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Dresdner Nachrichten : 04.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-04
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1888
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«ach «edaettmKschlutz. «IN in »tnem rvtlle txr »«Naae.» Dr»«»»n.».«i»»ch. «,«an» »r«, ,i»,k,an«rnk» «elenravdllckni «!ki»ungcn Ist »a« Waller »er Moltau nn» aide loivle deren Nedrnftülle in Kol ne de« am geltrt- ,en Lage in,b in der verNoiienen «acht in Mbuien iiatineiiadteii hrt- «igeii «encii» aiiietznlick, neftienen und daher aml, hier ein ralchere« Lieinen de» Sidftrome« zu envorleu. wallerftanv der Moldau in Vudwei» gestern 8 Uhr Vormittag» stll Lm.. linier Null, heute :t Uhr Rachmittag«! lim. üder Rull. im Lteigen. Berlin. 8 «ngnft. Die ltilrn- I>ahnilrrcktii«jlreiste„l>er,.Krie»rbrrg, «strelstendera-Loweiivern und vaiidau- stangeiiül« lind wegen twchwoiler»' geiverri. ler Bnhnhol in Vauban ist nberlihwcmml. 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exempl. «euesle VS» sen-reica» ainlne. 8 eanIlnri «. M., st. i <««hl»h.> «redi« 2LV,«>. Siaai«»^ «S.Ä>. l!o«». 82,2L. «Nalizier l?«. Ggmurr Hz,h«. z»r«z. »ng. (»oldr/! 83,7». Lisronio stlü.stl». tiaurah. >rr«»n.i0. -. Ien»cnz: Schwach. ««ei«»u, st. «ug. ttilcireidem.I «eizeu höher, ioro li,«-l7st. »,. «em.-Oci. >7I,.'»i. »r. 0c>..N,vdr. illoggen höher, lor» IN »1« Istst. her Sepldr.-Oridr. Istst,L». tzr. Orl.-No«. Istr.'x». Poiumrrschee chaier l»c» Ilst lÄ>. Mdol s,m loe» »er «nguli tft.L», Sem.-Veitr. Ist,»«, kpliliu« lest, locv ahne Aach d»r st2.lv, 7«, stL.«u. «ug..Se»7br. 7«er st>,7». VriroiriinNor» 12,2b. Dresden, 1888. Duckst Mü. HMtzkrg.iü Oo^rUnllot ltztü. ^ vLLLr riip «No vlezraat« HH «It. 8os8trg88r>. 6o-?ooübvr Viatoria-llotol. » 11L i»« r « aicliLrä. vi «i»«Ivtt-^., D z»IIz«u»tr. 10. ^librilc von k/tmkonfti1tr«1.ükl«n lUr Zimmer urul r^r:,>80Nffvbrnul:K.IQi»nkt,ii'ttold8tsntiror.17invon;nI- »«Mdlo. Dra^o^üluo, i;vl.tti8l>ko, l»vr,vpullo, vvrvwN- A dnro 1vopk)<>h»ivtt. I-uK^Io^ür. Liiuuior-OvLSlii sto. M j Muvtrirlor linl-alos « ! kroL Sr. ILKvr's SvdlLlAvvkvu von 1^ -I/„ Nr. 217. richten, Prüsung sür den technischen Siaalötsienst. Vogelwiese bei iRegen. Vermögen der Stadt Dresden. Gcrichtsverhandl Utli'lc un, 8ü»vio 8iUuinliieIlO oefflon Normal-Artikel om,,si.-.i>k rau Ge in allen moilariuai I'nrdoii un-I l>'!i^)ns, kzllrirltiliütr», 8 -itpodliütv, HHizrue» uni «nzrllivli« IK«»1»«1teii. 4! ^ut Fabrik von 6 r. IZvdmallN, I H I^Onttil. IIoI >,Ilt»N»rI>« r, 21. 8i;Illo88-8trri88v 20. r. 10effcntlichteit. Ans einen kigenthümlichkn Wideispruch hat n. A. kenmiwortULer Redakleur tur Politische» vr. Emu Bie rev ln DrrLden.! rsix „Lejpzg. Ztg." hingewieien, der zwischen diesem Eulwurie Es war ausaesallcn, das, die ..Norddeutsche Allciemcinc", die ^ »»d dein Uttsallpersichrriniasacsesle vluvallet Letzteres daut seine m S-«,n «NUgM.