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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110210028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-10
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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L'erukl.Prei« Mr ti4tv,w »»rch »chW, tilg« und Sp«»>ieun i»«I «1,1 «ch IN« von« ,edr,ch,; VA in^rt., U.7V dtrrlilitdrl ««« U»«M» Ailiut« «. «a» N»tz»«d«ll4» «d^tzuln 7» H T.R2 -erreliSdrl. vnrch »t, P«L: t»»«l>nld D«ul>cht»nd« und d« du»i<ch«, <»I»o>e» „«rlulithn. «t.T» ^U. «onatl. Ipl» aultchl. P«fl!xli«llarld ,z»r»«r W Bei,,«», D4nnn«rl, »«n D-m-siaate», Jl«U«n. enr-mtzurn, Niederlnn»«, «ui» O«kierr«ch U»,»r», «ntzln»^ kxhioedeii, «chw«, ». Spa ni«, In all«» idri^n slualen »ur direv durch »ch G«ldLit4u»U« du« Vtuttt, rrdt.Uich. Du» L«p»,,« Lagrdlari «rndini r »>«t It-ltch, Snn». n Krtcri»,« »« Ad»nn« i»l«chnna>>»e, UnGnitn»»»««^ v« unKrrn trU^rr», ,ztliat»n. s^diiuu«, und Aaaadmetlellen. >»nnr Anütmtur» und «rietirtger» Ltnidlnirlnni»,,«,« »« ««am»» «,,-d« w du» » d«nd ,^,«d. » «d» ««bakt«,» ,«» »^chnlldle»«, I»dan»>«,,ft« -» S«n»«M«r> l4üUL i«»«. «40»ch Abend-Ausgabe ripMtr.TagMIt Handelszeitung. Ämlsökatt -es Aales und -cs Aolizeiamlcs -er Lladk Leipzig. Lnhelqen.Prel» M» SnIiMi» «ns r—vv« au» üm^smu, «, »»,»»>««>- SV mi» dmm M »4» 74 mm dnm«, «-a-m-a-U- I »» ESMMM » «nNnmm t.40 gmm«« »»» v«ddr»«n m «M i»o«n e«u M, 74 mm dm» «Miim» 40 4 »U>ch4n«ani»i<>«> «o O «»»»rKtzriirr» und t» dm Udundnuduud» >» Vern« erhöht, ckndnu »nch tarck chuilmumvad« d 4» n. Lnn>«»» mV- «»a^dudr. F»m<44«» »n'NNm chnnm mchi mrdL- «LN^N »mm», ze« du» arKdein«, an mNuommn LNDUN UN« -ltm» «ir» Irin» 4t»r»att« a»«rnomm«n >»M4n». »nnudm», TnHuausplnH d« ch»«><chu» » all«» Nunnnren- dm I»- UN» «Iitlunms Hnn»«XI»«l, v-rlt», T»r> Du» 4«« o«!»»«« e>««r HdiSuch» dn»»I»»U «mnowdiun« >0, cru« -dm V« «» 4»«). HnnntvUtnl« Lr»4d«m kmu, 'M 4, t -4^tvd" Nr. 41. Freu»-, aen 10. /edruar »Sil. 105. Jahrgang. Die SssleregnUerung. Zn der Schiffahrtsabgabenvorlage ist die Ver besserung des Saalelaufes von Krey pau abwärts vorgesehen. Eine der für die Schiff- fahrtsabgabenkommission Les Reichstages von der Re gierung ausgearbeiteten Drucksachen gibt, entsprechend den Anträgen der Abgg. Junck und Am Zehn- hoff, Auskunft über die Pläne der Regierung. Wir entnehmen der Druckjchrift Las Folgende: Die Regierung rechnet darauf, daß nach Herstel lung des L e i pi i g — Sa a le k a n a l s sich auf der Saale von Kreypau abwärts ein Velkehr entwickeln wird, der den zurzeit von der Schisfahttsfttaße zu be wältigenden bei weitem übertreffen und erheb liche Verbesserungen erforderlich machen wird, auch wenn die Fahrwassertief« nicht über oas Matz von 0,93 Meter hinaus vergrößert werden soll. Daß in der Strecke Kreypau—Halle größere Arbeiten notwen dig werden, ergibt sich ohne weiteres aus den Schleu- senabmesjungen und der Fahrwasiertieje oberhalb der Elstermündung. Aber auch für die Saalejtrecke von Halle abwärts werden Aufwendungen gemacht wer den müssen, um sie für den zu erwartenden g ößeren Verkehr aufnahmefähig zu machen. Es heißt dann in der