Volltext Seite (XML)
H 245 i« 1888. Freitag, den 19. Oktober Amtsblatt der Lönigl. ÄmkhiMPtmimnschast Mha, de« Lönigl. Amtsgerichts mb de» Äadtrat« M Frankenberg. ferner sowie ent- ge, Kreher. 5S. a, 7F feborm» :rmit eivgt- g, als dni rm Jahres- shefraiie» >n rc.), )urchliegen igen, Blu- itrichetnt täglich, mit «»«nähme der kenn-and Festtage, edendi sür den fal» genden Tag. Pni» vierteljährlich l M. vo M., monatlich »0 Pfg„ Llaiel.irrn, »Pfg. veftellungen nchmen alle Palt- «attalten, PosibeMr and dle Aiiigab«- Men d« Tage- dlalte« an. ert iild veripl!« der 24 November 1888 Vormittags 10 Uhr als Anmeldetermin, vor zweltaujend Jahren frohe Menschen sich tummelten, betreten die Häuser, die unter der Asche des Vesuvs sich so getreu erhalten, daß die Wandgemälde uns in voller Frische entgegenglänzen, die Mosaik der Fußböden nicht im geringsten gestört ist. Tausende fanden bei dieser schrecklichen Katastrophe ihren Tod, aber die alten Leiden sind von dem heutigen Geschlecht längst vergessen und furchtlos werden die Häuser wieder am Fuße des Berges erbaut. Und es bedarf doch nur eines Ausbruches oer unterirdischen Naturkräfte, und in Trümmern liegt alles, was Menschenhände errichtet. Mühselig war früher der Ritt auf SselSrücken bis zur Spitze des Vesuvs, zum qualmenden Krater, aus dem fortwährend Felsstücke emporgeschleudert werden, um dann zurückzufallen in die Glut, welche unheimlich leuchtend au- der Tiefe hervorglüht. Leichte Rauchwolken schweben fast beständig über dem dunklen Haupt des Berges, die unheimlich schönen Flammenausbrüche, welche den ganzen Solf in ein wahres Feuermeer hüllen, sind ziemlich sel ten. Das ist eine Illumination, wie sie die Hand des Menschen auch nicht annähernd nachzuahmen vermag. Der mit Asche dicht bedeckte Boden am Gipfel des Be- suvS ist heiß, so heiß, daß in der Asche bequem Eier ge sotten werden können. Die Unternehmungslust hat auch den Zugang zum Gipfel des Vesuvs sehr erleichtert; alleroings ,st der BllletpreiS m der Drahtseilbahn eia recht teuerer, er beträgt 25 Lire. Wer mit der Gesell schaft den Vesuv und Pompeji zusammen besuchen will, hat einschließlich der Verpflegung 50 Lire (40 Mark) zu zahlen, immerhin also ein etwas teures Vergnügen, da» mit einem Führer und Grautier nicht halb so viel kostet. Man sollte meinen, daß die Neapolitaner bei ihrem naiven Charakter auch ein Herz für die Tiere haben. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall. Lin Tierschutz, verein, der die Pferdebehandlung in Neapel sähe, würde vor Zorn außer sich gesäten. Wenig Futter und viel Prügel, das ist das Erziehungsprogramm für die Vierfüß ler. Sein blaue- Wunder kann man dabei erleben. Ich war an einem Sonntage nach Torre del Greco hinauS- geschlendert, wo die Korallenfischerei zu Hause ist, und man für 50 M. einen ganzen Sack voll Korallen kaufe» kann. Auf der breiten Landstraße rasten die zweirädrige» Karren der Ortsbewohner in toller Geschwindigkeit da hin, es galt förmliche Wettfahrten. Mindestens 5—20 Personen standen, zum Sitzen war kein Platz, auf jedem Gefährt, und die mageren Pferde, die mit höchster «raft- anstrengung zogen, erhielten zur Belohnung eine Tracht Prügel nach der anderen. Mich wundert e- heute noch, wie die Tiere diese fürchterliche