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Dresdner Journal : 17.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189905174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-17
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 17.05.1899
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Täglich mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage abend« Fernspr..«nschlnh:«r.1»»S. Antün»i«n«»»»ebühren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift >0 Pf. Unter ,, Eingesandt'' die Zeile SV Pf. Bei Tabellen- und Ziffernfatz eatfprechender Aufschlag. Hera«»«e»er: Königliche Expedition de« Dresdner Journals Dresden, Znnngerstr 20. Fernspr.-Anschluß: NrlL-L 18SS ^112 Mittwoch, dm 17. Mai abends. Amtlicher Leit ,en. Nichtamtlicher Teil Lagesgeschichte. Lunst und Wissenschaft. 200 M für einen verheirateten Leiner Gesuch« sind bi« zum 1V Juni an den König!. BeziikSschulinspettor Schulrat Selt» mann in Plauen i B einzureich Zeitbetrachtnnge» eines Un-efangene«. Neue Folge*) I. Verfall der Religion und Sitte. Der am 18. Oktober 18S5 durch zwei unreife Buben kanntlich eine Meisterleistung ist, zufolge einer starken Unpäßlichkeit seine Nolle unter erschwerenden Umständen durchzuführen hatte. U. S. Dresden, 17. Mai. Ihre Majestät die Königin haben Karlsbad heute Mittag verlassen und werden abend- 6 Uhr 21 Min. in Dresden-Strehlen ein- trefsen. Das Befinden Ihrer Majestät der Königin ist fortdauernd ein sehr gutes. Bei besserem Wetter unternahmen Allerhöchstdieselbe in letzter Zeit größere Promenaden und machten am 13. d. MtS. einen Aus flug nach Marienbad mit der neueröffneten Bahn. Am 14. Mai empfingen Ihre Majestät die Königin Se. Durchlaucht den Fürsten und Ihre Hoheit die Frau Fürstin von Schwarzburg-SonderShausen und erwiderten diesen Besuch TagS darauf. Zur Tafel bei Ihrer Majestät der Königin waren am 15. Mai geladen: Der Bürgermeister von Karlsbad L. Schäffler, der Kaisers. Rat vr. Grünberger und der Dechant k Würl. Gestern nachmittag empfingen Ihre Majestät die Königin den Besuch Sr. Hoheit des Herzog» von Sachsen-Altenburg. Ihre Majestät die Königin nehmen heute in der Villa Strehlen Quartier und werden morgen nach mittag 4 Uhr 12 Min vom Hauptdahnhofe die Reife noch Sibyllenort in Schlesien fortsetzen. In der Allerhöchsten Begleitung werden sich befinden: Hof dame Gräfin Reuttner v. Weyl, Hoffräulein v. Abeken und Kammerherr v. Minckwitz. ') Bergl. die unter derselben Aufschrift im Dresdner Journal vom 13. Februar bis IS März 1893 abgedruckten Aufsätze und da» diese Aussätze begleitende Borwort der Schriit- leitung. Bou der K. S. HosverlagSbuchhandlung Wilhelm Baensch zu Dresden sind diese „Zeitbetrachtungen" als Flug schrift herausgegeben worden. Die Zustimmung, deren sie sich zu erfreuen hatten — bald nach dem ersten Erscheinen ist be reits eine zweite Auflage au-gegeben worden — und die seitdem fortgeschrittene Entwickelung unserer öffentlichen Zustände haben den Bersaffer zu einer Forisetzung jener Betrachtungen ermutigt von 16 und 17 Jahren »»«geführte Mord de« Justiz- rat« Lev- in Berlin, die ohne jeden Anlaß, bloß auS Lust am Verbrechen verübte Ermordung der Kaiserin von Oesterreich, die beim Löbtauer Falle zu Tage ge kommene viehische Roheit verhetzter Sozialdemokraten werfen ein traurige« Licht auf die heutigen Zustände. Ebenso traurig ist e«, wie sich ein Teil der Presse zu diesen Unthaten verhalten hat Mit Recht ist bet der Besprechung de« Berliner Morde» gerügt worden, daß den Mordbuben durch die nach den Zeile» bezahlten Be richte gewisser