Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt der Standesamtsbezirk« Altwaldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Fallen, Grumbach, Kaufungen, Langenlevb». Smuiidcnd, den 2V. April 1S2S Nr. 92 51. Jahrgang. Heute Schlußsitzung der Tributkonferenz? i87^. >abt mn- »maM ze Dk SrivD- >t uissE ermuN (Viol^ >: Pr°^ »enhot, - 19E ensatt- Fiebi» Ukes. ? . SoM ' insonil mn -sik. Belga): Krone: Krone: . SHid Der Streit um die Kriegsschulden. Stnrm im englische» Parlament. Im englischen Unterhaus erfolgte am Mittwoch de, erwartete Gegenstoß der Regierung gegen den Angrif! Snowdens, und zwar gab die erste offizielle Regie rungserklärung der Kriegsministcr Sir Worthington Evans ab, der u. a. ausführte: Wenn Snowden und seine Partei damit drohten den Grundsatz abzulehnen, der maßgebend gewesen sei für jeden Schritt vorwärts im Sinne des europäischen l64S- l i Land' icr für ttr dc" lenayN Dr. A- Infolge -er ungüustigen Kassenlagc sieht sich -as Reich kezwungeu, den erst vor wenigen Tagen zurückgezahlten ^v-Milliouen-Kredit erneut in Anspruch zu uehmeu. ^^ Bankru lehne» jedoch ab. Die Wirtichaftspartei im preuszischen Landtag hat etnen Antrag ans Ersatz der Gewerbesteuer durch Zu- lchlage zur Einkommensteuer gestellt. Tie im Beidenflether Banernprozesz zu je'8 Monaten Gcfanguis vcrnrteilten Angeklagten Kühl und Kock haben einen Antrag aus Bewilligung von Bewährungsfrist gegellt. Kommunisten haben im preuszischen Landtag einen ^'Ui^°uensantrag gegen Minister Grzesinski eiugebracht. abgesüi^t "^'^^an ist ein polnisches Militärftngzeug liudet in Jannowitz die Hochzeit der Komtesse iSberbardÄltesten Tochter des ermordeten Grafen Bari« Dolberg-Wernigerode, statt. rin Kall von Pocken festgestellt. L "" """" <rmn?rwaua" fü? ^"«^siichen Regierung angeorduete mÄsetzt wo^ "US England ist vorlaustg König Bons von Bulgarien ist in Brüssel eingetroffen. Amtlicher Teil. Auf, auf zum evangelischen Sachsentag in Mißen, Sonntag, den 5. Mat 1929. ' ,10 Uhr Ankunft in Meißen mit Sonderzug von Glauchau, früh 5 Uhr ab Waldenburg. Führung in den Kirchen und im Dom zu Meißen. 12 Uhr Kundgebung auf dem Markt. Festworte des Landes- bischofs 0. vr. Ihmels. Massenchöre der evangelischen Kirchenchöre Sachsens und der Posaunen. Am Nachmittag Versammlungen. Abends gemeinsame Rückfahrt. Wer immer kann und will aus unserer Kirchgemeinde, melde sich bis Sonnabend bei Frau Elisabeth Kleindienst,Obergafse. „Deutsch bis in die Knochen und Evangelisch bis zum Sterben" laßt uns sein! Der Mrche«vorsta«d St. Bartholomäus. Oberpf. Kaiser. Um das deutsche Angebot. Noch keine amtliche Bestätigung. Wie von zuständiger deutscher Stelle mitgeteii» wird, ist man noch nicht in der Lage, den von »er französische» Agentur Havas veröffentlichten Inhalt der deutschen Denkschrift, die Jahreszahlungen in Höhr von 1K5N Millionen für die Dauer von 37 Jahren Vorschlägen soll, zu bestätige». Man glaubt jedoch, Grund für die Annahme z» haben, daß die Zahlen zutreffen. Man müsse jedoch auch die Poraussetznngen, die sich a» dieses Angebot knüpfte«, kenne»». Zu den Meldungen, daß die amerikanischen Sach verständigen von Washington den Auftrag erhalten haben, ein neues Angebot zu unterbreiten, wird von zuständiger Seite erklärt, daß es sich, falls diese Nach richt zutreffen sollte, lediglich um die Besatzungskoftcu handeln könne, keineswegs aber um die