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KankenbelM Tageblatt Da, Tagcblatt erscheint an jedem W-rNag- !vr»»al»-«-<»o«prei»: I.vo Mk. Bei AbhuUlNg In den «udgabesiellen de, Landgeblete, Io Pfg. mehr, bei Zutragung Im Stadtgebiet i s Pi»., Im Landgcblct 2a Pfg. Botenlohn. woHenkarten SO Pf., Einzelnummer lOPf., Sonnabendmtmm-rLO Pf. Mzirks-WFlnMee A»,»I,»npr«>,: I Millimeter Hohe cinlvaltlg 46 MIN breit» 8 Psennlg, im Dextteil l— 7- mm breit) SO Pfennig. Nabattslaffel Für Nachweis und Vennttttung S» Pfennig Sondcrgebühr. PoftscheiNoiUo! Lelpga rsroi. «emrindegtrotonto: Frankenberg. Frrnspr. 04.1 — DraManschrls«: Tageblatt Frankenbergsachsen. Dar Fn>n'<>pi><"«<" lagedlatt «ft das M Berössentllchung der amtlichen Belaantmachunaen der Amtrhauptmannschaft zliiha und des Stadttals zu Franlenbera behördlicherseits destimmte Blatt ir.:; M M Wir sind üer ubmeugung, üah Lieser Iah ein Ützrrntay üer üenlschcn Nation ist und Last Ler,üer sich ünvon üruchl. ein charakter loser Schnüliny is! an unserem Noike. - ü)ois ffinrr «r. S2 Freitag, den 7. Februar 183« nachmittags 85. Jahrgang Dramatischer EMoSeylamm Amerila-Deutschland 1: o Nach der feierlichen Eröffnung der 4. Olhm- Mchen Winterspiele traten im Eisstadion vor Lausenden von Zuschauern die Eishockey mannschaften als erste zum Kampfe au. In jeder der vier Gruppen wurde ein Spiel aus getragen, uibd zwar traten Deutschland gegen die Vereinigten Staaten, Ungarn gegen Bel gien, Polen gegen Kanada und Schweden ge gen Japan an. Das größte Interesse fand erwartungsge- mäß die Begegnung der Eishockeymannschaften Deutschlands nnd der Vereinigten Staaten, bei der die Zuschauermassen einen dramati schen Zweikampf erlebten, der von den Ame rikanern mit dem knappsten aller Ergebnisse, mit 1:0 Toren, gewonnen wurde. Immer wieder mußte der hervorragende deutsche Torwart Eggingcr eingreifen. Er, wie seine beiden Verteidiger, Jaenecke und Bethmann-Hollweg, erwiesen sich denn auch während des ganzen Treffens als der weitaus stärkste Teil der deutschen Mannschaft. So ichciterten die fcknellen amerikaniickien An- Das deutsche Olympia-Ehrenzeichen Zum sichtbaren Ausdruck der Anerkennunz und des Dankes des deutschen Volkes für Ver dienste um die Deutschland übertragenen Olym pischen Spiele 1936 stiftete üer Führer und Reichskanzler das „Deutsche Olympia-Ehren zeichen". Das Ehrenzeichen wird auf Antrag des Reichsministers des Inneren verliehen und dem Beliehenen mit einem vom Führer unter zeichneten Besitzzeugnis überreicht. Das Ehren zeichen wird in zwei Klassen verliehen, und zwar wird das Ehrenzeichen erster Klasse an einem fünf Zentimeter breiten ziegelroten, schwarzumrandeten, in der Mitte von fünf weißen Streifen durchzogenen Band am Halse getragen. Das Ehrenzeichen zweiter Klasse ist etwas kleiner gehalten und wird an einem drei Zentimeter breiten Band der gleichen Ausfüh rung im Knopfloch oder auf der linken Brnst- s-ite getragen. (Scherl-Zilderdicnst, M.), griffe, bis cs knapp eine Minute vor oer er- sten Pause dem rechten amerikanischen Stur mer Smith gelang, durchzubrechen und den Treffer für Amerika zu erzielen, der der ein zige des ganzen Spieles bleiben sollte. Im zweiten