Strapaze ausgehalten. haben. Genügsam ist dafür die Bevölkerung bis zulk^ ithmungen, inselungen, n, Berab« enpflastm, ! in den eitung Ler ,d Geräte, Verhallt» Napoli. (Schluß.) Wundervoll ist die prachtvolle Kaistraße am blauen Wse. Hier sind auch die schönsten HSuseranlagen, frisch und modern, und nicht so verräuchert, wie dieGe- Wde in der inneren Stadt. Aber was wollen die Ge- düade sagen gegen die wundervolle Rundsicht, die sich dm Auge öffnet? Vor un« das w.ite Meer, in der Ferne Capri, die berühmte Insel, zur Linken der große Hafen und dann am Ufer des Meeres entlang Portici, «Hua, Torre del Greco, Torre Annunziata, und über diese, zwischen ihm und den Fluten liegenden Orten erhebt sich drohend und finster der Wsuo. Seine mit Asche Lava bedeckten Abhänge bilden ein weites, ödes Lei- chmfeld. Nichts wächst da, kein Baum, kem Strauch, m an seinem Fuße, wo fleißige Hände sich gerührt, herrscht die üppigste, paradiesischste Vegetation. Und auf du anderen Seite des Golfes ziehen sich die Hügel des Wippo weit ins Meer hinein und umkränzen wit ihren Mebenbergen das reizende Bild- Ganz tief im Hinter gründe, von Neapel wohl zwei Wegestunden Entfernt, "egt Pompeji, das aus dem Innern der Erde herau-ge- Mbene getreue Abbild alten Lebens und Treibens. Mit lleisem Schauer wandern bür i» denselben Straßen, wo der 1«. December 1888 Vormittags 10 Uhr als Versteigerungstermin, der 17. December 1888 Vormittag- 10 Uhr Slides. IN Ranges'. Tänzerin. iem Vorspiel Eine Uebersicht der auf dem Grundstück lastenden Ansprüche und ihre- Rang- verhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeich neten Amtsgerichts eingesehen werden. Frankenberg,'am 17. October 1888. Königliches Amtsgericht. Wiegaud. Inserat« werd«« s «tt »«,. ftr « «espaltore «arpa». teile brre-baet. Meinster Inserat«* tetr-g r» Pf,. »mplijterteimdti»» »«llatlsch« Inserat, , »ach «tsonderM . Taris. Schlegel- hier sagt« kannten ei» » - -^^untmachung, U HWw«scher BorsEungm betreffen». »erium des Innern Lano-smedizinalcollegium dem Königlichen Mini- Nar-mnae unlerwork-n-n tn^» ^»lachten können durch die Hypnotifirung für die diesem L "L.7 W »Edmm M»««L'N-ch!h°U° »d s-i-h!-., Ma- wild dab-r ^, N ^undheilSstäbigungen erwachsen. Erhaltener Verordnung L« A »>« -» -d<- Frankenberg, am 18. Oktober 1888. Stückchen von Lem Gewächs entfernen wollten. Die Vorwürfe gegen Gerhardt sind so absurd, daß sie nur durch Mackenzies Verzweiflung erklärt werden können. Wenn ein unartiger kleiner Junge von einem größeren Knaben dnrchgehauen I und zu Boden geworfen wird und sich nicht stark genug fühlt, > den Kamps sortzusetzen, so schreit er, speit seinen Quälgeist an Professor -.Bergmanns Entgegnung auf Mackenzies Angriffe. Die Pariser Ausgabe des „New-York Herald" vom Eonnlag enthält ein vom 13. d. M. datiertes Berliner Telegramm, welches eine Unterredung des Korrespon- dmten des genannten Blattes mit Herrn Professor v. Bugmcnn über die Broschüre bezw. über die Angriffe dtS I)r. Mackenzie wiedergiebt. Der Bericht lautet m derUebersetzung folgendermaßen: Als der Geheime Medizinalrat Professor v. Bergmann heute abend gesragt wurde, was er über die von Sir Morell Mackenzie veröffentlichte Verteidigung dächte, war die erste Bemerkung dieses den