interalliierten Schulden. Da sich die Besatzungskosten aber lediglich auf 1,4 Milliarden beliefen, falle eine solche Möglich keit für die Gesamtlage kaum ins Gewicht. Inoffiziell erfährt man über das deutsche Angebot noch: Die deutsche Delegation schlägt eine auf die Dauer von 37 Jahren zu zahlende feste Annuität irr Frü^ Brot' datzir . te uü' große Waldenburger Anzeiger Diese« DI«« ««HSlt dl« ««tliche« Bekanntmachungen de« Amtsgericht« und de« Stadttat« ,» Waldeuburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtisch« «. Demeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachse«. «kit-lieb des Güchstsch«, »t »«1 Deutsch«» Zeitun-roerleger-Derein« «- B) — «erlagbart Waldenburg Sechse». Augleich weit verbreitet in den Ortschaften Niederhain, Langenleuba-Oberhot», LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkeuburz und Ziegelheim es eine scharfe Auseinandersetzung über die Frage der Kriegsschulden. Der frühere arbeiterpartei liche Schatzkanzler Snowden übte scharfe Kritik an der Rcgierungspolitik, durch die die englischen Interessen gegenüber Frankreich und Amerika geschädigt worden seien. Das rief nicht weniger als drei Minister auf den Plan, die Snowden entgegentraten. Snowden hat inzwischen einem amerikanischen Pressevertreter er klärt, daß er nicht eine mögliche Revision des englisch amerikanischen Schuldenabkommens im Auge geh' ' habe, als er im Unterhaus die Schuldenfrage behr... delte, sondern daran gedacht habe, daß früher oder später die Frage der interalliierten Schulden und die Entschädigungssrage neu zu erwägen sein würden. In Berichten aus New Uork wird festgestellt, daß Snow dens Rede in den Vereinigten Staaten als eine Be drohung der Kriegsschuldenabkommen auf Grund der Balfournote angesehen wird. Eine solche Drohung für die „Reparationen", die im Memorandum der Gläubiger rnit etwa 13 Milliarden verzeichnet seien. Dr. Schacht hat schon bei Beginn der Konferenz darauf hingewiesen, daß sich seine Berechnungen auf die deutsche Leistungsfähigkeit gründeten. Hätten die alliierten Sachverständigen schon vor neun Wochen den Hinweis beachtet, dann brauchten sie jetzt nicht die Enttäuschten oder Entrüsteten zu spielen. Sie hätten sich vielleicht in der langen Zeit doch die Mühe ge macht, die deutsche Leistungsfähigkeit zu untersuchen. Das war ja auch ihr eigentlicher Auftrag. In den deutschen Wirtschaftskreisen dürften sich erhebliche Zwei fel regen, ob nicht auch schon die Schätzung Dr. Schachts allzu optimistisch ist. Jede Wirtschaftskrise könnte alle Berechnungen über den Haufen werfen. Keinesfalls wird man deshalb aus den Transferschutz verzichten können, und keinesfalls kann auch eine wei tere Erhöhung der Jahreszahlungen in Frage kommen, für die sich die englische Presse bereits lebhaft einsetzt. In einem Pariser Bericht der „Times" heißt es so gar, das deutsche Angebot werde vielleicht bis auf zwei Milliarden jährlich gebracht werden können. Man soll sich in London nur nicht solchen Illusionen hingeben. Die alliierten Sachverständigen haben ja selbst für die ersten Jahre nur Zahlungen von 1700 oder 1800 Millionen vorgeschlagen und damit ihrer Meinung Ausdruck gegeben, daß Deutschland zur Zeit nicht in der Lage ist, mehr zu zahlen. Daß es in der Zukunft zu höheren Zahlungen befähigt sein soll, ist auch nur eine ganz vage Vermutung, für die keinerlei tatsächliche Unterlagen