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O. mü LurnaHme der S«n8 Ig, dm stl- gncds^ Toz." »jkNUjährk^ i M. »v Pfg , movall.ch »o Pig. M«i<I<S!m. »Vf,. vcstelungm Mhmn> a?e v-sf. «Nft-Itm, Popbopn uni die Allrode ft«»«« des ^»,e. «leelles °n. 188!. ««ticher IusenUe» »««« »». «1 e »-«sltjtertt undiel- biLartlche Jnfer»tr «B» W«i>-«>>, i r»„f. . I-lMttu-Auu^Me für dt- j-weU^e «tend-kummer bf» vormtlta^ roUhr. TittmaNV- >»I«s Das deutsche Volk begeht heule, den 15. Februar, einen Gedenktag, der seiner Bedeutung nach zu den wich tigsten der Nation zu zählen ist. Hundert Jahre sind vergangen, seitdem ein jäher Tod das thatenreiche Leben des großen Dichters und Denkers, Gotthold Ephraim Lessing, endete. Er war auf dem Gebiete der Litte- ratur dasselbe, was Luther auf dem Gebiete der Reli gion war: ein Reformator im edelsten Sinne des Wor tes. Seine kritischen Schriften, seine Dramen und Lust spiele sind für alle Zukunft bahnbrechend geworden. Ob heute die deutsche Schauspielkunst ohne einen Lessing auf derselben Höhe stehen würde, ist eine Frage, die sich nur mit einem bestimmten nein beantworten läßt. Seine Werke haben alle einen eben so edlen wie gesunden Kern, sie haben einen ewigen Wert und sind insbesondere auf dem Gebiete des Lustspiels bis heute von keinem seiner zahlreichen Nachfolger erreicht worden. Er ist ein un vergänglicher Fixstern am Firmament der Kunst und Wissenschaft, ein Stolz der deutschen Nation! Allezeit wird die Nachwelt Lessings Namen mit Ehrfurcht und Liebe nennen! Artliches mW Sächsisches. Frankenberg, 15. Februar 1881. 's Morgen Abend wird die früher schon erwähnte Lesehalle des Gewerbevereins im „Bürgergarten" er öffnet werden. Neben dem Ausliegen von Zeitschriften und der Bereitstellung der Bibliothek zum Nachschlagen will der Gewerbeverein noch das eine bezwecken: daß Handwerksgehilfen rc. auf einige Abendstunden ein Platz dem Konkursverfahren über das Vermögen des Eisengießereipachters Wart vkovert «üttger hier ist in Folge eines von dem Geineinschuldner gemachten Vor- termine^auf^^^ Zwangsverglciche Bergleichstermin in Verbindung mit demPriifungs- . p. - den V März 1881 Vormittage, 1h Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt Frankenberg, den 10. Februar 1881. Körnig, -Gerichtsschrciber des Königlichen Amtsgerichts. gesuchte Genehmigung erteilt, Arrangements aus der gut fundierten JnnungsW- Iltlfsin M entnommen werden dürfen. . - Nn sei dem 2d. Jan. in der Garnison Grimma ^^smenNuckt verdächtig vermißter Hu ar wurde am 10 K A LL im wermsdorf-r StaM- forstreviere erhängt aufgefunden. . ... Neueruna — Aus Schneeberg wird cme technische Neuerung gemeldet: Bei einer Ulttamarinfabrik daselbst haben sich die bei der Fabrikation entstehenden Schwefelgafelmmer als ein großer Uebelstand erwiesen; denn durch dieselben wurde der Waldbestand und überhaupt alle Vegetation in der Umgebung gefährdet. Jetzt wird ein sehr ein faches und probates Mittel zur Beseitigung derselben angewendet. Kalksteine werden cm wenig «„gefeuchtet und die ausströmenden Gase hindurchgelassen. Dadurch werden S Zehntel derselben aufgesaugt , so daß nur em ganz geringer Teil an die atmosphärische Luft gelangt. Das Verfahren ist eine Erfindung des Prof Winkler und hat auch das Gute für sich, daß es keine besondere Aufsicht erfordert und keine großen Kosten verursacht. — In Stollberg brannten am Freitag Nachmittag zwei Wohnhäuser am Roßmarkte, infolgedessen das eine — dem Schnittwarenhändler Glänzel gehörig — bis