Chirurgenstuhl der Berliner Universität so würdig ausfallenden Henn: „Boshafter Unsinnt — Solange Kaiser Friedrich krank war, wollten wir — unter wir verstehe ich die deutschen Aerzte — leinerlei Einzelheiten über diesen Fall in die Oefsentlichleit ge langen lassen. Diese Maßregel wurde uns aber sehr erschwert, i tun englische Zeitungen, politische und medizinische, warfen uns ' fortwährend Mißgriffe vor. Nach dem Tode Kaiser Friedrichs «suchte der Minister des kgl. Hauses uns, die während der Dauer der Krankheit deS Kaisers gesammelten Aufzeichnungen zu ver öffentlichen. Auf diese Weise ist der Bericht der deutschen Aerzte veröffentlicht worden, und es macht mich glücklich, daß dieser Be ucht auch ins Englische übersetzt worden ist. Hier ein Exemplar. Jeder englisch Sprechende kann nun de» Fall nach Gebühr beur teilen. WaS Mackenzie jetzt vorbringt, ist so läppisch, daß es kiunn eine Antwort verdient. Auf Mackenzies Bemerkung, daß er die Unziemlichkeit, schwer betrübte» Herzen noch mehr Leid zuzufügen, hart empfinde, läßt sch nichts entgegnen; was aber seine Beschwerde darüber betrifft, daß in einem Pamphlet der deutschen Aerzte ihm, Mackenzie, Un- gMlichleit vorgeworfen wird, so halten wir deutschen Aerzte Mit ter Behauptung nicht zurück, daß Mackenzies Behandlung des deutschen Kaisers Ungeschicklichkeit bewies, daß er sowohl in ter lesen habe, bin ich sicher, daß auch Lie wenigen Freunde, die noch zu ihm gehalten hattep, ihn verlaffen werden. Sie werden fragen, warum nur deutschen Aerzte, wie Mackenzie uns unterstellt, nicht aus eigenem Antrieb einen Bericht über die Krankheit gemacht haben. Aber das haben wir ja gethan. Der Bericht ist sür den Grasen Stolberg, den Minister des kgl- Hauses, und für Herrn v. Lauer, den Leibarzt Kaiser Wilhelms Q gemacht und in unserem öffentlichen Bericht unter Lem Titel: „Die Krankheit des Kaisers" abgedruckt worden, vr. Wegner schrieb einen Bericht über unser vormaliges Zusammentreffen mit Sir Morell Mackenzie, und auch dieser Bericht liegt im Archiv LeS HausministeriumS. Darist können Sie die Worte finden: „Pro- seffor v. Bergmann erklärt mit großem Nachdruck die Krankheit sür Krebs." Dies beweist doch, daß ich den Fall richtig beurteilte. Zu meinem Unglück hatten der erlauchte Patient und seine kgl. Umgebunß mehr Vertrauen zu Mackenzie, als zu den 3 deutschen Aerzten. Dieses übel angebrachte Vertrauen führte den seligen Kaiser Friedrich in ein frühes Grab. Ich will nicht davon reden, was in England oder San Remo zu der Zeit vorging, da man den Luftröhrenschnitt beschloß. Zn jener Zeit konstatierte vr. Landgraf, über dessen Ungeschicklichkeit 0r. Mackenzie so scharf urteilt, von Woche zu Woche das An wachsen des Krebses, während der ausgezeichnete Spezialist Ma ckenzie diese Thatsache erst zugestand, als es sür Hilfe zu spät war. Nun zu dem schiefen Schnitt vr. Bramanns. Milne Ant wort darauf ist: diese Beschuldigung ist eine Lüge. Der Schnitt war genau in der Mitte gemacht worden. Mackenzie selbst hat in San Remo zum Prinzen Heinrich von Preußen gesagt, daß die Operation bewundernswürdig vollzogen worden sei. Irr bezug auf die Wahl der Kanülen sei bemerkt, daß in Fällen, wo die Wunde des Luströhrenschnitts bis Licht an den Brustknochen geht, eine kurze Kanüle nicht genommen werden darf. Hier bedarf ich Medizinern gegenüber, welche Liese Operation kennen, keiner Entschuldigung. Mackenzie selbst weiß dies sehr wohl, und wenn er mich wegen der Wahl der Kanüle angreift, so geschieht es zu dem Zwecke, die Laienwelt zu täuschen. Jeder Arzt würde die einfältige Behauptung sofort richtig erkennen. lezer. ag, den 18, mdS 6 Uhr itzung i« ten. ags-Ver- q finden bei Schmidt meister. Lurie >8. 