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84. Jahrgang Dienstag den iS. Februar 1818 abends Nr. 36 Die -weitzeritz-Zeituna erscheint täglich mit Aus. nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preis vietteljähr. lick einschließl. Zutragen 2,40 M., zweiinonatlich 1,60 M-, einmonatlich SOPs. Linzel-Nummern 1VPf. Alle Postanstalten, Posrboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Inserat« werde» Mi 20 Pf., solche au« «Esc Amtshauptmnnnschast mit 15 Pf. die Spalte«« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite snur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 05 bez. 50 Pf. - Tabellarische und koniplizierte Inserate mit entsprechendem Ans- schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. MAriti-MlMg TltMMg B AlUM siir WMswOe, ZANeliW«. ö. ANllÄIütt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Siadtrat zu Dippoldiswalde. » Wii achtselttgem „Illustrierten Unterhaltungsülatt" und Anterhaltungsbeilage. Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Ministerium de» Inner«. Dresden, den 8. Februar 1918. Der Stadtrat. in angewiesen sind. Dippoldiswalde, den 11. Februar 1918. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 13. Februar 1918. Oelsa. Abends 8 Uhr Christlicher JungmSen«. verein: Lehrer Flügel. Sadisdorf. Abend, 8 Uhr Jungfrauen verein. Donnerstag den 14. Februar 1917. Kipsdorf. Abend« 8 Uhr Passion«-Krieg»b«G»ud« der Schule. Kreischa. Abend« 8 Uhr 151. Krl-g-betstuud«. Crimmitschau. Ein Darlehensabkommen haben die hiesigen städtischen Kollegien beschlossen. Die Sparkass« Reichenbach und Riesa leihen derStadtgemeindeTrimmitschim 500000 M. und die Sparkasse Crimmitschau den beide« Städten die gleiche Summe. An ähnliche« Abkomm« hat die Stadt Meerane getroffen. Plaue«. Die Baugrsellschaft Plauen, G. m. b. H, hat anfangs dieses Jahrhundert« für 2000 Einwohner Wohn häuser errichtet. Sie ertlärt fetzt, daß sie wohl in der Lage sei, neue Wohnungen und Siedelungrstellen zu be schaffen, daß sie jedoch der Meinung sei, es liege hierfür zunächst für Plauen kein Bedürfnis vor. Bautzen. Der Abgeordnete Trzberger wird über sei« Eingreifen in die Stichwahl in Bautzen offenbar nach« träglich bedenklich gestimmt. In dem Zentrumrblatt da» Reichstagswahlkreise« Heiligenstadt tEichsfeld) ist zu les«: „Wie Herr Abgeordneter Erzberger auf eine Anfrage dm Herrn Abgeordneten Poppe hierzu mitteilt, sei die Be hauptung, datz er die Wahl de« Sozialdemokraten unk», stützt habe, eine freche Lüge." Da« Dresdener Zentrums organ, die „Sächsische Bolk-zeitung", begnügt sich damit, noch einmal den Sachverhalt llarzustrllen und heroorz» heben, datz Herr Erzberger auf die Telegramme mit be« zahlter Antwort, die aus Dresden und Bautzen an ihn ergangen sind, keine Antwort gefunden habe, und fügt hinzu: Mit Krastaurdrücken schlägt man die Sache nicht tot. Damit aber die Sache vollkommen klar wird, richt« wir an den Abgeordneten Erzberger nochmal« die offene Anstage, ob er den Brief geschrieben hat oder nicht und eo. wenn er ihn geschrieben hat. Gibt er darauf wieder keine Antwort, so betrachten wir dar nicht nur al» eine Unhöflichkeit, sondern