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Nr. 1V1. Dienstag, den 23. August I V04. 3. Jahrgang. Sächsische Uolksmtimg Lclchetnr »-glich »ach», m» «u»iii»h»l> a*. G-"> --»d Kr».u>l2> !Ii . » . j Jusrrare werden die üqelpalleiie P?il>z?i>e odt-r deren N„„m m «terteljLhrl. I «». »0Vf. obni «.s»e0ken>l I «Itz» ^ fji» II >k» 40 dtrecdne, dei «iederbvlmiü dedenirnder Nndan autzerbeuttidenPoslalillliltU »eiwng«r>iet»i »inLelnu««»'WP' HlNUVOÄIIuiU"» V U. ? Bnchdruaeret, «rdaklion und «rlitiäNsftru,! TreSde« RedaMonS-Gvreckistuiide: II IL Udr. I " " " PiUnlner Etraki» — gern>vre»erNn» I Nr i:«n. »schein» ttaltch »ach», mn «u»n,»h»l> »»-. G»»u »nd " "" ^ E UnsddSngige; lagevlsn kür lvsdrkeit. ktecln u. Vrelkelt. Inserate werden die 6qeipallene Penkzeile oder deren Nnum m Iki 4 f« drreüniel. bei Wiederboinnü dedeuirnder Naban Bachdrnarrei, Siedaktton ond VirsitiästSftrUe! Dre-dea PiUnIner Strasre t t — ,^ern>vre»,-r Ami I Nr I'tnn. Bilder vsn der Regensburger Katholiken- ver ammlung. Bon Jos. Grunau. lNnchdruck verdotenz II. Die Glocken schlagen in festlichem Schall, Die Wogen der Donau rauschen es all: Im Banner des Löwen, des deuischen Aar. In Treuen willkommen du Rinciswar! Der Väter erhab ner Siegeschoral Unsterblich erbraust er von Tal zu Tal: So lod're der Söhne vegcislene Uran. Die Grobes für Gott und Vaterland schasst! Hz. Lehuert. Nach langer Fahrt mag man wohl erleichtert auf- atmen, wenn endlich der erlösende Ruf des Schaffners mit Stentorstimme Regensbnrg verkündet. Noch ein Stolpern über das Bündel ungebrauchter Alpenstöcke, welche meine Reisegesellschaft als Andenken mit nach Hause nimmt, um die überstandenen Gefahren im Hochgebirge zu beweisen — und dann stehen wir auf festem Grund. Nachdem wir uns bei unserer Hauswirtin angcmeldet haben, geht es hinaus in die alte Stadt mit ihren engen Straßen und den noch engeren Gäßchen, wo Schritt für Schritt eine reiche Ge schichte ihre Spuren hinterlassen hat. Die zahlreichen alten Wachtürme scheinen sich wie starke Hüter emporzurecken, daß das Gute, Alte, am Platze erhalten bleibe. Nicht mit Unrecht hat man Regensburg eine ernste Stadt genannt, in deren Stirn manch Jahrhundert seine Runzeln geschlagen hat, aber dieser Charakterzug hat sich Gott sei Dank nicht der Bürgerschaft mitgeteilt. Nein, das .st ein heiteres, lebenslustiges Völklein, das heute noch dazu, wo es gilt, den Willkommgruß zu entbieten, seine beste Fest- tagSlaune zur Schau trägt. Und um die alten düsteren Ge bäude flattern jetzt farbenprächtig die bunten Wimpel, da hauchen die grünen Kränze und Guirlanden frohes Leben aus. Wie reizend sich an den alten schweren Stadttoren die leichten grünen Bogen ausnehmen. Und nun sind wir aus der Stadt hinausgekommen, eine hübsche Lindenallee führt uns schnell zur Festhalle, deren leuchtendes Weiß und die wehenden Fahnen verheißungsvoll durch das Laub Hindurch winken. In der Tat, die in schmucken, nicht zu hoch strebenden Formen aufgeführte-Halle besticht schon durch ihr gefälliges Entree, und nun, da wir in den weiten Raum hineintreten, der über 5000 Sitzplätze zu ebener Erde bietet, da dürfen wir gern bekennen, daß nicht oft ein so hübsches, wohlaus- geftattetes Lokal der Katholikenversammlung zur Verfü gung gestanden. Die Halle ist transportabel gebaut und wird auch nach Straßburg im nächsten Jahre Wanderin Die Firma Stromeyer in Konstanz hat die Ausführung, sowie die