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Bezugsbedingungen: DK „vsrs^tving- erlcheint je»,, w»ch««ta, «ochmtUag» S Uhr n»tt dem Votum de» folgrnd«, vt» vrrug»ordül>r betrügt I« Mart i^rrtUfthrlich ob« «) pfg. fLr t«he» Manat, vt« ,v»rk«tmng- tft zu bezieh«, durch die kaiserlich«, postaustaiten. di« Laubbrieftrüger und durch uns«« Voten Sei freier Lieferung tu» hau» erhebt di, Post »och di« rustelluu^gebühr von «d pfg. lelegrammoKdr.: vorszeilung Dresden. Anzeiger für Stadt und Land mit der Beilage: „Illustrierte Sonntags-Blatt" Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für das Rgl. Amtsgericht Dresden, die Rgl. Forstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Dberlößnitz und Radebeul. Anzeigen-Preise: Vie einspaltig« Seil« I» pfg., unter „eingesandt" «V psa Nuzetg.» .-lnnahme erfolgt bi» mittag, >2 Uhr. — Unuahmestellen sind: Unser« Leschüft»st«ll«, klein« Meißner ibals« Nr. «. Inoalidenbank, Saasenstein S- Vogler, kud. Moss«, L. L. vaub« L- to. in Leipzig, Frankfurt a M ; ch UohliudlesselUtorf; Hugo Müchlerlu tlStzsch«,. broba, Dtto Vittrich in kkeikenvorf, Hugo Doch in Leubnitz.Neuostra, tmil Nollau in Navkb«ul,Sud. ibrimm in vrraddn.Wölfnitz, Friedrich Teuchert tu Lolsebaud«, «einh. wottb« in Moritzburg, Dtto Uuuath tu Cotta, Max Zeurtch i» Loschmitz. Telephon: Dresden, Nr. Z916. ruauRteN a» de« Nadier, nut» di» 67. Jahrgang. Ur. 93 Dresden, Freitag, den 21. April 1905 Politisch« Weltschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hörte gestern an Bord der „Hohenzollern" Vorträge. Die Kaiserin und Prinz Adalbert verließen gegen Abend Taormina und begaben sich an Bord der „Hohenzollern". Ein Besuch des Kaisers in Danzig? Zur Tagung der Schiffsbautechnischen Gesellschaft, die am 22. und 23. Mai in Danzig stattfindet, hat Prinz Heinrich von Preußen, der in der zweiten Hälfte des Monats Mai in der Provinz Posen weilen wird, auf der Rückreise von dort nach Kiel sein Erscheinen in Aussicht gestellt. Auch die Anwesenheit des Kaisers wird erwartet. Der Kronprinz, welcher, von Schwerin kommend, nach dem Truppenübungsplatz Döberitz zurückgekehrt ist, wird sich am heutigen Donnerstag wiederum nach Schloß Rabensteinfeld bei Schwerin begeben, um in Gesellschaft der Großherzogin-Witwe Marie und seiner Braut, der Herzogin Cäcilie, dort das Osterfest zu verleben Zur Marokkofrage. Von gut unterrichteter diplomatischer Seite wird berichtet, daß nunmeyr in Wirklichkeit Aussicht vorhanden ist, daß ernsthafte amt jährlich 4'/, Proz. eine ganz außergewöhnliche Steigerung der neubewilligten Invalidenrente gegenüberstand; diese Tatsache veranlaßt die „Schlesische Zeitung" zu ihren Schlüssen, die auf die Verkündung des Bankerott- der Versicherung hinauslaufen. Inzwischen haben sich aber, zum Teil im Anschluß an örtliche Erhebungen, die be- sonders im Bezirk der LandesversicherunaSanstalt Schlesien stattgefunden hatten, die Verhältnisse sehr erheblich geändert. . . . Für den Fall einer günstigen Entwickelung, die für das Jahr 1904 bereits eingetreten ist, erkennt die auf dem Stand vom 1. Januar 1904 beruhende schlesische Denkschrift in ihren Schluß folgerungen ausdrücklich an, daß eine später, etwa nötige Erhöhung der Beitragssätze sich in mäßigen Grenzen halten werde." Nach einer Meldung des Generalleutnants v. Trotha aus Kub, mußte Major Estorfs die Ver folgung der Witbois, 45 Kilometer südöstlich Kowise- Kolk, wegen Wassermangel