Druckschrift wörtlich weiter: Man ist früher davon ausgegangen, daß für die Saale eine mit dem Fahrwasser der Elbe übeielnsttmmende Tiefe hergestellt wird, um Ableichterungen der Fahr zeuge beim Uebergange von der Elbe auf die Saale zu vermeiden. Dementsprechend ist seinerzeit das Re gulierungsziel in bezug aus die Fahrtiefe ebenso wie für die Elbe auf 0,93 Meter unter dem bekannten niedrigsten Wasseistande festgesetzt. Die in Aussicht genomm.ne Vertiefung der Elbe auf 1,1 Meter ober halb und 1,25 Meter unterhalb der Saalemündung legt es nahe, auch für die Saale eine entsprechende Vertiefung in Betracht zu ziehen. Es sind daher im nachstehenden auch diese Möglichkeiten berücksichtigt, wobei jedoch die Ermittelungen nur für die Vertie fung auf 1,1 Meter zu einem bestimmten Ergebnis gelangt sind. Zn der Strecke unterhalb Hall« werden für den Vertehr mit Schiffen bis zu 400 t Tragfähigkeit Neubauten von Schleusen mit größeren Abmessungen nicht nötig werden. Zwischen Creypau und Halle müssen aber sämtliche innerhalb dieser Strecke liegen den Schleusen durch neu« von größeren Abmessungen ersetzt werden. Auch wird hier eine Verbesserung der Fahrstraße in größerem Umfang notwendig. Nach den vorläufigen Ueberschlägen und Schätzun gen werden die Kosten des weiteren Aus baues der Saale von der Einmündung des Leip- zig-Saale-Kanals bis zur Elbe betragen: Für eine Vertiefung auf 1,25 Meter, deren Aus führungsmöglichkeit auf der anhallischen Strecke noch zweifelhaft ersä-eint, wachsen die Kosten sehr erheb ¬ Bei einer Aahrtiese von Ü.!^ M unter Nieürig- wasser von I!K4 Don Treypau bis valle 2ti,3 A. Don Halle bis Anhalt -r In Anhalt 28 uiu -r Unterhalb Anhalt bis zur Elbe 27,4 Zr- sammen 133L llw Q o 3 303000 500 000 300 000 400 000 4 500000 „ 1.10 >» 3600000 600 000 500 000 1200 000 5 900000 lich. Nach überschläglicher Schätzung werden sie sich auf 8 000 000 belaufen. Die Unterhaltung wird namentlich in den ersten Jahren erheblich« Mittel erfordern. Welche Höhe sie erreichen werden, läßt sich schwer schätzen. Es dürfte nicht zu hoch gegriffen sein, wenn ein um 40 Prozent größerer Betrag, als der zurzert erforderliche, angenommen wird. konlervstlve Ljebensmürülgketten. Zn der „Sächs. Natl. Korr." lesen wir folgende be merkenswerte Ausführungen: „Die sächsischen Regierungsblätter haben in letzter Zeit gegenüber der nationalliberalen Partei immer von einer „Milderung der Gegensätze" gesprochen und mahnen ständig, nicht den gemeinsamen Feind, die Sozialdemokratie, aus dem Auge zu lasten. Auch die konservative Presse betrieb diese Beschwichtigungs versuche, anscheinend des guten Eindrucks wegen, zeit weise auf das eifrigste. Wie nun aber diese konser vative Besänftigung in der Praxis, d. h. in konserva- tioen Versammlungen, aussieht, das zeigt am deut lichsten der Bericht über die Generalversammlung des Konservativen Vereins zu Leipzig („Leipz. Reuest. Nachr." vom 8. Februar 1911s, nach dem der Lanütagsabgeordnete Dr. Böhme in keinem Vortrage „Die Lage der Konservativen vor der Reichstagswahl" u. a. folgendes ausführte: „Die na tionalliberale Partei treibe längst nicht mehr ein« Politik