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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend -j Me »LXtr»-»»f«r An«»»«' «schnitt Mnis- N tag, D»»nrr»t«ili und Sonnatxnd. ^Bcjuq,-Prci»i Monatlich 2L5 Mark, H kci Anstellung durch die Baien 2.50 Mark. N Am Hake tzök-nr sttrmali lKrieg od. sonst. irgrnd>»r!>ster Ltürungen des Betriebes der " Aestun«, der Beferanicn »d. d. Besdrderungs- tkiimchinngenj lMl der Bepeqer keinen Än- k»i»ch ans Steserang oder R»chlief«r«nq -er A»«»»«« »d.«»fdt<chqahl»><gd. BezvHspechse». lliiter^ltWS- AWiBIitl O Fernsprech-Anschlus; Ami Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. - Postscheck-Konto Leipzig Rr. 28! 48. SchrWeiümg, Druck u. B«4«q -Wht«, Nummer ^8 Sonntag, den. 9 Oktober 492^ 20. Iayrgang. Amtlicher Teil. Fuhre«-Vergebung. Die Abfuhr von 100 cbm Klarschlag vom Bahnhof Cunnerrdorf nach der Lomnitzerstrahe foll an die Mindest- fordernden vergeben werden. Angebote find bi» 15. äieses Boosts t« Rathaus — Kaffe — abzugeben. H1tr«d»rs HkriHa, am 8. Oktober 1921. Der Gemeindevorsi^ttd. Gemeindevertreterwahl. Infolge Ablaufes der Wahlperiode der 1919 gewählten Gemeindevertreter macht sich die N uwahl derselben not wendig. Nach dem Ortsgesitz vom 18. November 1918 über die Wahlen von Gemeindevertretern und dem Nachtrag« dazu vom 17. August 1921 sind 18 Gemeindevertreter aus 3 Jahre zu wühlen. Die Wahl findet Sonuta-, de» 13. Aovemver 1921 von 10 -i» 5 Uhr statt. Der Ort wird in 2 Wahlbezirke eingeteilt und zwar: 1. Wahlbezirk Wähler, deren Familiennamen mit den Buchstaben A — L beginnen. Wahlvorsteher Herr GemeindeäÜester Pietzsch, Stellvertreter Herr Gememdevertreier Gustav Lamme. 2. Wahlbezirk. Wähler, deren Familiennamen mit den Buchstaben M — Z beginnen. Wahlvorsteher Herr Gemeindcältester Thieme, Stellvertreter Herr Gemeindeältester Gütige. Wahllokal ist für beide Wahlbezirke die alte Schule. Der Wahlausschutz besteht aus folgenden Herren« Ge- meindevorftand Richter al» Wah-k- mmiffar, Gemeind«ältesten Stein, Gemeindevertretern Ringel, Leuthold, und Mrtzbach. Die aufgestellte Wählerliste liegt vom 1b. bis 22. Oktober d. I. im R^thause — Meldeamt — während der geordneten Dienststunden (Sonntag 11 bi» 12 Uh>) öffentlich aus. Einsprüche gegen die Richtigkeit und Voll- ständtgkeit der Wählerliste sind der Verlust des Einspruchs rechte« binnen 8 Lagen nach dem Beginn der Auslegung schriftlich oder zu Protokoll im Rathaus anzubringen. Die Wahl findet nach dem Giundsotze der Vcrhälmi«- wahl mit gebundenen Liften statt , Bei dem unterzeichneten Wahlkommiffar sind spätestens 14 Tage vor dem Wahltage Wahlvorschläge einzuretchen, die von mindesten» 30 stimmberechtigten Personen unter- zeichnet sein müssen. Die Vorschläge dürfen nicht mehr Namen enthalten al» Gemeindeverlreter zu wählen find Von jedem oorgeschlagenem Bewerber ist eine Erklärung über seine Zustimmung zur Aufnahme in den Wahloorschlag an- zuschltetzen. Kein Bewerber darf in mehreren Vorschlä M zugleich oder in einem Vorschläge mehrfach aufg» führt d »n Mehrere W.hlvorschläge können