aufgeben. Er wird Awadaob am großen Nossob besetzt halten und vorläufig nach Gochas zurückgehen. Die Besatzung von Aminuis wird durch die 4. Kompagnie des Feldregiments Nr. 1 und eine halbe 4. Batterie aus Gobabis verstärkt. In den Karrasbergen wurde am 7. April südlich von Nurudus die Pferdewache der Kompagnie des Hauptmann- d'Arrest von einer 200 Mann starken Bande überfallen. Die Kompagnie griff den Gegner an und stürmte nach einem schweren siebenstündigen Gefecht seine Sielluna. Diesseits sind 7 Rester gefallen und ver wundet. Patrouillengefechte fanden statt bei Gamdau, 15 Kilometer nordöstlich von Bethanien; bei Tsamarob südlich Packrim. Die diesseitigen Verluste betragen: ein Offizier, ein Oberveterinär, 8 Unteroffiziere und ein Reiter gefallen, 5 Reiter verwundet. Von den im Komas-Hochland gemeldeten Hererobanden hat ein Teil die Eisenbahn zwischen Windhuk und Okahandja über schritten und sich nach Nordosten gewandt. Er wird durch die in Otjihangwa stehende Kompagnie und durch starke Offizierspatrouillen aus Windhuk und Okahandja aufgesucht. Ein anderer Teil unter Großmann Andreas ist in das Tal des Kuiseb - Flusses in die Gegend von Tantus gezogen. Ihm folgen vom Norden her die Etappenkompagnie und eine zusammengestellte Abteilung von 90 Mann mit einer Revolverkanone. Von Reho- both her ist die Ersatzkompagnie über Areb nördlich Nauchas in Marsch gesetzt. — Auf ein baldiges Ende der Kämpfe im Witboilande läßt das allerdings nicht schließen, wenn noch Banden von 200 Mann Stärke das Land durchziehen. O-sterreicd - Ungarn In Durchführung des anläßlich der Novemberunruhen gefaßten Beschlusses, daß die Innsbrucker Universität wieder rein deutsch sein solle, veröffentlicht nunmehr der akademische Senat durch Anschlag genaue Bestimmungen, wonach alle Eingaben und Zeugnisse deutsch abgefaßt sein müssen; nur an der theologischen Fakultät sind lateinische An kündigungen erlaubt, und bei den Promotionen bleibt die lateinische Sprache im Gebrauch. Frankreich. In der Deputiertenkammer führte am gestrigen Mittwoch bei Fortsetzung der Ver handlungen über das eriglisch-französische Ueber- einkommen betreffend Marokko, der Minister des Aeußeren Delcaffd aus: Die marokkanische Regierung hat am 5. April erklärt, sie nehme im Prinziv unsere Vorschläge an. Die Erörterung begann alsvalh; die Verhandlungen schreiten fort, unser Vertreter ist be friedigt. Was die Besorgnisse bezüglich unserer marokkanischen Politik im Hinblick auf das Ausland anbetrifft, so habe ich dem Vertreter Deutschlands gegenüber eine Erklärung abgegeben. Wenn meine Ausführungen nicht genügten, wäre ich bereit gewesen, sie zu vervollständigen. Ich bin bereit, alle Interessen zu beruhigen. Der Borwurf, ich habe den Forderungen nach Aufklärung nicht immer entsprochen, ist un begründet. Der Minister erinnert an die Besorgnisse, die er beim Eintritt in das Ministerium gehegt habe, und erklärt, er habe Spanien seine guten Dienste zur Beendigung des Kriege- mit den Vereinigten Staaten angeboten. Schließlich weist DelcassO nochmals darauf hin, daß, wenn Deutschland seine Erklärungen nicht für genügend gehalten hätte, er bereit gewesen sei, jedes Mißverständnis zu beseitigen. (Beifall). In der Nach mittagssitzung kritisiert Pressens^ (Soz.) die Politik DelcaffüS. ES sei dadurch ein Fehler begangen worden, daß man Deutschland, da- große Interessen in Marokko liche Besprechungen zwischen Deutschland