der Ueberzeugung, sondern eine solche der Mandatshascherei. s!s Ihr Verhalten sei nicht nur unzuverlässig, sondern direkt unehr lich. Immerhin müsse versucht werden, der konser, vativen Partei Vorteile zu sichern. Es gelte daher, bei den ernsten Verhandlungen im Reichstage einen Ausgleich anzubahnen, namentlich auch im Verkehr der Fraktionen untereinander. Nach außen hin müsse sich die Partei mehr Geltung verschaffen, alle Un geschicklichkeiten vermeid«», die Presse mehr in An spruch nehmen und die Agitation für die Organisa tion lebhaft gestalten." Während also Herr Dr. Böhme einerseits einer andern großen Partei dreist und qlatt die Ehrlichkeit der Ueberzeugung cbspricht und ihr Mandatshascherei vorwirft, ohne sich mit Beweisen aufzuhalten, begeht er anderseits die „Ungeschicklichkeit", in demselben Atem der konservativen Partei An leitungen zu geben, wie sie ihrerseits noch außen auftreten und sich Vorteile verschaffen solle. Was versteht Herr Dr. Böhme darunter? Sollen diese „Vorteile" vielleicht nur ideeller Natur st in oder — man vergleiche die bereits im vorigen Jahre erfolgte Ankündigung eigener konservativer Kandida turen in Löbau-Ebersbach und Leipzig-Stadt — lausen sie vielleicht darauf hinaus — Mandate,zu Haschen!? Wir empfehlen Herrn Dr. Böhme, mit den Fensterscheiben im eigenen Hause schonender um zugehen." politische Nachrichten. Verband Sächsischer Industrieller. Die am 21. Februar d. I. stattfindende Generalversammlung des Verbandes Sächsischer Industrieller wird der Behand lung der gegenwärtig schwebenden wirtschaftlichen Fragen gewidmet sein. In der nachmittags an die Mitgliederversammlung sich anschließenden all gemeinen Versammlung wird der Syndikus des Ver bandes, Reichstagsabgeordneter Dr. Stresemann über das Thema .Zie nächsten Aufgaben der Reichs gesetzgebung und die Industrie" sprechen. Ferner steht aus der Tagesordnung der allgemeinen Versammlung ein Vortrag des Reichstaasabgeordneten Dr. Junck. der als Autorität auf dem Gebiete der Patentgesetz gebung gilt und der über das Thema „Die Patent gesetzgebung in Deutschland und Amerika unter be sonderer Berücksichtigung der vorliegenden neuen Ge setzentwürfe" sprechen wird. Der Generalversammlung geht am Montag, den 20. Februar, unter Beteiligung der Damen ein Begrüßungsabend voran, der in geselligem Beisammensein den Verbands mitgliedern auch zu persönlichem Nähertreten Ge legenheit geben soll. Die in den letzten Jahren immer steigende Beteiligung an den General versammlungen ist ein Beweis dafür, daß die Ar beiten des Verbandes in den Kreisen der sächsischen Industrie weitestgehendes Interests finden. Auch die geselligen Veranstaltungen dürften in diesem Jahre wiederum einen starken Besuch aufweisen. Eine Mystifikation? Die „Sächs. Volksz'g." schreibt: „Wir erhalten vom Sekretariat des Prinzen Max aus Freiburg in der Schweiz di« telegraphische Nachricht, daß oer Brief des P-inzen an Loyson eine M y st i s i k a t« o n sei." Der neue kommandierende General des 8. Armeekorps. Berlin, 10. Februar. (Tel.) Wie das Wolffsche Telegraphenbureau erfährt, ist zum Nachfolger des E nerals der Infanterie