Lieferung der vielen tausend Stühle besorgt. Es war kein kleines Unternehmen, aber es scheint vollauf geglückt. Die Regensburger haben es nun aber auch verstanden, dem Innern einen wahrhaft festlichen, heiteren Charakter zu geben. Um die weite Vorstandstribüne windet sich ein Kranz blühender Blumen. Im Hintergründe erhebt sich aus einem Walde kostbarer Palmen und Lorbeerbäume eine künstlerische Gruppe, deren Mittelpunkt, die unbefleckte Empfängnisstatue, an das Jubiläumsjahr der Dogmenver kündigung mahnt. Das Kunstwerk ist ein Geschenk des Vor sitzenden des Lokalkomitees, Kommerzienrat F. Pustet, während all der reiche Blumen- uno Baumschmuck, an sich ein Kapital repräsentierend, vom Protektor der Generalver sammlung Fürst zu Thurn und Taris gestellt wurde. In der Halle wird es uns gut sein. Dafür wird auch das bestellte Präsidium, dessen Namen schon bekannt sind, sorgen. Schlesien stellt uns in Dr. Porsch den ersten Präsidenten, er, der bereits in Mainz diese Ehrenstelle mei sterhaft verwaltet, wird auch Heuer uns ein guter Führer sein. Der junge Graf Droste zu Lüdinghausen reprä sentiert als zweiter Vizepräsident den westfälischen Adel, während Reichstagsabgeordneter Freiherr von Pfet- ten als zweiter Vizepräsident beweist, daß der bayerische Adel sich durch einige junge Elemente, die den altererbten Namen vergeuden, nicht vom katholischen Volke trennen läßt. Die Rednerliste weist neben alten lieben Namen, wie Dr. Schädlcr, Dr. Gröber, Noercn, Dr. Huppert, Tr. Wcrthmann, Professor Dr. Esser-Bonn auch neue Kräfte auf. von denen wir erwähnen Dr. Thaler, den einstigen Präsidenten des Lokalkomitecs zu Würzburg, Arbeitersekre- tär Königbauer-München, Gymnasialoberlehrer Dr. Barth- Straßburg, Dr. Meyenberg-Luzcrn, Professor Dr. Schnii- rer-Freiburg Schweiz. Die Hauptidec der ganzen Tagung soll in dem Worte Papst Pius X. ausklingen: „.Iimtournra omniu in Eliri- 8tn." „Alles in und durch Christus wiederherstcllen." Prof. Efscr-Bonn wird speziell dieses Thema behandeln, während die anderen Redner dieselben Gedanken auf ihr spezielles Thema übertragen werden. Die „deutsche Gesellschaft für christliche Kunst" bat in dem Kreuzgange des Domes bereits am 14. August ihre „dritte Ausstellung für christliche Kunst" eröffnet. Ist auch die Beschickung keine überreiche, vornehmlich ist München vertreten, so wird doch recht ansehnliches geboten. Das von München gepflegte Bestreben der Aussöhnung des christ lichen Gedankens mit der modernen Kunstrichtung fördert recht interessante Versuche zu tage. Hoffentlich halten unsere Künstler vor allem an dem Grundgedanken fest, daß bei aller Moderne, der grundlegende christliche Gedankenzug weder fehlen, noch sich auf kleine Nebensächlichkeiten be schränken darf. Nein, er muß für das kirchliche Kunstwerk wenigstens, die belebende Seele sein und bleiben. Ter Helle Sonnenschein der vergangenen Tage ist uns auch heute treu geblieben und als heute morgen die frohen Glockenklänge den Beginn der schönen Tage, so reich an Erbauung, aber auch an segenbringender Arbeit, einläute ten, da hat sich mancher von fern und nah auf den Weg ge macht, um den ersten Tag, welcher, wie seit Jahren üblich, der christlichen Arbeiterschaft gewidmet, mitzufeiern. Wir stehen hier in Regensbnrg allerdings nicht in einem In dustriezentrum, wo die Arbeiter dicht gedrängt zu Hundert tausenden bei einander wohnen, um so erfreulicher ist es, daß