und Frank reich bezüglich der Interessen beider Länder in Ma rokko beginnen werden. Man hegt dabei die Zuversicht, daß die Verhandlungen auch zu einem für beide Teile befriedigende» Resultate gelangen werden. Der Meinungsaustausch zwischen beiden Staaten bedingt aber in keiner Weise eine Unterbrechung der Unter handlungen Frankreichs mit dem Sultan von Marokko in Fez. Der Gesandte Taillandier soll nach wie vor die Instruktionen, die ihm von Paris aus zugegangen sind, zu erfüllen suchen. Wenn in einzelnen Blättern mit Bestimmtheit angenommen wird, daß der Sultan die französischen Vorschläge ohne weiteres ablehnen will, so muß demgegenüber betont werden, daß eine endgültige Entscheidung noch nicht erfolgt ist. Wahr scheinlich wird sich der marokkanische Herrscher allen Plänen, die seine Souveränität beeinträchtigen könnten, wohl widersetzen, aber bezüglich der Grenzfragen sich entgegenkommend zeigen. Ebenso wie Frankreich wird auch die deutsche Regierung sich durch die Aussprache mit ersterer Macht nicht abhalten lassen, mit dem Sultan direkt zu verhandeln, da die Aufrechterhaltung der Souveränität des Herrschers bei den Verhandlungen von vornherein außerhalb der Debatte steht. Im Haag will man wissen, Deutschland versuche, die nieder ländischen Interessen zu engagieren, um die deutsche Politik in der marokkanischen Angelegenheit zu unter stützen. Da jedoch Holland seit 1858 in Marokko die Meistbegünstigung genießt, glaubt man nicht, das Holland durch ein gemeinschaftliches Auftreten mit Deutschland sich den unvermeidlichen Haß Frankreichs zuziehen werde, da, wie auch immer die Unterhand lungen enden, niederländische Interessen niemals ge fährdet sein werden. In Regierungskreisen rechnet man mit einem so- baldigen Abschluß der demnächst beginnenden deutsch- bulgarischenHandelsvertrags-Verhandlungen, daß der Vertrag dem Reichstage bald nach den Öfter serien vorgelegt werden kann. Eisenbahntarifreform. Die im „Berl. Tgbl." gemachten und von uns wiedergegebenen Mitteilungen über die Personentarisreform können, wie offiziös in der „Köln. Ztg." mitgeteilt wird, abgesehen von der längst bekannten und im Prinzip zum Beschlüsse er hobenen Absicht der beteiligten Staaten, die Rückfahr karten aufzuheben und die Personenfahrpreise auf die Hälfte des Preises der jetzigen Rückfahrkarten festzusetzen, keinerlei Anspruch darauf machen, zutreffend zu sein. Aus diesem Grunde fallen auch die Schlußfolgerungen, die das „B. T." an seine Mitteilungen knüpft, in sich zusammen. Man könne wohl hoffen und erwarten, daß in den deutschen Eisenbahnministerien Männer sitzen, die dafür sorgen werden, daß die von allen mit Sehnsucht erwartete Personentarifreform ein anderes Gesicht erhält, als ihr das „B. T." in jenen Mit teilungen gegeben babe. Bei der im Neichsamt des Innern vorbereiteten Umänderung der Bestimmungen über die Sonn tagsruhe handelt eS sich im wesentlichen darum, die bisherigen, teilweise voneinander abweichenden Bundes ratsverordnungen über Ausnahmen von den allgemeinen Sonntagsruhe-Bestimmungen in ein möglichst einheit liches System zu bringen und verschiedene, namentlich von der Geschäftswelt unliebsam empfundene „Un stimmigkeiten" zu beseitigen. Der vermeintliche Bankerott der In validenversicherung. Die „Köln. Ztg." wendet sich in einem längeren, inspirierten Artikel gegen die bereits erwähnte, pessimistisch gehaltene Denkschrift der schle sischen