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M, »„,„»>»«,' U» —U uamitvv», ». -«»«Dachls»»»» Z. Vrzrmbrr 1928 über ZW Tote bei einem Erdbeben in Wie Mehren Stühle im» Bergwerke eernWe» überfchwemmuuoskatastrophen -urch Dammbrüche Nmwvrk, 2. De,. Da« Gebiet der südchilenische» Städte Städte Tale«, Lhilka», Saut» Lr«, «»d Varahvua ist »au einer sehr schweren Erddehenkataftrophe heimgesucht worden. Die «enannte« Städte »»rde« nahe,« völlig zerstört. Bisher find rnn» ööü Lote ge,»Hit worden. Di« Zahl der verletz, te» ist ander, rdentlich groß. Man desilrchtet. daß «och weit «ehr Opfer ,» deklage« set« werde«. Ansolg« Unterdrechung der Drahtleitnnge» komme» «nr spLrlich Nachrichten durch. Der BelagernngSznftand »«rde »erhllngt, da «nsandere Elemente die allgemelne Verwirrung z« Plünderungen denntzte«. Der Staatspräsident und der Kricgsminister hadeu flch in eine« Flugzeug tu da« UngliickSgebiet degede«. Da« Urddede« hatte »erschiedene Dammdrüche znr Folge, die Uederschwemmnnge« verursachte«. Auch mehrere ! vergwerke sind zerstört worden. Biele Bergleute wnrde« in de« eingestürzte« Schächten verschüttet. Deutsche Wahlerfvlge in der Tschechei Prag, ö. Dez. Die Wahlen in der Tschccho-Slowakei z« de» Laude«, und Vezirksvertretungen. die am Sonntag statt, faudeu, find üderall ruhig verlausen. Die Wahlbeteiligung war sehr gering, da die Bevölkerung infolge des groben Einflusses der Regierung aus diese Körperschaften wenig Interesse au de« Wahlen hat. Obwohl die Mahl, ergedniste erst am DienStag sestgestcllt werden sollen, ist es doch schon setzt sicher, daß die Deutschen wieder über, all starke Erfolge errungen haben In Prag habe» di« Dentschen mehr Stimmen als bei den letzten Gcmeinde» wahlen, nümlich ILVVü. erhalten. Auch aus dem Sudetenlaud »erde» deutsche Wahlerfvlge gemeldet. e > Der KrtegSmlntster beschreibt Talen al« ein« Ruinenstadt, deren Straßen mit Toten und Verletzten gefüllt seien. Sol. datenabtetlungen seien mit dem Ausgraben der Toten be- schästigt. AuS allen Ruinen höre man da« Stöhnen der verwundeten. Wer fliehen könne, such, Zuflucht auf den Feldern. Der Schaden auf dem Lande ist noch unübersehbar, da die Brücken und Stratzen zerstört sind und der Verkehr »a»urch behindert ist. Das Arvetterlager de« Teniente- öergwerk«, einer amerikanischen Kupfergesellschaft, ist durch die Wassermassen eines Reservoirs vernichtet worden, die tnsolge eine» Dammbruch« talabwärts fluteten und Brücken und Häuser mitrissen. Die Zahl der Toten in diesem Tal wird auf Kü geschätzt. Wettere durch Flieger und «inen improvisierten Funk, dienst eingehende Berichte melden, datz die Erdstöbe in Tale« fortdaner«. wo noch zwölf Stiinden nach dem Beginn beS Erdbebens Ge» däude durch Erdstöbe zum Einsturz gebracht worden sind. Präsident Jbanez ist in die von der Katastrophe heim, gesuchte Gegend abgereist, wohin, wie bereits gemeldet. Kriegsschiffe. Truppen und Flieger zur Hilfeleistung entsandt worden sind. Ein nach Santiago be Chile aus Turico geflüchteter Farmer berichtet: Eine genaue Zahl der Opfer könne er nicht angeben, glaube aber, datz das Erdbeben ebenso heftig gewesen set wie bas im Jahre 1908. bet dem IbOV Personen getötet wurden. Aus diese Annahme gehe» offenbar die Berichte znrück, die bereit« ln bestimmter Form von 1S0V Toten sprachen. Weitere Berichte aus Santiago besagen datz die Stadt Talca. die etwa SS üvll Einwohner zählt, vollkommen zerstört ist. Nur ein einziges Gebäude blieb verschont. Da« chilenische Krtegömtnisterium veröffentlicht ein Tele- gramm beS Obersten Ouevedo aus Talca, das lautet: „Erdbeben um 12,07 Uhr erreichte bedeutende Ausmaße. Zahl, reiche Tote und Verletzte. Biele öffentliche und private Ge- bäud« müssen wegen drohenden Zusammensturzes sofort ein- gerissen werden. Fachpersonal für diese Zwecke und Auf. räumungöarbctten zur Freimachung der Toten