«».! «i»ÄKS ! Bersichernua ycacu Alter und Juvnlidilüt aus die Grundlage dureau- ! kraliich vigauisiltcr Lakalpeidiuide. Beides nebeneinander wird sich tur die beide» Zweige des BersicherungöwescnS unmvglich auf die ganze Blasse dieses windigen Heilklinstlers ausdeckte, oder um im Rotlswclsch der Freisinnigen zu reden, sich cm der „Mackcnziehcsie der Karlcllbrüdcr" bctlzciligte. Unniöglich konnte das üauzleiblatt dem niinmclzr glücklich leinen Landsleuten wiedergegebcucn neu backenen englischen Barvnct die Auszeichnung mibgisnncn, daß er soeben zum Ehren-Stabsarzt des Westniinsler-Freiwilligen- Eorps ernannt wurde. Hoffentlich vertraut sich Keiner dieser Gcntlemcn, wenn er einmal am Halse erkranken sollte, der Heilkunsl ihres Ehrenslabsarztes an. Auch die kindische Drohung Sir Morell Mackcnzie's, das; er jeden englischen Bcrlagsbnchhändler. der eine englische Nebersetzung des deutschen amtlichen Krankheits- bcrichtcs zu veranstalten wagen sollte, wegen Berlenmdung gericht lich belangen würde, kann das halbamtliche Berliner Blatt nicht be stimmt haben, sein in Sachen Mackcnzie's rcithselhastes Schweigen zu brechen. Den Schlüssel hierzu liefert vielleicht der Umstand, das; sich Mackenzie, de» alle Welt einzig mit der Krankheit seines erlauch ten Patienten beschäftigt glaubte, nebenbei Gelegenheit tand. einen kühnen Politischen Griff zu machen. Ter Lieblingsarzt dcS Kaisers Friedrich ist in begründeten Verdacht gekommen, sich des geheimen Berichts bemächtigt zu habe», in welchem Fürst Bismarck seinem Dauer halte» lauen. Mau erhebt daher die Fordming, entweder bei der Unsciitversichernng die kaum in's Lebe» gerniencn Bernfs- genossenschaslen wieder fallen zu lassen oder aber ihnen auch die künsiige Alkers- und Unfallversicherung zinuweisen. Wann» aber wendet man sich pinl.ziich von den BernssgenvsscniSiasten ab? Man bc- grühte sie doch bei ihremEntitehen allgemein als die Träger des ganzen sozialen NesormwerkcS! Entzieh: man ihrer Thätigkeil die Älters und Invalidenversichciinig, io bat man ihnen selbst damit das Ur- thcil gesprochen. Denn der ausgedehnte 'Apparat der Bernssgenosseii- schcnten mit seiner Keiiwieligb.il kann nicht ans die Dauer bestehen, wenn man ihm nicht ein ansnedehnles Mas; von Thätigleit an vertrant, das die daraus veiwenvelen Kosten bezahlt macht. Sagt ma» seht: die Bckiissge»ossenscha>len können die neue ihnen znge- dachte Last rnchk trage», so war es ein veriehllcr Gedanke, sie über haupt erst in's Leten zu ruien. Ter neue Entwurf legt die ge lammte Verwaltung der Alters- und Jiivalideuversorgnng in die Hände eines benstdeien Benmtcnlhnins: ans den Kreisen der In dustrie gehen nur die controli,enden Anssichtsräthe mit geringen Machtbefugnissen und gcrinner Verantwortlichkeit hervor. Alan lagt, das sei kein grober Uebelstand, denn auch bei den Bernfs- geiiosscnschastcn sei scblieszlich die eigentliche Arbeit in die Hände von besoldeten Beamten gelegt, die nicht einmal dieselbe Zuverlässigkeit Lonttalieud» 4. August. vorwiegend besser, denliche Fonds fest. Von bsterreichiichen Prio ritäten Silbeiwcrthe bevorzugt und steigend. Pcivatdistonl Na Pro;. Pari», st. Nun. 'Laiust.I Ren,, iist.iei. «»Iktvk Nlst.üst. Allllicncr M.stst. SlalircNxivu ',I8,7st. Lomdnrdku 212,.AI, dv. ibriorilölin —. Svantcr 727«. «zgiwlcr ststS.W. Olloinanru i>I2M. — Beliaiiptet. 2 o » » on . 3. A uciust, «ormNt»st« II Ubr NI Min. ConIolS !!!>> :. I873»r stiuilc» 97'/». ginliencr !Ist>». vomdardk» 8'».,. Nonu. Türkru irr,», stvroc. imidiric »imerikaner —. rvroc. Nnqai. oioidi-rnie 82>,. Oeiierr. o-ol»- rr»ie !II. stireub. (kontolii IU». Eilöplei 8sta,. 9teuc t?anv>c> NI2. (Sarant. cöliuixer Ni2a,. Luiimaubans IM». Siiei ülciie» 8ii. Svimtrr 72>/,«. >>"» Mcxikancr 22. Nciic I'., »/„ Ea>,v>. einlcNie —. — Siimmmist: Riistlst. - Wklicr: Miidr. 