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Morgen-Ausgabe. K^»«—»»tl». für Leipzig vaö Vorort« »urch «ufrr« TU«, veAvAvprei^e. U»sepe8lt«ur«»malta,u»«o,hau,,«»e«cht: »»«otUch t.15 m., otrrt«lt»hrUch ».7» M. Sei »er ch»lchttft»st«ll«. m>s«r» Mai« uaö Muogod«si«Uea adgrholtr monatUch IM., virrt«I>atzrUch L M. durch uus«r« au»»Srti»«a ZUialru tu» -au» gebracht: «ouotUch I^o m., vi«rt«llührllch 4^4 m. durch »t« Post: taurryald deutsch- lauSo ua0 »er ürutschen Koloulea monatlich 1.SS M., vierteljährlich chä» M., auoschlle-lich postdesteUgelä. pr«i» Ser «lnzelaummer i« Pf. Sa Leipzig, Sen Nachbarorten uns »en Orten mit eigenen Male» n»trS St« sideoöauogad« noch am stdeoS »«, «rschetnea» in» -au« geliefert. hcurdelsFeituns ^rntsbloL desRate» unö des polizeurrntes der Stadt Lerpzrg »«SaMoo u»S VeschäftostrU«: ^ohaunt«gass« Nr.«, o -rrusprech-stafchlust Nr. 1444», 14042 unS 14044. 1S-. Jahrgang stazeiaenprels«! L von auomärt» z» Pf., NrNamen 1.2» m., Klein« stazeigen »leprtitzelle nur r»pf.,b.wl«S«rh»l.»tad.,st«,eigen »ouSehörSen im amtlichen äetlStepettt- zrll« »»Pf. »«schäftoaazeigen mit plohoorlchnfr «m pr«is» erhöht, ltabatt na» Tarif. Seilagear Sesamtoull.7 M.Sa.TausenS auoschl.postgedithr. flnzrigen-stanabm«: Zohanniogaffe«, bet sämtlichen jillalrn S«o Leipzig«« Tageblatt«« unS allen stanonren-TepeSitiooen S«, 7n- unS stuolante«. da« r»ip-ig«rTag«dlatt erscheint Werktag» »mal, Sonn- u. Zeiertagolmal. Serliner N»Soktioa:7n Sen Zelten 17, Zernjpr«ch-/inschlust: Hansa Ur. 447. Nr. 13S vllnnersisg, aen lS. Mär; ISIS, ü— Wilson plam eine neue Note an knglanü. Besprechung der Pretzzenfur im Hanshaltansschutz des Reichstages. Neuer englischer Truppentransport nach Frankreich. — Tord Kitchener über die Kriegslage. England soll Thina gegen Japan Helsen! — Die Gärung in Indien. Der Unterteekrieg. wtb. Amsterdam, 17. März. Aus Vliss in gen wird gemeldet, das; die englischen Behörden zeitweilig den Schiffahrtsdienst von Folkestone einstellen licken. Man hoffe Post und Passagiere täglich über Tilburq befördern zu können. ivrb. London, 17. März. Das Reutersche Büro meldet amtlich: Der Dampfer „Fingal" (15K3 To.) ist am Dienstag an der Küste von Northum- berland torpediert worden und gesunken. Sechs Mann sind umgekommen. Der Dampfer „At lanta" (519 To.) wurde am Sonntag an der Küste von Westirland torpediert, sank jedoch nicht. vvtb. Amsterdam, 17. März. Aus Hoek van Holland wird gemeldet, das; die britischen Dampfer „Avocat" und „Lestris" von der Cork Steamship Co. von einem deutschen Unter seeboot verfolgt wurden, das die Bersolgung in holländischen Territorialgewässern einstellte. Der britische Dampfer „Leeunwarden", auf der Fahrt von London nach Harlingen, wurde vier Meilen südöstlich des Diaasleuchtschiffes von einem deutschen Unterseeboot torpediert. Die 17 Mann starke Besatzung des Dampfers wurde durch ein Lotsenboot nach Hoek van Holland gebracht. vtb. Frankfurt, 17. März. Die „Franks. Ztg." meldet aus Londomdaß auch der Dampfer „Flo ra; an", dessen Torpedierung seinerzeit gemeldet wurde, gesunken ist. Seschaffung von Saustosten zum Wiederaufbau Ostpreußens. <Z Berlin, 17. März. (Eig. Draht bericht.) Die „National-Ztg." berichtet: Die Gründung einer G. m. b. H. zur Beschaffung von Bau stoffen zum Wiederaufbau Ostpreußens wird in den nächsten Tagen Zustandekommen. Die Regierung beteiligt sich an der Gesellschaft mit 1 Million Mark. Ferner werden sich die Provinz Ostpreußen (ostpreußische Landschaft), die Han delsvertretungen von Tilsit und Al lenste in mit einer Einlage von je 100 000 .T an der Gesell schaft beteiligen. Wie amtliche Erhebungen ergeben haben, ist die Zahl der zerstörten Gebäude in Ost preußen auf etwa 15000 zu schätzen, etwa 80 000 Häusereinrichtungen find von den Russen zerstört worden. Der Gesamtwert des Zerstörten beläuft sich auf etwa 24 Millionen Mark. nach Deutschland gesandt betrachtet, wenn die begleitenden Schriftstücke nicht die amtliche und einwandfreie Bestimmung für ein neutrales Land beweisen. Neutrale Schiffe, auf denen die beanstandeten Waren gefunden werden, werden in französische oder englische Häfen abgeleitet, wo die AVaren ausgeschifft werden, außer bei einem gegenteiligen Beschlüsse. Das Schiff wird freigelassen. Die Waren, die als deutsches Eigen tum erkannt wurden, werden beschlagnahmt oder verkauft, aber der Erlös wird dem Eigentümer nach Unterzeichnung des Friedens ausgezahlt. Auf dieses letzte Trostmittel wird natürlich nie mand etwas geben. Aber wie steht es nun? Wird sich für uns plötzlich Entsetzliches ereignen? Wird sich Herr Churchill am Ziele seiner Wünsche sehen? Steht uns die Aushungerung bevor? Diese Fragen sind durchaus überflüssig. Eng land hat ja schon seither so ziemlich alles ge tan, um das zu erreichen, was jetzt von Frank reich als Zweck der „Gegenmaßregeln" bezeich net wird. Die Sachlage hat sich nnr vereinfacht. Wir wissen noch etwas genauer, woran wir sind. Das ist alles. Verschlechtert hat sich aller dings die Sachlage für die Neutralen. Wir haben bereits gemeldet, daß Präsident Wilson au einer neuen Note an England arbeitet. Da Eng land die amerikanischen Vorschläge zur Milde rung der Schäden für die Neutralen abgelehnt hat, sind wir begierig, welche Gedanken nun mehr in Washington zum Vorschein kommen werden. Deutschland war bekanntlich gewillt, auf jene'Vorschläge einzugehen. Wir haben jetzt keinen Grund zu wehleidigen Betracbtnngcn. Die Dinge gehen ihren Gang, und unsere Unter seeboote verrichten, fast jeder Tag bestätigt es, gute Arbeit. Damit werden wir uns vorerst zu frieden geben, und die Parlamentsrede Kitcheners über die „günstige" Kriegslage wird uns so we nig nervös machen wie die von den französischen Ministern erhobene Beschuldigung, daß Grau samkeit und Barbarei zum Wesen der deutschen Kriegführung gehören. Vie ftaazösifth-eaglisihen Gegenmaßregeln. Gestern wurden von Paris aus die Maß nahmen der französischen und englischen Regie rung gegen den deutschen Handel bekannt gemacht. Sie werden als „Gegenmaßregeln" be zeichnet. Deutschland soll, heißt es, zuerst die völkerrechtlichen Bestimmungen über den See verkehr gebrochen und durch die Bedrohung der neutralen Schiffahrt einen „grausamen und bar barischen Weg" eingeschlagen haben. Die fran zösische und die englische Regierung denken jedoch beileibe nicht daran, diesem bösen Beispiel zu folgen. Sie sagen das ausdrücklich; ja, sie be dauern unendlich, überhaupt zu Gegenmaßregeln gezwungen zu sein, und sie werden, was die neutralen Schiffe angeht, alles tun, um keine Menschenleben zu gefährden. Die „Gesetze der Menschlichkeit" sind ihnen heilig. Zunächst fällt es auf, weshalb mit einen». Male Frankreich als Wortführer erscheint. Seither pflegte England als nüchstbeteiligte See macht seine Maßregeln zu treffen, wie es sie für- gut hielt. Offenbar hofft mau, indem man Frankreich den Vorrang läßt, aus die Neutralen einen starken Eindruck zu machen. Sie sollen überzeugt werden, daß England durchaus nicht etwa allein die treibende Kraft ist. Auch Frank reich soll und will seinen Teil an der Verant wortung tragen. Diese Form des Vorgehens hat nun