v. W o y r s ch, ds b s- herigen kommandierenden Generals des 8. Armee korps, der Kommandeur der 17. Division E.neral- leutnant v. Pritzelwitz ernannt worden. Die deutsche landwirtschaftliche Woche. In der Fortsetzung der Beratungen des preußi schen Landesökonomie-Kollegiums, über die wir breits berichteten, sprach weiter Ritterguts besitzer Graf v. Oppersdorfs (Ober-Glogauj über Wein-, Obst- und Gartenbau. Nach längerer Erörterung gelangt« folgender, von Bart mann (Lüdicke) und v. Eroote gestellter Antrag zur Annahme: „Die wirtschaftliche Notlage^ in welche die Win zer der meisten preußischen Weinbaugebiete infolge der Fehlernten der letzten Jahre geraten sind, erheischt eine außerordentliche Hilfe. Insbesondere ist eine allgemeine und erfolgreiche Bekämpfung der so über aus verheerend wirkenden Nebenschädlinge, vor allem de» Heu, und Sauerwurm«, nur durchführbar, wrnn sie mit staatlichen Mitteln tatkräftig an geregt und unterstützt wird. Das L.-Oe.-K. oefür- wortet daher dringend ein« möglichst baldige und reichlich bemessene Staatshilfe." Reform des Heeresergänzungsgeschäfts. Die Frcikonseroativen haben im preuß scheu Abge ordnetenhause einen Ant.ag erngebracht, im Bund.s- rat auf eine Abänderung der Bestimmungen über das Heeresergänzungsgeschäft h'nzuwirken in der Richtung, daß das Ersatzgeschäft verein facht und die Möglichkeit gegeben werde, bei der Aushebung die bürg.rlichen Verhältnisse und die Militärtauglichkeit der Wehrpsl ch^ig.'n in weiter- gehendem Maße zu berücksich.igen, als dies n..ch Lage der geltenden Eesetzvorschriften zulässig ist. Die österreichische Petroleumraffinerie. Wien, 9. Februar. (Tel.) In einer Versamm lung der Pctroleumraffineu e wurde beschlossen, daß das Ve Handlungskomitee jeder Rasfinerie mü. dl ch die Vorschläge bekauntgegeben habe, die das äußerste Enigegenkommen bedeuten, so d iß die festgesetzten Vorschläge als die letzten zu gel.en haben. In der am Mittwoch stattfindenden Plenar sitzung sind dre endgültigen Erklärungen der einzelnen Interessenten abzugeben. Sollte am Mittwoch eine endgültige Einigung nicht erzielt we.den, ,o stellt das Komitee die werteren Arbeiten e i n. Französische Offiziersorganisation! Paris, 10. Februar. lTel.) Dem ,Journal" zu folge hat eine G.uppe von Offizieren, die von der Plte auf gedient haben, an ihre aus den M.litär- jchulen von 2t. Minxent, Ve.sailles und Suumur her vorgegangenen Kameraden die Ausfo.derung ge richtet, e.ne Verernigunazum Schutze ihrer beruflichen Interessen zu bilden, da die letzte Beförderungsliste gezeigt haoe, wie geringes Wohlwollen sie bei ihren Vorgesetzten fänden. Nochmals Durand. Paris, 10. Februar. (Tel) Der sozialistische Verbund des Selnedepartements hat einen Aufruf er lassen, in dem abermals in heftigen Worten die so fortige Freilassung Durands verlangt wir-, da dieser, wenn er noch länger im Gefängnis bleibe, vom Wahnsinn befallen würde. Gleich falls wi d für morgen abend eine große Arbeiter versammlung einberufen, in der mehrere sozia listische Deputierte zugunsten Durands Las Wort er greifen werden. Nus Leipzig unü llmgegenü. Leipzig, 10. Februar. Wetterbericht