711» ft k r I, a III. st. 7Ii>„„st. vrodiitttu iLiftluftl. Wetzen »er Novcmi>k»!.M7, weichend. Ronucn der Ocuilicr >I>, weichend. / Pari» i P r « d »I > cn I. st. Sinn»!«. iZchlusi.I Weizen »er SiUstttst 'c'.aa, »er Rolidr.-Fedeuae 211.23. rudiji. Ldieilur de, August zst.üii, »er 8u>i.-.l»ril LtI,7L, ruiiig. Rüdül »er Au,i»ii stS.il», »er Immar-Aiiril 5S,dN, scsi. L u u v o n. st. August. Penausicnl Schluü- k?ngliicher Weizen nichts an- geboicn. fremder Weizr» ester lustiger. Mcdl rüstig. MuiS und Gerste inst rüstig, ----- ----- - -- '/. sch. t " "" Haler ziemlich lstölig, russischer Hnsrr >, bis besser. — Weiler: Schön. Smwciän die Gründe gegen den Battcnbcrgischen Heirathsplan i s'sis^,,, wie Staatsbeamte? Das ist nicht ganz unrichtig^ beweist aber dargelegt hat. Ob das Original dieses Berichts in Mackcnzie's Be- nur, das; die Gesetzgebung sich »bereiste, als sic sich cinbildcte, kor sih kam oder ober, beim Schlummer des Kaisers, schleunige Abschrift davon nahm, oder nur einzelne Stellen flüchtig auszog, ist neben sächlich. Das Entscheidende bleibt, dcch dieser Geheimbericht jetzt in Pvrative Becnisgenvsjcnschasten hervvrzanbern zu können. Wir be dauern gnmdsätztich das Fallrnlassen der Bcrufsgenvssemchasten; sie inntkclcn uns an n!s die Anfänge einer sländvchen Neugliederung der Gesellschaft in konserbativem Sinne. Inwiefern cs möglich ist. der Pariser Presse erscheint und dab aus Mackenzie der dringende den Entwurf zu verbessern und viele nicht unberechtigte Ausstcl- Berdacht ruht, ihn der Madame Adam, der Herausgeberin der Non- vclle Ncbne in Paris, zugesieckt zu haben. (Diese Dame, ehemals .Freundin" Gambetta's, macht stark in Politik.) Hier springt die Tliätigkeit Mackenzie s greifbar aus das Gebiet der Politik, der hohen auswärtigen Politik über und damit war sür das Sprachrohr des Kanzlers der schickliche Anlns; gegeben, mit seiner Ansicht über Herrn Mackenzie nicht länger hinter dein Berge zu hasten. In Fricdrichs- rnh hat man offenbar von dem Bevorstehcn des Abdrucks dieses Ge heimberichts vorher Wind gehabt. Alan inus; daraus geiaht sein, das; all' dies als bloße Mnihinaknngcii und das Schriftstück als er müden und gefälscht (unanthcntisch und apogrnph nennk nian's aus deutsche erklärt wird. Es wird aus handgreiflichcii Griinoen deut scherseits niemals zugegeben werden, das; die Mäglichkcit vorlag. das; ein Ausländer Einsicht in oder gar Besitz von geheimen amtlichen Staatsschristcn nehmen konnte. Bestritte man aber blos die Ge nauigkeit des Berichts, so bewiese das auch Nichts; denn bei der slicgcnde» .Hast, mit weicher der die deutsche Sprache nicht völlig beherrschende Vertrauensarzt zu „arbeiten" hatte, sind Fehler und Mißverständnisse unvermeidlich. Sollte gar Mackenzie bethenern, dem ganzen schmutzige» Handel fern zu stehen, so wurde dcni so oft ertappten Lügner hier erst recht Niemand glauben. Tic französische» Blätter, welche den BiSmarck'i'chcn Geheim bericht bcröfseiitlicheil, fügen hinzu, „daß seine Fassung mit Allem übcreinslimnie. was über dielen Battcnberg'schen Faiiiistcnhandcl an die Oefscnllichkcit drang, nicht minder mit der stets anSgedrnck- ^ tcn Meinung des Fnrstcn-Reichskanzlcrs". Es sei ein patriotisches Werk gewesen, das Madame Adam