al« ein bequemes Mittel, sich mm einer unangenehmen Asfäre zu ziehen. - Da» Ministerium des Inner nimmt mit Rücksicht auf die große wirtschaftliche Be deutung der Gesunderhaltung unserer zurzeit ohnedies stark verminderten Schweinebestände Veranlassung, erneut aus den Wert der Schutzimpfungen gegen den Schweinerotlauf aufmerksam zu machen. Dabei wird daraus Hingewielen, datz für Rottausschutzimpsungen, welche die Schwein,besitz» in den Monaten März bi» Juli jede» Jahre» freiwillig durch Tierärzte aussühren lassen wollen, der Impfstoff kostenlos zur Verfügung gestellt wird, sofern mindesten» der vierte Teil der Echweinebefitzrr einer Gemeinde bi» Ende Februar jedes Jahres die Vornahme der Impfung beantragt. Die Kosten der Impfung selbst sind von den Besitzern zu tragen. Nähere» ergibt sich au» den mit Verordnung vom 20. Januar 1917 verösfent- lichten Grundsätzen für Schutzimpfungen gegen den Schweineroilauf (SLchs. Staatszig. einen Bortrag halten, zu welchem Nichtmitglieder freien Zutritt haben und auch Damen willkommen sind. Langebrück. Das hiesig« Kurhaus, das im Oktober v. I. durch Fabrikbesitzer Schurig in Großröhrsdorf von Hotelier Künzel käuflich erworben und schenkungsweise dem sächiischen Slaalssiskus zu dem Zwecke der Errichtung eine» Milttärlazarett» überlassen wurde, ist nunmehr nach Vornahme verschiedener Baulichkeiten zur Aufnahme kranker Krieger bereitgestellt worden. Die schönen Räume de» Kurhause» eignen sich ganz vorzüglich zu seinem künftigen Zwecke, zu dem eine» Lazarett» für Nieren kranke Am 5. d. M. wurden die ersten kranken Soldaten, 13 Mann, ausgenommen und kurz darauf weitere 25 Mann. Die Einrichtung des Lazaretts ist sür 150 Mann vorgesehen. Meitze«. In der letzten Bezirksausschußsitzung der Amtshauptmannschast Meißen wurde berichtet: Die Kriegs- Verhältnisse nötigten den einst so blühenden Schweine- bestand des Bezirks bedeutend zu verringern. Der 1914 vorhandene Bestand von 89000 Stück sank 1915 auf 72000, >916 aus 55000 und betrug am I. März 1917 noch 41000, am I. September 33000 und am I. De zember 1917 noch 25 000 Stück. Mittweida. Wte man sich in der Mittweidaer Einwohnerschaft mit Bestimmtheit erinnern will, hat Leo Trotzki, der Führer der russischen Friedensdelegation, vor dem Kriege wiederholt in Mittweida geweilt, und zwar im Kreise von russischen Studierenden des dortigen Technikums; auch soll er in einer von russischen Technikern einberusenen geheimen Nihiltstenversammlung als Leiter fungiert haben. Sayda i. E. Das älteste Ehepaar von Sayda, der ehemalige Besitzer des Gasthofes „Goldner Stern", Privatu» Gustav Gröschel und Frau, feierte die diaman- lene Hochzeit. Das allgemein beliebte Jubelpaar ist noch ziemlich rüstig. Drei Söhne sind Gastwirte. Zschopau. Auf frischer Tat ertappt wurde der des unberechtigten Schweineaufkaus« schon seit geraumer Zeit verdächtige Privatus Müller au» Chemnitz, als er mehrere Schweine, die er in Krumhermersdors erstanden und auf seinem Gefährt verborgen hatte, bei sich führte. M. wurde an da« hiesige Amtsgericht eingrliefert, die Schweine be schlagnahmt. Pockau bei Lengefeld. Ane Kleintierzucht, G. m. b. H, wurde hier auf