vorhanden sind. Im Unter-Ausschuß sollen nun zunächst die deutschen Vorschläge weiterberaten werden. Wie die Dinge liegen, besteht aber wenig Aus sicht, daß eine Einigung erzielt wird, und so r. man ernstlich mit dem Abbruch der Konferenz rechnen. Die Pariser Tributverhandlungen bitten eine Wirkung in die Ferne. Im englischen Unterhanse gab Anzeige» bi« von»». > Ahr am Ausgab« nachmittag« Ah, stelle ü» Waldenburg Sa., Erfüllungsort Waldenburg. Filiale« Ott» Förster; in Callenberg bet Lern» FrwdG. Lermann Richter; in LangenchurSdorf b«t L«M Lerman« Esche; in Wolkenburg öe! Lern» Linst Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler^ in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagent« Im Fall« höher« Gewalt, Krieg. Streik, AuLsperrrura. bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder nnjer« Lieferm hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung »H» Rückzahlung deS Bezugspreises. Für Richtigkeit dec derrch Femtz^ Wiederaufbaues und des Friedens, wenn eine solche Erklärung bestehen bliebe und Europa zu dem Glauben gebracht würde, daß es die Politik der britischen Re gierung sei, größere Schulden- und Tributzahlungcn zu erhalten, als sie selbst an Amerika zu zahlen habe, dann würde hierdurch nicht nur den britischen Inter essen, sondern auch den größeren Interessen des Welt friedens der größte Schaden zugefugt werden. Er richte an Rasay Macdonald das förmliche Er suchen, zu erklären, ob er hinter der Snowden-Erklä rung stehe und ob sie die amtliche Politik der Arbeiter partei darstelle. Eine neue Erklärung Snowdens. Snowden erhob sich sofort und erwiderte, er sei überrascht, daß seine Feststellungen zum Gegenstand einer Kabinettserörterung gemacht worden seien. Er lehne es ab, sich wegen seiner Erklärungen zu entschul digen oder auch nur ein einziges Wort zurückzunehmen. Die Politik der Arbeiterpartei in der Schuldensrage sei oft dargelegt worden. Die Partei befürworte eine allgemeine Streichung der Schulden und Tribute, und diese Politik sei in den Schlußsätzen der Balfour-Denk schrift festgelegt. Er habe sich aber auf den Teil der Denkschrift bezogen, der besage, daß, wenn eine all gemeine Streichung nicht erreicht werden könne, Groß britannien selbst zum Nutzen seiner Nachbarländer den Anteil an der Bürde übernehmen solle. Das lehne die Arbeiterpartei nach wie vor ab. Es folgten aufgeregte Erklärungen Churchills und Ramsay Macdonalds. Dann versuchte Sir Austen Chamberlain das Haus zu beruhigen. Als Außen minister sage er in vollem Bewußtsein der Bedeutung seiner Worte, daß der allgemeinen Verständigung kein schlimmerer Dienst geleistet werden konnte, als durch die harten Worte, die Snowden heute im Unterhause ausgesprochen habe. Er richte an den Führer der Oppo sition die Bitte, vor Abschluß dieser Aussprache noch einmal das Wort zu nehmen und der Welt eine rückversichernde Erklärung zu geben. Die Welt müsse wissen, daß, welche Partei auch immer in England im Amte sei, Großbritannien sein Wort unter allen Umständen halte. Macdonald dementiert Snowden Im weiteren Verlauf der Aussprache ergriff Mac? donald das Wort, um u. a. auszuführen: Die Partei hatte nicht die Absicht, die Abkommen, die die Unter- schrift Englands trügen, nicht anzuerkennen, selbstver ständlich mit Ausnahme des Falles, daß ein Abkom men revidiert und neu abgeschlossen würde; ferner habe er stets