benötigt." Mussolini billigt -te antifranz-ftscheri Kundgebungen Rom, 2. Dezember. Im Mtnisterrat berichtete Mussolini über die internationale Lage, die, wie es in dem amtlichen Berich» heißt, zurzcit von dem Bestreben beherrscht werde, die RcparationSangclegenhett zu einem Abschluß zu bringen. Nach Erledigung verschiedener innerpoltlischer Angelegen heiten erklärte Mussolini: »Die ganze Nation hat sich in diesen Tagen durch da« Urteil, das den Mörder eines alten DienerS des Staates und konsularische» Vertreters Italiens gewisser» matzen sreigcsprochen hat, mit Recht schwer verletzt gefühlt. Tie Negierung versteht die spontane Erregung des Volkes und ist froh, feststellen z» können, daß die Kundgebungen der Studenten in vvllvr Disziplin verliefen." Unter den zahl- reichen Gesetzentwürfen, die der Ministerrat dann annahm, befindet sich auch einer, der den Präfekten die Befugnis er- teilt. Vorschriften znr Verhinderung der Landllucht zu er« lassen, «m der «ngesundcn Zunahme der Ltadtbevölkerung vorznbengcn Die Protestkundgebungen der italienischen Studenten wiederholten sich In Mailand und mehreren anderen Städte« veranstalteten Studenten Frontkämpfer nnd KrirgSinvaliden große Umzüge. Ueberall wurden gegen Frankreich, das von Italien sss von der deutschen Uebermacht gerettet worden set. Protestrufe auSgestotzen. Es kam nirgends zu Zwischen- fällen In Rom ist der Sonntag ruhig verlaufen. Am vormittag fanden kleine Umzüge statt. Der Eisenkonflikt beendigt Sie illttmiehmer Heden »te Ausivemmg ans «n» die fielen Sewersschaften mit Smrtng einverstanden perlt», k. Dez. I« der Reichskanzlei ist um Sonntag abend »er telegraphilche Bescheid de« drei Metallarbeiter, verbände «ingetroffen. aus dem hervorgeht, datz sie etner Be» stellnng dcS Innenminister» Erbring «lS Schlichter I« der LohnanSeinanderfetzuug mit de« Arbeitgeber« „stimmen. DaS ReichSkabtnett wir» sedoch erst am Montag früh sich mit der Sage beschäftige«. Nachdem sich ««««ehr Arbeitgeber »ud Arbeitnehmer verpflichtet haben, sich bedingungslos dem Spruch SevertngS zu «uterwerseu. rechnet «a« an znständiger Berliner Stelle damit, datz die Betrieb« wahrscheinlich schon am DienStag wieder geöffnet »erde«. Der Reichskanzler hat sich am Sonntagabend, als ihm das Ergebnis der Revierkonkeren, beS Deutsche« Metall, arbeiterverbaudeS »sfiziell unterbreitet wurde, sofort mit dem ReichSminiftcr des Innern in Verbindung gesetzt und ihm das Amt deS Vermittlers angetkage« Severin« hat sich bereit- erklärt. die ihm angetragene A«s«abe zu übernehme». Er wird bereits am Montagnachmittag in da» Ruhrgebiet ab» reisen, um sich mehrere Tage «« Ort ««» Stelle über dt« Lage zu unterrichten. Der neue Schiedsspruch dürste kau« vor Ende der Woche gefällt werde». Nachdem die beiden Parteien des bisherige» ArbeitS» kampfeS aus Vorschlag d«S Herr» Reichskanzler» vereiubart haben, die endgültige Entscheidung über Arbeitslohn »ud Arbeitszeit dem ReichSinaenmintfter Severiug zu über» lassen, hat der Reichsarbeitgederverband unter Aufhebung der Anssperrung beschlösse«: 1. vle Betriebe werden wieder geöffnet. 2. vle Einstellungen erfolgen nach Maßgabe der be trieblichen Möglichkeiten. Nach Meldungen au» Essen ist anzunehme«. datz die in der Eisenindustrie vorliegenden Auftragsbestände den Wer. ken die Möglichkeit geben, sofort wieder Arbeiten auSführen zu lassen. Allerdings wird eine geraume Zeit vergehen müssen, ehe die Hüttenindustrie wieder in vollem Umfange arbeiten kann, da für die Wtebertnbetrtebsetzung ber abge kämpften Hochöfen einige Zeit erforderlich ist. U»«bhä»gtg »m» der Wiebera«s«ahme ber Arbeit i» de» Betriebe» geht die vermittluugSaktio« Severiug». Die SustimmungserNanm-en -er Metall ar-ettervervan-e Esse». 