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MdmfferTageblatt für -ie Königliche Amishaupimannschast Meißen, für das Königliche Amisgerichi und -en Gia-irai zu Wilsdruff sowie für das Königliche Forstreniamt zu Tharandt Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Insertionspreis 2 Pfg. für die S'gespaltene Korpuszeile oder deren Raum, Lotaipreis 1-Pfg., Reklamen 45 Pfg., altes mit o"/° Tcuerungszuschlag. Zeilraub und tabellarischer Gatz mit 50"/. Aufschlag. Bei Wiederholung und Zahresumsühen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden! die Spaltzeile so Pfg. bez. 45 Pfg. / Nachweisungs- und fdffertengebühr 20 bez. 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Erscheint seit dem Jahre 1841 Oas »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends S llhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholung von der Druckerei wöchentlich 20 Pfg., monatlich Io Pfg., vierteljährlich 2,10 Mk.; durch unsere Austräger zugetragen monatlich 80 Pfg., vierteljährlich 2,40 Mk.; bei den deutschen Postanstalten vierteljährlich 2,40 Mk. ohne Zustellungsgebühr. Aste Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. / Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. 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Werden solche Pferde eingestellt, so haben sowohl der Unternehmer als auch die Besitzer von Gasthofs- und Privatställen, wo die Einstellung erfolgt, spätestens inner halb 2H Stunden nach Einstellung der Pferde dem Bezirkstierarzt unter Angabe der Stückzahl der Pferde Anzeige zu erstatten. Die Untersuchung hat der Bezirkstierarzt, der hierüber Buch zu führen hat, dem Besitzer der Pferde zu bescheinigen, was bei Händlern mit Pferden in dem von ihnen zu führenden Aontrollbuch (HH 20 bis 2H der Ausführungsvorschriften des Bundesrats vom 7. Dezember (9(( zum viehseuchengesetze — Reichsgesetzbl. (9(2 5. 2 —, Z 22 der sächsischen Ausführungsverordnung vom 7. April (9(2— Gesetz-und verordnungsbl. 5. 56 —) zu geschehen hat. Die Rosten der Untersuchung, die dem Besitzer der Pferde zur Last fallen, werden durch Weltmarken für dis Staatskasse nach A ffer l unter a und d der Gebührensätze der Verordnung vom 7. Juni (9>H (Gesetz- und Verordnungsbl. 5. 160) dergestalt er hoben, daß ausgewachsene Pferde den Rindern, Fohlen bis zu ( Jahre den Rälbern gleich zu erachten sind. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafe bis zu (50 Ul. oder mit Haft bis zu 6 Wochen zu ahnden. Diese Verordnung tritt am (. April (9(8 in Rraft. Dresden, am 20. März (918. 22 ( u II V. Ministerium des Innern. In dem Grundstück Tharandter Str. 295 ist unter dem pserdebestände die Räude ausgebroche«. Wilsdruff, am 25. März (9(8. iss» Der Stadtrat. Verteilung von Graupen und Grietz auf Nährmittelstarten am 26. und 27. März 1918. I. gegen Abtrennung von 10 Zehntel ^-Abschnitten: der gelben Nährmittelkarten 250 Gramm Graupen für 18 Pfg-, der roten Nährmittelkarten 100 Gramm Graupen für 8 Pfg-, der blauen Nährmittelkarten 150 Gramm Graupen für 11 Pfg. 2. gegen Abtrennung von 10 Zehntel B-Abschnitten: der gelben Nährmittelkarten 250 Gramm Grietz für 16 Pfg., der roten Nährmittelkarten 100 Gramm Gr.etz für 7 Pfg., der blauen Nährmittelkarten 150 Gramm Grietz für 10 Pfg. Wilsdruff, am 25. März 1918. ie?z Der Lebensmittelvorsteher. ZeWel die Ole Kriegsanleihe! Ws Nier km Fe« MilltUM KWer GesW. Der erste