Spieldrittel machte der, unent wegt niederrieselnde Schnee die Spielfläche stumpf, so daß sie gesäubert werden mußte. Di- deutsche Mannschaft versuchte, mit aller Energie den Vorsprung des Gegners auszu gleichen, wobei sich immer wieder dramatische Situationen bildeten. Alle Angriffe der bei den Parteien blieben vergebens. Wahrend auf der deutschen Seite sich der Sturm als zu weich erwies, um noch Erfolge erzielen zu können, scheiterten auf der anderen die her vorragenden amerikanischen Stürmer an dem unerschütterlichen Bollwerk der deutschen Ver- tcidigung. Der Sieg der Amerikaner ist durchaus ver dient, denn sic zeigten die entschieden bessere Zusammenarbeit, ihr Kombinationsspiel ließ kaum Wünsche offen, und letzten Endes gab auch die merklich größere Schnelligkeit den Ausschlag. Auch körperlich zeigte» sich die Amerikaner de» Deutsche» überlegen, ihr Spiel war hart aber fair. Der Sieg der Amerikaner ist ohne Bitternis. Die deutsche Mannschaft hat sich ehrenvoll geschlagen. Kanada-Polen 8:1 Auf dem Rießcrscc standen sich die AnSer- wählteu Kanadas nnd Polens gegenüber. Wie im Eisstadion, so behinderte anch hier ununterbrochener dichter Schneefall das Spiel sehr. Das Treffen stand im Zeichen der ein deutigen Ueberlegenheit des Weltmeisters, der wiederum bewies, daß er im Eishockey nach wie vor der Lehrmeister der Nationen ist. Im ersten Drittel erzielte die kanadische Mann schaft in regelmäßigen Abständen fünf Tore, denen die Polen keinen zählbaren Erfolg ent gegensetzen konnten. Sie wären in dem ganzen Spiel ohne Er folg geblieben, wenn nicht der kanadische» Mannschaft durch ei» Versehe» ein Eigentor unterlaufen wäre. Mit 8:1 Toren für Ka nada fand dann der Kampf seine» Abschluß. Ängam-Velgien 11:2 Bei der Begegnung zwischen Ungarn und Belgien zeigten sich die Ungarn ihrem Geg ner eindeutig überlegen. Hoch überlegen sieg ten sie mit 11:2 Toren. Spielverlauf und Ergebsnis bewiesen, daß das Spiel der Bel gier noch unausgereift ist und vorerst an die Klasse der großen Eishvckehnationen nicht her anreicht. Schweden-Man r: 0 Als einzige Abendveranstaltung des ersten Olympiatages gab es im Kunsteisstadkon den Eishockeykampf zwischen Schweden nnd Japan. Auch in den Abendstunden hatte das Schnee gestöber nicht nachgelassen, es machte sich sehr störend auf den Verlauf des Kampfes bemerk bar und liest ein nicht allzu schnelles Tempo bei beiden Mannschaften zu. Bereits nach zwei Minuten kam Schweden durch Jngberg zum Führungstreffer. Die Japaner unternahmen zwar einige wuchtige Vorstöße, waren aber kör perlich zu schwach, um gegen die schwedische Abwehr etwas ausrichten zu können. Nach 7>/V Minuten mußte der Kampf unterbrochen werden, da die Eisfläche voll von Schnee war. Die nächsten 7ich Minuten wurde» durchweg in Ja pans Hälfte abgespielt. Doch die Schweden scheiterten an der hervorragenden Abwehrkunst des kleinen japanischen Torwarts Houma. Nach dem das zweite Drittel 0:0 geendet hat, er zielten die Schweden im dritten Drittel ein wei teres Tor, somit insgesamt mit 2:0 Sieger bMnid, Soldatische Kameradschaft Die Wehrmacht begrüßt die militärische» Olympia-Teilnehmer. Generalleutnant von Reichenau, der Kom mandierende General