Ort«blätter eine unverdiente Aufmerksam keit geschenkt und daß auch den Lesern jener Blätter durch die Berichte über da« Befinden der Mörder kein gute» Zeugnis ausgestellt worden sei. Mit Recht ist gesagt worden, derartige Buben dürften sich im Gefängnisse Autspruche kann beigestimmt werden, daß durch jene Mitteilungen auf einen weiten Kreis gleich verrohter „Jugendlicher" kein abschreckender Eindruck gemacht werde. Aber gesetzt auch, die Leser jener Blätter wollten sich solche Mitteilungen bei dem Schriftleiter der Zeitung verbitten; gesetzt ferner, jene ruchlosen Buben hätten die ganz« Strenge de« Gesetzes zu fühlen bekommen: damit würde da« Geschehene nicht ungeschehen gemacht, damit würde — und da» halten wir für da» Wichtigste — die Quelle nicht verstopft worden sein, au» der di« immer zuneh mende Brutalität der jungen Burschen abzuleiten ist Hier muß der Hebel angesetzt werde», wenn wirklich geholfen weroen soll. Aber gerade hier fehlt e» noch. Wa» ist ausgerichtet mit sittlichem Abscheu und Entrüstung, wa» Helsen Gericht und Strafe, so lange eine Bande von Leuten, deren ganze« Dichten und Trachten dahin geht, den Glauben an Gott, die Liebe zum Vaterland« und die Achtung vor Gesetz und Obrigkeit au« dem Herze» de« Volk» zu reißen, offen und ungeschertt ihr Wesen treiben darf? Lotterbuben wie Hödel, Nobiling, Ravachol, Caserio, Luccheni werden öffentlich al» Helden und Mär tyrer gepriesen; in der Tage»prefse und in den Versamm lungen einer an Mitgliedern starken Partei werden die Mordgesellen von Chicago und der Pariser Kommune verherrlicht; in der Reich» Hauptstadt will man ein Jubel fest für den Aufruhr von 1848 feiern und den gefallenen Empörern auf dem Kirchhofe ein Ehrendenkmal errichten; ohne Scheu wird gelehrt, Mord zu politischen Zwecken sei erlaubt, nach Befinden sogar verdienstlich; Meineid und Lüge werden, soweit sie der Partei nützen, gebilligt und empfohlen; der Glaube an Gott, Ewigkeit und jüngste» Gericht wird al» Aberglaube verspottet; durch die Lehre von der freien Liebe werden die wilden sinn lichen Triebe entfesselt und die Grundlagen der Familie untergraben: kein Ansehen und kein Gebot, am wenigsten da« der Obrigkeit und der Gesetze, soll in Geltung bleiben; die altbewährten Lehren der guten Sitte sollen unver- k-mmen: 1200 M Stellengrhalt, SOO M. persönliche Zulage träglich sein mit „Frei! ohne Einrechnung in tueAlterSzulageu, WM. für Ueberstunden werden schamlo« mit Füß und iso«. WohnungSentschädlgnng für emrn^unveichtiralettn, »»«mal« erfüllbaren Verheißungen wird di«'«egchrUch!cu """ "" i " * """ der urtril»losen Volkümengen aufgestachelt; Haß wird gepredigt gegen jeden L»der«denkenden und Bessergestell ten, und Unzufriedenheit mit der seit undenklichen Zeiten bestehenden, auf unabänderlichen Gesetzen beruhenden Staat«- und Gesellschaftsordnung Von dem Schwalle hochtönender Worte berauscht — leere Töpfe geben ja dem stärkste» Ton — und von gleißnerischrn Ver- sprechungen geblendet, folgt den gewissenlosen Führern die leichtgläubige Menge. Den stärksten Zuzug erhalten sie von der unreifen, der Schule kaum entwachsenen Jugend, die ihre Freude hat an Lärm und Großthuerei, die sich wegen der Folgen und der Zukunft den Kopf nicht zerbricht, die aber leicht zu sangen ist mit der Aul ficht aus Wohlbehagen und gute« Leben, zumal wenn ihr vorgespiegelt wird, daß sie nicht erst lernen und arbeiten müffe, um zum Genüsse zu gelangen. Wie sorglos lebt, wer an keinen Gott, an keine Fortdauer nach dem Tod« und an k«in jüngste» G«richt glaubt! Was gilt einem Solchen