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fette. Jahr« »H Vermögen, !k «il GlüL «»»tfährtin, si««»S, i» mlözrn er- srrim «nie» d. Blatte, nnpt in die erschtoirgeu» Nr. 16. Elster Jahrg Dienst aa, 16. Januar 1886. ctlmg GaSnnrich« rähere» Ste» Schmiedegr» re Hundert , und sich s'hr gut, rdm. der Exped. h«ar«». ,r 18S,». chen u. Folgen. Rach de» - Henry von Devrlent. gen l/,1v Uhr. 1, Op in b A. t,r. rstr tzckage.) ar lS«v. Sesang«-Poffe in » Bildern tzokl. Mufik i L n>, Uhr. !««. : VesLloffra. enn B Pohl üker daselbst. !lrr m Denen, l. Herrn Diae- in VoiterNett nchrnbach isB. - mit M e. L O. Sticht,r geb. Drech-ler Ldr F Lage arcke'1 lochter Herr prns. vretden. :n u. Freun-- rlfachen Be» «rlrurhme bei !iner cheurrn Ersten Dank. 1866. ^Mke linder, Mer. lügen. ird sür die ein dem ge hr geeigneter tzlag M. . Serem lmnkult! auar Lbrnd» r CursuS im ereiUurg zu« M Abend« )nrn Lehrer en Deutschi». Mt» rer Platz, Iden. ihre Adresse r. di« Lchä« eim Marner. l«t p«8l>« ung sür Hr». Erscheint: «altch MH 7 Uhr. Inserate »erden angenommen? Si» AbendS 6, Lonn- «ag» bi, Mittag» 12 Ubr: gUartenstraßr 1>. ünzetg. io dies Blatt«, ba, jetzt t» ,»«>«»«» Hxemplaren erscheint, Audeo rin» «rsolgreich« Verbreitung Monnemeur: VlerteljLhrlich 2V Ngr bei unentgeldlichrr Ltt-' serung in'r HanL. Durch di« König! Pos vierteljährlich 22 Ng« Einzelne Nuuimer» 1 Nzr Tageblatt sür Unterhaltung and Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Inseratenpreise. Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Rgr. Unter „Einz^ sankt" die Zell, L Ngr Druck «Md Utgrnthmo der Herausgeber: Äepskh Neilhardt. — Verantwortlicher Redactenr: AllliUS Neilhlkrdt« schreibrr, wel« iieung mun-> dreifache rer Besorgnis rgs immer da. ÜM. Drestdsn. den 16. Januar. — Gewerbevereinssitzung. (Fortsetzung und Schluß. Auf die Frage: Wie rasch wird Jemand invalid? wird geant wortet, daß die Knappschaftskassen der Bergleute und die Pen sionskassen der Eisenbahnbeamten, Lehrer, Geistlichen re. zeig ten, daß von 100,000 Menschen, die das 6». Jahr eneicht haben, noch >6,310 gesund sind, 032 aber sterben und 37H> in demselben Jahre invalid werden. Von l oo Arbeitern wer den durchschnittlich 25 im Jahre krank und die durchschnittliche Darier der Krankheit beträgt 41 Tage, so daß also jeder Ar beiter 10 Tage Krankheit zu fürchten hat. Dies ist in dm verschiedenen Älterir auch verschieden. Im 30. Jahre ist die Durchschnittszahl der Kranthertslage 8, im 44. Jahre 10, im 57. Jahre 15 und im 70. Jahre 38 Tage. Die Lebensver sicherungen sind nun bestimmt, den Folgen des Todes zunächst für die Hinterlassenen entgegen zu arbeiten; sie haben sämmt- lich wissenschaftliche Gmndlage und beruhen auf Wahrschein lichkeit»- und Zinseszinsrechnung. Die ersten entstanden im Anfänge des vorigen Jahrhunderts in England, nach Deutsch land verpflanzten sie sich erst 1806. Ihr Fortschreiten ivar erst ein sehr langsames; so versicherte die Gothaer, 1825 ge gründet« ÄersicherungSbank in den ersten zwei Jahren nur 1,300,000 Thlr., während sie 1861 nur allein einm Zu wachs von 50,000,000 Thlrn. hatte. Jetzt sind 30 Gesell schaften in Deutschland thätig, die zum Theil noch besondere Branchen ausgenommen haben, z. V. Versicherung auf ein be stimmtes Lebensalter, Versicherung auf 2 Leben, Versich-rung einer andern Person. In England hat