freilich den Nachteil, daß sich die Neu tralen fragen werden, wie gerade Frankreich dazu kommt, bei dieser Gelegenheit die Führer schaft zu übernehmen, da es doch noch viel we niger als England imstande sein wird, irgendwie bei der angekündigten Blockade der deutschen Häfen mitzuwirken. Doch halt — wer spricht von Blockade? Die ser Ausdruck fand sich zwar in der Ankündigung der Gegenmaßregeln in der französischen Presse, in dem Dekret selbst aber ist er vermieden. Wie bekannt, wurde auch unsererseits in den amt lichen Bekanntmachungen der Admiralität, die die englischen Gewässer als Kriegsgebict er klärten und das verschärfte Vorgehen gegen die englische Schiffahrt antündigten, von einer Blockade nicht gesprochen, obwohl die Arbeit der Unterseeboote in der Praxis ungefähr auf die Wirkung einer Blockade hinauslüust. Wir dürfen uns also nicht beschweren, wenn die französische Erklärung diesen Ausdruck umgeht. Tatsache ftr, daß England selbst eine Blockade der deutschen Häfen gar nicht versucht hat. Es wollte seine kostbaren Schisse nicht den Gefahren aussetzen, die eine „effektive Blockade" in deutschen Ge wässern unvermeidlich mit sich gebracht hätte. Es hat etwas anderes getan. England hat, und das ist der Ausgangspunkt all des Streites über Seerecht und Seeunrecht, am 3. No vember 1914 das freie Meer der Nordsee, auch ohne daß es den Schauplatz einer zeitweiligen Kriegsoperation bildete, ganz allgemein für Kriegsgebiet erklärt. Seitdem übt England, un bekümmert um den Widerspruch der Neutralen, diese völkerrechtswidrige Willkürherrschaft in der Nordsee aus. Die Minensperre in der Nordsee, die ohne Befragen und gegen den Willen der Neutralen erfolgte, beweist das. Viel später, am 1. Februar 1915, hak Deutschland die ge samten englischen Gewässer vom 18. Februar an als Kriegsgebiet und damit als dem Kriegs- recht mit allen kriegerischen Maßnahmen unter worfen erklärt. Diese deutsche Maßregel wäre an sich, soweit sie über die Häsen und das Küstenmeer hinausgreift, völkerrechtswidrig. Der englischen Nordseesperre vom 3. November gegen- über aber war die deutsche Maßnahme einfach Vergeltungsmaßrcgel (Repressalie) und als solche selbst nach strengstem Völkerrecht ohne jeden Zweifel gerechtfertigt. Wenn wir hier nur wie derholen, was wir schon des öfteren ausführten, so wird man uns das nicht verübeln. Dieser Sachverhalt kann eben nicht eindringlich genug klargestellt werden, da er tatsächlich die Recht fertigung des deutschen Vorgehens enthält und vor jeder Verdunkelung, wozu ja auch leider ein Teil der neutralen Presse neigt, behütet werden muß. - Was will denn nun Frankreich im Verein mit England tun? Einfach: die ganze Waren einfuhr und -ausfuhr Deutschlands soll unter bunden werden. Waren werden, heißt es, als 29". Is. Genf, 17. März. Rückhaltlos erkennen fran zösische und englische Marine-Autoritäten an, daß „(I 29" als das weitaus vollkommenste aller bisher bekannten Unterseeboote einzuschätzcn ist. Diesen Rekord dürfen, wird hinzu- gesügt, Frankreich und England der deutschen Kriegs marine nicht allzulange überlassen. Vielleicht über biete an Schnelligkeit und Aktionsradius „II 29" die übrigen deutschen Unterseeboote, aber dies sei ein schwacher Tro st, denn für entsprechende Verviel fältigung jenes Modells haben die deutschen Werften fraglos rechtzeitig oorgesorgt. Ein neuer Truppentransport nach Frankreich. tr. Haag, 17. März. Nach Nachrichten des „Daily Telegraph" ist in der Vorwoche in aller Stille ein neuer Transport englischer Truppen, allerdings kein großer, in Frankreich gelandet