ein Menschenleben! Wirft Mancher schon da« eigen« Leben von sich wie «ine auSgepreßte Schale, so achten viele Andere da» Leben ihres Nächsten erst recht Wiesbadener Festspiele. II. Al» zweite Vorstellung innerhalb der F«stspiele, die in ihrem weiteren Verlaufe zwei Lortzingsch« Opern und Wagners Nibelungenring bringen werden, folgte am Montag Thomas' „Mignon". Die Aufführung zeigte, wie die vorgestrige de« Schauspiel«, da« sorgsamste Walten der Regie; alle hier Beschäftigten wirkten sicher zusammen, da« Ganze machte einen lebendigen und runden Eindruck, namentlich auch in den Ensembles Die musikalische Festigkeit war eine vollständige, sowohl bei den Solisten wie beim Chor und Orchester, dessen fein nuanciertes Spiel neben dem Saitenquartett die Metallbläser besonder« günstig hervortreten ließ. Der Chor begnügte sich nicht mit dem Singen, sondern nahm durch entsprechende Be wegungen und Gruppierungen Anteil an den verschiedenen Situationen. Fast überall kam e» so zu lebendigen Bil dern, die durch prächtige Dekorationen, Kostüme u a. m unterstützt waren. Da« Boudoir im Luftschlosse de« Fürsten erschien al« eine Glanzleistung der daran beteiligten Künstler; der Park im Mondschein nahm sich malerisch höchst stimmung«voll, der Brand de« Theater« sehr effekt voll au« In der glänzenden wie geschmackvollen Jnscenierung und in der musikalisch, n Abrundung de« Ganzen, für welch' letztere Hr Kapellmeister Eihlar alle« Lob verdient, lag die Stärk« d«r ««strigen Vorstellung Hier muß auch der Dre«dner Besuch«, der mit berechtigten Ansprüchen auftreten ka»n, seine Hochachtung bezeugen Ja man dars sage«, daß in be,ug auf da« Sc«»ische hier ei» Muster ausgestellt worden ist. Nicht ganz so steht e« um di« Einzellristungrn, und da« ist natürlich. Wie«baden» Theater und Publikum vermag nicht soviel erste Kräfte zu unterhalten, wie da« etwa in Wien, Dre«den, Ham- barg d«r Fall ist. Immerhin entledigten sich di« hiesigen Sä»g«r und Sängerinnen durchau« achtbar ihrer Auf. II. Kl., als Schirrmeister in DreSden-Fr., Gaschwitz und Meuselwitz; Sparschuh, zeither Weichenwärter ll. Kl., al« Weichenwärter I. Kl. tu Gößnitz; die nachgenannten Bremser al- Schaffner: Albrecht' in LeipzigII, Belger', Görner', Srunzel, Hempel', Irmer, Knepper, Gstv. Emil Mildner', Karl Herm. Mildner', Müller', Paul', Regmann, Schramm', Selter', Suschke, Wenk' und Winkler" in Dre«den - Fr., Besser', Keßler, Otto', Rödel', Scholz" und Wolke inHof, Bock und Schwarzig in Greiz, B«hme" in Schandau, Elan«" und Hufnagel in Stollberg, Daßler' in Weida, Dietrich" in Hainichen. Dilz in Plagwitz-Lindenau, Dürr in Glauchau, Endler, Kluge" und Reutschke in Pirna, Gleißner und Weise' in Gera (Reuß), Gräfe' in Zittau, Grünewald, Kratzsch', Pomsel, Steudel', Ulbrich" und Weidauer' in Werdau, Hecker' in Görlitz, Hentschel' in Riesa, Husack in Weißen berg i. 8, Jähne' in Königsbrück, Kluge' tu Berggieß hübel, Klug" und Scheffler' in Schwarzenberg, Krans«' in Flöha, Lässig in Mügeln b. O., Linke' und Schmidt" in Zwickau, Lorenz' und Zöbisch in Johanngeorgenstadt, Lu ckner'iaMehltheuer, Markert in Hirschbergs S .Mehnert' in Nossen, Müller' in Rochlitz, Perlich, Radele und Wallrabe in Falkenstein, Porstmann' in Ehrenfriedersdorf, Tacken in Dürrhennersdorf und Thomä in Schönheide; die nachgenanuten BremSwärter als Schaffner: Ebert' in Anna berg, Hartan in Hof, Hentschel ", Lingel und Schmidt " in Pirna und Bettermann in Leipzig II; HomiliuS, zeit her HilfSseuermann, als Feuermann U. Kl in Königsbrück; Rehlig, zeither Bahnwärter, al» Weichenwärter II. Kl. in