man das Tontinen- wcsen cultivirt. Von einem bestimmten Lebensjahre an tritt bei Tontinen der Versicherte in einen gewissen Zinsengcnuß, der sich steigert, je mehr von den an den Zinsen Bet heiligten sterben, so daß der Zuletztlebende die Zinsen sämmtlicher, in einem Jahre «ungezählten Kapitale genießt. Wenn man sich in eine Gesellschaft einkaufen will, so frage man nicht nach der Niedrigkeit der Prämien, sondern nach dem vorhandenen Grund- kapitale, dem Reservefond, dem Procentantheile des Verwal- lungsauswandes und nach dem Vertrauen, welches die Agenten genießen. Manche glauben, daß eine Gesellschaft, wenn sie von der Regierung conccssionirt ist, zugleich von derselben empfoh len sei. Die Eonccssionirung erfolgt aber nach Einsicht der GesellschaftSstatutcn ohne Garantieen sür Die, die sich nun be iheiligen. Deswegen also, weil eine Regierung gestattet, daß «ine Gesellschaft in ihrem Lande thätig sei, ist dieser Gesell schaft immer noch nicht zu trauen. Sie kann Bankerott machen und die Regierung vergütet Nichts. Auch die Gesellschaften haben vorsichtig zu sein bei Aufnahme von Personen, damit ihnen nicht Nachtheile entstehen. Sie fragen vorzüglich nach Gesundheit, Alter und Berus. Einige sind dabei zu schwer fällig, da ungemein viele von ihnen zurückgeiviesen werden und andere die Versicherung suSpendiren, wenn der Versicherte zur See geht, nach Gegenden reist, in denen es ansteckende Krank heiten giebl, in den Krieg zieht ec. rc. Wie wichtig die Lebens versicherung ist, erkennt man vorzüglich in England. Unter den bessern und Mittlern Ständen wird selten eine Ehe ge schlossen, ohne daß gesagt wird, es liege im Todesfall ein Ka pital bei der Versicherungsbank. Jeder glaubt, er werde nicht sogleich sterben und fürchtet sich, weil die Versicherung erlischt, wenn die Einzahlungen nicht regelmäßig erfolgen. Es sind aber die versicherten Kapitale bei Todesfall des Ernährers die einzige Rettung der Familie, die nun das Geschäft forlführen, oder etwas Neues anfangen kann, in jedem Falle aber aus der drückendsten Noth gerissen wird. Die Sorge, wie wird es einst den Deinen nach deinen: Tode ergehen, wird gemindert und dadurch auch das Leben des Versicherten selbst angenehm gnnacht. Nachdem Redner noch einige frappante Fälle von der Räthlichkeit der Versicherung erzählt hat, entspinnt sich noch eure lange Debatte, indem man sich besonders gegen die Trü- gerci einiger englischen und gegen die Schwerfälligkeit einiger ^deutschen Gesellschaften ausspricht. Einige Agenten nehmen ^ Gelegenheit, ihre Gesellschaften zu empfehlen. — r. Eoncert. Freitag, den 12. Januar spielte die iPianistin Fräulein Anna Mehlig aus Stuttgart in einem von lihr gegebnen Eoncert im Saal des Hotel de Saxe in dein ^Hgroßcn Trio in U-äur von Beethoven, das von F. Lißt für UPianofvrte nrrangirte Präludium und Fuge in für die Drgel von I. S. Aach, die Coneertetüde in b>-ckue von I. ;7)LMoscheles, das Scherzo in ll mall von F. Chopin, das Schlum- Krnerlied von N. Schumann, „Wenn ich ein Vöglein war"' von !A. Henselt, und ba Ompenol!.