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Weißeritz-Zeitung : 08.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192305082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-08
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.05.1923
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Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- ! zeile 200 M., außerhalb der r schäft 250 M., im amtliche ! Behörden) Zeile 400 M. - r Redakteur: Felix Ieftne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde. Verantwortlicher Dienstag den 8. Mai 1923 89. Jahrgang Nr. 105 Diekes Blatt enlhött die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauplmannschaft, des Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippot-iswat-e , . . .... .... amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 400 Ak. — Eingesandt und Reklamen Zeile 500 M. ASecheritz-Zeilung T-aesreiwna und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.U. AelleN^ Leitung -LS Bezirks kttwoch 63jährlger Arbeiter' Krause seine um" b" Jahre jüngere Ehefrau erschlagen. Die Mit bewohner des Hauses beobachteten In den folgenden Tagen, wie Krause wiederholt gefüllte Säcke und Möbelstücke wegbrachte, wie sich später herausstellte, um Alkohol zu kaufen. Ihnen siel auch die große Ruhe auf, trotzdem sie durch ein scheinbares Gespräch in der Wohnung getäuscht wurden. Am Sonnabend nachmittag wurde die Polizei benachrichtigt, die feststellte, daß Krause seine Ehefrau mit einem Beile erschlagen und dann in, Bett gelegt hatte. Krause wurde verhaftet, er will die Tat in der Erregung ohne Üeberleauna begangen haben. " t OertlicheS und Sächsisches Minnnldismalde Mr Sonnabend hatte die Minimar-Gesellschaft sächlich mit Besuch aus lanowirtschaftlichen Kreisen gerechnet, umso- mchr ^als in späterer Stunde eine landwirtschaftliche Versammlung bier sowieso stattfand. Als nach 3 Uhr die Vorführung beginnen sollte, versagte plötzlich der Strom — selbstverständlich, da es zu wittern begann —, was den größten Teil der Besucher zum Ver- lassen des Saales veranlaßte. Nur einige ketten sMer zuruck. Nun, trotzdem ging die Vorführung der drei Filme vor sich, mit einer Kunstpause allerdings, da der Strom nochmals versagte. Der erste Film zeigte die Fabrik in Neuruppin außen und innen und da mit zugleich die Herstellung des Minimar.' Dieser Film war n cht nur der schönste, sondern auch der wertvollste. Der zweite Film führte die Zuschauer nach einem oldenburgischen Dorfe, wo fast >edes Haus einen Minimar besitzt. Ein Bewohner schreckt nachts aus dem Schlafe aus, weil er einen Feuerschein bemerkt; stellt die Oertlichkeit fest: macht diese durch ein Hupensignal bekannt und eilt dann mit seinem Minimar nach der Brandstelle. Jeder andere Minimarbesitzer des Dorfes hat auch eine Hupe und tut es nun dem ersteren gleich. Nach kurzer Zeit eilen Männer, Frauen und Kinder zu Fuß, zu Nao und zu Wagen nach der rlnglücksßättc, löschen mit ein paar Dutzend Apparaten den in Brand geratenen Schuppen und retten damit den Bauernhof. Der Vorführende sagte selbst, das sei nicht Wirklichkeit, sondern stelle — sogar mit etwas Uebertreibung — dar, wie es bei entsprechender Organisation gemacht werden könnte. Jedenfalls ist auch das zu bestreiten. Wenn ein Schadenfeuer einen Umfang an genommen hat, daß es nachts vom schlafenden Nachbar bemerkt wird, dürfte der Minimar meist schon zu spät kommen. Sicher ist das aber der Fall, wenn noch einige Zeit bis zum Eintreffen der übrigen Dorfbewohner vergeht. Dann werden größere Wassermengen benötigt. Der Apparat ist von großem Nutzen bei einem aus- brechenden Brande, wie die Erfahrung tausendfach gelehrt hat, auch schon in Dippoldiswalde. Was dieser Film zeigte, kann er je doch nicht leisten. Das ist dann Sache der Spritze. Letztere macht aber nicht etwa den Apparat überflüssig. Der dritte Film war humoristischer Art. Er zeigte, wie ein Ritter sich d!e Hand einer