Veranlassung de» Direktor» der Fleisch- zentrale des Bezirk» Marienberg errichtet. Es sind zunächst da» Kaninchenhaue und das Bruthau» mit elektrischem Betriebe erbaut worden. Die Anlage soll durch Anfügung eine» Ziegen- und Mtlchschafhause» und eines Ferkelhauses erweitert werden. Das Kantnchenhaus enthält 144 Ställe. Man rechnet mit einem jährlichen Kaninchenfleischertrag von 72 Zentnern. Aue. Einen glatten Mißerfolg erzielte unsere Stadt mit ihrer Schweinemastanstalt. Angekaust wurden 25 Schweine im Gewichte von 1804 Pfund für 2600 M.; eines der Borstentiere ging ein; die übrigen ergaben ein Gesamtschlachtgewtcht von 1950 Pfund und brachten einen Ge- samtertö» von 5733 M. Die Stadt muß den Versuch zur Beschaffung billige« Fleische» mit einem Zuschuß von 3714 M. bezahlen. Meerane. Di« Stadtverordneten ersuchten di« Stadt verwaltung, besonder» befähigten Kindern unbemittelter Ettern ein- höhere Schulbildung au« städtischen Mitteln zuteil werden zu lassen. Oertliches und Sächsisches. - Dippoldiswalde. Die wiederholt aufgetauchten Ge- rüchte, wonach von Kriegsgefangenen deutsche Braun kohlenbrikett» im feindlichen Auslande ausgeladen worden sein sollen, haben sich bei näherer Nachforschung immer wieder als haltlos erwiesen. Es ist bi» jetzt noch in keinem Falle möglich gewesen, Briefe von Kriegsgefangenen, die derartige Angaben enthalten sollten, oder irgend eine andere Bestätigung dieser Behauptung zu ermitteln. — Jahreshauptoer sammlung de» Männergesang vereins. Nach dem Jahrrsbertcht de« Schriftführer«, Herrn Sekretär Kohlmann, der ihn während seine» Urlaubs vrrfaßt hat, besteht der Verein gegenwärtig aus 4 Ehren- Mitgliedern, 31 Sängern und 60 Unterstützenden, von denen 38 <16 Sänger) zum Heere eingezogen find. Ge- meiniame Uebungen mit der „Eintracht" und der Militär- gesangsgruppe ermöglichten im vorigen Bereinsjahre die Beteiligung an mehreren össtntlichen Aufführungen. An genehme Stunden genossen die Mitglieder auch auf der vorjährigen Himmelfahrteparlie. Der Kassenabschlutz des Herrn Sekretär Schäfer erbrachte einen Bermögrnsbestand von 2336,90 M., einschließlich der Nebenkassrn. Bor- standswahlen wurden wiederum auf ein Jahr ausgesetzt. Auch auf dad l. Halbjahr 1918 soll eine Bereinssteuer von nur 1,50 M. erhoben werden. — Der als Landsturmpflichtiger zum Heere einbr- rufene Herr Or. weck. Diebler ist mit einer Etabsarztstelle bestehen worden. — Auf der größten deutschen Kaninchen-Ausstellung, die vom 9. bi» 11. Februar in Leipzig stattsand, erhielt Herr Paul Fleischer aus Dippoldiswalde sür zwei von ihm ausgestellte belgische Riesen einen Ehren- und «inen 3. Preis. Herr Fleischer hat übrigens mit seinen Kaninchen schon sehr viele Preise erhalten, u. a. auch einen Staatrpreis. — Das Landgericht Dresden verurteilte den schwer vorbestraften Monteur Fritz RobertJunghanns au, Hänichen, der unter der Borspiegelung, er könne aus den Kohlen- werken in Zauckerode Kohlen verschaffen, über 1500 M. al» Anzahlung erlangte, zu 5 Jahren Zuch'hau», 1500 M. Geldsirast oder noch 200 Tagen Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. Maren. Wiederum wurden 4 tapfere Krieger aus unserem