dennoch eine so stattliche Zahl erschienen ist. Von den vorher zum Teil schon angemcldeten 10,000 Mann ist nie mand zurückgeblieben, aber viele sind noch hinzugekommen. Neben den fahrplanmäßigen Zügen brachten 28 Ertrazüge unabsehbare Massen zur festlichen Donaustadt. Ter Festzng der Arbeiter-, Handwerker- und Gescllenvereine am Nach mittage, an dem 8000 Personen mit 7 Mnsikkorps und 300 Fahnen teilnahmen, mit den frischen Gestalten, die sich ihres Zieles bewußt scheinen, wirkte imponierend und bezeugte, daß christlicher Glaube noch gute Wohnstätte im Herzen vie ler Arbeiter hat, die bereit sind, für ihre Ideen einzutreten und dem christlichen Geiste auch dort Eingang zu verschaffen, wo dessen Segen noch entbehrt wird. Dieser frohe Mut sprach auch aus den fünf mächtigen Versammlungen, die unter den glänzendeil Präsidien der Herreil Domdechant Dr. Schädler, Domkapitular Dr. Pichler, Reichs- tagsabgeordneten K a l k h o f f, Verbandsvorsitzenden W al te r b a ch und Präses Mehler tagten. In jeder dieser Versammlungen sprachen zwei Redner über die Themata: l) Tie Arbeiterfrage im Hinblick auf Religion und Sitt lichkeit: 2) Nutzen der christlichen Arbeiterorganisation auf geistigem wie materiellem Gebiete. Die Redner lösten alle ihre Aufgabe glänzend und wie naturgewaltiger Donner durchbrauste der Beifall die beängstigend gefüllten Säle. Der verehrte Weihbischof der Regensburger Diözese Frei herr von O w beehrte alle Versammlungen der Reibe nach mit seiner Anwesenheit und lichtete trostreiche und an eifernde Worte an die Herzen der Arbeiterschaft. Kanin waren diese Versammlungen beendet, so galt es, sich zum B e g r ü h n n g s a b e n d rüsten. Wie der Wind ist die große Festhalte von Hunderten von fleißigen Händen in Ordnung gebracht und hinein drängt es, Männlein und Weiblein in bunter Reihe, so recht gemütlich, wie es im lie ben Bayerlande Brauch ist. Das ist erfrischend, nach den Begrüßungsabendeii der letzten Generalversammlungen, wo man zwar große Knnstgcnüsse erhielt, aber kaum Zeit fand, dem Freunde zum Wiedersehen die Hand zu drücken. Keine Ueberbürdung, in der „.Kürze liegt die Würze", die seil hier hochgehaltcnen Grundsatz möchten wir auch für die kommenden Versammlungen befürworten. So wurde cs auch mit den offiziellen Reden gehalten, deren erste, die der Präsident des Lokalkomitees, Kommerzienrat F. P u st e t, hielt, in einem warmherzigen Willkommgruße an die Gäste gipfelte. Im Namen der Stadtverwaltung begrüßte uns Herr erster rechtskundiger Bürgermeister Geib, der selbst «Protestant, doch dem Wirken der Katholikenversammliing auf religiösem, sittlichem und materiellem Gebiete volle Ge rechtigkeit widerfahren ließ. Von Köln, wo'die Jubiläums versammlung im letzten Jahre getagt, iiberbrachte Herr Domkapitular Dr. Blanc ein herzliches Grüßen im Aus trage namentlich des Kardinals Tr. Fischer, welcher so aufs neue bewies, wie sehr ihm die Wichtigkeit der General Versammlung am Herzen liegt. Lebhaften Beifall fand Hochw. Palfray «Frankreich), der im Namen der srau zwischen .Katholiken die Versammlung begrüßte, ebenso Freiherr v o n Kette u b u r g , der den Gruß der Hanno berschen Katholiken entbot. Und nun ging der bunte Nede- kranz der Reden aus den verschiedenen Landesteilen los, alte Bekannte, die jedes Jahr zu uns sprechen, und junge Kräfte dann auch, welche uns versichern, daß der Redner stamm für den Begrüßungsabend nicht so