Königstein; ArraS, Lohr und Weißhaar, zeither Wagen- rückervormänner, al- Weichenwärter II Kl. in DreSden-A, Chemnitz und Riesa: die nachgenannten Hilf-weichenwärter als Weichenwärter II. Kl.: Eckardt in Oberherold, Feodorow in Oschatz, Klose und Pirnsch in Leipzig I, Frauke in Gera (Reuß), Heiland in Weißig b. Gr., Mühlbach in Mohorn, Müller in Dippoldiswalde und Poppitz in Meuselwitz; Gemeinhard, zeither HilfSbahnsteigschaffner, al« Weichenwärter II.Kl. in Königstein; Prescher und Schäller, zeither StationSgehilsen, als Packer rn Schandau und Dobitschen; die nachgenanntrn ständigen Arbeiter als Packer: Arzig in Hof, Rettig in Wüstenbrand, Schulz in Dresden und Sturm in Chemnitz; Bergmann, zeither Vorarbeiter, al» Bahnwärter in Meuselwitz; Meier, zeither Stellvertreter, und Porsche, zeither Vorarbeiter, al» Bahnwärter für Posten DreSden- Werdau 611 und Pockau-Neuhausen 6. I« Geschäftsbereiche tze« Ministerium» de» K»lt»« und öffentlichen Unterricht«. Erledigt: die 2. ständige Lchrerstelle an ver Schule zu Neumark. Kollator: da»Sönigl. Ministerium deS Sultu» und öffentlichen Unterricht» Lin- König!. Opernhaus. — Am 16.d. Mt«: „Fidelio". Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Dem gästereichen Spielplan der letzten Wochen fügte sich gestern da« Auftreten Frl. CronragS al« Leonore in Beethoven« einziger, in ihrer poetischen Idee so er habenen, wie dem musikalischen Werte nach unschätzbaren Oper ein Die Sängerin gehört, wenn wir recht berichtet wurden, dem Verbände de« Königsberger Stadttheaters an und befindet sich vorübergehend in Dresden. Von einer leichten, nach den Anstrengungen der Winterspielzeit begreiflich erscheinenden Ermüdung der Stimme in der hohen Lag« abgesehen, bot Frl Cronegg in Gesang, Er scheinung und Spiel eine Verkörperung der Beethoven- schcn edlen Frauengestalt, die, ohne den höchsten künstleri- fchen Ansprüchen zu genügen, gleichwohl eine« sehr sympathischen Eindruck hinterließ Die Darstellung wuchs im Laufe de« Abend» an Belebung und innerer Wärme und erreicht« in der Grabscenr und in dem jubelnd auf jauchzenden Duett mit Florestan (Hr. Anthe»), da» durch besonder» lebhaften Beifall autaezeichuet wurde, ihre« dramatischen und gesanglichen Höhepunkt Nicht ganz dialektfrei und im Klange von einer für «in« hohe Sopranstimme auffallend dunklen Färbung war die Wiedergabe de» Dialog«. Die blühend schöne, glocken rein« Stimm« d«« Frl Nast in der Rolle der Marcellin« zu hör««, «ar ein ungetrübter musikalischer Geimß, der sich gleichzeitig zu einem bedeutsamen Finger,eig ge« stalm», die geschätzte Künstlerin baldigst auch i» größeltn Rollen (Margarete, Eschen) auftreten zu taffen Ueber de» sonstigen Verlass der von Hrn Hofkapellmeister Hage» geleiteten Oper ist Besonder,« nicht zu melden, «« sei denn d« Ermahnung de« Umstande«, daß Hr. Dekarli, drff«« Rocco in schauspielerischer Hinsicht de- Musikalische Aufführung Der Vortrag«abend, den Hr. Direktor Schumann gestern abend in den Räumen der Rollfußschen Musikakademie für Damen veran staltete, zeichnete sich durch ein besonders gewählte» Pro gramm au». Vom ersten Satze der Chopinschen Sonate op. 35 hörten wir leider nur die Schlußakte, doch wurde un» von kundiger Seit« bestätigt, daß d«r Bortrag de« schwierigen Tonstücke« den gediegenen Unterricht«erfolgen de« Hrn Prof Rollfuß in jeder Hinsicht entsprochen habe. Technisch sicher und fließend, mit musikalischem Verständnis und geschmackvollem Anschlag spielte Frl. Else Kolle mehrere Nummern au« Schumann« eigenartige, Krei«leriana, denen sich später