Orte ausgezeichnet. Es erhielten dos Eiserne Kreuz 2. Klasse und die Friedrich August-Medaille der Ge- steit, Reinhold Schwenke, ferner das Eiserne Kreuz der Gefreite Mar Richter und der Artillerist Mar Honscha und die Friedrich - August - Medaille der Schütze Willy Höhne. Dresden. Sommerzeit — Sommerfahrplan. Dir Antührung der Sommerzeit auch in diesem Jahre ist so gut wie beschlossene Sache. Mit dem Sommerfahrplan aber hat die Sommerzeit nicht dar mindeste zu schaffen. Es besteht wenig Aussicht auf die Neurinstellung von Zug- verbindungen Im bevorstehenden Sommer. Da« schließt aber nicht au», daß die B«rkeh»zrstrn in einzelnen Fällen «ine ander« Regelung erfahren. — Ueber „Einig,, über Kolonisation, Ackerbau und Viehzucht auf Japanisch Sachalin und Holländisch Indien" wird Herr Professor vr. Müller, Dresden, in drr von der vekonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen für Freitag den 15. Februar 1918, nachmittag« 4 Uhr in dem Hotel zu den „Drei Raben" in Dresden, Marien- straß« 20, oberer Saal, angesetzten Gesellschaft,Versammlung Vermischtes. * Ueber 56000 Mar! für eins Briefmarkenseltenheit. Bei einer Briefmarkenversteigerung, die die Markenhaud- lung von Heinrich Köhler, Berlin, abhielt, wurde für ei« der versteigerten Stücke der Riesenpreia von 56650 M. erzielt, eine Summe, die im Briefmarkenhandel unerreicht dasteht. Es handelt sich bei diesem Riesenprels um ein« alte rumänische Zeitung vom Jahre 1858, die «it acht Briefmarken 5 Para, schwarz auf bläulich, franNwt war. Kostbare Brautkleider. Selbst bet wenig oder gaa- nicht zivilisierten Böllern findet man oft außergewöhnlich kostbare Brautkleider. So trägt -ine Esktmobraut zuw«il« einen Pelz von Zobel oder Fischotter, der mit Blauftuh» besetzt ist und der bei einem Prlzhändler gut und g«« 50 000 Mark kosten würde. Im Innern Brasilien» gibt es Jndianerstämme, bei denen e« Brauch ist, Bräut« »A einem Mantel aus bunten Federn seltener Bogelart« zu schmücken. Ein solcher Mantel stellt «inen Wert von 2» 00« Mark dar. Bekanntmachung betreffend Ablieferung von Hülsenfruchtfaatgut. Durch Verordnung vom 23. Januar 1918 — Nr. 173 II 8 VIII — war bekanntg«geben worden, datz Erzeuger, welche Handelssaatgut von Hülsensrüchten zum Verkauf bringen wollen, dieser dis zum 15. Februar d.J. den Kommissionären der Reichsgetreckestelle in Ihrem Kommunal- verband anzubleten Hütten. Diese Frist wird biszuml. Mürz 19l8 verlängert. - Dresden, am 7. Februar 1918. Ministerium de» Inner«. Pvtnoleum-Asntsn werden Donnerstag de« 14. Februar vormittags 10 Uhr im Rathaus- au«gegch«. Berücksichtigt werd« nur Haushaltungen, denen Gas oder elektrische» Dicht nicht zur Verfügung steht, die also lediglich auf Petroleumbeleuchtuug und Lelpz. Ztg. Nr. 23). Di- dort unt-r v Absatz 3 vorgesrhenen Gebührenhöchfisätze für Rotlausschutzimpfungen erhalten folgende Fassung: Für di- Impfung von Beständrn bl- zu 10 Schweinen Aes^hM 1.- «. mindestens levoty — WT« Für die Impfung von Beständen bis zu 100 Schweinen -in-- Gehöft- je 0,75 «. mindesten» jedoch 10.— M. Für die Impfung von Brständen über 100 Schweine ein« Gehöft» je 0,50 M. mindestens ^edd^y »5g— Vi»