Königstochter gewinnt dadurch, daß er mit dem Minimar den Feuerdrachen zähmt. Erklärende Worte eines Vertreters erläuterten das Bild. — Zu öen Vereinen, die sich die Aufgabe gestellt haben, Musik in die Häuser und in die Geselligkeit zu bringen, hak sich seit einigen Jahren der Mandolinenklub gesellt. Am Sonnabend bot er das Resultat seiner regelmäßigen Hebungen im Schützenhaus- saale der Oeffentlichkeit dar, und wahrlich, er konnte sich hören lassen. Chöre, von 18 Herren und Damen gespielt, unter Leitung Bruno Jäckels, Solis und Duetts gelangen vortrefflich. Als ge wandte Spielerin mit gemütvoller Vortragsweise zeigte sich be sonders Fräulein Gertrud Jäckel. Ob sich Schumanns «Träumerei', die langgezogene, verbundene, schmelzende Vortragsweise erfordert, für Mandola eignet, ist Geschmacksache. Als Abwechselung suchte ein Wandervogel durch eine humoristische Soloposse Heiterkeit zu erregen. Einen schönen Schlußakt für Ohr und Auge fand daS Konzert in der Ausführung der Donauwellen. Der Orchesterraum war in bergige Flußufer verwandelt, zwischen ihnen stand ein Kahn mit Lampionbeleuchtung. Auf einem Felsen erschien der Wassergott Neptun, und Nixen stellten singend und tanzend mit duftigen Schleiern die schaukelnde Bewegung der Wellen dar. Der dankbare Beifall des gut, wenn auch nicht voll besetzten Saales wirkte sicher ermunternd zu weiterem musikalischen Fort schritt, der dem ersten Auftreten des Klubs gegenüber sichtlich und erfreulich erkennbar war. — Radrennen. Von schönem Wetter begünstigt, nahm die Dauerfahrt «Rund um das Weißeritztal' einen guten Verlauf. Zahlreich waren die Straßen umlagert von Schaulustigen, welche den Teilnehmern der Fahrt reges Interesse entgegenbrachten. 0.23 passierte der Iugendfahrer Hermann Janssen—Dippoldiswalde unsere Stadt und entschwand, in scharfem Tempo die Straße nach Reichstädt hinaufsahrend, rasch den Blicken der Zuschauer. In kurzen Abständen folgten noch drei Iugendfahrer. 9.43 kam die Spitzengruppe der Herrenfahrer mit Menzel, Lange, Roedekamp und Bernhardt und schlug den Weg nach Schmiedeberg ein. Bis 10.17 halten 47 Teilnehmer unsere Stadt passiert, nach 28 Minuten bereits kehrte die Spitzengruppe von Schmiedeberg zurück, um dem Ziele in Freital über Reichstädt, Ruppendorf, Edle Krone zuzustreben. Als erster Iugendfahrer traf am Ziel in Freital unser j Dippoldiswalder Landsmann Janssen ein. Ein kräftiges «All Heil' j dem wackeren Fahrer. Von den «Kanonen' siegte erwarlungs- ! gemäß Menzel, Zweiter wurde Roedekamp, beide vom Radfahrer- > verein .Wanderfalk' Dresden. Neben der großen Hitze hatten die Fahrer viel unter heftigem Gegenwind und staubigen Straßen zu leiden. Von dem Staub der Kohlenstraßen in Zauckerode waren die Gesichter der Fahrer schwarz bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Viele aussichtsreiche Fahrer wurden durch Raddefekte zum Aufgeben gezwungen; auch der Dippoldiswalder Fahrer Hamann—Paulsdorf schied durch Sturz aus dem Rennen. Unfälle sind auf der von der Ortsgruppe Dippoldiswalde des Bundes Deutscher Radfahrer besetzten Strecke nicht vorgekommen, so daß die von der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz freundlichst zur Verfügung gestellten Mannschaften nicht einzu greifen brauchten. , . 'S .Meißner Mädel — Meißner Wein', das heißt erstere Hre mlkmimenden Burschen aus der hiesigen «Erholung' hatten sich bis zur 4. und letzten Aufführung am Sonnlag eines erfreuen. Nicht nur der Saal war vollbesetzt, /"ien waren vollgestopft. Und wirklich, die .Erholung' )at sich diese Anerkennung, die an allen vier Abenden, besonders E letzten, durch stürmischen Beifall und reichliche Blumen- Darsteller der Hauptrollen sich ebenfalls kundgab, der letzten Vorstellung glaubte das elektrische Licht den Spielern eine Ovation bringen zu km ok W, ^?k,GEers versagte es eine kurze Zeit, gleich, lam als wollte es seine Trauer bekunden, daß die Spielzeit nun ,u Ende gehe. Doch Spieler und Musik (letztere hat unter Jahns Leitung wesentlich zum schönen Gelingen mit beigetragen) ließen sich nicht stören und brachten auch bei finsterer Nacht die noch ü^igen Zeilen zum glücklichen Abschluß. Nun ist den Mimikern eine Zeit der Erholung zu gönnen; aber sicher wird von den führen den Köpfen bald Umschau gehalten nach einem neuen zugkräftigen Theaterstück. Alles freut sich schon darauf. — Im Verein „Glück zu!" fand am Sonnabend in der üblichen Weise die Fuchsentaufe statt, in der die Neuauf genommenen ihre Biernamen erhielten. 