miteinander Verbund, n werden. Die Verbindung mutz von den Unterzeichnern der betr. Wahloorschläge übereinstimmend spätesten» am 7. Tage vor dem Wahltage beim Wahlkommiffar schrrftlrch erklärt Verden. Ist den Wahlvorschlägen find die Bewerber mit Rus- Und Familiennamen, Stand und Wohnung und in erkenn barer Reihenfolge aufzuführen. Da« Stimmrecht wird persönlich durch Abgabe von Stimmzetteln von weißem Papicr (Grütze 14 zu 11 cm) aurgeübt Die Namen auf den einzelnen Stimmzetteln dürfen nur einem einzigen der öffentlich bekanntgegebenen Wahloorschläge entnommen sein. Streichungen und Um stellungen, sowie Hinzufügung von Namen, die aus keinem Wahloorschläge stehen, berühren zwar nicht die Gütigkeit der Stimmzettel, find aber auf das Wahlergebnis ohne Einfluß. Aus die Bestimmungen im Ortsgesetz vom 18. Dez. 1918 wird verwiesen. Die Stimmberechtigten «erden zur Teilnahme an der Wahl hiermit geladen. Htte»darf-HLrtLa, den 4 Oktober 1921. Der wahlkommiffar. Richter, Gemeivdevorstand. Oertlichev ««d Sächsisches. Vtt«ndorf.Okrilla, den 8. Oktober izr,. — Die bisher dem Seifersdorfer Elektrizitätswerk ge hörenden Stromverteilungsanlagen zur Versorgung der Ort schaften Grünberg, Hermsdorf, Lausa, Leppersdorf, Liegau, Schönborn, Seifersdorf und Wachau find am 1. Oktober ds». Js. durch Kauf in den Besitz des Großröhrsdorfer Elek trizitätswerke», S.m.b.H., in Großröhrsdorf übergegangen. D mtt erfolgt die Stromlieferung an diese Ortschaften, außer dem b r auch an dre Gemeinde Langebrück, unmittelbar du.ch ^re G öb-ü^rsdorser Ueberlandzentrale. — Mil 3 Oktober ist das Pfarramt Schönborn nach einstimmigen Beschlusse de» Kuchenvorstandes unter Zu stimmung des Henn Kirchenpatrons mit dem Pfarramt Seisersdors vereinigt worden. — Kem billiges Volksnahrungsmittel. Die Preise der Seefische fino in den letzten Tagen ungeheuer in die Höhe gegangen, sodaß von einem billigen Volksnahrungsmtttel nicht mehr geredet werden kann. Die Verteuerung der Fische ist auf den Aufkauf ausländischer Firmen zurückzu- sühren . Der Tiefstand unserer Mark veranlaßt die Aus länder, auch den Bedarf an Seefischen in Deutschland ein- zudecken. Der deutsche Fischkleinhändler wird, wenn die Regierung nicht Gegenmaßnahmen trifft, sein Auskommen nicht mehr finden. — Von der „SSchs Ev. Korr." wird geschrieben: Zum Bezirksschulrat für den Schulauffichtsbezirk OrlSnitz i. V. ist der Lehrer Otto Emil Erler in Letpzrg-S.llerhausen er nannt worden. Der neue Schulrat ist in Leipzig als ein Vorkämpfer für di« weltliche Schule und als ein Gegner der christlichen Bekenntnisschule bekannt. Seine Ernennung ist em weiteres Glied m der Kette der RegierungSmaßnahmen welche sich gegen die christlichen Eltern richten. Mann erinnert sich daran, wie seit der Umwälzung planmäßig jede frei werdende SchulratSfteUe ausschließlich mtt solchen Männern besitzt wird, welche sich durch ihr Eintreten sür die wettttche Schule und durch ledyasles Bekämpfen der christlichen Schule Vie Sporen verdient und den Befähigungs nachweis zum Schulrat erbracht haben. Der Lehrer Ernst Beyer