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Mopauer W Tageblatt Pas „Zjchopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RAI. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschästsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis«: Di« 4S mm brekt« Nlillimeterzell« 7 Pf.; die 45 mm breite NliUimeterzeile im Text- teil 25 Pf.: Nachloßftaffel L; Ziffer- und Nachwelsgevühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger* ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrata zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirglsch» Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonto Zschopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Zernsprecher:"Är. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Lcharfenslein, Schlößchen Porschendors, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf n». srs Mißt«»«!,, d»», 27. 1T3T 1O7. Jahrgang Uebergabe von Warschau angebolen Deutsche Lustslreitkräsle griffen englische SeestreMrafle an Ein Flugzeugträger zerstört / Ein Schlachtschiff schwer getroffen Berlin, 27. September (Funkspruch). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten nähern sich unsere Truppen der mit der Sow- setrcgiernng vereinbarten Demarkationslinie. Bon den versprengten Teilen des polnischen Heeres, die sich noch zwischen den deutschen und den vormarschicrendcn russischen Truppen befinden wurden gestern östlich Bilgiraj die 41. polnische Division und die 1. Kavallerie-Brigade ge- sangengenommcn. Die zu Beginn der Kampfhandlungen als offene Stadt »«gesehene und dementsprechend respektierte Hauptstadt Polens ist durch die Maßnahmen des Kommandanten, die Wiederinstandsetzung der alten Forts und die Bewassnnng von Teilen der Zivilbevölkerung in eine Festung verwandelt worden. Der Angriff dagegen brachte gestern im Nordtcil und im Südteil die 2. Fortslinie in unseren Besitz. Unter dem Ein druck dieser Angriffe hat der polnische Kommandant heute vormittag die Uebergabe der Stadt und der Besatzung au geboten. Der Obervesehlshaber hat den General Blaskowitz be auftragt, die Uebergabeverhandlungcu zu führen. Die Luftwaffe griff militärisch wichtige Ziele in Mod- li« an. Im Westen nur geringe Gescchtstätigkelt. Der Feind schanzt aus der ganzen Front. Zwei franzö sische Flugzeuge wurde» im Lustkampf über Freiburg und Siegmaringen abgeschossen. Deutsche Luftstreitkräste griffen gestern englische Sec- ftreitkräfte, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer und Zer störer i« der mittleren Nordsee mit Erfolg an. Außer einem Flugzeugträger, der zerstört worden ist, wurden mehrere schwere Treffer ans einem Schlachtschiff er zielt. Unsere Flugzeuge erlitten keine Verluste. Der lowjetrulMe Vormarsch De, Gencralstab der Roten Armee veröffentlicht zoigenves Kommunique über die Operationen in Polen am 25. Septem ber: Im Verlause des 25. September haben die Truppen der Roten Armee in Fortsetzung ihres Vormarsches aus die De markationslinie die Städte Suwalti und Gonionds besetzt und die Linie Suwalki—Gonionds—Surash—Janow <30 Km süd westlich von Brest-Litowsk) —Opalin—Dubcnka (beide Punkte am Bug, 24 bis 30 Km. südwestlich bzw. südöstlich von Holm) — Komarow, Lawrtkow (15 Km. südöstlich von Nawa Ruska), Podgajtschiki <25 Km. nordwestlich vom Sambor) — Unjatytsche <10 Km. nordwestlich von Drohobytsch) — Nhbntk (40 Km. westlich von Stryj) — Kossow (50 Km. südwestlich mm Stryj) erreicht. Im westlichen Weißrußland und in der Wesinrrain« werden die Operationen zur Säuberung von den Resten der polnische» Truppen fortgesetzt. Eisernes Kreuz sür slowalilme Aorpssuyrer Generaloberst List hat dem Oberbefehlshaber der slowa- kischen Armee, Verteidigungsminister General Catlos, im Auftrag des Obersten Befehlshabers der deutschen Wehrmacht zum Zeichen der Anerkennung sür die hervorragenden Leistun gen der slowakischen Armee mit dem Eisernen Kreuz ausge zeichnet. Tie gleiche Auszeichnung erhielten die Kommandan ten der 1. und 3. Division, General Pul an ich und Oberst S- G. Malar. Toller englischer Schwindel in vrafillen entlarvt Gesprengte chilenische Kathedrale als »Opfer der deutschen Luftwaffe tn Warschau«. Rio de Janeiro, 26. September. Der deutsche Geschäftsträger in Rtv de Janeiro, Bot schaftsrat von Levetzow, erhob heut« bei der brasilia nischen Regierung darüber Vorstellungen, daß die brasi lianische Presse und öffentliche Meinung durch aus