3n ungezwungener Fröhlichkeit blieben die Kommilitonen bei Gesang und Becher klang bis Mitternacht beisammen. — Der gestrige Sonntag war der erste heiße Tag dieses Jahres. Bereits in den Morgenstunden zeigte der Wärme messer 140 und stieg dann schnell aufwärts. In der lO. und I l. Abendstunde nahte ein Gewitter, erreichte aber unsere Stadt nicht, störte nur dreimal auf kurze Zeit die elektrische Stromzusührung und brachte etwas Regen. — Ani 10. Mai (Himmelfahrtstag) tritt eine weitere Milderung der noch bestehenden Zugseinschränkungen in Kraft. Auf der Linie Dresden—Reichenbach werden die Vormittags züge ab Dresden-Hbf. 9.10 und an Dresden-Hbf. I l.08 auf der Gcsamtstrecke wieder verkehren. Auch auf anderen Linien werden die Einschränkungen gemildert. — Die von der Reichszentralstelle angestellken Ermittelungen haben ergeben, daß in Rußland einschließlich Sibiriens noch etwa 200 bis 300 reichsdeutsche ehemalige Kriegsgefangene weilen, von denen aber der größte Teil die Absicht der Heimkehr aufgegeben habe. — Gewerbesteuererklärungen 1923. Die Unternehmer steuer pflichtiger Betriebe werden darauf hingewiesen, daß die im Geld- entwerkungsgeseh vom 20. März 1923 enthaltenen Bewertungs- Vorschriften über die Ermittelung des Geschäftsgewinnes bet der Veranlagung der Einkommensteuer für das Kalenderjahr 1922 und über die Ermittelung des Anlage- und Betriebskapitals bei der ersten Veranlagung zur Vermögenssteuer auf die sächsische Ge werbesteuer keine Anwendung finden. Absetzungen, die nach den genannten Vorschriften über die üblichen Abschreibungen hinaus nachgelassen sind, dürfen daher bei der Ermittelung des der Ge werbesteuer unterliegenden Anlage- und Betriebskapitals und des der Gewerbesteuer unterliegenden Ertrags nicht bewirkt werden. Obercarsdorf. Seit der Gründung im Jahre 1919 ging der Wunsch der Mitglieder des Iugendvereins «Edelweiß' dahin, sich eine Vereinssahne zu schaffen, ein Panier, um das sie sich in guten und bösen Tagen scharen könnten. Schwer ist heutzutage solches Beginnen, denn eine Fahne kostet Geld und an die Opfer willigkeit oes Einzelnen werden große Anforderungen gestellt. Aber es gelang, die Fahne konnte in Auftrag gegeben werden und am Sonntag war der Tag der Weihe gekommen. Bereits V-6 Uhr ertönte Weckruf durchs Dorf, worauf anschließend Kranz niederlegung am Kriegerdenkmal und gemeinsamer Kirchgang stalt- fand. In den Mittagsstunden trafen Gäste aus allen Gegenden ein und wurden am Restaurant zur Schmiede' empfangen, von wo sich um 2 Uhr ein stattlicher Festzug mit einer größeren Zabi von Fahnen nach dem Festplatze, dem Turnplätze, bewegte. An die Turnhalle war eine mit Tannengrün geschmückte Tribüne ge baut, vor der sich der Zug aufstellte. Nach einem Musikstücke und einem von Fräulein Reichel gesprochenen Vorspruch, der alle Mitglieder mahnte, stets in Eintracht verbunden zu bleiben, be grüßte der Vereinsvorsitzende Kranz alle Erschienenen, insbe sondere die einstigen Gründungsmitglieder, dankte allen, die bel- getragen, daß die Fahne angeschasft werden konnte, hoffte, daß auch die übrigen Ortsvereine die Fahne freudig begrüßen würden, und bat die Mitglieder, getreu dem Fahnenspruch: In Freud und Leid treu allezeit', Einigkeit untereinander und Treue dem Verein zu wahren und wünschte allen frohe Festesstunden. Als dann ergriff Pfarrer Gocht—Sadisdorf das Wort zur Weiherede. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Wer kennt nicht dieses alte Maienlied, bei besten Klang auch die Herzen der Alten froh schlagen. Auch heute finde das Lied voll Iugendfreude und Lebenslust frohen Widerhall. In der Maienpracht sei der Festlag gekommen, die Fahnenweihe. Aber die Fahne möge selbst zu den Mitgliedern und allen Versammelten reden, denn jede Fahne habe ihre bedeutsame und eindringliche Sprache. Den Seefahrern erzähle sie gar viel, überall fänden wir Wimpel und Fahnen, Banner und Flaggen als Symbole, unter denen Be herzte sich zusammenschließen, denen sie folgen in Kämpf und Tod. Auch die neue Fahne habe etwas zu sagen; sie fei ein Ruf zuö Gemeinschaft, ein Ruf zum Streben nach hohem Ziel. In Treue zusammenzustehen, verlange schon die Losung, mit der sie ge schmückt ist. In den letzten 9 Jahren seit AuSbruch deS Welt krieges sei die Fahne des deutschen Volkes versunken und zer rissen und seine Einigkeit zersetzt. Mancher meine, es sei kein Anlaß zu Festtagen. Erst wenn sie den Ausdruck neuen Willens und neuer Gesinnung trügen, sei ihre Berechtigung wiederge kommen. Eine neue Gemeinschaft brauchten wir auch in unserem Volke, das so zerrissen sei, daß es schier unmöglich scheine, Einig keit zu schaffen. Doch was die Alten nicht brächten, das b'eibe der Jugend, und wir haben das Vertrauen, daß sie es schafft. «Jugend von heute', das Wort habe einen bitteren Beigeschmack, es trage so oft den Stempel abfälligen Urteils; möchte es recht bald wieder einen freien, schönen, yohen, Achtung gebietenden Klang finden, Kraft, ihm dazu zu verhelfen, habe die heutige Jugend. Einst sei auch das «Made in Germany' von England geprägt worden, deutsche Maren verächtlich zu machen, und sei doch der Ausdruck für Qualitätsware geworden, Kraft deutschen Geistes und deutschen Fleißes. So möge die Jugend von heute sorgen, daß auch ihr Name achtunggebietenden Klang bekomme. Freuen wir uns, wenn unsere Jugend nach Selbständigkeit verlange, wenn die Jugend erwache, nur ein Ziel müsse sie yaben, für das ein- zusehen wert sei. Der Verein sei gegründet worden, als der Krieg zu Ende war, um im Verein den Geist zur Gemeinschaft zu pflegen, und man brauche nicht bange zu sein, wenn solchem Ziele nachgestrebt werde. Das Edelweiß sei das Verelnszeichen, eine — In der Verhandlung gegen die Milchhändlerin Voigt n der Wittenberger Straße wegen Milchpanfchereien wurde eftgestellt, daß sie Ende Januar dieses Jahres Milch ver- äuft hat, die 55—60 Prozent (!!!) Wasserzusatz enthielt. Ob sie diese unerhört grobe Verfälschung selbst vorgenommen, konnte einwandfrei nicht festgestellt werden, sie bestritt es ganz entschieden. Anderseits hätte sie aber an der Beschaffenheit der Vollmilch sehen müssen, daß die Milch stark gewässert war. Weiter wurde sie beschuldigt, Vollmilch mit Magermilch ver mischt und dann als sog. gute Milch in den Verkehr gebracht zu haben. Insoweit war sie voll geständig. Das Schöffen gericht verurteilte die Voigt zu einem Monat Gefängnis und 30 000 M. Geldstrafe, auch wurde auf Publikation des Urteils in den Dresdner Tageszeitungen erkannt. — Aus Anlaß ehelicher Differenzen hat nach voraufgegangenen sich von Tag zu Tag wiederholenden Streitigkeiten am Mittwoch ein in der Münzgaste In Dresden wohnender 63 jährst Krause seine um 6 Jahre jüngere Ehefrau erschlagen. - es beobachteten In den folgenden - ' — Blume, die schwer zu pflücken sei. Möge sie als DerelnSzetchen ein Symbol sein des Strebens und Ringens nach allem Goten, Reinen und Edlen. Die Fahne aber weihe er als ein Sinnbild der Gemeinschaft, als ein Zeichen des Streben nach edlen Zielen — Bei diesen Worten wurde die Fahne enthüllt und entfaltet. Sie ist in der Fahnenfabrik von Ehrhardt in Heidenau hergestellt und in weiß und blau gehalten. Die blaue Seite trägt in weißer Schrift die Aufschrift «Iugendverein Edelweiß Obercarsdorf' und in den Ecken weihe Verzierungen, die weiße Seite In schwarzer Schrift den