers, bevor. Auch andere Ausgabe-Erhöhungen für Heeres- und Marine-Zwecke sollen in Aussicht stehen, so daß von einer Steigerung der bezüglichen Ausgaben ui» mehr als zwanzig Millionen verlautet. Schießübungen müssen freilich stattfinden, nnd zwar mit dem Pulver, welches im Kriege zur Anwendung kommt. Aber angesichts der finanziellen Lage ist das dringende Verlangen berechtigt, dah alle nicht sachlich unbedingt gebotenen Verwendungen für Heer und Marine vermiede» werden." — Wie bekannt, werden sich in der neue» Session Bundesrath und Reichstag auch mit der Einverleibung der Insel Helgoland in das Deutsche Reich zu beschäftige» haben. Man sieht bei diesem Anlaß in parlamentarischen Kreisen eingehende» Debatten auch über andere Dinge entgegen, die mit dem deutsch englischen Vertrage in Verbindung stehen. — Die Conferenz zur Bcrathung der Ausführung der Alters und Jiivaliden-Vcrsicheruug, welche neulich in Berlin tagte, hatte auch einen Ausschuß gewählt- der di« Art »>>d Form der Geschäftsführung der Jnvaliditäts- nnd Alterspersichernngsanstatlstt feststellen ^>ll. Dieser Ausschuß hat am Donnerstag seine Arbeit begonnen. — Bei der Ersatzwahl zum Preußischen Landtage im Wahlkreise Elbing-Marienbnrg wurde Hofjägermeister Gras Dohna (cvns.) mit 281 Stimmen gewählt. Der Gegcncandidat Justizrath Palleske (freist) erhielt 171 Stimmen. — Der frciconscrvative Abg. vr. Drechsler (Gvslar-Zellerfcld) ist gestorben. — Professor Robert Koch in Berlin hat die Versuche, die er mit dem von ihm gefundenen, aber uvch nicht bekannt gegebene» Heil mittel gegen die Schwindsucht an Kranken in der Charite vor Kurzem unternommen hat, wieder eingestellt. Welche Ergebnisse diese Versuche zu der mit allgemeiner Spannung erwarteten Lösung der Schwind- suchtsfrage gehabt haben, darüber ist bei dem strengen Geheimnisse, >»it welchem dieses Forschungssiadinm umgebe» ist, Zuverlässiges nicht zu erfahren. Es heißt, daß die Versuchsreihe noch nicht abgeschlossen ist, und daß Professor Koch die Absicht habe, sie behufs Gewinnung eine- vielseitigen Materials a» einer andere» Krankenanstalt fortzusetze». — Bei den dieser Tage auf Veranlassung des Reichspostamtes attgcstelllen Versuchen über die Verwendbarkeit nuterirdischer Kabel von größerer Längcnausdchnung zu Fcrnsprechzwccke» wurde» auf dem 75 Kilometer langen Nordsee-Kabel zwischen Helgoland und Cux haven sehr günstige Resultate erzielt. Es wurde eine klare und veiitliche Verständigung zwischen Helgoland und Cuxhaven auf beide» Seiten erreicht. — Der Reichscommissar für Deutsch - Südwest - Afrika, Doctor Göhring, ist in Berlin eiugetroffe». vr. Gühring geht als deutscher Generalconsul »ach Port-au.Pri»ce, so daß also ein neuer Reichscommissar ernannt werden muß. Vorläufig führt der Referendar Nels dort die Geschäfte. — Vor dem MiluärbezirkSgericht i» München wurde gegen einen Unterossicier verhandelt, der einem Soldaten eine Ohrfeige ge geben, weil er zu der Zeit noch im Stalle zu thuu hatte, in der er vom Untervfficier zur Vorstellung wegen unsauberer Säbelscheide be fohlen war. Der Unterossicier erhielt drei Tage Mittelarrest. Der geohrfeigle Soldat erhielt indessen ebenfalls drei Tage Mittelarrest und zwar deshalb, weil er die Ohrfeige nicht sofort znr Anzeige ge bracht hatte. Oesterreich-Ungarn. Den durchaus gerechte» Ansprüchen, welche die deutschen Abgeordneten aus dem wieder «öffneten böhmische» Landtage erhebe», treten