Landesversicherungsanstalt und sagt darüber u a.: „ES gehört eine von sehr einseitigen und vorgefaßten Absichten geleitete Durchsicht der Denkschrift dazu, um aus ihr einen Bankerott der Invalidenversicherung zu folgern. Es wird dabei zunächst vollkommen übersehen, daß das Kapitaldeckungsverfahren auf der Voraussetzung einer allmählichen Steigerung der Beiträge bis zum BeharrungSzustand beruht. In der dem Reichstag 1896 vorgelegten „Denkschrift, betreffend die finanzielle Ent wickelung der Jnvaliditäts- und Altersversicherungs anstalten", der kürzere Ausdruck „Invalidenversicherung" war damals noch nicht eingeführt — wurde für den Beharrungszustand eine Erhöhung der geltenden Beiträge um etwa 63 Proz. in Aussicht gestellt. Nun ist es richtig, daß in den Jahren 1900 bis 1903 einer durch schnittlichen Steigerung der Beitragseinnahmen um Das Neueste. Die Kaiserin hat gestern in Begleitung des Prinzen Adalbert Taormina verlassen und an Bord der „Hohenzollern" Wohnung genommen. Ein neuer Truppentransport nach Süd westafrika geht heute mit Dampfer „Hedwig Woer- mann" von Hamburg ab. Der deutsche Gesandte Graf Tattenbach wird aus seiner Reise nach Fez von dem Oberst v. Schenck, dem Major Freiherr v. Senden und dem Hauptmann v. Kleist begleitet sein. Die italienische Kammer schloß, nachdem die Eisenbahnvorlage angenommen war, mit einem Dank für Fortis ihre Session. Die Schutztruppe in Südwestafrika hatte in zwei Gefechten einen Verlust von 17 Toten und 8 Verwundeten. In der Mandschurei gehen die Japaner wieder angriffsweise vor; sie eroberten zwei von den Russen verteidigte Örtschaften. In stiller Andacht steht heute die Christenheit unter Jesu Kreuz und bringt ihm die Opfer des Dankes dar für seine erlösende Liebe. Das unschuldige Leiden und Sterben des Heilandes ergreift alle, deren inneres Leben noch nicht verkümmert ist, und zieht am Karfreitag selbst die in das Gotteshaus, die sonst nicht viel darinnen zu sehen sind. Gewiß, es ist viel äußere Rührung und weichliche Sentimentalität in der Karfreitagsandacht vieler Christen zu finden, doch das soll uns nicht dazu führen, über sie zu schelten, nein es gilt, sie als Anknüpfungspunkt zu benutzen, um alle, die gekommen sind, sein Sterben zu feiern, tiefer in die Bedeutung desselben für uns hineinzuführen. Wir haben uns daran gewöhnt, Jesu Sterben als ein versöhnendes Leiden aufzufassen, und das ist es auch. Noch tiefer erschließt sich uns die Bedeutung seines Todes, wenn wir ihn als Tat werten. Sein Tod ist dann nicht nur das unabänderliche Geschick, das sich an ihm nach Gottes Plan erfüllen mußte und erfüllte, sondern das bewußte, selbständige und freie Handeln des Gottessohnes, der die Liebe, welche er ge lehrt und gelebt, nun auch im Tode zeigte und durch diesen gleichsam besiegelte. Um unsertwillen ist Christus gestorben. Durch seinen Tod sind wir mit Gott versöhnt. Nur dann gereicht uns jedoch sein Tod zum Heil und Leben, wenn wir an ihn glauben. Und dieses Glauben soll nicht nur ein bloßes Hinnehmen, Fürwahrhalten und Jasagen sein, sondern ein Tun, ein Wandeln in seinen Geboten, in seiner Liebe. Karfreitag soll uns immer wieder aufs neue in inniger Liebe und Dankbarkeit mit Gott, unserem Heiland, verbinden und uns stark machen zu neuem Glauben, neuer Liebe und neuem Gehorsam. s« 0« Ob» -« rov tO« - » - G -v K0» -» 25 « -V - « 40 B '50 » >,75 » >,4Ü » >,25» ^32« Lel »er »ich« «ntertn» z«»»«r n N«»e» ! S»»lte