bald aussterben wird. Der große aus allen Vereinen zusammengesetzte ge mischte Chor unter Herrn F. .1'. Engelhardts Leitung sang die reizend zum Feste von Hochw. Herrn Stadtpfarrer Leh- »ert gedichtete und von Haller komponierte Festhymne mit Wncht und feinem Ausdruck. Eine gute Leistung war dann auch der Vortrag des anmutigen „Ave Maria" von Gruber. So hat cs einen guten Anfang gegeben, viel Freude, viel Erbauung, viel Arbeitslust. Mögen sie uns auch für die folgenden Tag zur Seite stehen. Die obligatorische Invalide ätsvcrsi^ crnng für d-e selbständigen Handwerker. Eine Versammlung schlesischer katholischer Hand Werker bat sich vor kurzem einmütig für die Einführung der obligatorischen Jnvaliditätsvcrsicherung für die selbständi gen Handwerker erklärt, ohne daß eine wesentlich Diskus sion stattgefundcn hätte. Auch in anderen Versammlungen der Handwerker taucht die Frage wieder aus. Gewiß fällt cs einem redegewandten Referenten nicht schwer, eine Ver sammlung von Handwerkern hierfür recht stramm zu bc geistern. Man darf da nur die Zahlen aufmarscbicren lassen, die jährlich durch - die Invalidenversicherung heute dem Versickerten zu gute kommen, man hält dann hart da neben jene Beiträge, welche die Arbeitgeber hierzu leisten inüsscn, betont, daß die Handwerker auch einen erklecklichen Zuschuß zu leisten haben, daß sie aber nichts erhalten, ob wohl mancher Handwerker schlechter daran sei als mancher Arbeiter und die fulminante Resolution ist fertig! Und doch möchte man allen Ernstes vor einer solchen Hurrabe geisterung warnen, und zwar aus Liebe zum Handwerk selbst. Die „Sächs. Volksztg." ist stets für die Interessen des Handwerks aufs entschiedenste eingetreten, hier aber muß sie auf die Schwierigkeiten Hinweisen, lim vor Utopien zu schützen. Die gesamte Frage der Handwerkerversicherung ist eine sehr weittragende. Ta ist es nicht mit ein paar Sätzen über die Not des Handwerks, die wir recht gut erkennen, abgetan. Bisher hat die obligatorische Versicherung ge gen Krankheit, Alter und Invalidität sich aus weisen Grün den nur auf die wirtschaftlich Abhängigen erstreckt: alle wirtschaftlich Selbständigen hat mail ihr nicht unterstellt. Es ist somit selbstverständlich, daß man nun beim Handwerk nicht allein beginnen kann. Will man für dieses die Zwangsversicherung einführen, so können mit ganz dem selben Rechte alle selbständigen Kaufleute und Landwirte, die freien Berufe, kurzum, alle Erwerbsstände kommen, und wir erhalten daun die allgemeine Volksversicherung oder anders getagt, die staatliche Pensionsversicherung aller! Damit ist aber ein sehr wesentliches Stück des Staats sozialismus überhaupt eingeführt. In die Hände des Staates ist die Zukunft aller selbständigen Unternehmer ge legt: das gibt dem Staate eine riesige Macht. Es lähmt auch die Initiative des einzelnen Meisters sehr. Kurzum: wir würden uns dem Zukunftsstaate Bebels recht bedenklich näher». Die gesamte Frage ist somit nach ihrer prinzipi eile» Tragweite zu würdigen. Daun liest man in den Resolutionen immer nur voll der „Alters- und Invalidenversicherung": das beweist uns schon, daß recht viel Unberufene hier mitsprechen. Warum lassen diese die Krankenversicherung weg? Selbstverständ lich müßte mit dieser sogar begonnen werden, wie es für den Arbeiterstand auch der Fall war: die Jnvaliditätsver- sickieruug ist doch nichts anderes als eine fortlaufende Kran kenversicherung. Und