die Tschechen sehr feindselig und ablehnend gegenüber. Wie unter diesen Verhältnissen der deutsch-tschechische Ausgleich eine Thatsache werde» soll» ist nicht recht abzusehen. Es ist leicht möglich, daß die Deutschen wieder kurzen Prvceß machen und auS dem Landtage wieder ansscheide». — Bezüglich,der Neu regelung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn haben bisher nur vertrauliche Vorbesprechungen stattgefuiiden. Zu besiininileii Verhandlungen sind die Dinge noch nicht gediehe». Italien. Die »eulichc» Schauergeschichten von Lebeudig-Äe- grabenen in einen» Neapolitanische» Kloster, waren sammt und sonder- r fanden. Die Staatsbehörde hat keinerlei Anlaß zu einem Ein schreiten gehabt. — Der englische Botschafter Lord Düffcrin hat dem Premierminister Crispi in Neapel einen Besuch abgestattet. Die Wiederaufnahme der italienisch-englischen Colonialverhandluiigen dürste in nächster Zeit schon erfolgen. Frankreich. Die französische Bndgetcommission untersucht an dauernd mit großem Eifer, wie sich die StaatSauSgaben vermindern lassen. Gesunden hat man noch nicht viel. — In Firmiuy bei St. Etienne haben die streikenden Bergarbeiter Krawalle verursacht, zu deren Unterdrückung Militär herbeigezogcn wurde, welche» die Bergwerke besetzt hält. — Die Stellung des FinanzministerS Ronvier ist erschüttert. Derselbe dürfte durch den Minister ConstanS ersetzt werden. — 20 Generäle sind mit einem Male pensionirt, weil die selben sich bei den Manövern nicht feldtüchtig gezeigt haben. — Wege» des bevorstehenden Besuches des Königs Leopold von Belgien in Berlin sind .dßt,Pariser Zeitungen in gr"ßer Aufregung. König Leopold ist nämlW' der Chef der in Kolmar stehenden Dragoner, und wen» er diese UMori» in Berlin trüge, so wäre das für Frankreich natürlich eine »gräßliche Beleidigung". Zum Glück wird sich der belgische König wenig um die Wünsche der Franzosen kümmern. — Nach Pariser Meldungen soll Italien seine Absicht, Tripolis in Nord- afrika zu besetzen, kundgegebcn haben. An der Geschichte ist kein wahres Wort. > ! Schweiz. Wegen der Verfassungsrevision im Canto» Tessin hat am Donnerstag eine neue Conferenz begonnen. Die Arbeit wird mühsam werden, da keine Partei zur Nachgiebigkeit geneigt ist. Niederlande. König Wilhelm ist thatsächlich regierungSuufähig. Znr Einsetzung einer Regentschaft werden die Generalstaaten «itt- berufen werden. Zuerst soll der Staatsrath die Regierung führen nnd dann dieselbe durch Gesetz der Königin Emma übertragen werden. In Luxemburg wird dann der Herzog von Nassau wieder Regent. Portugal. In Lissabon ist jetzt „Hahn in Ruh" commandirt. I» der portugiesischen Deputirtenkammer verlas der neue Minister präsident General Souza eine Erklärung über die englisch-portugiesischen Streitigkeiten. Diese besagt, die Regierung könne dem Parlanieitt nicht die Genehmigung des vom vorigen Cabinet abgeschlossen Colonialvertrages mit England empfehle», wolle aber die Ausführung der bereits der parlamentarischen Genehmigung unterbrei'et gewesenen Clausel nicht hiickern. Die Regierung »verde gem AruderunW i« dem llebsreinkompien accepticen, welche die Würde, und Interessen her Nation wahren und dazu angethan seien, das. Einvernehmen zwischen Portugal und seine» früheren Verbündeten wieder herzustelle». Aber die Regierung wisse »och nichts von Vorgängen, welche an der Münd ung des Zambesi staltgefnnden haben sollte». (Ein englische- Kanonen