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Sonnabend den 22. September 1934 nachmittags 93. Jahrgang Rr. 222 . Die sächsische Oeffentlich-1 die bei der fortschreitenden Motorisierung des > einen Plan überrascht, der Straßenverkehrs die Ursache immer zahlreicher Dresden, 21. 9 der Minderheitenschutzverträge. Welches nun die In wirtschaftlicher Beziehung bringt er für die im Müglitztal ansässige Industrie wesentliche Er leichterungen durch die Verbesserung der Güter beförderung, bei der künftig die zeitraubende und kostspielige Umladung in Heidenau wegsällt. über die Strache oder umgekehrt der Strache über die Bahn. Die Bauarbeiten umfassen mehrere Saar. Wenn irgendwo mit deutschem Christen tum der Kampf unlösbar verbunden sei, dann an der Südwestgrenze des Reiches, an der Saar. Für die Saarländer stehe eines fest: Zurück zu Deutschland! (Stürmischer Beifall.) Gleichfalls mit lebhaftem Beifall begrüßt wurde Landesbischos Beermann-Danzig, der die Grüße des vom Reich abgetrennten, aber ewig deutschen Danzig überbrachte. Trotz der Grenzen bleibe es durch den inneren Blutstrom immerdar mit dem Reiche verbunden, dessen Schicksal auch Danzigs Schicksal sei. Die Zielsetzung der Deutschen Chri sten Danzigs sei, um den Glauben zu ringen, der allein stark macht und den Sieg bringt. Eine einige evangelische Reichskirche erscheine den Aus ländsdeutschen als ein von Gott geschenktes Wun der. Jeder Störungsversuch an diesem Einigungs- werk sei ein Frevel an der Kirche und am Volk. So empfinde man es wenigstens in Danzig. Mit einem Gelöbnis der Treue zum Neichsbischof, zum Führer und zum deutschen Volk und dem Rus „Danzig bleibt deutsch" schloß Landesbischof Beermann seine kurze, mit herzlichem Beifall auf genommene Ansprache. Weitere Grüße wurden von den Gauen Nord- mgrk, Schleswig-Holstein, Württemberg und West falen überbracht. Genf, 21. 9. Im Verlaus der Minderheiten- LUssprache hat der polnische Vertreter Raczynski den Antrag Polens auf Verallgemeinerung der Mindechritenschutzverträge überraschend zurückgc- zogen. Der Präsident Madariaga hatte den polnischen Vertreter gebeten, sich nochmals zu der ganzen Frage zu äußern, da man, wie er sehe, in den Aussprachen nicht weiter komme. Raczyuski er klärte daraus, Polen halte seinen Standpunkt grundsätzlich durchaus ausrecht. Es habe hier bei einigen Staaten Unterstützung gefunden, bei an deren jedoch, und nicht den kleinsten, sei es auf Ablehnung gestoßen. Er habe die Gegengründe zum Teil schon widerlegt und es würde ihm nicht schwer fallen, die übrigen jetzt noch zu widerlegen. Er verzichte aber darauf, da Einstimmigkeit not wendig sei und keine Aussicht aus eine Entschlie ßung im Sinne des polnischen Antrages bestehe. Nus diesem Grunde werde Polen den Antrag nicht zur Abstimmung bringen. Diese Haltung Polens ist, wie man allgemein annimmt, gleichbedeutend mit einer Zurückziehung des polnischen Antrages auf Einberufung einer Konferenz mit dem Ziele einer Verallgemeinerung Erklärung drückt der Präsident die Hoffnung aus, daß di« streikenden Arbeiter seiner Aufforderung folgen werden. Andererseits erwartet er von den Arbeitgebern, daß sie alle, die an dem Streik teil genommen haben, wieder einstellen werden. Bis her hat der Tertilarbeiterstreik einen Lohnverlust für die Arbeiter von etwa 15 Millionen Dollar verursacht. . ' , Der in der Lindbergh-Affäre Ver haftete hat sich jetzt als ein vor 11 Jahren aus Deutschland geflüchteter Verbrecher namens Bruno Richard Hauptmann entpuppt, der als blinder Passagier nach Amerika gekommen ist. Er leugnet aber bisher jede Beteiligung an dem an A»,rigk„pr«is: 1 Millimeter Höhe cinspalUg <— LS MM breit) 4 Pfennig, Im Redakttonsteil l— 72 mm breit) 20 Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Jllr Nachweis und Vermittlung ÄS Pfennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bel größeren Aufträgen und Im Wiederholungsabdruck Er. Mäßigung nach feststehender Staffel. Var NaMndttM Tageblatt ist dar zur BerössentlWng der amtlichen Belanatmachuagen der Amtrhauptmannschaft Flöha und der Stadtratr zu Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt Bauarbeiten im einzelnen wird näheres zu be-, mit 590 angegeben. Das Kabinett hat beschlossen, richten sein, wenn die Pläne festliegen und der einen Nationalfonds zur Linderung der Not zu Grunderwerb durchgeführt ist. I stiften. Volke mal wieder aufs Mauk sehen, wollen sehen und hören und mit heißer Liebe danach suchen, daß wir die Wege finden, die zum Herzen gehen mit Worten, die unser deutscher Volksgenosse ver steht, damit wieder ein Christus aevredigt w'ird mit guten, klaren, ehrlichen deutschen Worten. Unsere Losung und unser Kampfruf soll sein: Alles was wir tun können zum Aufbau unserer Kirche soll geschehen zur Ehre Gottes, zum Heil seiner Kirche, zum Wohl unseres deutschen Volkes und Vaterlandes. Stärkster und sich immer erneuernder Beifall dankte dem Neichsbischof für seine Worte. Immer wieder werden Heilrufe laut, und immer aufs neue ertönte Händeklatschen. Unter großen Kundge bungen verlieh der Reichsbischof den Sportpalast, um sich nach der ParaleNversamtMmg in dm Tennishallen zu begeben. ." Im Anschluß daran sprachen verschiedene Gau- Reichstagung der Deutschen Christen Zwei gewaltige Massenkundgebungen im Sportpalast imb in den reunishallen werden. Diese Reichstagung werde jedem Deut schen Christen zu einem großen, strahlenden Er- jekmis der unzerstörbaren Gemeinschaft werden. Darauf sprach der Reichsleiter der Teutscken Christen, Dr. Kinder. Er dankte namens der Versammelten für das herzlicke Willkommen und grüßte alle Volksgenossin und Mitkämpfer, in sonderheit die Ehrengäste von der Saar, aus Danzig, aus Nordschleswig und den anderen ab- getremiten Gebieten. Der Reichsbischof nahm hieraus das Wort und dankte für die ihm anläßlich der Tagung in so über aus reichem Maße zugegangenen Segenswünsche aus allen Teilen des Reiches, d'e Zeugnis ab- legten von dem gewaltigen Willen, zu einer Tatsache zieht, bleibt abzuwarten. Die Ankündi gung des Außenministers Beck, daß Polen in diesem Falle seine Mitwirkung bei der Kontrolle seiner eigenen Minderheitenschutzverpflichtungen durch den Völkerbundsrat verweigern würde, ist jedenfalls bisher nicht widerrufen worden. Dle polnische Presse triumphiert Warschau, 22 .9. (Funkspr.) Der Verlauf der Verhandlungen über die Minderheitenschutzver träge in der politischen Kommission des Völker bundes wird von der polnischen Presse als Triumph, zumindest als moralischer Triumph der polnischen These bezeichnet. Die Ungerechtigkeit und Unmöglichkeit des gegenwärtigen Zustandes sei allgemein anerkannt worden. Da die Vertreter der Großmächte Frankreich, England und Italien gegen die Ausdehnung der Minderheitenbestim mungen auf alle Staaten seien, so sei es nun an ihnen, einen Ausweg aus der Lage zu finden, der die Staaten befriedige, denen heute Minderheiten schutzverträge auferlegt seien. Aufatmen der englischen Presse über die ZurüSnahme Via« der SteiGSvatzn für das «ft erzgevirge Die Müglitztalbahn bekommt Vollspur Keine Verallgemeinerung des MinderhettensGutzeS Polen umgefallen Volksgenossen aus allen Gauen des Reiches .wohnten dieser Erösfnungskundgebung bei. Be sonders zahlreich waren die Gäste aus den Grenz gebieten, dem Saargeüiet, Danzig, Nordschleswig usw., die in Sonderzügen nach Berlin gekommen waren. Nach dem Einmarsch der Fahnen erschien, van den Versammlungsteilnehmern mit kanten Heil rufen begrüßt, der Reichsbischof Ludwig Müller, gefolgt von den Bischöfen der evanae'ischeu Kk-chr und den Gauobmännern der Deutschen Christen. Die brausenden Heilrufe, die dem Reichsbischof