2. Dez. Nach viereinhalbstündiger veratung hat der Deutsche Metallarbetterverband kurz vor 8 Uhr abends die BermittlungSaktton ber ReichSregierung mit 2b gegen 14 Stimmen angenommen. » Der Gewerkverein deutscher Metallarbeiter fHtrsch.Dunker) hat an den Reichskanzler folgende» Tele- gramm gesandt: Dt« Konferenz beS Gewerkverein» deutscher Metallarbeiter stimmt ber BermittlungSaktton der Reichs, regierung zu. Der Hauptvorstand. * Der Christliche Metallarbetterverband hat an den Reichskanzler folgendes Telegramm gesandt: Haupt. Vorstand und Bezirksdelegiertenkonferenz des Christlichen Metallarbeitervcrbandes stellten heut« ihr Einverständnis zu ber Stellungnahme ber Beauftragten de» Verbandes vom SO. November 1028 fest und haben beschlossen, den Vorschlag der ReichSregierung sür die Beilegung be» EtsenkonfltkteS anzunehmen. , . Die von ber Regierung unternommene Vermittlung», aktion kann als eine Unterstützung des Rechts nicht aner. kannt werden. Für die sich notwendigerweise ergebenden Folgen für das ganze Rcchtsleben lehnt der Deutsche Metall- arbetterverband die Verantwortung ab. Weil der Deutsche Metallarbetterverband dem in Aussicht genommenen Der- mittler, dem Reichömtnister Severiug, mit dem größten Ver. trauen gegenübersteht, sieht er sich außerstande, die Vermitt- lungSaktion abzulehnen. In dieser Zwangslage wird aber der Erwartung Ausdruck gegeben, daß der materielle Inhalt des verbindlich erklärten Schiedsspruch erhalten bleibt. Palst« Mstei» im -stemiKischen Postbelried Wie», 2. Dez. Da in der Angelegenheit ber GehaltS. forderungen von keiner Sette ein Versuch gemacht worden ist, mit den Gewerkschaften der Post-, Telegraphen, und Tele- Phonangestellten neuerlich in Verbindung zu treten, wird um Mitternacht die angekündigte passive Resistenz in den in Betracht kommenden Betrieben etnsetzen. Der 25>er-Aus- schütz als Vertreter der Bundesbeamten, der sich in etner Sitzung nochmals mit dem letzten Angebot der Regierung be- faßte und seinen Snmpathiegefühlen für die Post-, Tele- graphen. und Telephonangestcllten Ausdruck gab. hat sich an die politischen Parteien mit der Bitte gewendet, in dem zwischen Beamtenschaft und Regierung ausgebrochenen Kon- sltkt die Stelle des Vermittlers zu übernehmen. Nach den hierauf erteilten Antworten wirb allgemein erwartet, datz auf parlamentarischem Boden eine Verstän digung gefunden werde. Botschafter von Aoefch bei PoimarS Parts. 2. Dez. Bon amtlicher deutscher Stellt wird folgendes KommuntguS cherausgegeben: Ja Verfolg keiner früheren Unterredung hatte ber deutsche Botschafter v. Hoesch eine erneute Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Poincarö, in der die noch ungeklärte» Punkte in bezug ans die Einsetzung des Sachverständigen» komitee» für die Reparationsfrage weiter behandelt wurde«. Ntt-defmmill deS niIsMn BmnnmiifstaiM Warschau, 2. Dez. Entgegen dem Dementi der russischen Telegraphen-Agentur wirb auS Wilna berichtet, datz ber Bauernaufstand in Sowfet-Wettzrubland immer größere Ausmaße annehme. Die Bauern hätten Freiwilligen-Ab» teilnngen gebildet, deren wichtigste Ausgabe darin besteht, flch de« Kommunisten entgrgenzustcllcn und die Eintreibung der Steuer« zu verhindern. Eine dieser Abteilungen unter Führung des ehemaligen kaiserlichen Offiziers Moros Hab» die zu dem AufstandSgebiet führenden Schiene» a« mehrere« Stellen zerstört» «m die Entsendung von Truppen zu unterbinden. AuS diesem Grunde sei der Minsker Schnellzug mit vierstündiger Verspätung an seinem Bestimmungsort angekommen. Im Zusammenhang mit diesen Vorgängen hätte» die Bolsche. misten b,c Grenzwachen der Stadt und den sowsetrussisch. polnischen Grenzabschnttt bei Stolpzy gesperrt. In Minsk habe ei« Bataillon der Roten Armee gemeutert, als eS de« Befehl erhielt, gegen die aufständischen Bauern vorzugehen. Die Mannschaften und Offiziere des 8. Bataillons deS 6. weißrussischen Infanterieregiments seien darauf von G..P..U..Truppen etngekretst, entwaffnet und verhaftet worben.