ländische, deutschfeindliche Kräfte in unerhörter Weise belogen werde. Anlaß dazu gab, daß das große Abendblatt „O Globo« am 23. September «ine Bilderserie über die angebliche Zerstörung „einer der schönsten Kirchen Warschaus" durch l Bombenabwürfe der deutschen Luftwaffe veröffentlichte. Diese Bilderserie ist ein Abdruck aus der nordamerika nischen Wochenzeitschrift „Lise" vom 10. April 1939 Seite 88. Sie stellt die Sprengung Ler Kathedrale von Concepcion in Chile dar, die durch das Erdbeben be schädigt war und deshalb gesprengt werden mußte. Die gleiche Bilderserie wurde auch in der „Berliner Illu strierte" Rümmer 19, Seite 778 und in der „Woche« Heft 11 vom 15. März 1939 veröffentlicht. Warschauer Sowjelbolschasl durch deutsche Vermittlung befreit Zweimalige Aufforderung des Oberkommandos des Heeres an die Poker Nm DicuStag vormülag um II Uhr sind durch Vermitt- lung des Oberkommandos des dcuischen Heeres 62 Mitglieder der sowietrussischeu Botschaft aus Warschau befreit wyrdcn. Das Oberkommando deö deutschen HeereS hatte am Sonntag vormittag über den Sender Warschau I die nachfolgende Auf forderung au daS polnische Oberkommando gerichtet: „Aus Walschan zurückqekehrte ausländische Diplomaten berichten, daß mehr als sechzig Mitglieder der fowietrussischen Botschaft, darunter 22 Frauen und 23 Kinder, im Keller des stark beschädigten fowietrussischen Botschaftsgebäudes in War schau von Bewaffneten belagert werden und daher nicht zu« fammen mit dem Diplomatischen Korps Wauschau verlassen konnten. Das Oberkommando des deutschen Heeres gibt dem polnischen Oberkommando Gelegenheit, diese russischen Diplo maten und weitere sonst noch dort befindliche ausländischen Diplomaten am Montag, 25. September, in der Zeit zwischen 10 und 14 Uhr, durch die deutsche Feuerlinie ungehindert aus Warschau herauszulassen. Die Diplomaten werden an der Straße Praga—Radzmin in Höhe der deutschen Vorposten er wartet. Die Kraftwagen der Diplomaten haben weithin sicht bare Flaggen zu zeigen. Von polnischer Seite ist dafür zu sorgen, daß je 2000 Meter recht» und 2000 Meter links der Straße volle Waffenruhe herrscht. Von deutscher Seite wird ebenfalls dafür gesorgt werden. Oberkommando des deutschen Heeres.* Nachdem die Frist erfolglos verstrichen war, hat das Ober« tommando des deutschen Heeres am Montag um 23 Uhr eine zweite Aufforderung folgenden Wortlautes durch Rundfunk an das polnische Oberkommando gerichtet: „Die ausländischen Diplomaten sind bis zum 25. Sep tember, 19.30 Uhr, bet den deutschen Vorposten nickt angekom men. Das Oberkommando des deutschen Heeres gibt dem pol nischen Oberkommando erneut Gelegenheit, die russischen und weitere in Warschau befindliche ausländische Diplomaten am Daenstaa. 26. September, früh, durch die deutsche Feuerlinie ungehindert aus Warschau herauszulassen. Die Diplomaten müssen sich während der Nacht nach Praga begeben und Praga bei Hellwerden aus der Straße Praga—Radzmin verlassen. Tie Kraftwagen der Diplomaten haben weithin sichtbare weiß« Flaggen zu zeigen. Von polnischer Seite ist dasür zu sorgen, daß von 5 bis 8 Uhr je 2000 Meter rechts und links der Straße volle Waffenruhe herrscht. Von deutscher Seite wird ebenfalls dafür gesorgt werden. Die sowjetrussischc Negierung erklärt, daß das Personal der polnischen Botschaft in Moskau so lange zurückgehalten wird, bis die Mitglieder der russischen Botschaft in Warschau ausgclicfert worden sind. Oberkommando des deutschen Heeres.* Nachdem das Oberkommando des deutschen Heeres den Termin der Waffenruhe um zwei weitere Male verlängert hatte, haben um 11 Uhr am Dienstag 62 Mitglieder der sow- jclrussischen Botschaft die deutsche Feuerlinie passiert und be finden sich zurzeit auf dem Wege nach Königsberg. Von Kö nigsberg aus werden sie durch Vertreter des Auswärtigen Am tes nach Swinemünde und von dort im Sonderzug nach Ber lin geleitet .Mit dem gleichen Schiff werden etwa 460 Aus länder in Swinemünde eintreffen, die Warschau durch Ver mittlung des OKH. vor einigen Tagen verlassen haben. Das Personal der Sowjetbotlchatt verlieb Warschau Wie man soeben von bestunterrichteter Seite erfährt, hat das Personal der fowietrussischen Botschaft in Warschau, ins gesamt 62 Personen, Dienstag vormittag Warschau verlassen. Es ist noch nicht bekannt, welche Reiseroute der frühere polnische Botschafter in Moskau mit seinem Personal zur Ausreise aus der Sowjetunion