worden. Der Transport erfolgte zuerst nach Irland, und zwar fuhren die Dampfer nachts mit abgeblendeten Lichtern über die Irische See. Anscheinend befinden sich bei diesem Transport kanadische Truppen. Der französische Ausschiffungshafen wird streng ge heim gehalten. Eine neue Note Wilsons an England. ' : ington, 17. März. (Rcutermeldung.) Das Kabinett hat ausführlich die britischen Maß regeln zur See besprochen. Man erwartet, daß Wilson nach der Konferenz mit dem Staats departement eine Note an England richten wird. Der niederländische Gesandte sondierte das Staatsdepartement wiederum unformell über die Möglichkeit einer gemeinsamen Aktion mit den Vereinigten Staaten, um eine günstigere Ge staltung und beschränkende Bestimmungen der bri tischen Maßregeln zu erreichen. ivkb. New Pork, 17. März. Die meisten Blätter sind der Ansicht, daß die Vereinigten Staaten gegen die britischen Repressalien Einspruch erheben müssen, da England die Blockade ankündigte, ohne sie dadurch effektiv zu machen, daß es Kriegs schiffe längs der blockierten Küste aufstellte. — „New Park Sun" führt einen Beschluß des amerikanischen höchsten Gerichtshofes vom Jahre 1898 an, durch den die vom Admiral Sampson ausgeführte Beschlag nahme des britischen Dampfers „Adula" aufgehoben wurde, weil die Blockade nicht förmlich an gekündigt war. Em englischer Protest an Amerika. V2. Amsterdam, 17. März. „Daily Chronicle" meldet aus Washington: Die englische Regierung hat gegen den Gebrauch der Paketpost zur Ucbersührung von Lebens mitteln nach Deutschland protestiert. Das amerikanische Gesetz erlaubt Pakete von je elf Pfund. Lohnerhöhungen in Englanü. vtb. London, 17. März. Die „Morning Post" be richtet, daß folgende Lohnerhöhungen be willigt worden sind: Für die Schiffsbauarbeiter am Clyde 3 Farthings für die Stunde, für die Fuhrleute in Lancashire 2 Schilling für die Woche, für die Arbeiter in der Weißblechindustrie in Südwales 1 bis 3 Schilling für die Woche, für die Polizei in Swansea 10 Prozent des bisheri gen Lohnes, für die Gemeindearbeiter in Glas gow 1 bis 3 Schilling für die Woche, und ebenso für die Gemeindearbeiter in Croydon und für die Mechaniker in Leeds 3 Schilling für die Woche. Lor- kitchener über -le Kriegslage. vtb. London, 17. März. Oberhaus. Lord Kitchener gab eine Erklärung über den Krieg ab, in der er sagte: Die jüngsten Berichte über die Kämpfe in Frankreich haben uns Gelegenheit ge geben zu würdigen, wie erfolgreich unsere Truppen die Offensive ausgenommen haben. Die Deutschen wurden trotz der sorgfältig vorberei- teten und stark befestigten Stellungen eine beträcht liche Strecke zurllckgctrieben. Die Dörfer Neuve Ehapelle und Lepinette wurden von unserer Armee besetzt und behauptet. An diesen Gefechten nahmen indische Truppen einen hervorragenden Anteil. Lord Kitchener fuhr fort: Seitdem ich zuletzt in diesem Hause sprach, wurden beträchtliche Verstärkungen nach Frankreich geschickt, darun ter eine kanadische Division, die North-Midland- Division. die zweite Londoner Division sowie ver schiedene andere Einheiten Dies sind die ersten voll zähligen Einheiten der Territorialtruppen, die nach Frankreich gegangen sind. Die Gesundheit der Trup pen ist ausgezeichnet. Die Franzosen haben, aus genommen bei Soissons, an verschiedenen Punkten der Kampflinie Fortschritte gemacht, besonders in der Champagne. Auf dem östlichen Kriegs schauplatz« sind die heftigen deutschen Angriffe auf Warschau mißglückt. Die deutschen Verstärkungen, die die russischen Stellungen in Ostpreußen an griffen, wurden zum Stehen