Hieb. Wunderbar wie diese ersten herrlichen Frühlingstage waren die Nachrichten über die ersten schönen Erfolge, die unsere Waffen im Westen gegen die Engländer errungen haben. Im Geiste sahen und erlebten wir es mit, wie die langgezogenen Reihen unserer tapferen Krieger sich aus den Gräben erhoben, wie sie innerlich jauchzend den heiß- ersehnten Augenblick grüßten, da sie aus der Abwehr zum Angriff übergehen durften, und wie sie gegen die britischen Stellungen anstürmten, um endlich zur Abrechnung mit diesem schlimmsten Hasser alles dessen, was deutsch ist, zu schreiten. Der gute Tommy scheint trotz des übermütigen Geredes seiner Heimkrieger von der deutschen Offensive einigermaßen überrascht worden zu sein: auf Anhieb ist eine reichliche Division, 16 000 Mann, von unseren Stürmern zu Gefangenen gemacht worden, 200 Geschütze wurden dazu erbeutet. Am zweiten Schlachttage erhöhte sich die Zahl der gefangenen Engländer bereits auf 25 000 Mann, die Zahl der genommenen Geschütze verdoppelte sich. Reuter muß zugeben, daß die Berichte von der Front so unzusammenhängend und verworren lauten, daß man sich kein klares Bild von der Kampflage machen könne. Ja, er geht — in einer als Privatmeldung bezeichneten zweiten Depesche — sogar noch einen Schritt weiter und stellt fest, daß die britischen Gegenmaßnahmen sich noch nicht entwickelt hätten; wenn das nicht geschehe, dann scheine die gesamte Lage für den Augenblick erschüttert. Mehr kann man fürs erste wirklich nicht verlangen. Und es kennzeichnet die ganze dreiste Verlogenheit der Londoner Regierungskreise, daß Bonar Law die Stirn hatte, im Unterhause zu ver künden, der deutsche Angriff habe genau an der Stelle eingesetzt, wo er nach allen Informationen, die der Heeresleitung zugegangen waren, erwartet wurde. Um so schlimmer für die Engländer, daß er sofort einen ziemlich katastrophalen Einbruch in ihre Stellungen auf einer Frontbreite von 80 Kilometern zur Folge hatte. Und wenn in einem ihrer von uns aufgefangenen Funksprüche zugestanden wird, daß unsere gewaltige Artilleriewirkung eine Panik auf der britischen Seite hervorgerufen hat, so spricht auch diese Erscheinung nicht gerade für einen guten Nervenzustand im feindlichen Lager. Kurzum, wir können mit den ersten Erfolgen unseres Angriffs überaus zufrieden sein, zumal unsere eigenen Verluste als überraschend gering bezeichnet werden. So sind denn die eisernen Würfel wieder einmal ins Rollen gekommen, und wir sind es abermals, die unseren Gegnern die Gesetze des Handelns vorgeschrieben haben. »Für den Augenblick", sagt Reuter, ist die gesamte Lage an der englischen Front erschüttert. Uns kommt es aber jetzt nicht auf Augenblickswirkungen an. Wir haben im Westen nicht deshalb Monatelang gefeiert sozusagen, um nun nach einem schönen Anlauf sofort wieder jn Un tätigkeit zu verfallen. Unsere Heeresleitung ist darauf vorbereitet, aufs Ganze zu gehen, und sie wird mit der ruhigen Gelassenheit des guten Gewissens, das alleß getan weiß, was den Erfolg zu verbürgen üermag, in ihren Operationen fortfahren, auch wenn man in London aus der ersten Bestürzung über die Ereignisse des 21. März nicht so bald heraus finden sollte. Es sieht fast so aus, als wären die Feldherren der Entente gerade noch mit gewissen Umgruppierungen beschäftigt gewesen, als unser Angriff einsetzte; vielleicht waren sie dazu durch die Anordnungen des gemeinsamen