wurde Schulrat ist Leipzig-Stadt, der Lehrer Dr. Wunfche Schulrat m Löbau, der Lehrer Hiemann Schulrat in Dresden, der L hrer Schneider aus Commerau Schulrat in Kamenz, um nur einige der vielen Falle herauszuheben. Alles bekannte Namen aus dem Kulturkampf der letzten Jahre. Der Schulrat ist, nachdem man den Direktor abge- Ichafft hat, die einzige staatliche Aufsichtsperson, welche wir j tzt noch haben. Zu ihm uno seiner Unparteilichkeit müssen daher alle Eltern volles Vertrauen haben können. Das kann nicht sein, wenn nur einseitige Gegner der christlichen Schule zu Schulräten ernannt werden. Dresden. Seit einigen Tagen waren in der Nähe d.» Arsenals die Lelegrapyendrähte durchschnitten und ge- stöhlen worden, ohne daß e» gelang, dre Diebe zu ergreifen. Am Donnerstag gegen Abend ging nun die grüne Polizei gegen d,e Täler energisch vor, indem sie den Tatort um- ellu. S h bald l-m sie den Duden auf die Spur, die, «l» ire «as bemerkten, sogleich oie Flucht ergriffen. Als st« aus die wiederholten Aaruse nicht inll,landen, wurde aus sie scharf geschaffen. Einer von ihnen, der auf frischer Tat er- lappt worden war, wurde von einLr Kugel m den Unterleib getroffen und brach in der Nähe der Arsenalbrücke zusammen. Er wurde mtt Unfallwagen nach dem Krankenhause Friedrich stadt übergesührt. Seine beiden Diebesgenossen find ent kommen. Posta bei Pirna. Tödlich verunglückt ist in der Nacht zum Dienslag der Arbeiter Söldner au» Zeichen Er war, wie festgestellt werden konnte, mit dem Gastwirt M. von hier in der Nacht zum Dienstag auf dem Heim wege, wahrscheinlich von der Herrenleite her, nach Posta ge- wesen und ist dabei von der Wand abgeflürzt. Wie sich bei Unfall ereignete, konnte noch nicht feflgeftellt werden. Der Verunglückte wurde von Samaritern nach Pirna gebracht wo er inzwischen seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Attstadt. Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich am Montag auf der Zittau—Görlitzer Chaussee. Das zweijährige Töchterchen des Ofensetzer» Kühnert wollte vor einem Auto, das fortgesetzt die Hupe ertönen ließ die.Straße überqueren. Obwohl der Führer de» Wagens abbog und dabei gegen erneu Baum fuhr, wurde das Kmd noch ersaßt und erlitt schwere Verletzungen. Das Auto hatte schwere Beschädigungen. Der Besitzer des Autos, Herr Raupach aus Görlitz, erlitt einen Beinbruch, während die übrigen vier Insassen mit dem Schrecken davon kamen. Bernstadt. Ein Raubanfall wurde auf der Fahrt von Bernstadt nach Nteder-Rennerdorf an dem Mühlenbe- fitzer Mielke bei Kunnersdorf verübt. Ein Wegelagerer fiel ihn an und schlug ihn über den Kopf. Bet dem sich ent- sptnnenden Handgemenge stach Mielke mit dem Messer auf den Räuber ein, der daraufhin entfloh. Drehsa (Laus.). Vorige Woche wurden hier Kar toffeln ausgemacht. Da die Geschirre nicht langten, mugleu während der Mittagszeit einige Körbe und Säcke «U Kar toffeln aus dem Felde bleiben. Inzwischen „ernteten" aus wärtige Gäste diese Kartoffeln und fuhren sie auf Hand wagen, von denen zehn gezählt wurden, fort. 15 br» 17 Zentner