galten, wiederholten sich minutenlang. Im Rahmen der Reichsleitung der Deutscken Cbristen begrüßte der Berliner Gauobmann, Pfarrer Tausch, die Erschienenen. Diese Kund gebung, erklärte er, solle Auftakt und Zieloebung sein zu einer schweren und ernsten Arbeit für das werdender Unfälle waren. Von diesen Ueber- gängen werden alle bis aus einen "beseitigt, und zwar teils durch Vertauschung von Eisenbahn und Straße, teils durch Ueberführung der Bahn Io Ma mchr, b«l Im Stadlgktiet I» Psg., Im L-ndgebUt 20 M. Bote-loß«. . SoSrnkarten NO Pf-., Hsiljtlnummtr 1V PIg.. Sonnabestdnummsr SV Pf». ««Mchiiäonlo: Leipzig rssoi. G«mrlnt>«»irokont»: Franl-rUerg. Fernsprecher 2t. — Letegramme: Tageblatt granUnbergsachse». Kurzer Tagesspiegel Die 2. Reichstagung der Deutschen Christen wurde am Freitag abend durch zwei Massenversammlungen im Sportpalaist und in den Tennishallen eröffnet. Rund 25 000 Volks genossen aus allen Gauen des Reiches wohnten dieser Eröffnungskundgebung bei. Im Sport palast hielt Neichsbischof Ludwig Müller eine Rede. - - Reichswirtschaftsminister D r. Schacht hat die Entlassung des Generalsekretärs des deutschen Handwerks und Gewerbekammerrates Dr. Schild angeordnet. Der Führer der DAF Dr. Ley hat Dr. Schild seiner Funktionen in der Reichsbetriebs, gemeinschaft Handwerk enthoben. Der Vorsitzende des französischen Senatsaus schusses für Auswärtiges, Berenger, beschäftigt sich in der „Agence Economique et Finamsire" mit der Beunruhigung, die in Frankreich darüber entstanden ist, daß die Annäherung zwischen Frankreich und Rußland Frank reich eventuell an der Seite der Sowjetunion in einen eventuellen russisch-japanischen Konflikt verwickeln könne. Er hebt hervor, das sowjetrussischefvanzösische Abkommen sei auf Europa beschränkt und könne auf keinen Fall auf asiatische Angelegenheiten ausgedehnt werden. Wie in Wiener Journa listenkreisen bekannt wird, hat dieser Tage eine Versammlung von 60 Delegierten aller sozialistischen Gruppen Oesterreichs stattgefunden, in der die Schaffung einer einheitlichen revolutionären marxistischen Kampforganisation unter dem Namen „Vereinigte Von ausschlaggebender Bedeutung ist die Pla nung auch für die gesamte Verkehrswirtschaft des Müglitztales, insbesondere für den Fremdenverkehr nach den: Altenberger Ausflugs- und Wintersport- gebiet. Die mit dem vollspurigen Umbau und dem Wegfall des Umsteigens verbundenen Erleichterun gen lassen mit Sicherheit eine stark« Zunahme des Fremdenverkehrs in dieser Gegend, auch aus außer sächsischen Gebieten, erwarten. Die durch wirtschaftliche Schwierigkeiten und durch di» Naturkatastrophe von 1927 schwer- bedrängten Müglihtalbewohner werden sicherlich di« mit der großzügigen Planung verbundenen Vorteil« mit besonderer Freude und Dankbarkeit begrüßen. Bei den Vauarbeiten selbst sind zwei Gruppen zu unterscheiden, «rstens die Beseitigung von schienengleichen Wegübergängen und zweitens der vollspurige Ausbau der Linie. Bei der Beseiti- grmg der Wegübergänge handelt es sich in der Hauptsache um die von Kraftwagen stark befahre nen 25 Staatsstraßenübergänge der Eisenbahn, fn uns verankern. Der Neichsbischof beschäftigte sich dann mit dem Verhältnis der Deutschen Christen zu den katho lischen Glaubensbrüdern und führte u. a. aus: Wir Deutschen Christen haben es oft genug gesagt, dasst wir es auf das schärfste ablehnen, uns mit unseren katholischen deutschen Glaubensbrüdern auch nur im geringsten in irgend einer Form auseinandersetzen. Wir sehen in ihnen unsere Volksgenossen und möchten am liebsten mit ihnen Schulter an Schulter den neuen deutschen Men schen schaffen. (Anhaltender lebhafter Beifall.) Am törichtsten und boshaftesten ist die Verleumdung, wir wollten Christus vom Thron stoßen. Das ist Lüge und immer wietwr Lüge. Ich benutze die Gelegenheit, um in diesem Zusammenhang zu geloben: „Ich will mit allem, was ich bin und habe, nichts anderes, als daß ich zur Erfüllung bringe, was ich dem alten Gsneralfeldmarschali in die Hand versprochen habe, daß Christus in Deutschland wirklich gepredigt wird. (Neuer stürmischer Beifall.) Ich will aber auch, daß dieser Christus kn deutschen Landen deutsch ge predigt wird, und !