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Weiheritz-Jeitung Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Netteste Zeitung des Bezirks Diesel Matt enthält öle amtlichen Bekanntmachungen der Amtlhaaptmannschaft, del SlabtxakS und del Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 57 - Mittwoch, am 9. März 1938 104. Jahrgang - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 1v Npfg. :: Gemeinbe-VerbanbS-VirokimIo Nr. 8 :: Fernsprecher: Amt Dippolditwald« Rr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 122 48 :: - Anzeigenpreis: Di« 4« Millimeter breite - Mllltmeterzeite 6 Npfa.; im Terttetl die VS - Millimeter breit« Millimeterzetl« 18 Npfg. :: Anzewenschiuß: 10 Uhr vormittags. :: l :: Zur Zett ist Preisiiste ^r. S güttig. :: Aus der Heimat and dem Sachtem««- Dippoldiswalde. Der kommende Sonntag ist der letzte Eintopfsonntag dieses Winterhalbjahres. Wieder wollen wir eine geschlossene Gemeinschaft zeigen und auch in , den folgenden Monaten beweisen, daß wir uns davon nicht.' entfernen. Immer wollen wir an die denken, die sich noch sehr einschränken müssen und unserer Spende durch NSV bedürfen. Besonders sichtbar soll diesmal die Gemeinschaft beim Einkopfessen darin zum Ausdruck kommen, daß am Sonntag Spender und Unterstützte sich im Schützenhaus an s einer Tafel niederlasfen. Die Blockwalker der NSDAP sind dabei, die Karlen anzubielen, niemand, der den Betrag erübrigen kann, wird die Annahme abschlagen. Dippoldiswalde. Dom Arbeitsamt wird uns geschrieben: Während in den vergangenen Jahren der Kampf um die restlose Beseitigung der Arbeitslosigkeit geführt werden mußte, macht sich bereits seit Monaten ein fühlbarer Man gel an Arbeitskräften in fast allen Berufen — von wenigen Ausnahmen abgesehen — bemerkbar. Dies bedingt und zwingt dazu, daß auch die Arbeltsreserven restlos erschöpft werden, um die großen Aufgaben der Relchsregierung zu unterstützen und wirkungsvoll zu lösen. Besonders die Er füllung des Biersahresplanes macht es notwendig, daß jede bisher, noch ungenützte Arbeitskraft dem Arbeitsprozeß zu geführt wird. Dabei muß Mert darauf gelegt werden, die ' zur Verfügung stehenden Volksgenossen auch wirklich plan mäßig auf die vorhandenen Arbeitsplätze zu verteilen. Dies ist allein Aufgabe der Arbeitsämter. Menn sich daher das Arbeitsamt Dippoldiswalde im Inseratenteil an die Allge meinheit seines Bezirkes wendet, um die erforderlichen Ar beitskräfte zu erhalten, so gilt dieser Ruf besonders den jenigen Volksgenossen und Volksgenossinnen, die nicht beim Arbeitsamt als Arbeitsuchende eingetragen, aber aus irgend welchen Gründen trotzdem ^>hne Arbeit und ohne Erwerb sind. Ls ergeht an alle Volksgenossen und Volksgenossin nen, die arbeitsfähig, aber ohne Beschäftigung find, der Aufruf, sich unverzüglich beim zuständigen Axbellsamt zu melden und sich für den ArbeltSelnsatz zur Verfügung zu stellen. Datei darf an die sittliche Verpflichtung jedes Deut schen erinnert werden, körperlich oder geistig für fein Volk, für die Volksgemeinschaft zu schaffen. Auskunfterteilung oder Entgegennahme von Arbeltsgesuchen ist während -er Dienststunden beim Arbeitsamt Mppoldiswalde in den Zei ten von 7,30 1lhr bis 17,30 1lhr möglich. Darüber hinaus