vollbrachte, indem sic sich diese» Geheimbericht verschaffte und veröffentlichte. Denn er würde Nuhland zeigen, welches Vertraue» cs zu der „anschei nenden" Frenndschast Dcnlschlands haben könne; diese Enthüllung komme am Tage der Heimkehr Wilhelm's II. ans Petersburg gerade recht. Tiescs „Gerade recht" licscrt für die Enthüllung die Erklärung. Weil Bismarck in dem Geheimberichte die Nolhwcndigkcit hcrvorhob, die Battenbergischcn HciralhSgcdankcn der drei Viktorien zurückznwciscn, nm den Kaiser von Rußland zu schonen, so hofft man in Frankreich, das Mißtraue» Rußlands und Oesterreichs in die Ehrlichkeit der deutschen Politik hervor- zuruscn. Vergebene Mühe! DaS Vertrauen der alten Verbün deten Deutschlands, Ocsterrcichs und Italiens, in unsere Aufrichtig keit ist unerschütterlich und ebenso wird sich der neugewonnene rus sische Freund nicht in seiner guten Meinung über den geraden Cha rakter des deutschen Kaisers beirren lassen. Hiervon zeugt eine Aus lassung des Sprachrohrs des italicnischcii Minstcrpräsidenten Crrspi. der „Riforma" in Nom. Das Blatt freut sich von Herzen des gün stigen Verlaufs der Kaiserzusammenkunft und fahrt dann fort: „Wenn aber Jemand einen besonderen Anlaß hat, über diese liebenswürdige und friedliche »Haltung des neuen Kaisers erfreut zu sein, so sind es die Verbündeten Deutschlands. Sollte aber wirklich in Petersburg über gewisse Fragen zwischen Deutschland und Rußland ein Ab kommen getroffen sein, so würde Italien, was auch immer seine Gegner sagen mögen, keinen Grunddhabcii, sich zu beklagen, weil eS vor Allem den Glauben an die Loyalität der deutschen Politik, von der es die überzeugendsten Beweise erhalten hat. nicht verlieren kann. In mehr als rinem Falle sah man Deutschland eine andere Haltung als Italien, und Italien eine andere Haltung als Deutschland ein- nehmcn, ohne daß deshalb die denlsch-italieniichen Beziehungen irgend welche Veränderungen erlitten hätten. — Alles was dazu beitragen kann, die Gefahr von Verwickelungen zu beseitigen, kommt uns (Italien) mehr oder weniger direkt zu gut. Und wenn in diesem Sinne die Besprechungen in Petersburg ein weiteres Nciultat haben sollten, wird es sicherlich nicht Italien sein, das einen Grund hätte, dagegen z» protestircn, oder sich darüber zu beklagen." Der Entwurf der Alters- und Jnvalidenversorguiig der Arbei ter unterliegt nach wie vor der Beurtheilung der stimmen der imgcn, z. B. gegen die vorgeschlagcne geringe Höhe der Altcispen- sivnen. den späten Eintritt derselben :c.. zu beseitigen, das toll uns in der nächsten Zeit beschäftigen. «ruefte Telegrammr ver „Dresdner Rachr." »cm, ft. Aug Berti n. Drr Kaiser empfing heute die anßeiordcntlichc tür kische Gesandtschaft, zu deren Ehren ein größeres Galadnicr stalt- sand. — Tie ..Nord'.». Airg." sonir.itirt. paß «ne Domb.ni-Kom- Mission bereits am l n Juli znsammengclrctcii iit und in mehreren Schungen die Arbeiten zur Burbereilung des Tombaues gefördert bat. — In Halle a. S. verständigten sich die Nationalliberalen, Freltonicrvatwen und Konservativen, zu den bevorstehenden Land- tagswahlen gemeinsame.Kandidaten ansznslellcn. — Ans Schlesien kommen ttauuge Nachrichten über Ucberschwemmunge» infolge an haltender Regengüsse und Nachts stcittgesnndcner Wotkenbrnche. Längs des ganzen Hochgclsirnes rühren alle Gclsirgssliissc Hoch