Fahnenspruch .In Freud und Leid treu allezeit', Gründungs- 11919) und Weihejahr (1923) und in der Mitte, von einem Eichenkranz umrahmt, zwei verschlungene Hände. Diese finden sich auch in der vergoldeten Spitze des schön ge arbeiteten Fahnenschaftes. Nachdem der Mannergesangverein Ulberndorf unter Leitung seines Liedermeisters, Lehrer Rieke, das «Brüder reichet Herz und Hand' eindrucksvoll vorgetragen batte, übergab der Vereinsvorsihende Kranz die Fahne dem Fahnen träger und verpflichtete ihn und die beiden Fahnenbegleiler mittels Handschlags, jederzeit treu zum Verein zu flehen und die Fahne als dessen höchstes Ehrenzeichen stets zu schützen. Der Fahnen träger dankte für das Vertrauen und versprach, stets für die Fahne einzustehen. Im Namen der 6 Fahnenpatinnen überreichte Frl. Herfurth einen Fahnennagel, weiter überreichten solche, teils mit kürzerer, teils längerer Ansprache der Mitbegründer und einstige Vorsitzende Weinholdt im Namen der ehemaligen Mitglieder, Vor sitzender Flemming für den Turnverein Obercarsdorf (D.T.), Schmiedemeister Stenker für die Freiw. Feuerwehr, sowie die Iuaendvereine «Iugendlust Seifersdorf, Reichstädt, «Eintracht' Schönfeld, «Geselligkeit' Dorfhain, Ooerfrauendorf, .Einigkeit' Niederfrauendorf, Bärenstein, Tannengrün' Falkenhain, «Froh sinn'Klingenberg, Heiterkeit' Hermsdorf i.E., Schellerhau, .Drei einigkeit' Reinholdshain, .Edelweiß' Wendischcarsdorf, Gasthofs- besiher Voelkel—Obercarsdorf, Mannergesangverein Ulberndorf und Sportverein .Drei Tannen' Ulberndorf. Vereinsvorfitzendec Kranz dankte allen herzlich für die Spenden und Wünsche, ver sprach, daß der Verein jederzeit seinen Dank durch Wahrung der Pflege edler Geselligkeit bekunden werde und bat die Mit glieder, stets zur Fahne zu halten. Zu Ehren der einstigen Mit glieder spielte die Musik das Lied .Aus der Jugendzeit , worauf mit einem weiteren Musikstück die Feier endete. Der Festzug ordnete sich nun wieder zu einem Umzug durch den Ort und löste sich gegen 4 Uhr am Gasthofe auf. Am Abend vereinigten sich die Mitglieder des Iugendvereins und ihre Gäste teils im Gasthof, teils in der Frankenmühle in Ulberndorf zu frohem Tanze. Mag der bei herrlichstem Frühlingswetter eindrucksvoll und schön ver laufene Tag ein gutes Zeichen sein für weiteres Wachsen und Blühen des Iugendvereins .Edelweiß' zu Obercarsdorf. Stadt Bärenstein, 7. Mai. Heute vor 25 Jahren richtete ein Schadenfeuer in der „Schloßmühle" viel Schaden an. Dresden. Die sozialistische Fraktion hat die von dem sozialistischen Siebenerausschuß vorgeschlagenen Ergänzungen zu den Vereinbarungen mit den Kommunisten in den zwei wichtigsten Punkten abgelehnt und nur einen Punkt an genommen. Eine neue politische Krise steht unmittelbar bevor. — Die auch von uns übernommene Meldung, der Präsident der Landesversicherungsanstalt Fräßdorf lege dieses Amt aus Gesundheitsrücksichten nieder, soll sich nicht bestätigen. — Mit 4>/r Millionen ausgerückt ist die Kontoristin Melanie Domaschke aus Dresden ihrem Arbeitgeber. Bisher hat man keine Spur von ihr. — Der Dresdner Stadtverordnetensitzung am Donnerstag lag u. a. ein kommunistischer Dringlichkeitsanttag vor, den Erwerbslosen noch vor Pfingsten eine Wirtschaftsbeihllse von 50000 M. für Verheiratete und 30000 M. für Ledige aus- zuzahlen. Als ein sozialdemokratischer Stadtverordneter die Verweisung des Antrags an den Finanzausschuß beantragte, brach auf der öffentlichen Tribüne, auf der sich Erwerbslose befanden, ein ungeheurer Tumult aus. Rat und Stadt verordnete wurden in der unflätigsten Weise beschimpft und bedroht. Als sich endlich die Tribüne leerte, wurde der Lärm auf der Straße fortgesetzt. r Bemaspreis: Monat Mai 4000 M. ohne Zu- t tragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags r 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde j Nr 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548.
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