besteht an allen Sonntagen ein Bereltschastsdienst in der Zeit von 11—12 1lhr. Die Auskunftserteilung und Ver mittlung in Arbeit erfolgt kostenlos. Die Inanspruchnahme des Arbeitsamtes in allen Fällen der Suche nach Arbeit und der Suche nach Arbeitskräften ist dringende Voraus setzung zu einer planmäßigen Lenkung des Arbeitseinsatzes. — In der Feierabendgestaltung der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Steude" ist von der Gaudienststelle Sachsen die VarietSbühne der Gebrüder Lange für eine 8 wöchige Gast spielreise durch den Gau Sachsen verpflichtet worden und wird in unserem Kreise vom 10,—12. März in Dittersdorf, Glashütte und Höckendorf einen Varietsabend mit einer großen Anzahl artistischer und akrobatischer, tänzerischer und humorvoller Darbietungen durchführen. Dippoldiswalde. Gestern nachmittag bald nach 2 Ahr wurde der Stamm der Lind^ auf dem Obertorplatze umge legt, nachdem am Vormittag die nötigen Vorbereitungen getroffen worden waren. Auch er war nur noch etwa zu einem Drittel gesund. Ein schweres Stück Arbeit wird nun noch das Herausheben des Wurzelstockes werden, der sicher tief und breit im Erdboden steckt. Talsperre Lehnmühle. Zum ersten Male seit ihrer Fer tigstellung ist die Talsperre jetzt gefüllt. Der Höchstwasser stand von 22 Millionen Kubikmeter Wasser ist erreicht, brausend stürzt das überlaufende Wasser in das 42 Meter tief vor der Mauer liegende Becken. Dresden. Dienstag mittag stießen auf dem Seidnitzer , Platz, Einmündung Kaulbachstraße, ein Personenkraftwagen, zwei Lleferkraftwagen und ein Radfahrer zusammen. Da- , bei stürzte ein Lieferkraftwagen um, so daß erheblicher ! Sachschaden entstand. Von den betelligken Personen erlitt glücklicherweise nur der Radfahrer leichte Verletzungen. Die Feuerwehr mußte das umgestürzte Fahrzeug, das fast voll kommen zertrümmert war, deiseiteschasfen. - Sächsische Hochschulen aus der Messe Die Bedeutung unserer Kolonien wirkungsvoll herausgestellt Die sächsischen Industriezweige waren es, die im 19. Jahrhundert die Umwandlung der Leipziger Waren- messe zur Mustermesse herbeiführten und damit de, Reichsmesse Leipzig zu ihrem heutigen Charakter verhal fen. Das Industrieland Sachsen ist auch in diesem Früh jahr auf der Leipziger Messe wieder besonders stark ver- treten. Wir wollen aber an dieser Stelle zunächst nicht den Anteil der sächsischen Industrie an der Leipziger Messe Herausstellen, sondern bewußt die Beteiligung zweier sächsischer Institute würdigen, der Forstlichen Hoch- schule zu Tharandt und der Bergakademie Freiberg. Die Bergakademie Freiberg auf der Kolonial- und Tropentechnischen Messe zeigt eine vollständige Sammlung von mineralischen Rohstoffen aus unseren Kolonien, an Hand von Karten ihr Vorkommen sowie durch statistische Uebersichten die Menge und den Wert der erzeugten Produkte. Auch die nach dem Aufberei- tungs- und Berhüttungsprozeß gewonnenen Rohprodukt« wie Gold, Kupfer und Zink sind vorgeführt. Dem in ko lonialen Gebieten tätigen Bergingenieur werden die geüphvsikalischen Apparate, Vermessungsinstrumente und Untersuchungsgeräte zur Bestimmung der verschiedenen Bestandteile von Bodenschätzen beachtenswert sein. Den Wert unserer Kolonien, namentlich von