Kartoffeln wurden auf diese Weise gestohlen. Am folgenden Tage aber kamen etwa fünfzig Personen mrt zwanzig Leiterwagen, um abermals „billige" Kartoffeln zu holen. Diesmal gelang der Diebstahl nicht. Döbeln. Ende Mai d. I. find im hiesigen Zoll amts mittels Einbruch» eine große Menge Sleuerbanoerote» für Zigarren und Zigarretten gestohlen worden. Der Täter ist bi» jetzt noch nicht ermittelt. Jetzt ist nun auf dem Niedergottesacker eine Rolle solcher Banderolen, nur ein kleiner Teil der gestohlenen, in einem dichtem Ledensbaume versteckt aufgefunden worden. Leipzig. Schlimme Folgen hatte eine unfinnige Wettfahrt. Ein Bäckermeister aus Großzschochen uuo der Eigentümer eines anderen Geschirr», wie es heißt ein Fleifcher- meister, laten sich gütlich in einer Gastwirtschaft in Lelpzig- Plagwrtz und kamen dabei auf den Gedanken in iyeea leichten Wagen eine Wettfahrt nach Ehlh a zu veranstalten. 3500 Mark wurden al» Preis von jedem deponiert, uns oann ging die wilde Jagd los. Der Sieger, der angebliche Fleischermetster, soll ip zwanzig Minuten in Eythra gewesen sein. Schlimme Folgen dagegen halte die „Wettfahrt" für den anderen, den Bäckermeister. In der Giegeruraße ra Leipzig-Kleinzschocher brach das Orlscheit des Wagens, da« Pferd wurde scheu und ging durch. Der Bäckermeister stürzte vom Wagen und wurde überfahren, das Pferd raste weiter und stieß mit der Deichsel eine große Schaufensterscheibe der an der Ecke der Antonien- und Gießerstrabe befindlichen Storch- apotheke ein. Außer der Scheibe, dem Fenfleroorsatz usw. ging auch ein in der Ecke der Apotheke stehender Ösen m Trummer. Da» Pferd erlitt merkwürdigerweise keme Ver letzungen, uno auch der „Wettfahrer" soll körperlich ziemlich glimpflich davongekommen sein. Hartenstein. Von einem Auto überfahren wurde der Landwirt Leonhardt aus Thierfeld. Mit lebens gefährlichen Verletzungen wurde er dem Krankenhause zuge- fuhrt. Zwickau. In den hiesigen Stadtverordnetensttzungen ging es bisher noch immer Halbwegs friedlich zu. Das sollte auch einmal anders werden. Am 5. d. M. stand die Krage oer Einführung der Grund- und Gewerbesteuer zur Ver handlung. Stach heftigen Reden der Linksparteien wurden diese Steuern abgelehnt. Nun entstand em fürchterlicher Tumult, Schimpf- uno Droyreven bet oen Linken. Staot- oerorvneter Lehrer Voß rief dem Stadtverordneten Maurer Berger zu« „Das verstehen sie mchl, da sind sie zu dumm!" Darauf drang Berger mtt geballten Fäusten auf Voß ein. Allgemeiner Tumult entstand. Die Deutschnationalen oer- ließen den Saal, die Demokraten folgten. Der Vorsitzende Justiziar Teichmann stellte die Beschluvunsähigkett de» Hause« fest und legte sein Amt als Vorsitzender nrever. Oel» nttz. Der von hier gebürtige, am 12. August vom Schwurgericht Plauen zum Tode verurteilte Vatermörder Arno Albert Neidel, oer kurz nach seiner Verurteilung auf Einlegung der Revision verzichtet hatte, hat neuerdings unter der Abgabe, sem Vater sei während eines handgreif lichen Streites plötzlich tot umgesunken, Wiederaufnahme de« Verfahrens beantragt. ist ckie beste 8eike