«h muß dafür sorgen, daß keit wird heute durch einen Plan überrascht, der in seinem gewaltigen Ausmaße und seiner außer ordentlichen Bedeutung der sichtbare Ausdruck der Tatkraft des nationalsozialistischen Regimentes ist. - - Was seit langem immer wieder von der Oeffent- großen geschlossenen evangelischen Kirche zu kom- (ichkeit gefordert worden ist, wird jetzt im Geist« men. Der Reichsbischof führt dann u. a. aus: s des Gemeinwohls und Verantwortungsbewußtseins Ich will mit der Würde dieses Amtes nichts an- zur Tat. In seiner Sitzung vom 20. und 21. deres, als der Kirche und unserem Volke mit, September hat der Verwaltungsrat der Deutschen ganzer, voller Hingabe dienen. (Lebh. Beifall.) j Reichsbahn-Gesellschaft den vollspurigen Ausbau Niemals hätten wir diese Stunde erlebt, hätten wirj der. Eisenbähnstrecke H eidenau—Altenberg gebil- inicht den Nationalsozialismus erlebt und märet ligt, und es ist zu erwarten, daß alle an der Jbr nicht so treu gewesen als Deutsche Christen, i Finanzierung und Durchführung dieses Bauvor- Jch betone an dieser Stell«, daß ich immer Deut- Habens beteiligten Stellen um die tatsächliche Voll scher Christ gewesen bin und immer Deutscher endung des Werkes bemühst bleiben. Arekvttdm" dann llt"es^"dsi'Wab^ gebracht worden. Der Plan ist in mehrfacher HiM sicht von außergewöhnlicher Bedeutung. Ms Ar- beitsbeschaffungsmäßnahme gibt er bis zu 1000 14 ,Sb ^rrbeitern gleicht 2V- Zähre hinaus den E Müglitztal und in den Bezirken Pirna und Lr a^ Gotte- HaL Mn durste^ unserem Dippoldiswaldeerheblich gemildert werden können. ". Führer Adolf Hitler. Wir danken der nativnal- sozialfftischem Bewegung, daß wir wieder ein einiges, großes deutsches Volk geworden sind, ' daß wir unsere innerste Verbundenheit mit deut schem Blut und Boden von neuem erkennen und Tunnelherstellungen, größere Erd-und Felsarbei- - - - ten, den Neubau einiger Bahnhöfe, die strecken- Oberst Lrndbergh verübten Verbrechen, weise Verlegung der Staatsstraße, die Verdrük-! Nach den letzten Feststellungen sind in den ge- kung der Müglitz an verschiedenen Stellen und samten vom Taifun verwüsteten Gebieten schließlich den Ausbau des Bahnhofes Altenberg Mitteljapans 943 Tote und 3738 Verletzte zu einem leistungsfähigen Endbahnhof. lieber die gezählt worden. Die Zahl der Vermißten wird ... - London, 22. 9. (Funkspruch.) Die über ¬ weiterest Folgen sein werden, die Polen aus dieser raschende Zurücknahme des polnischen Antrages Sozialistische Partei Oesterreichs" beschlossen wurde. Der amerikanische Präsident Roosevelt hat /an die streikenden Textilarbeiter die 'Aufforderung gerichtet, die Arbeit unverzüg lich wieder auszunehmen. In einer persönlichen Berlin, 21. 9. Die zweite Reichstagung der er in der Sprache verkündet .wird, die mein Deutschen Christen wurde am Freitag abend durch brauner Kamerad, der Mann im Arbertsrock, zwei Massenversammlungen in den beiden größ- genau so gut verficht, wie der gelehrte Pro- jen Versammlungsräumen der Reich-Hauptstadt, fessor. Darum wollen wir es von neuem so dem Sportpalast und den Tennishallen eröffnet, machen, wie Luther selbst es gemacht hat: Beide Versammlungen waren überfüllt und 25 000 Wir wollen uns selbst und wollen unserem gesamte protestantische Deutsckfand, denn Chri- . .... .. . stus, der lebendige, müsse im Tritten Reich durch Vertreter, als erster der Vertreter der Saar, Pg. Wort und Tat, im Geist und in Kraft verkündet Muller. Er übermittelt« die Gtuße aus V-r