gebracht oder sind im Begriffe, zurückgetrieben zu werden. Nach einer kurzen Besprechung der Kriegslage im nahen Osten kam Lord Kitchener auf die unbe- friedigenden Zustände in den englischen Fabriken, die Kriegsbedarf erzeugen, zu sprechen und sagte, während die Arbeiter im allgemeinen loyal arbeiten, habe es bedauerlicherweise auch Fälle gegeben, wo Fernbleiben von der Arbeit, unregel mäßige Arbeitsstunden und Nachlässigkeit die Pro duktion der Fabriken merklich verminderten. Das ist in einigen Fällen den Verlockungen des Alkohols und in anderen Fällen den beschränken den Maßnahmen der Gewerkschaften zuzu schreiben. Ich kann nicht nachdrücklich genug darauf Hinweisen, daß der Erfolg der Operationen in den verschiedenen Teilen der Welt ernstlich beein trächtigt und verzögert wird, wenn nicht die ganze Nation mit uns und für uns arbeitet, nicht nur dadurch, daß sie die nötigen Menschen für den Heeresdienst liefert, sonder» auch dadurch, daß sie uns mit den nötigen Waffen, Munition und Aus- rüstungsgcgenständen versorgt. ntttz. London, 17. März. (Reuter.) Kriegs minister Lord Kitchener hat Lord Southwark er mächtigt, mitzuteilen, daß sich seit Beginn des Krie ges die Produktion von Munition um das Dreihundertfache vergrößerte. Trotz dem hoffe er, daß eine weitere Produktionssteigerung ermöglicht werde. Lieber Sen Untergang -er ,Vres-en* wird der „Frkf. Ztg." noch folgendes aus Amsterdam gemeldet: Der „Tijd" wird aus London berichtet: Der Be richt von der Zerstörung der „Dresde n" hat über all Genugtuung erweckt, wenn man auch die lleber- zeugung hatte, daß sie eines Tages der Verfolgung der englischen Geschwader zum Opfer fallen werde. Aus weiteren Berichten geht hervor, daß die „Dres den" immer die amerikanische Küste aufsuchte, wo sie bereits im Februar signalisiert wurde. Bereits auf seiner letzten Fahrt um das Kap Horn, in der der Kreuzer mit zwei fingierten Schornsteinen nach der südamerikanischen Westküste dampfte, war er durch einen patrouillierenden Hilfskreuzer entdeckt worden. Von nun an begann eine regelrechte Jagd auf das deutsche Schiff, das endlich bei I u an Fernandez überrascht werden konnte, da man mit der Küste einen ausgezeichneten Infor mationsdienst durch drahtlose Telegraphie unterhielt. fNach diesem Bericht müßten also drahtlos« Statio nen an der neutralen Küste den Engländern Dienste geleistet haben.) Schon nach den ersten Schüssen aus den schweren Geschützen der „Glasgow" wurde der Kreuzer, der zu fliehen versuchte, am i Steuer getroffen, wodurch das Schiff machtlos wurde. Durch ein geschicktes Manöver schloß das englische Geschwader die getroffene „Dresden" auf drei Seiten ein. Vergebens ließ der Kapitän einige Minuten seine Geschütze arbeiten. Nach einer heldenmütigen tragischen Verteidigung hatte der Brand den Schiffsraum ergriffen und war nicht mehr auszuhalten. Wenn der Kommandant nicht das Leben seiner Besatzung leichtsinnig dem Wasser oder dem Feuer ausliefern wollte, dann mußte er so schnell wie möalich signalisieren, bevor die Flammen die Pulvermagazine erreicht hatten. Er tat dies, nachdem er alle Maßregeln getroffen hatte, damit das Schiff auch für di« Engländer hoffnungslos verloren sei. Der tapferen deutschen Besatzung wurden von den Engländern alle soldatischen Ehren erwiesen. nnk. Mailand, 17. März. Der Londoner Vertre ter des „Corriere de la Sera" meldet: Die „Dres- den" fügte der englischen Handelsschiffahrt für Millionen Pfund Schaden zu und trieb zeitweise die Versicherungsprämien stark in die Höhe Nach südamerikanischrn Meldungen hielt sich di«