16 15 l 9 „ eo» 89,.". >1 2 „ 1b,o- Der Rath. —»r Kaenbler, Brqrmstr. Namen Ernst «smil Schumanns eingetragene GLltennahrun^ 24 des Grundbuchs, 34 des Brandkatasters bestehend aus den Flurstücken 85a, 85b und 86, nach dem Flur- LH oO,b Ar groß, uut 82,25 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 4700 Mark, soll N hiesigen Amtsgerlcht zwangsweise versteigert werden und ist DMA, brikdireltor st. ein. b, fest. rellfleisch, irst, vW htke», A 3 ire illi« erwies«, ters. als Termin zu Verkündung des VertheilungSplans anberaumt worden. Die Realberechtigten weroen aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rück- stände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmelde- termine anzumelden. Diagnose, wie auch in der Behandlung eine große Unwissenheit I und schimpft ihn aus. Nachdem ich Mackenzies Verteidigung ge- auf Lem allgemeinen Gebiete der Medizin an den Tag legtet » leien babe. bin ick Ucker, dak auck die weniaen freunde, die noch Seine ganze Wissenschaft von Anatomie und Pathologie beschränkt sich auf Len Kehlkopf. In seiner Verteidigung übersieht er Lie Thatsache, Laß seine Beschuldigungen gegen mich gegenüber Lem Ergebnis der nach dem Tode des Kaisers durch Lie Professoren Virckow und Waldeyer angestellten Untersuchungen vollständig ins Wasser fallen. Mackenzies Verteidigung zieht die Tüchtigkeit feiner deutschen Kollegen in Zweifel, aber Virchows Sektionsbesund kon statiert Lie Thatsache, Laß Tobold, Gerhardt und ich in unserer Diagnose über des Kaisers Krankheit vollkommen recht hatten. Der einzige, der die geeignetste Zeit und Gelegenheit zur Beseiti gung der Krankheit des Kaisers vvrübergehen ließ, war der be rühmte Laryngologe Mackenzie. Wenn im Mai 1887 die Ope ration am Kronprinzen vollzogen worden wäre, wie ich es ge wünscht, so hätte Kaiser Friedrich III. heute vielleicht noch ebenso gut ain Leben sein können, wie die in unserem Bericht erwähnten 4 Patienten, an welchen die Operation mit gutem Erfolg vorge nommen worden ist. Die Wissenschaft beweist uns, Laß jeder Krebs auf die Dauer beseitigt werden kann, solange er noch klein ist und wenn er recht zeitig operiert wird. Ist der Krebs aber größer geworden, so muß die Operation mißlingen. Es ist durchaus nur Mackenzies Schuld, daß die Operation aufgeschoben wurde, bis aus Lem kleinen Krebs ein großer wurde. Gerhardt und Tobold hatten vollständig recht, als sie keine Zange anwendeten, denn die Ge schichte. dieses Krankheitsfalles beweist, daß das von Mackenzie ab gekniffene Stückchen zu falschen Folgerungen führte. Das Stück chen wurde für gesund erklärt, und die Sektion ergab Krebs. Mackenzies Mangel an allgemeinem pathologischen Wissen war die Ursache dieses Irrtums und davon, daß Mackenzie nicht verstand, warum die Professoren Tobold und Gerhardt kein