erklärt, daß das Abkommen Englands nnt Amerika sehr ungünstig sei. Churchill erklärte unter Beifall, daß er mit großer Befriedigung davor» Kenntnis genommen habe, daß der Führer der Opposition die Stellungnahme Snowdens nicht anerkenne. , . — von einem früheren englischen Schatzkanzler werde viel leicht in führenden amerikanischen Kreisen einen sehr ungünstigen Einfluß haben. ,—-—. _ In Genf tagt wieder einmal der vorberei tende Abrüstungsausschuß. Schon der bis herige Verlaus der Verhandlungen läßt aber deutlich erkennen, daß die Tagung wieder genau so ergebnislos verlaufen wird wie die früheren. Als Hecht im Karp fenteich wirkt diesmal Litwinow, der mit großer Ge schicklichkeit die russischen Abrüstungsvorschläge ver focht. Man wollte diese Vorschläge am liebsten ganz beiseiteschieben und bediente sich dazu sogar des Red nerstreiks. Litwinow ist es aber doch gelungen, zunächst noch einmal die Vertagung der Angelegenheit zu er reichen. nalE baiE cstunÄ. iralew 'ong. * ig UN "Ä die A LS ttlE ter vt> raguH OP rchesA Bw Waldenbur,, 19. April 1929. Die Sachvel-ständlgenkonfe- Punkt angelangt. Die deutsche Delegation hat am M^woch solange be obachtetes Schweigen gebrochen und in einer Denk schrift em zahlenmäßig bestimmtes Angebot gemacht. Wie die Denkschrift der Alliierten wird auch die deutsche Denkschrift „streng vertraulich" behandelt. Was nicht hindert, daß uberemstimmcnd berichtet wird, Schacht habe für die Dauer von 37 Jahren gleichblei bende Jahreszahlungen von ie 1650 Millionen vorge- jchlagen. In Paris herrscht darob größte Entrüstung, "ie sich nicht allein llrg^u Dr Schacht wendet, sondern ?uch an die Adresse des Vorsitzenden des Sachverstän- ?'8enausschusses Owen Z)oung dem man schwache Ver- ^ndlungsführung vorwirst. Am gemäßigsten urteilt Deutlich noch der „Temps, der sich mit der Feststel lung begnügt, das Memorandum Dr. Schachts habe vlle Gläubiger enttäuscht, cs bedeute sicherlich noch nicht den Abbruch der Perhandlungen, aber man müsse alles von vorn wieder anfangen. Der „Petit Pari- Uen" rechnet mit der übrigen französischen Presse der deutschen Abordnung vor, d-ß ,ihr Vorschlag nur «inen Gegenwartswert vou 26 Milliarden darstelle. Da das von den Alliierten verlangte -funmum sich auf 39 Milliarden beziffere, so bleibe das deutsche Angebot um 13 Milliarden dahinter zuruck. Die Deckung der interalliierten Schulden, "w Amort»,le- rung des Dawesplanes und der amerikannche .ln,pruch auf Rückerstattung der Besatznugskosten seien dadurch -war gedeckt, aber Dr. Schacht lasse kemen Pfennig en per -tatioiü Rogge» Z18Pi -288). in 21k .25 15,H (14,^ 3-4M 21-24 Ackev WPurLk <22 88 l 20, Li (23,7« Erscheint werktäglich Nachmittag«. Bep»g«ptt«« mnnatttch im vorau« lM RMk. frei tn« La««. Einzelne Nr. 10 R.-Pfa., Eonntag«-Rr.3i) N--Pfg- Anzeigenpreise: kgesp. Petitteil« 1» »0» außerhalb deS Bezirke« 20 R.-Pfg- 3gesp. NeNamezetle 45 R.-Pfg, Linwetse auf Anzet- und Eingesandte iS R.-Pfg, Nachweis^ und Offertengebahr 20 R-Pfg^ Rabatt nach Tarif. Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag. Te«ttnd« 1S7S. Fernsprecher Nr. ». «ätzcheckkanto Sm, Leip,«« Nr. E. VanNonta: ELaldib, Filiale Waldenburg, «tadtgirakant» «aldend-rg 9». b-dou, gelle» »ur bet pünktlicher Zadluna bet der RechuungbbetrSg« »ird jeder »«chla» »t»Mt» Werve' -eutuNS Värmc/ . Gart ser.) * i iwel' Lr nd uf kst? r. riW j Musst" Lore