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Vesper in üer llreurlcirvlle. Orescken, lZonnabenck, cken 7. Januar 1Y05, nockm. 2 I7kr. 2 I. Orgelvorspiel: 2. Oskar Wermann: Motette für Chor und Solostimmen (vp. 16 Nr. 1). Wer bin ich, Herr, was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht? Wie preis' ich deine Wundermacht an mir, o Herr, und meinem Haus? So mild, so gnädig überaus halfst du auch durch die Leidensnacht: Dir will ich dienen und mein Haus, der du mich bis hierher gebracht. 3. Peter Cornelius: Geistliches Lied für Alt (op. 8 Nr. 3), vorgctragen von Fräulein Vera Wünsche. Drei Kön'ge wandern aus Morgenland; ein Sternlein führt sie zum Jordansstrand. In Juda forschen und fragen die drei, wo der neugeborene König sei? Sie wollen Weihrauch, Myrrhen und Gold dem Kinde spenden zum Opfersold. Und hell erglänzet des Sternes Schein; zum Stalle gehen die Kön'ge ein; das Knäblein schau'n sie wonniglich, anbetend neigen die Kön'ge sich; sie bringen Weihrauch, Myrrhen und Gold zum Opfer dar dem Knäblein hold. O, Menschenkind, halte treulich Schritt! Die Kön'ge wandern, o wandre mit! Der Stern der Liebe, der Gnade Stern erhelle dein Ziel, so suchst du den Herrn, und fehlen Weihrauch, Myrrhen und Gold, schenke dein Herz dem Knäblein hold! Schenk' ihm dein Herz! 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 69, 1 und 8. Kommt und laßt uns Christum ehren, Herz und Sinnen zu ihm kehren, singet fröhlich, laßt euch hören, wertes Volk der Christenheit. Schönstes Kindlein in dem Stalle, sei uns freundlich, bring uns alle dahin, da mit süßem Schalle dich der Engel Heer erhöht. Vorlesung. 5. W. A. Mozart: Adagio aus dem Konzert für Viola, gespielt von dem Königl. Kammermusikus Herrn Georg Furkert. 6. Johannes Brahms: Geistliches Wiegenlied für Alt (Fräulein Vera Wünsche) und obligate Viola (Herr Georg Furkert), op. 91 Nr. 2. Die ihr schwebet um diese Palmen in Nacht und Wind, ihr heil'gen Engel, stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. Ihr Palmen von Bethlehem in Windesbrausen, wie möcht ihr heute so zornig sausen! O rauscht nicht also, schweiget, neiget euch leis' und lind, stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. Der Himmelsknabe duldet Beschwerde, ach, wie so müd' er ward vom Leid der Erde. Ach, nun im Schlaf, ihm, leise gesänftigt, die Qual zerinnt; stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. Grimmige Kälte sauset hernieder; womit nur deck' ich des Kindleius Glieder! O all' ihr Engel, die ihr geflügelt wandelt im Wind, stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. 7. Johannes Eccard (1553—1611): Sechsstimmige Motette. Maria wallt zum Heiligtum und bringt ihr Kindlein dar. Das schaut der greise Simeon, wie ihm verheißen war. Da nimmt er Jesum in den Arm und singt im Geiste froh: „Nun fahr' ich hin mit Freud', dich, Heiland, sah ich heut', du Trost von Israel, das Licht, das Licht der Welt". „Nun hat mein Auge wohl erkannt, du seist der Welt Heiland, ein Licht, welches die Heiden soll erleuchten überall, den Gott bereitet hat aus lauter, lauter Gnad', daß er die Ehr' und Preis Israels heiß'." Zur Nachricht: Die Begleitung der Solo-Borträge hat Herr Clemens Braun, Organist an der Annenkirchc, übernommen.