wenn einmal das Handwerk ver sichert werden soll, so ist eine Krankenversicherung min destens ebenso notwendig wie eine Jnvaliditätsversicherung. Krankheit des Meisters bringt die Familie weit öfters in schlimme Verhältnisse als fortwährende Erwerbsunfähig keit. Wer also nur für die Zeiten der letzteren eine Versiche rung einführen will, kennt die Verhältnisse und Bedrüfnisse des Handwerks herzlich schlecht. Man spricht auch immer nur von den Reuten und malt ' diese sich gar gewaltig hoch aus, aber von den Beitragskosten lesen und höreil wir nichts. Es sind jetzt schon die Kreise des Handwerks, die am häufigsten über die hoben Kosten der Unfallversicherung klagen und petitionieren. Werden diese Beschwerden verstummeil, wenn hierzu noch die neuen Kosten dieser Versicherung treten? Gewiß nicht! Sic wei den sich sehr vermehren. Wenn nämlich der Handwerker auch nur eine halbwegs ihm zusagende Rente von 400 bis 000 Mart pro Jahr erhalteil will, werden die Beiträge sehr hoch sich gestalten, man mache nur einmal die Rechnung auf und sagte den Handwerkern, was sie zahleil müssen. Damit find die Schwierigkeiten noch lange nicht alle aufgezählt. Wer ist zum Beispiel Handwerker? Weiter, sollen alle Handwerker, selbst solche, die sich in guten Ver hältnissen befinden, gezwungen werden, der Versicherung bei zu treten? Diese wenige» Andeutungen mögen genügen, um die Gründe auzndeuten, welche zwingeil, die Angelegenheit vor derhand abwartend zu behandeln. Mail hüte sich sehr, den Handwerkern als Ideal, als ihren Zuknnstsstaat, diese Ver sickerung vorzuführen. Wo ein Bedürfnis für diese Ver sicherung tat'ächlich besteht, kann diesem jetzt schon durch freiwillige Versicherung Rechnung getragen werden. Was dem Handwerk not tut, ist etwas ganz anderes. Man gebe dem Handwerk sein volles und rundes Recht und führe die Geselle»- und Meisterprüfung obligatorisch ein: man gebe die Ausbildung der Lehrlinge nur einem geprüften Meister: das Handwerk muß mehr berücksichtigt werde» bei den össentlichen Lieferungen für Staat und Gemeinde: die Ge nossenschaften desselben sind zu unterslützen: Fortbildungs schulen eiuzuführen usw. Auf diesem Gebiete arbeiteil wir, und damit dient man dem Handwerk mehr als mit Zu kunftsbildern, die sich nicht realisieren lassen. ckinrinctian. Dotttscstiarrp Wie tief gesunken die librralc „Humanität" ist, w daß sie eher Barbarei zu nennen ist. das beweißt folgende Auslassung des führenden liberal frcimaurerischen Welt blattcs .. K ölnische Zeit» n g " gegen die aufständi schen und besiegten Hereros in Deutsch Südwestafrika. Das „humane" Blatt schreibt: „Mit dem Mördervolkc der Herero als Volk muß aufgeräumt werden. Es ist ihnen alles Land u n dViehzu n e h ni e n . um damit die ge- scklädigten Allsiedler zu entschädigen. Auch hoffen wir. daß man bei der Wegnahme der Ländereien vor dem Besitz der sogenannten christlichen Hererogemeindc von Water- berg nicht Halt machen wird, denn die Herero sind aus d c in Buche des Cliristentu m s gelöf ch t. Eine Stammcsorganisation darf nicht mehr geduldet werden, sondern die Ucbrigbleibendcn sind in kleine Trupps aufzu- lösen und wenn möglich der Aufsicht eingeborener Häupt linge anderer Raste in Reservaten zu unterstellen. Von dort sollen sie dahin gebracht werden, wo man ihrer Arbeits leistung für gemeinnützige Arbeiten, namentlich Wege-. Eisenbahn- und Wasserbauten bedarf. Sehr vorteilhaft