wasser. Ter Zacken Hut alle Niederungen unter Wasicr gesetzt und d:e Hirsihberger Sandvvistadt überschwemmt. Ter Bover stieg binnen l Sknnbc um einen Meter. Es wird größeres Hochwasser als I88i bcsiuchlci. Wcnmbrunn. Hirschdort und Cunncrsdors sind überschwemmt. Die Ernte iit ans weiten Strecken vernichtet. In Grcitenbcrg war der Wasscrstand höher als l8AA. Süinmtliche Fabriken flehen dort unter Wasser und sind thcilwcrse eingcsiürzt. — Tie „Nat. Zt»." bemerkt zu dein von der „Nonvclle Revue veröffentlichten angeblichen Bericht des Fürsten Bismarck an Kaiser Friedrich über das Vciltcnberg'sche Ehcprvjcli: In dem Aktenstücke sindct sich Nichts, was mit Sicheiheit ani Unecbtheil Hinweise, so verdächtig auch die Quelle ist, welche die Schriftstücke veröffentlichte, und lö lehr cs de»!, was man am preußischen Hose gewöhnt ist, wideripiicht. einem Vcrtrauensbrnch zu begegnen, wie er in der Veröffentlichung eines derartigen Berichtes liegen würde. Daß der Inhalt des Berichtes nicht geeignet ist, den von der „Nonvclle Revue" verfolgten Zweck zu erreichen, Deutschland und Rußland zu verhetze», liegt so vor Angcn. das; man sich wundert, gerade von jencr Seite cm wlchcö Altenstnck veröffentlicht zu sehen, welches, wahr oder gefäbchi, die Eriisthaftiglcit und Ehrlichkeit der deutschen ^ Poliiik Rußland gegcnüder in jeder Zeile zur Dnrstetlnna bringt. Indessen enthält das Aktenstück ani der anderen Seite nichts, was nicht schon im Verlaufe der Battenberg-Krisis durch die Presse be kannt geworden war und was ein jedenfalls ungemein geschickter Coinpilator dann zu einem Geianliiitbild verbunden haben könnte. Berlin. Der Besuch des Kaisers in den Reichslanden ist für die zweite Hälfte des September in Aussicht genommen. — Der König von Dänemark trifft nächster Tage zu mehrwöchentlichcr Kur in Wiesbaden ein. — Ter Landtagsabgeordiicte Gras Schwerin ist gestorben. — Ter Führer der Eonservaliven i,n Abgeordneten haus. von Rauchhauvt, veröffentlicht in der „Hall. Ztg." einen „Rückblick" ani lO Jahre konservative Politik, zum Nachweis, daß die konservative Partei, solange sie einen erhöhten Einfluß auf die Gesetzgebung gewonnen, ihre Schuldigkeit gclhan habe. Paris. Das Ellknlar des Polizeipräfelten. welches die Zer störung von ftcmdein Werkzeug und Arbcitsinaterial durch die «streikenden als gerichtlich nicht verfolgbar erklärte, ist wieder auf gehoben worden, nachdem es einen allgemeinen Sturm der Ent rüstung erregt hat. Viele streikende Erdarbeiter verlassen Paris, um aus dem Lande bei der Ernte Arbeit zu suchen. Auch die Friseure wollen streiken. Gestern fand der erste Zusainmcnstoß von Friseuren mit der Polizei statt, wobei ein Polizist böse zugericbtet wurde. Einzelne Blätter behaupten, der Streik lei von Deutschen veranlaßt worden, welche die Pariser Ausstellung nicht zu Stande kommen lassen wollten. Ein Correspondent des „National" will in einem Badeorte zwei deutsche Spione belauscht baben, die unter Anderem crzäblt bältcn, daß der bekannte Revolutionär LiSbonne und ein Pariser Gemcindcrath, dessen Name verschwiege» wird, von Deutschland Geld und zwar der Gcmcindcralh 1M> Thaler er halten hätten, damit sic den Streik weiter schürten. Die Berliner Börse verlief ziemlich schwach. Erst gegen Schluß befestigte sich die Tendenz. Das Geschäft war vorwiegend ruhig. Von