Chopin« Impromptu op 51 und Beethoven« Sonst» «ppn8«oo»tL, gefpielt von einer begabten Schülerin de« Hrn Alex Wolf, anschloffen. Loben«wert, wenn auch im Anfänge etwa« unruhig, wurde« die Gouvyschen Variationen Übe« ein englische« Lied für zwei Klaviere wiedergegeben Die Melodie ist etwa« eintönia, entbehrt der rhythmischen Gegensätze und erscheint somit für eine musikalische Bearbeitung nicht sonderlich geeignet Auch di« schwierig« Tonart de« To», stücke« dürste für desse« Verbreitung nicht gerad« förder- lich sein. Zwischen den Klavieruummern trugen zwei Schülerinnen von Frau Vächi-Fehrma»» Einzelgesänge und Duett« vor, d«ren Wirkung bei aerinszerer Besangcn- h«it der angehenden Sängerinnen und ber etwa« weniger »««dauernde, Beschäftigung mit den Notenblättern eme «och vorteilhaftere gewesen wäre Henschel« Duett .^kein Feuer, keine Kohle", ein vollständig durchgeführter Cano«, enveckte da» b«fo«der« J«t«reff« de, mufikalisch Si«ge- weihte« U. S gaben in „Mgnon" Die beste Leistung gab der Bassist Hr. Schwegler (Lothario), den wir, wenn wir nicht irren, vor einiger Zeit al« Gast in Dresden gesehen haben. Trifft das zu, so hat er sich inzwischen in der Stimmbehandlung und im Vortrog wesentlich vervoll kommnet; zwar stand der Ton nicht immer fest, und die Hochlage der Partie mußte vorsichtig genommen werden, aber die Stimme klang nobel, in seiner Ausführung verband sich Geschmack mit Empfindung. Machte dem Sänger de» Lothario die Höhe der Partie einige Schwierigkeit, so dem de» Laerte» (Hr Walter) die Tiefe der seinigen Mignon wurde von Frl Brodmann ge geben. Gesanglich gelangen ihr die ruhigen Stellen besser al» di« leidenschaftlichen, für die ihre Stimme zu spitz klingt. Die anscheinend geübte, verständige Sängerin er zielte mit ihrer Darbietung einen ansprechenden, doch nicht poetisch stärker berührenden Eindruck Eine gute schau- soirlerischt Leistung steuert« Hr Vallrntin al» Friedrich bei. Für die Rollen de» Wilhelm Meister und der Philine waren Gäste herangezogen worden, Hr Schrödter (Wie») und Frl. Kauffman«(Stettin). Ersterer gilt al« ei«er der besten Spieltenöre, die zur Zeit aus deutschen Bühnen wirke«, und da« mit Recht Spricht auch seine Stimme in de, Höh« nicht mrh, völlig müh«lo« an, so erfreut si« doch außerordentlich durch Kraft und Weichheit de« Klange«. Der Schönheit dieser Mittel entspricht di« künstlrrische Art d«r Verwendung, und mit dem vortreff lichen, warmblütige« Gesang« vereinten sich «in« gefällig« Erscheinung und viel Geschicklichkeit im Epi«! Hr Schrödter hatte denn auch nach jeder größeren Scene allgemein«» Beifall Nicht a«s der Höh« ihr«« Partner« hielt sich Frl. Kauff mann, «in« jung« Sängerin mit g»1en Mittrl», deren, Durchbildung aber noch nicht erreicht ist Sie überhastete die rezttatimscheu Stelle», führt« di« Koloraturen »icht durchweg klar au« «ad verfehlte vor alle« de» Ta» für Philiur, deren Koketterie sehr graß, aber keine«»eg» derb ist. Srueuuuu-e», Verfetzvuze» rc. t« öffentlichen Die»fte. I» Geichtstttzeretche tze» Miniftert»«» »er Ftna»,e». Bei der B«rg- und Hütten-Verwaltung ist er nannt word«n: Nothdurft, zeither Aufbereitung»-Revier- peiger, al» Ausberritung»-Obersteiger bei d«m fi»kalisch«n Erzbergwerke Himmettsürst. Bei der Verwaltung der Staat»«isenbahnrn sind ernannt wordru: der präd. Regierungtbaumeistrr Ernst Georg Theodor Richter, zeither technischer Hils»arb«tter, al» etatm. Regieruvg-baumeifter in Chemnitz; Werner, zeither Baho- hosSinspeNor U. Kl. in Nerchau-Trebsen, al» Bahnhvs-infpektor I. Kl in Ronneburg; Kluge, zeither