des 7. Armeekorps be grüßte im Namen des Reichskriegsministers, Generaloberst von Blomberg, unb des Ober befehlshabers des Heeres, General der Artil- lerie Freiherr von Fritsch, vor dem Festsaal des Olympia-Skihauses in Garmisch-Parten kirchen die militärischen Olympia-Teilnehmer. Generalleutnant von Reichenau hieß die Pa trouillen aus Finnland, Frankreich, Italien, Oesterreich, Polen, Schweden, der Schweiz, der Tschechoslowakei und die deutsche Patrouille sowie die Attaches der betreffenden Nationen auf deutschem Boden herzlich willkommen. Diesem Wettbewerb, erklärte er, komme eine besondere Bedeutung zu, denn der Sieg in ihm entspreche am meisten den« soldatischen Wesen, da er die Leistung einer ganze» Mann schaft bedeute, bei der Führer unb Mannen durch feste Kameradschaft und gemeinsame Ar beit zu einem unteilbaren Ganze» verschmol zen seien. Die Soldaten aller Welt, so erklärte Gene ralleutnant von Reichenau, umschließe ein Ka meradschaftsband unsichtbarer, aber doch fester Zusammengehörigkeit. Es sei dies die höchste Achtung für den Mann, der bereit sei, sich für das gleiche Ideal einzusetzen, die gemeinsame Liebe zum stolzen, wehrhaften Handwerk, did gleiche Auffassung von Ehre und Pflicht, die ..gleiche Selbstlosigkeit des Dienstes für Volk und Staat. Der Kommandierende General des 7. Ar meekorps schloß mit dem Wunsche, daß es dem einen oder anderen Teilnehmer vergönnt sein möge, noch mehr zu geben als sein Bestes, daß er entzündet vom heiligen Olhmpiafeuer weit über sich selbst hinauswachsen möge. An die sem Tage und in solcher Stunde verlasse er dann für eine kurze Zeit die eng gezogene Bahn seiner Menschlichkeit und „berühre mit dem Scheitel die Sterne". Begeistert stimmten die militärischen Olym pia-Teilnehmer in daS Ski- nnd Bergheil ein. Ein Mntertagslraum Tic Pariser Press« über den erste:« Taz der Winterspiele Paris, 7. 2. (Funlspruch.) I» den Be richten der Pariser Presse aus Garmisch- Parlenlirchen wird besonders der herzliche Bei fall hcrvorgerufen, den die deutsche» Sportler Ler französischen Mannschaft entboten, als diese vor der Tribüne des Führers vorbeimar- schierte. Das Löb über die vollkommene Organisation kehrt überall einheitlich wieder. Im „Petit Parisien" heißt es: Man könnte Len Auftakt der Winterokympiade über schreiben: „Ein Wintertagstraum"; man be fand sich in einer Stimmung aus Andersens Märchen. Als die französische Mannschaft beim Aufmarsch erschien, wurde ein geradezu außergewöhnlicher Belsall laut. Der Sonderberichterstatter des „Matin" erklärt, der Beifallssturm für die allerdings« tadellos .auftretende französische Mannschaft habe infolge seiner Wärme alle anwesenden Franzosen überrascht. Der Sonderberichterstatter des „Petit Journal" schreibt, als der Reichskanzler erschien, erhob sich ein Sturm der Begeiste rung. Der Führer nahm, ohne sich besonders 'bemerkbar zu machen, mit jener vertrauten Schlichtheit, die inmitten eines so festlichen Rahmens erstaunt, auf der Ehrentribüne Platz. Beim Vorbeimarsch wurde keine Mannschaft mit so großem Beifall begrüßt, wie di- fran zösische, mit Ausnahme der österreichischen. „Nicht ohne Rührung dachte ich bei dieser Ehrung an den französischen