-, nach Paganim, für Pianosorte «rrangirt von F. Lißt auf einem Flügel von Vlüthncr in Leipzig. Die Künstlerin bewährte sich vollständig als Beherr scherin ihres Instrumentes: mit scheinbarer Leichtigkeit wußte sie die größten Schwierigkeiten zu überwinden und zeigte dabei eine solche Kraft und Bravour, wie sie wohl nicht häufig bei Damen angetrvffcn werden. Leider trug aber die so sehr be fähigte und technisch ganz ausgcbildcte Künstlerin die gewähl ten Piecen nur mit fast mathematischer Genauigkeit vor. Tiefe der Empfindung, Ausöruck und ein seelenvolles Spiel waren heute zu vermissen und zeigte sich auch in der Begleitung des Gesanges des Herrn Hofopernsängers Scharie, welcher „0 mmlv <!i vitale" von Rheinthaler — im alten Styl - „Da gehl ein Bach" von E. Banck und das Wanderlied von A. Horn recht angenehm vortrug. Die Hofschauspielerin Fräulein Ulrich declamkte in ergreifender Weise „Das verlorene (hebet" und mit hinreißender neckischer Lieblichkeit den Scherz „Fwaiuig, Dreißig, Vierzig", wie man cs eben nur von einer so begabten dramatischen Künstlern' hören kann. In dem Trio von Beethoven spielte Herr Kammervirtuos Kummer das Cello, und begründete auch heute wieder durch seinen zu Herzen gehenden Ton, sein meisterhaftes Spiel und sein gediegenes Erfassen der Jntentio neu des Eomponisten seinen alten bewährten Ruf. Herr Mu stkoirector O. Kummer spielte neben ihm von gleichem Bestreben erfüllt die Violine. — Ein besonderer Genuß wurde einem Theil der zahlreichen Zuhörer dadurch geboten, daß ein elegan tcr junger Mann sich zwischen sie und die prvducirendcn Kunst ler wählend der Ausführung mehrerer Nummern rücksichtslos hinstellte. — Unter dem Vorsitze Sr. Exeellcnz des Ctaatsnüni- sterS Freiherrn v. Bcust ist gestern in der: dazu bestimmten Lo kalitäten des Landhauses die Commission zu Aleralhung der Frage über die Vereinfachung des Geschäftsbetriebes in der Staatsverwaltung und die hierdurch bedingten etwaigen gesetz gcberischen und sonstigen organischem Maßnahinen zusammen- getretcn. Die Eominission besteht aus deir fünf Mitgliedern der Ersten Kammer der Ständeversammlung v. Erdmannsdorfs, Koch (Leipzig), Müller, Pfotmhaucr, v. Zehmen, und oen zehn Abgeordnetem zur Zweiten Kammer : Fahnaucr, Günther, iw. Hertel, Koch (Buchholz, Or Loth, Martini, Qehnüchen, v. No stiz-Wallwitz, Sachße und Seiler'. Aus dem Ministerium des Innern nehmen an den Berathungen nächst dem Herrn Staats- minister v. Bcust der Ministerialdirector wirkt. Geheime Rath Kohlschütter und der Regierungsrath Meusel Theil. — Bei dem am Sonnabend in Meinhold's Sälen abge haltenen Familien-Abend der Dresdner Liedertafel wurde bei Tafel auch des bösen Geistes gedacht, der seit einiger Zeit in Dresden i'ein Unwesen treibt und selbst in die zur Unterhal tung und Erheiterung bestimmten Räume sich unberufen ein- dränge. Es sei dieß, meinte der Redner, das schlechte Gaslicht, wie es uns nun schon auf Straße und ün Hause seit gerau wer Zeit Schritt vor Schritt verfolge, so daß es an der Zeit sei, düsein bölen Geiste ein I'vroai zu bringen. Dieses psies: wurde von sümmtlichen Anwesenden kräftig unterstützt und wir wollen nur noch hierzu bemerken, daß uns neuerdings wieder vielfache Klagen über schweflige Bestandtheilc im Gase zugc xangcn sind, während die Prooinzstädle Meißen, Bau tzen w ein viel reineres Gaslicht haben. — Salon Agoston! Am Sonntag eröfsnete Herr Pro fessor Agoston aus Ungarn unter einem solchen Andrangc von Publikum seine Vorstellungen in der höheren Magie, daß jedes einzelne Steh- und Sitzplätzchen ini Gcwandhaussaale der ersten Etage vergeben war. Wir