Käme- run, vermögen die Darstellungen der Forsthochschule in Tharandt (Abteilung der Technischen Hochschule Dresden) zu unterstreichen. Hier erfährt man, daß Kamerun mit 15 Millionen Hektar Waldfläche (Deutschland verfügt über 12,6 Millionen Hektar Waldfläche) mit seinem un geheueren Artenreichtum dem deutschen Mangel an Holz auf drei wichtigen Gebieten begegnen könnte. Laub holz-, Sperrholz- und Papierholzarten werden in so gro ber Menge gewonnen, daß sie den größten Anforderun gen genügten. Da ist zum Beispiel der schnell wachsens Schirmbaum, der als Ausgangspunkt für Zellulose ge eignet erscheint. Lumba kann als Blindholz dienen: cs hat den besonderen Vorzug, überaus leicht zu sein unbi überhaupt nicht zu arbeiten. Bemerkenswert sind auch die Eigenschaften des Bongofli- oder Eisenholzes, daK eine gröbere Tragkraft als Eisen hat. So vermag eint Stab dieses Holzes mit einem Gewicht 4,0 Kilogramms 2500 Kilogramm zu tragen, während der Eisenstab mit gleichen Ausmatzen 28,8 Kilogramm wiegt und nur 2220 Kilogramm trägt. So geben diese beiden Hochschulen nicht nur einen Bericht aus ihrem Arbeitsgebiet, sondern sie werben zu gleich, die Notwendigkeit der Kolonien für Deutschland unterstreichend, für die koloniale Tätigkeit insbesondere. Erwähnenswert von der Forsthochschule ist noch die Tat sache. dab das der Hochschule vor sieben Jahren ange» gliederte Institut für ausländische und koloniale Forst wirtschaft mit seiner Abteilung für Weltforstwirtschaft das einzige weltumspannende forstliche Fachoraan „Zeit* schrift für Weltforstwirtschaft* herausgibt, NSM. Im Dienst des Refieverlehrs Während der Leipziger Frühjahrsmesse 1938 siy^ d»e Männer des Verkehrserziehungsdienftes der RSK«.- Motorstandarte 35 in erhöhtem Mab eingesetzt worden. Am Messesonntaa stellten sich ehrenamtlich 140 Männer in der Zeit von 10 bis 20 Uhr an den wichtigsten Ver kehrsknotenpunkten der inneren Stadt zur Verfügung: an den folgenden Tagen sind täglich sechzig Mann in der Zeit von 15 bis 20 Uhr zur Unterstützung einer reibungs losen Abwicklung des Straßenverkehrs aufgeboten. Die Männer des Verkehrserziehungsdienftes sind mit Meffe- adreßbuch, Strabenverzeichnis und Stadtplan versehen, s» dab jeder Messebesucher Auskunft über Messe« und Ber kehrsfragen erhalten kann. Reben dem Verkehrserzie hungsdienst sind dreißig Männer der NSKK.-Motor- standarte zur Unterstützung der Verkehrspolizei bei der Ueberwachung der Parkplätze eingesetzt. Dresden. Kraftwagendiebe unschädlich » rmacht. Drei Männer, die in Dresden insgesamt 7 Kraftfahrzeuge gestohlen hatten, um damit Fahrten zu unternehmen, konnten jetzt festgenommen werden. Da mit ist eine Reihe von Kraftwagendiebstählen der letzten Zeit aufgeklärt. Zittau. Sie hat noch viel vor. Am Mitt woch begeht Frau Franziska Böhme in Zittau ihren 92. Geburtstag. Die Greisin ist noch erstaunlich rüstig. Im vergangenen Jahr hat sie dreimal den Kottmar be stiegen, und in diesem Jahr hat sich die 92jährige vor genommen, das Deutsche Turn- und Sportfest in Breslau zu besuchen. Schirgiswalde. Jugendliche W affend lebe. Zwei elf und 12 Jahre alte Knaben ans Schirgiswalde verschafften sich Eintritt in das Schützenhaus. Sie er brachen die GewehrschMke und eigneten sich vier Ge