auf die Grundmauern vernichtet wurde, während vom Bäcker Ahnerschen Hause der Dachstuhl verloren ging. — Ein recht bedeutender Brand fand m frühen Morgenstunden des Montags zu Waldheim statt. Das große dicht am Bahnhof gelegene ehemals Eichlersche Niedcrlagsgebäudc, welches jetzt im Besitz der Meininger Bank war und worin viele Industrielle mietweise Waren cingespeichcrt hatten, ist mit sämtlichem Inhalt bis auf die Grundniaucrn niedergebrannt. Die Waren — Tabak, «V - . <ch eine andere !:LVS in Vic EgMtcon des umerylchneten (BürgerschMM^' gimey« M. 3, parterre links) zu bewirken. Sprechstunde: Täglich 11—1? M*' Frankenberg, am 15. Februar 1881. « ü r a e r s ch u l e n. Dre Direktion der Burg i Ekg-rt« geboten werde, an welchem sie sich mit Schreiben rc. befassen können; Schreibmaterial wird deshalb stets zur Verfügung stehen. Mindestens zwei an jedem Leseabend (Mittwoch und Sonnabend) anwesende Vorstandsmitglie der werden nach Möglichkeit den Wünschen der Besucher nach Lektüre nachkommen. — Bemerkt sei an dieser Stelle, daß das Ausleihen von Büchern zur Mitnahme in die Behausung nur Sonnabends, nicht aber an den Mitt wochs-Leseabenden erfolgen kann. f Vorgestern hielt der landwirtschaftliche Verein zu Mühlbach seine erste diesjährige Sitzung im Robsaale hier ab, zu welcher sich Mitglieder als auch Nichtmit glieder überaus zahlreich eingefundcn hatten. Nach Be grüßung der Versammelten durch den Vorsteher erteilte derselbe Hrn. Stellmacher Eichler aus Sachsenburg das Wort zu seinem 1^ Stunde andauernden Vortrage. Redner schilderte in demselben seine Reise und seine Reise erlebnisse als schlichter Handwerksbursche von seinem Hei matsorte Sachsenburg dis nach Jerusalem, die Sitten, Gebräuche und Trachten der dortigen Völkerschaften und legte am Schluffe mitgebrachte Gegenstände aus Jeru salem und anderes mehr zur Ansicht vor. Herr Eichler erntete dafür allgemeinen Beifall der Versammlung; mit dem auch vom Vorsitzenden ausgesprochenen Dank des Vereins für den sehr gediegenen Bortrag endete die Versammlung. Die auf der Tagesordnung angesetzt ge wesenen geschäftlichen Verhandlungspunktc wurden für eine spätere Sitzung vertagt. — Die dresdner Schneider-Innung wird Ende die ses Jahres das gewiß seltene Fest des 400jährigen Ju biläums begehen. Selbstverständlich wird man diese Feier nicht ohne das gebührende Gepräge vorübcrgehen lassen und hat die Regierung bereits auch schon die nach Amtsbtatt der König!. Amlshauptmannschaf! Flöha, -es König!. Amtsgerichts nad -es Stadtrats M Frankendrrg. F«stxat-AMS,e Ubttnehme^ HerlagSirpebition auch deren ^eitungSbvten, auswärts sämtliche Bureaus und ^ilialstellen der Nnvaltdenhank Siuddlf Moss» H°°lenstem L Vogler - G. r. Laube L C°. w. ausserdem in »Ma Hr. Buchbind-rRudoliB^ An der ZE. Kriminal. Novelle von Ludivig Habicht. (Fortsetzung und Schluß.) Dem jungen Mädchen vergingen fast di- Sinne, «in dumpfer Schmerzensschrei rang sich ans ihrer, von tausend Qualen zerrissenen Brust. Einmal war der Gedanke durch ihr Hirn geblitzt, vor ihren Bräutigam hinzutreten und ihm zu sagen: „Ewald, kannst du wirk lich so elend sein und unsere heilige, reine Liebe ver raten?!" Aber sie beherrschte sich. Was konnte es ihr noch helfen!? Er war ihr doch ans ewig verloren. — Einen Mann, den sie nicht achten durfte, vermochte sie auch nicht zu lieben. Ein namenloses Weh erfaßt? sie und dennoch war es ihr unmöglich, sich zu ent fernen . . . Wie Bianka, noch in Schmerz versunken, sich halb bewußtlos an die