der Königl. Sächs. Landeowetterwarte zu Dresden. Voraussage für Len 5. Februar. NorLwi.stwlnLe, wolkig, etwas wärmer, zeitweise Schnee. Pöhl berg: Starke Schneedecke, fester, guter Weg bcs Annaderg, Bäume stark mit Rauhfrost be hangen, glanzender Sonnenunler. und -aufgang, Abend- und Morgen.ol, Schneetiefe 6b Zentimeter. Fichtelberg: Berg nebelsrei, Nebel in den Tälern, gute Schlittenbahn bis in die Taler hinab, starker anhal.ender Reif, großartiger Rauhfrost, aläirzender Sonnenunt.r- und -aufgang, AbeirL- und Morgen-ot, Schneetiesc 230 Zentimeter. * Auszeichnungen. Vom Königlichen Ministerium Les Innern ist dem seit dem 27. Dezember 1877 un- unterbrock-en in der Mu,rkaliendruclerei von W. Venicle in Leipzig-Reudnitz, Rathausstraße 42, be schäftigten Steindrucker Louis Edmund Gustav Graul in Leipzig-Lindenau das tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Weiter hat die Königliche Kreishauptmannschaft , Leipzig dem seit dem 10. Februar 1886 ununter- t brachen in der Rüschcnfabrit von Heinrich Vrcitfeld in Leipzig, Mittelstraße 8, beschäftigten Hausmann und Markihelfer Karl Ernst Herrmann in Leipzig eine Belobigungsurkunde ausgestellt. Die Auszeich nungen wurden den Jubilaren heute in Gegenwart ihrer Arbeitgeber durch Oberbürgermeister Dr. Ditirich an Ratsstelle ausgehänüigt. * Zu der Frag« der Diskontierung von Buchfor derungen hat die Gewerbekammer zu Dresden auf ein vom Ministerium des Innern eingefordertes Gutachten folg'nde Entschließung gefaßt: „In der Diskontierung oder Beleihung von Buchforderungen kann für Handwerker, Kleinkaufleute und Gewerbe treibende ein besondrrer Nutzen und eine Hebung Lieser Bestrebungen nicht erblickt werden, man kann 2g, Lein eigener Lohn. Roman von R. Ottolengui. iNoU'druck verboten.) „Seine Schwester? Ihre Mutter? Sre sind verrückt!" „Dann erklären Sie es!" — Barnes war verblüfft. „Ich werde nichts erklären! Sie haben schon mehr aus mir herausgepreßt, als ich sagen sollte." „Dann werde ich Ihren Mann verfolgen, denn er muß der Mörder des Herrn Lewis sein. Ich will Ihnen noch mrtteilen, daß ich ihn vom Schauplatz: des Verbrechens bis hierher verfolgt habe, und daß ein Kollege von mir feiner Spur von dort ab nach gegangen ist, ohne ihn fedoch fasten zu können." „Dann ist er in Sicherheit, Gott sei Dank!" „Sie irren sich. Meinem Kollegen gelang es nicht, ihn zu fasten, aber ich werde es tun." „Und ich soll Ihnen dazu behilflich sein?" „Wir müssen an die Unschuldigen denken." „Was gehen mich die Unschuldigen an? Ich kenne sie nicht." „Ich will Ihnen sagen, wer sie find. Die eine ist ein Mädchen, dre Tochter Ihres Mannes!" „Ah! Ist st« angeklagt?" „Jawohl, als Mitschuldige." „Gut, freut mich. Und der andere, wer ist das? Sie sprachen von mehreren Personen." „Der andere wird für den Mörder gehalten. Es ist Walter Marvel." „Was, Walter? Die« ist schlimmer, als ich je gedacht hätte. Nun, sei dem, wie ihm wolle! Mich gehen beide nicht, an!" „Haben Sie kein Herz, gnädige Frau? Wollen Sie, daß die Unschuldigen verurteilt werden sollen?" „Die Unschuldigen? Wie kann ich wissen, wer un schuldig ist? Sie sagen ja, die beiden seien