Banken waren Kvmmandit-Antheile und Credit-Aklien zu schwankenden Eonrscii etwas belebter. Darmstädter ani das Ge rücht voni Ablchluß der portugiesischen Anleihe etwas höher. Für deutsche Bahnen bestand wenig Interesse: Mecklenburger waren auf den erwarteten ungünstigen Ausfall der Kartoffelernte hin stark gedrückt; österreichische Bahnen waren vorwiegend, angcboten. Fremde Renten still, Italiener aus die Fallimente in Genua schwächer, spekulative Montanwerthe fest. Im Kassaverkchr waren deutsche Bahnen fest, österreichische schwächer. Banken still. Für Bergwerke bestand günstige Stimmung, auch Industrien waren LvluleS unv Sächsisches. — Ihre Majestäten der K ä n ig Albert und die Königin Carola sind am 2. August in Dronthciin cingetroffen und haben die dortige Tomkirchc besucht. — Den mit 'Allerhöchster Genehmigung vom König!. Finanz ministerium >in Einvelsräiidisiß mit den Klungt. Ministerien des Innern sowie des KnltuS und öffentliche» Unterrichts nm l. Juli d. I. heransgegebenen neuen „Vorschriften über die Ansbil- d n n g Mid P r n snng sür den höheren technischen Staatsdienst im Bausache" entnehmen wir folgendes: Tie Befähigung zur An stellung als Baiibcgmtcc im höhere» technischen Staatsdienst wird durch daS Bestehen einer Vorprüfung und zweier Hauptpriisnngcn erlangt lsrnhcr 2 Vorprüsimgen und eine Hauptprüsung). Es unterscheiden sich diese Prüfungen nach den Fachrichtungen: -V. des Hochbaniaches, L. des Ingenienrbausaches, 0. des Maichinen- hausaches. Für die Anstellung von Maschinenbauingenieuren im höheren technischen Staats-Eisenbahndienst ist außer der Ablegung dieser Prüfungen diejenige der Lokomolivsiihrerpriisung erforderlich. Voraussetzung iür die Zulassung zu den Prüiungen ist der Besitz des Reifezeugnisses von einem Gymnasium oder Realgymnasium des Deutschen Reiches. Es har Vvraiizngchcn : der Vorprüfung ein zwcisährigcs Studium; der ersten Hcniplprüiung ein wciiercs zwei- lälnigcs Studium; der zweiten Hanvtvrüsimg eine dreijährige prak tische Ausbildung Das Studium kann ani dem Polytechnikum zu Dresden, sowie auf den technischen Hochschulen zu Berlin, Hannover, Aachen. Stuttgart. Darmstadt. Brannschwcig, München und Karls ruhe zurüägelegt werden. Für die Abnahme der Vorprüfung und der ersten Haiivlprüsnng besteht ein technisches PrüiuiigSamt in reSden. Die Ablegung der zweiten Haiiptprütting findet in Dresden > dem technischen Ober PrüfnngSamie statt. Rach dem Bestehen bei der ersten Hauvtprüsung cnvlgt rnngs - Baus n hrer", nach die Ernennung zum „Regie- dcnijciiigen der zweiten Haupt- vrüsniig zum „ RegierungL - Bauinciste >" (früher geprüfter Civilingciiienr). Die dreijährige praktische Ausbildung zerittllt in einen vierjährigen Vorbereitungsdienst zur Einsühriing in das prak tische Bauwesen und den Baubetrieb, einen achtzchnmonuttichm Dienst bei der besonderen Leitung von Bauansiührmigcn, einen dreimonatlichen Dienst bei einem Landbanamtc. einer Straßen-mild Generaldireliivn der Staatscisenbahncn). — Das für gestern Abend angeictzte Feuerwerk, aus derVogel- wiese, wie die tur Donnerstag geplante Gcsangsaufführung mußten in Folge der schlechten Witterung abgesagt werden. Das Concert des Eldgausängerbnndes findet nunmehr Sonnabend Abend und das Feuerwerk am Sonntag Abend statt. — Tic Vogelwiese bei schönem Wetter und lachendem