sprechen nicht von den Einleitungen zu Agoston's Vorstellungen, zu den kunstreichen E'xperimeittcn im Gebiete der Physik, Magie und Illusion, darin steht der Künstler keinem seiner Nrvalen nach, wir gedenken aber hier der Güster und Gespenster, die der furchtlose Herr und Meister im diu citirt, im Nn verschwinden läßt. Er geht aus dem Kampfe mit dieser unbekannten Welt siegreich hervor, obgleich seine Gegner fleischlose Massen sind, die kein Stich, kein Schuß treffen kann. Sic versuchen ihn zu strafen für den Frevel, den er auf dem Friedhofe begeht, aber eine gütige Fee tritt helfend zwischen Alle und selbst der Fürst der Unterwelt, der sich mit den gebleichten Sceletten einen sidelen Walzer erlaubt, weicht vor ihm zurück. Es versteht sich von selbst, daß jeder Abend auch neue Abwechslung bereitet. Herr Agoston wurde an: Schluß gerufen und allseitig applaudirt — Heute vor hundert Jahren, am 16. Januar 1766, wurde der hochverdiente und für Dresden denkwürdige Ammon geboren. Das Grab des gefeierten Schriftgelehrten auf dem Eliaükirchhof birgt außer seinen Ueberrcsten diejenigen seiner Kinder, des verstorbenen Geh. Medicinalrathes und der Fräu lein Friederike von Ammon. Eine schöne Trauerweide beschattet diese ehrwürdige Stätte, welche öfters noch von manchen: unserer lebenden älteren Geistlichen besucht wird. Am Leben befinden sich noch von seinen Kindern: Hr. Oberappcllaticnsgerichtc-Viecpräsident von Ammon, Frau Domherr Iw. Krehl und Frau P. Wcngler. — Auf der Freibergcr Straße wollte gestern Nachmittag ein Pferdehändler ein Pferd einfahren, zu welchem Zwecke ein Holsteiner Wagen benutzt wurde. In die Gabel gebracht, feuerte so zu sagen das Roß hintenaus, zertrümmerte den Bock, blieb aber, gleichsam zur Strafe für solche Extravacanzen, fest mit den Hinterbeinen hängen. Alles Rütteln und Rammeln half Nichts, das Pferd hatte sich gefangen'wie ein Fuchs im Eisen und stand zum Gelächter vieler Menschen lange Zeit auf den zwei Bvcderbeinen, bis cs gelang, das hochgestellte Hinterviertel ans dieser Situation zu befreien. — — Dem Bernehmen nach ist der Abgesandte des Königs Leopold II. der Belgier, der dessen Thronbesteigung Sr. Maj. unserem König anzuzeigen bestimmt ist, Baron Vrüre, bereits hier eingctrossen, und wird sehr bald nach ser Rückkehr des Königs aus München, die gestern Abend erwartet wurde, zur Audienz gelassen werden. — Einer Bekanntmachung des Dtadtraths zu Chemnitz zufolge hat demselben der jetzt in Dresden aufhältliche Kauf mann Herr Ad. Hecker aus Anlaß seines Austritts aus dem dasigen Geschäfte und dem Bürgerverbande seiner Vaterstadt als Abschieds- und Liebesgabe 4000 Gulden in Ludwigshafen-- Bexbacher Eisenbahnprioriläten mit der Bestimmung zugestellt, daß 1000 Gulden dein Waisenhausfond, 1000 Gulden dem Männerhospitale, 1000 Gulden der Sonntagsschule und 1000 Gulden der Webschule überwiesen werden sollen. Hierin sei nachträglich erwähnt, daß der ebenfalls in Dresden aufhältliche Kaufmann Herr Robert Ebert aus Anlaß des neulich gefeierten 25jährigen Jubiläums seines dasigen Geschäfts vor Kurzem in die Hände des Stadtrath 15>> Thaler niedergelegt hat, wovon der Bestimmung gemäß am verflossenen Svlvestertag eine Armen speisung bestritten worden ist. — Am Sonntag Nachmittag 2 Uhr bewegte sich ein großer Leichenconduct nach acht russischem Ritus vom