Kriegsrats genötigt worden, den sie sich zugelegt haben, um unsere völlige und endgültige Zerschmetterung nun aber auch ganz sicher in diesem Jahre bewerkstelligen zu können. Sein Befähigungsnachweis wäre damit schon jetzt aus reichend erbracht. Bei uns ist es seit 1914 ohne solchen Kriegsrat ganz leidlich gegangen, und wir dürfen hoffen, daß unser Generalstab es auch diesmal schaffen wird. Er steht freilich vor der gewaltigsten Aufgabe, die jemals einer Heeresleitung gestellt worden ist, und auch Engländer und Franzosen wissen sehr gut, um was die Entscheidung geht, die von den Mittelmächten jetzt auf den blutgetränkten Schlachtfeldern der Republik gesucht wird. Ein heißes Ringen um den Enderfolg des Krieges ist ent brannt, und wir sind entschlossen, nicht nachzulassen, ehe wir unser Ziel erreicht haben. Wir kämpfen gegen zwei Nationen, die auch ihrerseits einen ungeheuren Einsatz gewagt haben; für Jahrzehnte hinaus soll jetzt über das Schicksal der ältesten Kulturvölker Europas entschieden werden. Nun, unser Heil und unsere Zukunft sind den besten Händen anoertraut, und unsere Mannschaft im Westen wird ihre Schuldigkeit tun. Was so gut begonnen hat, wird sie auch zu gutem Ende weiterführen. Und die Heimat? Bleibt ihr nichts zu tun übrig in diesen schicksalsschweren Tagen, als beute wie gestern ihren Alltagsgeschäften nachzugehen? Wahrlich, wir alle sollten uns erfüllen mit dem feierlichen Ernst der Stunde, die für das deutsche Vaterland geschlagen hat. Während draußen unsere Söhne und Brüder um die letzte Entschei dung ringen, die uns den deutschen Frieden bringen soll, ziemt es uns nicht länger, inneren Streit zu schüren und unser Herz an die niedrigen Sorgen des Leibes und des Gelderwerbes zu hängen. Reinigen wir unsere Gedanken von Eigennutz und Selbstsucht, und suchen wir würdig zu werden der riesenhaften Opfer, die der Endkampf um unsere Zukunft jetzt noch einmal dem deutschen Volk auf erlegen wird. Dann wird auch die Auferstehung nicht ausbleiben, deren wir nach diesen erschütternden Erleb- nisten bedürfen werden. Zur Lage an -er Westfront. Von Spobn, Generalmajor ». D. Die Erkundungsgefechte an der Westfront, die sich in den letzten Tagen mehrten, ließen deutlich erkennen, daß sich große Ereignisse vorbereiteten, aber immerhin blieb die Frage offen, ob sie einer kommenden geplanten Offen sive galten, oder ob es sich nur darum handelte, etwaige Angriffsmaßnahmen des Gegners zu ermitteln, um Lie Abwehr vorzubereiten. Nun sind die Schleier gefallen, der Heeresbericht vom 21. d. Mts. war der Auftakt der beginnenden deutschen Verteidigungsoffenfioe, die am 22. März seine Fortsetzung fand und zwar mit einem Er folg, der di« kühnsten Erwartungen noch in den Schatten stellte. Worin liegt nun die Bedeutung dieses hervorragenden Erfolges? In erster Linie dürfen wir nicht vergessen, daß wir unsern Feinden im Bewußtsein der eigenen Stärke wiederholt die Hand zum Frieden geboten haben, die indessen immer wieder in der schroffsten Weise zurück gewiesen wurde; man wollte in diesem Entgegenkommen nicht Kraft, sondern nur Schwäche sehen, und namentlich war es England, das das eigene Volk und seine Ver bündeten immer wieder glauben zu machen suchte, Deutsch land sei am Ende seiner Kraft und das Friedensangebot nichts anderes, als ein elender Versuch, sich aus der Schlinge zu ziehen. Da ist es von gar nicht hoch genug zu schätzendem