boot sollte ein portugiesisches aiigeranitt »nd zum Sinke» gebracht haben.) Eine billige Einigung hierüber würde auch nicht schwierig sein, was die Regierung von Herzen wünsche. Die ministerielle Er klärung bespricht sodann die finanziellen Fcagen und führt aus, datz sie den ösfeutlichen Credit befestigen werde durch Einführung einer sparsamen Finanzpolitik. Nach Verlesung diese- Programm», welche» mit Beifall ausgenommen wurde, wurden die Cortes bis zum 2. Januar 1891 vertagt. E»'C.!7.Nd. Di; rüßllsche Negierung häi zwei Kriegsschiffs nach Witn in Ostasrika abgesandt, um die SuahaliS, welche die deutsche Expedition Küiizel ermordete», z» bestrafe». Russland. Das russische Cultnsministerium hat beschlossen, den lutherische» Predigern in den baltischen Provinze» die bisher ge zahlten staatlichen Jahrcsgchälter zu entziehe», und zwar auS dem Grunde, weil sie keine Stvckrnssen werden wollen. Orient. In Konstautinopel werde» in Folge der armenischen Verschwörungen fortgesetzt viele Armenier verhaftet. Die Gefangenen wurden zum Theil gefoltert, u»> ihre Mitschuldigen zn verrathe», und haben auSgesagt, daß russische Unterlhaneu die Anstifter der arme nische» Gewallthaten waren. Aus Armenien werden Ausschreitungen der Türken gemeldet. So wnrde» vier jungverheirathete Christinnen von türkischen Soldaten fortgeschleppt. — I» der serbische» Volks vertretung sollen die trüben Verhältnisse der Königsfamilie zur Sprache kommen. ! Asten. In verschiedene» Theilen Chinas sind zwischen dem Militär und der Bevölkerung Zusammenstöße vorgekommen in Folge von Versuchen, eine höhere Steuer auf Opium einzusühren. Zu Hoikow sind aus beiden Seiten viele Personen getödtet worden. Dev Soeialistert-Cottgretz in Halle. Singer erklärte gestern vor Eintritt der Tagesdordnung die Mit theilung des „Halleschen Generalanzeigers" über eine angeblich statt- gefnndene geheime Sitzung der Parteiführer als unwahr. Der Genannte'meinte, die Parteiführer hätten eS nicht nöthig, geheime Abmachungen zu treffen. Sodann wurde in Besprechung der Frage: Programm der Partei, fortgcfahcea. Es nahmen eine Anzahl Redner, darunter auch Frau Gundelach-Magdeburg, das Wort zur Bekannt gabe ihrer Ansichten darüber und zur Begründung ihrer rcsp. Anträge. Von diese» mögen folgende hier wiedergegebe» sei». Antrag de» Wahlvereins des 5. Berliner Neichstagswahlkreises: „Die Revision des Parteiprogramms soll nicht verschoben werde». Es wird folgende Aendernng desselben vorgeschlage»: 1) Erklärung der Religion zur Privatsache wird statt an die socialistische Gesellschaft an den heutigen Staat gestellt. 2) Der die Productivassociationen betreffende Satz wird gestrichen. 3) Jede Beschränkung von Frauenarbeit im Unter schied von der Mänucrarbeit fallt. Die Forderung deS gesetzlichen gleichen Lohnes für Man» und Frau fällt, weil ihre Durchführung thatsächlich . zur Verdrängung der Frauenarbeit fuhrt. Nur das Ber edt der Nachtarbeit verheiratheter Frauen ist zu fordern. 4) Di« Forderung de- politische» Wahlrecht» der Frauen wird in das Pro gramm ausgenommen, und zwar unter di« Forderungen a» den heutigen Staat, ö) Abschaffung der Gesinde-Ordnung. 6) Verbot der Nutural löhnung an die ländliche» Arbeiter. 7) In den die Einkomuieustener betreffenden Paffu» wird die Steuerfreiheit der Einkommen unter 3000 Mark ausgenommen." . Der Tongreß nahm schließlich die »o.
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