Näcknitz- platz I nach dem Trinitatiskirchhof. Tie Eröffnung des Con- ducts bildeten 4 Marschälle und Diener mit Palmen und der Wagen mit dem russischen Geistlichen. Diesem folgte der sechs spännige Leicheinvagen, von Trägern 16 brennender Wachsfackcln umgeben. Den: Leichenwagen folgten die Leidtragenden zu Fuße, und diesen wieder die l««rge Reihe leerer Galawagen. — Heute, den 16. Januar, sind es gerade hundert Jahre, daß der berühmte Porträtmaler Anton Graf, geboren zu Winter thur in der Schweiz 1730, mittelst Resolution des Prinzen Administrators.?aver vom 16. Januar 1766 mit dem Prädi-" cate eines churfürstlichen Hofmalers und einein Jahresgehalt von 400 Thalern als Lehrer an der Kunstakademie angestellt worden ist. Graf, der bis dahin in Augsburg gelebt hatte, bekam zur Reise nach Dresden 100 Thaler, traf im Laufe des Sommers 1766 in Dresden ein, und erhielt den Gehakt nach dreiundzwanzigjährigem höchst verdienstlichen Wirken als Lehrer und Porträtmaler im Jahre 1789 auf ,00 Thaler mit dem Titel eines Professors erhöht und starb zu Dresden, mit dem Rufe eines ElassikerS in der Malerei, untren unter den KriegS- wirren des Jahres 18 >3. — In gestriger Ziehung 2, Klasse K. C. LandeS-Lotterie fiel in die Eollectionen der Herren Barthold und Knobloch der Hauptgewinn von l 2,000 Thaler auf Nr. 40161. Vn a> «e«iu«'n8! — Seit einigen Tagen hält sich in unserer Stadt der Dberpolizeimcister von Stockholm auf. Derselbe kommt von Berlin, wo er von den dortigen polizeilichen Einrichtungen Einsicht genommen hat und beabsichtigt hier ein Gleiches zu thun. Vor seiner Rückreise nach Stockholm wird er zu dem selben Zwecke noch einige andere größere Städte, wie Paris und London, besuchen. — Der Brunnenbauer Hcnsel aus Schullwitz bei Schene feld, verunglückte vergangenen Freitag dadurch, daß ihm beim Sprengen in einem neuen Brunnen der Schuß zur Unzeit los ging, was zur Folge hatte, daß Hensel furchlbar verstümmelt wurde. Der linke Unterarm war so zerschmettert, daß von der Hand blos der Daumen noch an der Flechse hing. Co auch das Gesicht; das linke Auge ist ganz heraus und das rechte stark beschädigt. Nur mit der größten Mühe könnte der Acrmstc aus dem Brunne:: geholt werden. Hensel wurde in die Diaconissen-Anstalt gebracht, wo ihm der Arm abge löst wurde. War die Familie erst schon arm, so ist dieselbe dadurch noch in größeres Elend gebracht werde:', indem der einzige Ernährer ganz fehlt. Die Frau ist untröstlich und hofft auf Gott und thcilnchincnde Menschenfreunde, welche Herz und Mitgefühl bei dieser Gelegenheit gewiß keinen Un würdigen zuwenden. — Aus der vom Bürgermeister in Werdau ausgestell ten Quittung über sämmlliche zum Besten der durch die Eho- leraepidemie daselbst in Noth Gekommenen veranstalteten Geld- sannnlungcn crgicbt sich nach einer angcstelllen Summirung derselben Folgendes: Ueber 200 (meist sächsische- Städte und Dörfer haben das ansehnliche Capital von 20,2 !0 Thlr. 29 Ngr. 9 Pf. aufgebracht! Tic königliche Familie spendcle 580 Thlr.; Dresden 4720 Thlr. II Ngr. 5 Pf.; Leipzig 2603 Thlr. 1 Ngr. 5 Pf.; Chemnitz 990 Thlr. 14 Ngr. 6 Pf ; Fwicknu 1375 Thlr. 20 Ngr.; Bautzen 621 Thlr. 2!» Ngr.; Plauen 430 Thlr. 20 Ngr.; Meerane 532 Thr. 6 Ngr.; Glauchau 49 > Thlr. 26 Ngr. 6 Pf.; Reicheilbach 230 Thlr. 23 Ngr. 2 Pf. r.'. Es waren in der lebten Reit in der Neustadt und