wählen wird. Es wird jedoch vermutet, daß die Mitglieder der polnischen Botschaft sich über Finnland nach Frankreich begeben werden. Für Frieden «ud Vernunft. — Die Jllusione« der Gegner. Die Antwort, welche die Franzosen und Engländer auf die Rede Mussolinis gegeben haben, läßt die Unbelehrbar keit und den sturen Kriegswillen der Westmächte deutlich Ribdevtrov Wrt nach Moskau Der Reichsminister deS Auswärtigen, von Ribben trop, begibt sich aus Einladung der Sowfetregierung am 27. September nach Moskau, um dort mit der Sowjet« regierung die sich aus der Beendigung deS Feldzuges in Nolen ergebenden volitilcken Fragen zu besprechen. * Der zweite Besuch von Ribbentrops kn Moskau stark beachtet. Li« Nachricht, daß Reichsauhenminister von Ribben trop am Mittwoch «iner Einladung der Sowjetregierung folgend tn Moskau eintreffen wird, wurde Dienstag 20 Ahr Ortszeit vom Moskauer Sender betanntgegebest und um 23,30 Ahr wiederholt. Zn hiesigen diploma tischen und ausländischen Kreisen hat di« Nachricht den stärksten Eindruck hervorgerufen. Der bevorstehend^' zweit« Moskauer Besuch des Reichsaußenministers wird als «in neuer Beweis dafür angesehen, daß die deutsch- sowjetrussische Zusammenarbeit di« unerschütterlich^ Grundlage für die zukünftige Neuordnung Osteuropas darstellt. erkennen. Mussolini hatte mit großer Eindringlichkeit dar auf hingewiesen, wie töricht und aussichtslos und vor allem wie grundlos ein Krieg gegen Deutschland sein würde. Aus London und Paris aber wird erklärt, daß man die BWtühungen des Duce um den Frieden zwar sehr zu schätzenmusse, daß aber nun der Krieg bereits aus gebrochen sei und baß die Westmächt« ihr Ziel unverändert anstreben würden. Nur so weit die diplomatische Tätigkeit des Duce bereits vor den Kriegserklärungen von Anfang September lag, will man sie in London und Paris aner« kennen. Jetzt aber sei die international« Lage in Europa vollkommen verändert, und die Wostmächte hätten es sich zur Aufgabe gemacht, Europa von der ständigen Angst vor einem deutschen Angriff zu befreien. Damit wird die Absage be« mäntelt, die man dem Duc« in London und Paris gegeben hat. Was bleibt aber bei genauerer Betrachtung der Dings von dieser gegnerischen Argumentation übrig? Die Antwort darauf läßt sich am deutlichste» aus dew eiugehendcu Kommentaren entnehmen, die in der italieni schen Presse zu der Rede Mussolinis veröffentlicht worden sind. Dort wird u. a. auSgesührt, daß Frankreich und Eng land anscheinend mit verschiedenen Möglichkeiten einer Kriegführung gegen Deutschland rechnen. Dafür kämen de? Frontalangriff gegen den Westwall, die Umgehung des West walles und der Blockadekrieg in Betracht. Alle drei, Möglichkeiten aber sind leere Illusionen, wenn man glaubt, auf die eine oder andere Weise zu einem Erfolg zu kommen. Ein Durchbruch durch den Westwall würde ungeheure Opfer kosten und selbstverständlich auch im unwahrscheinlichen Falle des Gelingens die feindlichen Heer« nur vor die Front der überlegenen deutschen Truppen führen - Eine Umgehung des Westwalles ist nur durch die rücksichts lose Verletzung der Neutralität anderer Länder möglich, und daß der Blvckadekrieg niemals zu einer KapitulationDeutsch« lands führen wird, dasür bürgt sowohl der entschlossene Will« wie die glänzende Organisation des deutschen Volkes als auch der Umstand, daß wir zum Unterschied von 1914 nur an einer Front kämpfen und nach Norden, Osten und Süden vollkommen frei« Bahn für den Verkehr mit allen anderen Ländern haben. Aus den Antworte», die Mussolini aus Loudon und Paris erhalten hat, ist ferner zu erkeuueu, daß die Garantitz für Polen unrein englischer Vorwand, nicht aber der eigent liche Grund zum Kriege gegen Deutschland gewesen ist. Das wird bewiesen durch die auch von Mussolini hervorgehobentz Tatsache, daß die Engländer gegen den Einmarsch der Sow« jctrussen nach Polen nichts eingewendet haben. Sie ver folgen vielmehr auch jetzt noch die Methode, kleinere Länbep als „von Deutschland bedroht" hinzustellen und ihnen ihrs Garantie aufzudräugen. Im Falle Polen hat dieser „Schutz" zur Vernichtung des polnischen Staatswesens geführt. Musso« liui hatte das richtig vorausgesagt, und man kann überzeug^ , sein, baßderDuceauchjetztNechtbehaltenwirds wenn er die Westmächt« davor warnt, gewaltsam bas durchs die Geschichte erledigte System von Versailles wieder Her stellen zu wollen. Noch ist es Zeit — ko hat Mussolini er4