angeklagt. Die Behörden werden wissen, wa« sie tun; e, mästen Gründe gegen sie vorhanden sein, Beweise, und daher sind sie fedenfalls schuldig. Warum sollte ich etwas tun — und was könnte ich überhaupt tun?" ..Alles, was ich von Ihnen oerlange, ist, daß Sie mir die gewünschte Aufklärung geben. „Welche Aufklärung?" „Erzählen Sie mir genau die Beziehungen, die zwischen Ihrem Herrn Gemahl und Herrn Lewis be standen!" „Ich werd« Ihnen nicht, er^hlen." „Ist das Ihr fester Entschluß?" „Jawohl! Tun Sie, was Sie wollen!" „Gut. Ich werde Mittel und Wege finden, um Sie für Ihren Eigensinn zu bestrafen." „Wie können Sie es wagen, mir zu drohen? Ich lasse Sie hinauswerfen!" „Halt, bitte! Sie vergessen, daß ich ein Detektiv bin. Sobald Sie läuten, verhafte ich Sie." „Mich verhaften? Und bitte, mit welchem Rechte? Ich lasse mich nicht so leicht einschüchtern." „Weil Sie der Mitschuld an der Ermordung des John Lewis verdächtig sind." „Das ist lächerlich! Ich bin ja nicht aus New Pork herausgekommen!" „Sie sind vor der Tat Helfershelferin gewesen. Sic wußten, daß Ihr Gemahl die Stadt verließ, um jemand zu ermorden. Daher glaube ich, daß Sie in diesem Staate"! nach seinen Gesetzen als der Mit schuld verdächtig verhaftet werden können." „Sie sind ein Teufel!" kreischte sie auf. Barnes überlegte einen Augenblick und sagte sodann: „Ich glaube, ich werde Sie auf jeden Fall ver haften." „Tun Sie, was Sie wollen! Ich werde Ihnen nichts verraten, und sollte ich mein ganzes Leben im Gefängnis zubringen mästen." .Ich habe leid»r keine Zeit, mich hier länaer auf zuhalten, sonst würde ich den Versuch machen. Sie zum Reden zu bringen. Aber unter diesen Verhältnissen muß ich stets wissen, wo Sie sich aufhalten." — Mit diesen Worten drückte Barnes auf die elektri'ch« Klingel. Sofort klopfte ein Diener an. Bevor die Dame ein Wort sagen konnte, befahl ihm Barnes: „Holen Sie mir einen Dienstmann und bringen Sie mir Schreib,zeug!" „Was haben Sie vor?" fragte die Frau. „Das werden Sie sehen", erwiderte Barnes kurz. Es währte nicht lang«, bis der Diener in Be gleitung eines Dienstmannes zurückkehrte und das ver langte Schreibzeug brachte. Barnes schrieb auf einen Briefbogen die Worte: Senden Sie mir Ihren besten Geheimnolizisten. Wichtig. Barne». O *) In den Vereinigten Etnaten von Nordamerika hat jede, EtnLelstaat noch sein Vesondere« Nriminalgesetz. Er steckte das Papier in einen Umschlag, klebte ihn zu und adressierte ihn an den Inspektor des Haupt polizeiamtes. Sodann übergab er dem Dienstmann seinen Brief mit den Worten: „Besorgen Sie das so schnell als möglich. Hier ist ein halber Dollar für Sie!" Dann klingelte er nochmals dem Diener, nahm ihn beiseite und flüsterte ihm einige Wolle zu. Der Mann verließ das Zimmer, und Barnes setzte sich ruhig nieder und vertiefte sich in eine Zeitung. Die Frau schwieg eine Weile, aber nach einer halben Stunde, während welcher der unerschütterliche Detektiv nicht ein einziges Mal von seiner Zeitung aufgeblickt hatte, stand sie auf und sah zum Fenster hinaus. Barnes schien Lies nicht bemerkt zu haben, so ruhig las er weiter. Nach einigen Minuten näherte sie