Botschafter in Bcrßn, Francois Poncet, der das Wort gc- prägt hat, daß Deutschland sich von Frank reich eme sehr hohe Vorstellung macht." Der Sonderberichterstatter des „Tacek- s i o r" sagt, das Schauspiel der Eröffnung fei erstaunlich meisterhaft und genau geregelt gewesen. Es habe bei den Ausländern gerade zu Erstaunen hervorgernfen und die außer gewöhnliche Eignung der Deutschen bei der Aufziehnng großer Massenveranstaltungen ge zeigt. Das Erscheinen des Reichskanzlers Adols Hitler habe die Anwesenden geradezu elektrisiert. Ohne Uebortreibung könne man sagen, daß der französischen Mannschaft der wärmste Dmp'ang zuteil geworden fei. Kurzer Tagesspiegel In Garmisch-Partenkirchen wur den am Donnerstag die ersten Eishockeykämpfe ansgetragen. Die Ergebnisse sind folgende: Deutschland—Amerika 0 :1, Kanada—Polen 8 :1, Ungarn—Belgien 11 :2 und Schweden— Japan 2 :0. Tie Kümpfe litten sehr stark unter dein unaufhörlich herabrieselnden Schnee. Donnerstag nachmittag begrüßte Eener al le n t n a n t von Reichenau im Namen des Reichskriegsministers und des Oberbefehlshabers des Heeres die militärischen Olympia teilnehmer. Am Donnerstag abend feiert« die KdF-Halle in Garmisch-Partenkirchen ihr Richtfest. Den Höhepunkt des Abends bildet« die Ansprache Dr. Leys. Der Reichsverkehrsm kni st er hat durch eine Verordnung verboten, aus Anlaß der Einschränkung des Eisenbahnverkehrs zwi schen Ostpreußen und dem übrigen Reich Ent gelte auf dem Verkehrsgebiet über den Stand vom 1. Februar zu erhöhen. Zum ständigen Sondertreuhän der der Arbeit für die deutsche Zi garren Herstellung wurde der Treuhän der der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Süd- Westdeutschland bestimmt. Die diplomatischen Besprechun gen in Paris find abgeschlossen worden. Nach einer Meldung des Reuterbüros soll, trotz . aller entgegenstehenden Erklärungen, Erzherzog j Otto sofort nach keiner Ankrnrst in Paris den Fürsten Starhemberg besucht haben. Ter Sachverständigen- A u s s ch u ß für die Oeksperre hielt am Donnerstag in Genf eine Vollsitzung ab. In Genf spricht man davon, daß die Entscheidung erst im März fallen werde. Tie englische Regierung hat eine Note an das Vökkerbundssekretariat gerichtet, in der die italienischen Mitteilungen über Lie ferung englischer DumDum-Gcschosse nach Abessinien zurückgewiesen werden. I m M a r i n e a ii s s chu ß des amerika nischen Repräsentantenhauses wur den 3 Vorlagen eingebracht, die ein weitgehen des Modornisierungsprogramm einschließlich des Baues von Kriegsschiffen in Stärke von 221009 Tonnen vorsehsn. Das Programm nmfaßt 80 Schiffe. Die S u d e t en d e u t s ch e Partei veran staltete am Donnerstag in allen Bezirke» des Wahlkreises Karlsbad Arbeitskosenknndgebun- gcn. In Karlsbad selbst ging die Polizei mit den« Gummiknüppel gegen dis Versammlungs teilnehmer vor. Mehrere Personen wurden leicht verletzt. „Le Jour" schreibt, in Garmisch-Parten kirchen ist der Sport als Bindeglied zwischen de» Völker» n»d als Beitrag zum Verständnis der Menschen untereinander am Donnerstag auf die Höhe eines Ideals erhoben worden, das im Laufe einer Kundgebung die letzte deutbare Grenze des Möglichen erreicht hat. Wir Fran