Sonnenschein besuchen, das kann Jeder — aber da draußen hemm z» waten und gleich dem verwegensten Eguilibristen die schwierigsten, halsbrecherischsten Produktionen zwischen Seen, Bächen. Tümpeln und Morasten ans den Fußspitzen auszniübrcn, nachdem cS kinz vorher stundenlang wie mit Kannen vom Himmel gegossen hat. derart, daß Schuhe. Stieielii. Regenschirme und Stöcke mit esiicrZähigkeit nndHarliinckigkeil imSchlaiNin stecken bleiben, als wollten sie, gleich Hcctor von Andrornache, sich ewig von ihren Besitzern wenden, da draußen sich durch alle vier rasend gewordenen Elemente dnrch- zinirbeiten, wenn die gänzlich durchnäßten Pseffcrknchen-Mäniicrund Weiber jammern, die Kinder wimmern, wenn die Glücksräder wie die Dampsschiffsschauleln im Wasser gehen, die EarousselS und Schau keln wie lecke Wasscrximcr kamen, wenn das Riescn-Rilpscrd „Gcgo" mit allen ..sieden Wundern der Welt" wisthcnd gen Himmel brüllt. „Zenora", das Affenweib, die Hände ringt, wenn die Wachsfiguren- Kgbinete ans dem Leime geben wollen und die Bratwürste anstatt sin Fett sin Ncgenwasser schwimmen, wenn selbst die Seehunds» „Paula" über nllzureichlichen Wasserzusluß die Zähne wiithciid gegen die Stromslnlh fletscht, in solchen Momenten die „Festwiese" zu stndiren. — daS ist ein Kunststück, dessen Aussnhmng nur Weni gen möglich wird. Ein Studienbild solcher Reize bot die Vogel wiese borgestern, als sie mittelst edlen Mäncrgcianges „veredelt"' werden sollte. Bäumte sie sich vielleicht gegen die geplante Bcr- edcluiig aus und wollte sie zeige», daß sie auch ohne Bässe und Tcnöre edel genug zu sein vermag? — Zwei Stunden vor Beginn der an- gcsetztcn ÄesangSaufführung hatte cs, wie man zu sagen pflegt, Bindfaden geregnet und dem musikalischen Unternehmen war somit von vorhinein jede Hoffnung ans Realisirung genommen. Kurz nach 7 Uhr schien zwar der Himmel ein Einsehen haben zu wollen. — er hörte einen Moment aus, „eine Thrünc zu weinen" und schon begannen in der Nähe der als Eonccrtpvdinm designiftcn Schieß Halle einzelne verstreute Tenöre des Elbgnu-Sängei-bundes ihre Stimmen aus das Normal-^ ernstlich zu prüft», als es plötzlich von Neuem zu nieseln begann, um gleich daraus wieder in Sturz- bächen zu gießen. Mit dem GrsangScvnccrl war es nun ein sür allemal vorbei und nur die Ehrlich"sche Kapelle trotzte dem Verder ben und mnsicirte mit Verachtung aller Unbill. Das Aussehen der „Festwiese" gestaltete sich nun von Minute zu Minute enlictzlichcr und gräßlicher. Tie .Haupt- und Salon-Reihen wurden bis zu einem Fuß Tieft gänzlich unter Wasser gesetzt, sie glichen der Weißcritz im Frühjahr bei der Schnceschmclze und Niemand vermochle sic ohne Gciahc des Ertrinkens zu passiren. Traurig und melancholisch gähnte das „Flohthcater", dessen Künstler und Künstlerinnen Schutz am Herzen ihres Direktors gesucht und gesunden halten, ans der öden und verlassenen Schaubudcn-Rcihe heraus. 'Roch tranrigcr und trostloser schaute der Rciffer'schc Cirkus drein. Nicht einmal eme Hand voll Menschen belebte die gänzlich durchnäßte Manege, von welcher cs wie von einer Wirft im M'vraenroth nusthaute. Trau rig und schickialScrgeben ritt man hier, oben und unten vom Wasser -uoii-m,UP^gug8i.r -lisriwstisqrrH-n sssiruiL lozIngozJ;)-ssckz -urr,g>«^ gnn PL "LI '
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