Bureauassisteut, al» BetricbSsekretär in Dresden; Wenzel, zeither Station». aWrnt 1. Kl., al» Fahrgrldrassterer tu Zwickau; die nach, genaunten Station»assiflenten II Kl. al» Station»assist«uten I Kl.: Braune iu Lhrenfrieder»dorf, Ficker in Niederschlrma, Ger»dors in Bodenbach, Radisch in Reichenberg, Schneider und Wohllebe in Chemuitz und Swoboda in Waldheim; Aschenbach und Lehmann, zeither Station-Verwalter II. Kl, als Station-Verwalter I. Kl. in Reuntors i. V. und Leipzig- Stötteritz; die nachgenaunten Bureauaspirauten al- Bureau- assistrnten: Krüger tu Dresden, Lehnert nnd Neuberth in für nicht«. Wie hat sich in der letzten Zeit die Zahl der Selbstmorde vermehrt; widerwärtige Messerstechereien sind in gewissen Volk«kreisen fast zu einer Gepflogenheit ge- worden, nach welcher Streitigkeiten ausgemacht werden; täglich bringen die Zeitungen neue Berichte von Mord und Blutvergießen, zu dem e« häufig auS den gering fügigsten Urfachen kommt. Da« kann freilich nicht Wunder nehmen, so lange die geschworenen Feinde der Religion, der bürgerlichen Ordnung, der Zucht und guten Sitte, dieser Abschaum der Menschheit, so rückfichttvoll und zart behandelt werden, al« wären si« gleichberechtigt mit den anderen Gliedern de« Staattkörper«. Die Duldung, die man diesen Staatsfeinden angedeihen läßt, giebt ja ihrem Treiben den Anschein einer gewissen Berechtigung Und dabei müssen wir die Verrohung der Heranwachsenden Jugend täglich weiter um sich -reifen sehen. Wa» soll erst »erden, wenn diese zügellose Brut, die schon jetzt die öffentliche Sicherheit bedroht, zum Manne»alter heran reift und dan» durch immer neuen Nachwuch« gleicher Art noch verstärkt wird? Al» Grund, warum thatkräftigeS Einschreiten gegen die staat»gefährlich«n Wühlereien bisher Unterlasten worden ist, hört man anführen: solches Eingreifen würde in den betreffenden Volksschichten eine Bewegung Hervorrufen, die sich bis zum blutigen Kampfe steigern kön»te; dieser müsse vermieden werden, so lauge die Möglichkeit bestehe, der Bewegung mit „gesetzlichen Mitteln" Her, zu werden. Mit dem, wa» man unter „gesetzlichen Mitteln" versteht, ' ist e» aber lang« genug versucht worde», leide, ohne Erfolg. Die Unbotmäßigkeit hat immer weiter um sich gegriffen; die Volksverführer find dank der sanften Be handlung nur immer frecher, ihr Anhang ist immer größer und begehrlicher geworden. Wir glauben selber, daß es kaum ohne harten Kampf abgehen werde, wenn jetzt die verhetzten VolkSmasten in die gesetzlichen Schranken zurück, gewiesen werden sollen. Aber hält man es für möglich, den Kampf überhaupt zu vermeiden? Ist doch erst in jüngster Zeit auf dem Reichstage die Revolution in Au«, ficht gestellt worden, für die einer den Namen „Volk«- notwehr" erfunden hat! Oder meint man, der Kampf werde leichter werden durch fernere« Zuwarten? Im Gegenteil, je später er ausgenommen wird, desto schwerer werden die Opfer, desto unsicherer der Erfolg Er könnte längst entschieden sein und würde weniger Opfer gekostet haben, wenn er schon früher mit Enschlostenheit auf- genommen und mit Nachdruck durchg«führt worden wäre. E« ist schön gesagt und «del gedacht: wir wollen den Kampf vermeiden. Aber merkt man denn nicht, daß wir schon mitten drin stehen? Wir freilich, die Freunde der Ordnung und der Obrigkeit, wir kämpfen nicht; wir sind bloß ängstlich darauf bedacht, daß gegenüber der Partei des Umsturz ja nicht« geschehe, wa« al« eine Ver. kümmerung der sogenannten Volk«rechte angesehen werden könnte Wir kämpfen nicht Aber die Umstürzler kämpfen schon lange Und mit welchen Mitteln: mtt Lug und Trug, mit Heuchelei und Meineid, mit Mestern und Dolchen, mit Pulver und Blei, mit Dynamit und Brand- iheit" und „Manne«wü,de" und legung Wir sehen geduldig zu, wie uns auf diese Weise ßen getreten. Mit schwind«lhasten, ein Streich nach dem andern verseht, ein Stück Bode« nach dem andern abgegraben wird, wiedithelllauenOrdnungen zerstört, die Kinder gegen die Eltern, die Bürger gegen die Obrig keit aufgehetzt und alle Band« frommer Scheu gelöst werden. E« ist eine verhängnisvoll« Täuschung, zu glauben, wir könnten dem Kampfe au« dem Wege gehen; wir haben ihn schon, und zwar einen Kampf der schlimmsten Art, bei dem der eine Teil wehrlo« dasteht, der andere aber unbarmherzig auf den Friedfertigen lo«schlägt. E« ist unschwer vorauszusagen, welche« Ende dieser Kampf nehmen wird, wenn die Angegriffenen sich immer nur damit begnügen, den Streichen de« Gegner« au«zuweichen, anstatt den Spieß umzudrehen und selbst zum Angriffe überzugehen Jetzt können sie e« noch; wenn sie aber noch lange zögern, dürfte eine Zeit kommen, da sie es »icht mehr vermögen. Und um noch ein Wort von den „gesetzlichen Mitteln" zu sagen: ist die Armee nicht auch ein „gesetzliches Mittel"? Wir meinen, sie sei das höchste und da» beste aller gesetzlichen Mittel. Sie hat die Ausgabe, nicht bloß gegen äußere, sondern auch gegen innere Feinde zu schützen, da« Eigentum, den Frieden, die Wohlfahrt und da« Leben der Bürger zu verteidigen und den Gesetzen auch dann Gehorsam zu verschaffe«, wenn die fnedsame Obrigkeit nicht« mehr «»«richten kann E« ist wohl begreiflich, daß sich die Regierungen schwer dazu entschließen, von diesem äußersten Mittel Gebrauch zu machen Aber sollte e« ihnen nicht ebenso schwer auf« Gewissen fallen, wenn sie sehen muffen, daß die ordnungliebende Mehrzahl der Bürger in einem Zustande unaufhörlicher Beängstigung und Bedrohung versetzt wird? Daß dieser Zustand ein dauernder ist, da« macht ihn so unerträglich, während den Wühlereien der Ordnungsfeinde durch entschlossenes und kräftige» Handeln der Behörden schnell ein Ende gemacht werden könnte. Ueberdie» läßt sich nicht be haupten, daß eS unvermeidlich zum Gebrauche der äußersten Machtmittel kommen müsse Noch ist die Staatsgewalt in der Uebermacht. Zeigen ihre Vertreter, daß sie fest entschlossen sind, von ihrer Macht Gebrauch zu machen, so werden die Ordnungsfeinde sich wohl hüten, eS auf eine Kraftprobe ankommen zu lasten Sollten sie es dennoch wagen, so würde mit einem entscheidenden Schlage Ruhe geschafft für lange Zeit. In Sachsen Haden Regierung und Stände mit dem neue» Wahlgesetze eine» guten Ansang gemacht. Die Bekämpften schrien grimmig auf; aber beim Schreien ist es geblieben, die Kraftprobe wurde nicht gemacht. Dies kann zur Lehre dienen. Leipzig II, Nrmuth in Bautzen und Stichel in EberSbach; die nachgenanntrn EtationSaspiranten al« Stationsassistenten II Kl: Büttner und Werner in Reichenberg, Dittrich in Herrnhut, Dreßler in Zittau, Fritzsch« in GroßbauchUh, Jatzke in Löbau, Naumann in Bodenbach, Seyfarth in Sebnitz und Bogel in Reitzenhain; die nachaenannten ....... . — - ^"kübne" ^?ÄAna""-yri^sck/'' nicht wohlfühlen; eine tägliche' kräftige Prügelsuppe wäre Weidner' und Wunsch iu^Dresden.Fr! Knothe' in al« „gute Kost und liebevolle Zwickau, Gerisch' in Greiz und Thoma»' in Mehltheuer; Behandlung . Auch dem Prengel, zeither Weichenwärter I. Kl., und Schnabel, zeit her Weichenwärter II. Kl., al» Schirrmeister in Leipzig I; Ehrlich, Taubert und Töpper, zeither Weichtnwätter
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