sich, schein bar zufällig, der Tür. Plötzlich ergriff sie die Klinke und drückte sie blitzschnell herunter. Der Detektiv blieb ruhig sitzen. Als sie jedoch die Tür aufreißen wollte, gab sie wieder Erwarten nicht nach, und nach einigen fruchtlosen Versuchen zu öffnen, wandte sie sich wie eine Furie an Barnes: „Wie können Sie es wagen, meine Tür abzu schließen?" „Ist sie verschlossen?" fragte Barnes leichthin. „Natürlich, und Sie haben sie selbst abgeschlossen." „Sie täuschen sich!" „Warum geht sie denn nicht auf?" „Sie sagten ja, daß sie verschlossen ist, nicht wahr? Ich habe sie nicht untersucht." „Wie wurde sie dann verschlossen?" „Da Sie es so gern wissen möchten, will ich liebenswürdiger sein als Sie und es Ihnen sagen: Ich sagte dem Diener, er solle den Schlüssel draußen umdrehen." „Warum taten Sie das?" „Weil ich Ihre liebenswürdige Gesellschaft nicht entbehren wollte, big mein Freund kommt, nach dem ich gesandt habe. Ah! Da klopft er schon!" Er ging zur Tür und rief: „Drehen Sie den Schlüssel um und kommen Sie herein!" Man hörte da« Schloß zurückschnappen, und ein Mann trat ein, der sich an Barnes wandte: „Ich bin Nummmer sechsundfünfzig." „Geheimpolizist.'" „Zu Befehl." .Was bedeutet diese Unverschämtheit?" rief wütend die Frau aus. Keiner der beiden schien sie zu beachten. Barnes fuhr fort: „Sehen Sie sich diese Dame genau an! Wenn ich nach «hr frage, müssen Sie mir Auskunft gebe» können, wo sie ist Verstehen Sie?" „Zu Beseht." „Guten Tag!" — Nummer sechsundfünfzig ver ließ oas Zimmer. „Sie werden mir vielleicht jetzt erklären, was dies bedeutet?" „Eben wollte ich es tun. Sobald Sie den Versuch machen, die Liaül zu verlassen, wird Sie dieser Mann daran verhindern Sie können Ihre Wohnung wech seln, so oft Sie wollen, nur bleiben Sie in der Stadt! Das ist alles! Guten Tag!" Bevor sie ein Wert sagen konnte, war Barnes verschwunden. Zwanzigstes Kapitel. Barnes begab sich nunmehr zum nächsten Bahnhof und stieg in den Zug nach Lee, wo er am nächsten Morgen in der Frühe eintraf. Auf der Farm an gekommen, traf er Fräulein Lewis im Empfangs zimmer. Sie kam ihm erfreut entgegen und schüttelte ihm herzlich die Hand. „Ich bin jo froh, Sie wieder hier zu sehen", be gann sie. „Was haben Sie für Neuigkeiten?" „Ich hab« den Mörder entdeckt." „Wie? Wo ist er?" „Es ist der Mann, der sich für Ihren Detter ausgaü." Virginia war starr vor Erstaunen. Endlich fand sie die Sprache wieder und fragte: „Der Sohn meines Onkels? „Nein. Er ist gar nicht Ihres Onkels Sohn, wenn er sich auch dafür ausgab. Ich muß ihn sofort fest nehmen. Wo ist er?" „Ich weiß es nicht! Fort ist er!" „Fort! Wohin? Ich werde ihn verfolgen, und wäre es ans Ende der Welt! Er soll mir nicht ent wischen. Sie haben keine Ahnung, nach welcher Rich tung er sich entfernt hat?" „Nein, kein« Ahnung! Ich sagte Ihnen, als ich Sie zuletzt sah, daß er den Abend beim Richter ver bringen und dort übernachten würde, er muß jedoch nach dem Begräbnis auf sein Zimmer gegangen sein, denn beim Frühstück am nächsten Morgen war er da. Lr hat nicht während der Nacht zurückkehren können.
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