Mauer lehnte, ging plötzlich wieder die Thüre und die Dame, mit der Ewald gekommen war, trat hastig heraus und verschwand mit schnellen Schritten um die nächste Ecke. Das jung- Mädchen erkannte sie ganz deutlich wieder, trotzdem sie stürnnsch an ihr vorübergeeilt war. So hatte sie doch ihrem Bräutigam Unrecht gethan und eS handelte sich wirklich nur, wie er gesagt hatte, um ein einfaches Wechsel- 4-schäst. Da höxte, sie plötzlich einen dumpfen Hilferuf. ES war ihres Ewalds Stimme, Bianka erkannte sie sofort. Der Ruf kam aus dem Zimmer ,u ebener Erde. In atemloser Spannung lauschte sie noch einen Slugenbli ck am geschlossenen Fensterladen und sie vernahm jetzt deutlich eine rauhe Stimme: „Ha, lieber Bogel, du bist gefangen, und wenn du noch einmal so laut piepst, stopfen wir dir den Schnabel auf immer. Nicht wahr, eine schöne Falle?" und ein höhnisches Gelächter folgte diesen Worten. Bianka ahnte sogleich, daß ihrem Verlobten eine entsetzliche Gefahr droh-, und nun erwachte all' ihr Mut und ihre Besonnenheit; sie wußte, daß sie die selben brauchte, wenn sie Ewald retten wolle. Wie auf Windesflügeln eilte sie hinweg, um Hilfe herbei- zuholen. Die Straßen waren wie reingesegt von Menschen. Der prachtvolle Herbsttag hatte alle Bewohner der inneren Stadt hinauSgelockt und der milde Abend hielt die meisten noch im Freien zurück. DaS Glück war ihr aber günstig. Schon in der nächsten Straße traf sie auf einen Schutzmann und teilte ihm hastig alles mit. AuS der furchtbaren Aufregung des jungen Mädchens merkte dieser wirklich, daß hier Gefahr vorhanden war und folgte ihr eiligst. Leise betraten sie das Haus und wieder ließ sich die rauhe Stimme vernehmen: „Zum letzten Male sag' ich dir, du unterschreibst die Wechsel, oder es ist dir gesungen dein letztes Lied. Glaubst du denn, daß wir haben aufgestellt eine so künstliche Falle, um zufrieden zu sein mit den lumpigen 5000 Thalern? Also unterschreib endlich, oder —!" Der Schutzmann hatte bei seinem Versuch, die Thüre leis« zu öffnen, sie verschlossen gefunden: aber er wußte sich doch Eingang zu verschaffen, mit einem kräftigen Ruck mar sie aus den Angeln. Ohne aus die Gefahr zu achten, die sie lief, stürzte Bianka sogleich in das Zimmer und auf ihren Bräutigam zu, der geknebelt am Boden lag und dennoch mit fin sterem Trotz auf das gezückte Messer sah, das der sein Leben bedrohende Schurke in der Hand hielt. ' Bei dem Geräusch der aus den Angeln gehobenen Thüre wandte der Verbrecher sein Gesicht dem Eingang zu und als er den Schutzmann erblickte, fuhr er er schrocken zusammen. Seine drohende kühne Haltung war plötzlich verschwunden; er warf daS Messer fort und suchte mit einer raschen Bewegung aus der Thüre zu schlüpfen, aber der Beamte kam ihm zuvor; er hatte ihn rasch mit kräftigen Armen gepackt und hielt ihn fest. „Ewald, du lebst, du bist gerettet!" rief Bianka und beugte sich über ihn hinweg, schon bemüht, den Knebel aus seinem Munde zu entfernen und seine Fesseln zu lösen. Es gelang ihr vorläufig nur das erstere. „Bianka!" rief der junge Bankier erstaunt. „Wie kommst du hieher zu meiner Rettung?" Eine ver legene Röte stieg in ihr Antlitz; da sah sie das Messer regen, das der Schurke weggeworfen hatte, und sie sagte nut fliegender Hast: „Nun soll die Mordwaffe dir Mi. Am er ^7/, und sie zerschnitt rasch den Strick, mrt dem er gefesselt war. .Der Verbrecher, nachdem er sah, daß sein Anschlag fland we tt? " d-n mindesten Widers stand weiter, „Schlechter Geschäft", sagte er nur und