wehre mit dazugehöriger Munition an. Mit den Waffen unternahmen sie in einer nahen Sandgrube Schießübun gen. Die jugendlichen Diebe wurden festgeftellt. Freiberg. Neuer Fachschulletter. Der Di rektor der bisherigen Deutschen Gerberschule, Oberstu diendirektor Dr. Wilhelm Bogel, ist aus Anlaß der Ver- einigung der Freiberger Gerberei-Institute in den Ruhe stand getreten. Der Direktor der Versuchsanstalt Prof. Dr. Fritz Stathe ist als Leiter der neugeschaffenen Deut schen Bersuchsanstalt und Fachschule sür Lederindustrie feierlich verpflichtet und in sein Amt eingewiesen worden. Crimmitschau. Sträflicher Leichtsinn. Im benachbarten Neukirchen hatte eine Frau nach dem Bü geln das elektrische Eisen nicht abgeschaltet. Nachdem das Bügelbrett und auch die Diele durchgebrannt war, stürzte das Eisen durch die Decke in die darunter liegende Woh nung. Chemnitz. Er war noch Handweber. Einer der ältesten Chimnitzer Einwohner, der frühere Hand webermeister Otto Hessel, ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Zwickau. Kindesleiche gefunden. In einem Teich wurde in der Nähe des 133er Gefallenendenkmals ein Paket gefunden, in dem , sich die Leiche eines neuge borenen Kindes befand. Nach, der Kindesmutter wird ge? fahndet. Plauen. Kind spielte auf den Gleisen. Das dreijährige Töchterchen des Tischlers Jahn aus, Plauen wurde beim Spitlen auf den'Gleisen der Strecke Gera—Weischlitz von einem Personenzug tödlich über fahren. ' Plauen. Aus dem Zug gestürzt. Zwischen Liebau und Ruppertsgrün ist aus einem Personenzug das vier bis fünf Jahre alte Töchterchen eines Bauern aus Arnsgrün herausgestürzt. Das^Kind, das sich in Be gleitung des Vaters befand, hat Kopfverletzungen und klrmbrüche davongetragen. Schwarzenberg. Tod auf den Schienen. Auf dem Bahnkörper der Strecke Beierfeld—Bernsbach wurde ein Toter aufgefunden, dessen Kopf vom Rumpf getrennt war; in der Jacke befand sich ein Sparkassenbuch. Man stellte fest, daß es sich um einen Invaliden aus Bernsbach handelt, der seinem Leben selbst ein Ziel gesetzt hatte, ver Lebensmüde war verheiratet und Vater von vier Kindern. Wegen Nervenkrankheit hatte er bereits wieder holt Selbstmordversuche unternommen. s? ' ' - Bodenbach (Böhmen). Im Bahndtenft ver unglückt. Denp-beim Bahnbetriebswerk Bodenbach be schäftigten verheirateten reichsdeutschen Hilfswagen mei ster Herkner wurde auf dem dortigen Bahnhof der rechte ilnterschenkel abgefahren. l^kraßenweikexvienff Rrichsauwbahnrn «chnee und eisfrei. Verkehr unbehin dert. ReichSstraften nur »och in höheren " birgslagen Glatt eis, tauend. Straften sind gestreut. Verkehr durch Spurnnnen ftcllenweisc noch erschwer,. Wettervorhersa»« ft«S rteichswrtt«r»l«ftaS Ausgabeork Dresden i ? für Donnerstag: Mäßiger Wind aus westlichen Richtungen. Wolkig, Vereinzelt geringe Niederschläge möglich. Etwas wärmer. Wetterlage: Das Hochdruckgebiet, welches seit län gerer Zeit Mittel- und Westeuropa beherrscht, wird in sei nen nörlichen und westlichen Teilen allmählich abgebaut, da die atlantischen Störungen, die sich bisher in höheren Brei- ten bewegten,, südliche Bahnen einschlagen. Dadurch gelangt Mitteleuropa Unter den Einfluß milder Meeresluft, die dass Wetter leicht unbeständig und mild gestalten wird.