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Weißeritz-Zeitung : 20.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192307205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-20
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.07.1923
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>« Derantworllicher Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Larl Iehne in Dtvvoldiswalde Fseitac, den 20. Juli 1923 ^9. JayrganH Nr. 16^ msbeschädigke sind großen Gefahren ausgesetzt. Keine Kirschkerne auf die Straße werfens Es jeden Vernünftigen, unvernünftige auf das Ver- ISe.; ^e über das lauenstein und Saal, ollwo m An- a Ber ikpreije r. I8vr, 880I> elfen is ein- r Aus- >. Die unter in den n. Die 5. Iuli r Teil- nladen Wo, ?r n le. n ie ir e üilll. echende «unter wieder ser der igen ist !N. r einen Kapital n nicht Kinken, allent- »ieschke rn von Feuer in den >. Bei «heb- ird auf 1. ei d il !k Weitzeritz-Jeilung Taaesreilun« m» Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg mA ED Aekkeske Zeitung -es Bezirks lennen, itwort- g vom na hat aislven ndnisse fte sich mdeln. t habe Dubli- chnung m der- rstellig — Keine Kirschkerne auf die Straße werfen. Da jetzt die Kirschen in größerer Menge auf den Markt kommen werden, sei hiermit erneut ernstlich darauf hingewiesen, keine Kirschkerne auf die Straße zu werfen. Wer auf einen Kirschkern tritt, kann leicht ausruuchen und zu Schaden kommen. Besonders alte Leute und Kriegsbeschädigte sind großen Gefahren ausgesetzt. Diekes Bia« enthüll -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannfchafi, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswalve r Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- r zelle 1000 M., außerhalb der Amtshaupkmann- t schäft 1500 M., tm amtlichen Teile (nur von : Behörden) Zelle 3000 M. — Eingesandt und « Reklamen Zelle 3200 M. NN Paris )ört zu Zucker- rsailler rartige emerkt Iugo- lienern es, ob Eine ig aus- r j : Bezugspreis: Monat Juli l3 000 N1. ohne Zu- r ! tragen. Einzelne Nummern 600 M., Sonntags : r 700 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde . Nr 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. r ; Postscheckkonto Dresden 12 548. r — In dem Bericht über di« Saolinhaberverbands-Sitzung ist insofern ein Fehler unterlaufen, ass der Preis für die halbe ^setzt" wm-en^ist" " auf 3000, sondern auf 8000 M. fest- — Stern-Lichtspiele. Am Frettog beginnt der große, überaus spannende, vierteilige Sensations- und Kriminalfilm „Die Geschichte des grauen Hauses". Zunächst werden die beiden ersten Tel e in ellrem Programm aufgefllhrt. Der erste Teil trägt den Titel Der Verworfenheit" und der zweite den „Der Mord aus verschmäht« Liebe". „Die Geschichte des grauen Hauses" beban- -ell das Schicksal von vier Menschen. Der Inhalt gibt Kunde von l-No^ d" menschlichen Seele und zeigt, welche Unglück" Verkettungen oft zu schweren Verbrechen führen Die Aufführungen dieses FllmeS hatten blsher^größte Erfolge Obe srauendors Wir haben unser Vogelschießen am Sonn tag gefeiert und zwar mit richtiggehendem Auszug mit den üblichen Waffen, den Armbrüsten. Die Waffenverordnung läßt uns kalt. Nach dem Mittagessen versammelte sich der Turnverein mit Angehörigen und Festgästen beiderlei Geschlechts und begab sich zum vorjährigen Vogelkönig, Gutsbesitzer Max Hahnheiser auf dem Berge droben, der mit der Frau Königin die lieben Untertanen, so auf der Wiesen sich gelagert, weidlich traktierte mit Kaffee und Gebäck, —Gebäck mit richtiggehender Butter drin. Nachdem man sich gütlich getan, setzte der Festzug — jetzt mit dem König in der Mitte — sich in Bewegung und durchzog das Dorf. Zwei Vorreitern auf schönen, kräftigen Nossen folgten Radfahrer auf geschmückten Rädern, die Armbrustträger, die Majestät und sodann der lange Troß. Nach dem Festplah am Gasthof zurückge- kchrt gings aber bald ans Vogelrupfen, bis ein Gewitterguß eine Kunstpause erzwang. Gleich darauf aber fiel wieder Stück um Stück, bis — anscheinend noch gar nicht erwartet — Alfred S'einigrn aus Niederfrauendorf den Königsschuß tat. Böllerkrach ruck ein Tusch der Kapelle tatens dem ganzen Dorfe kund. Im Saal, ollwo schon während des Schießens gescherbelt' worden war, beschloß ein fideler Ball — unterbrochen durch eine Ansprache des Lurn"«einüvorstandes — das Fest, allerdings früher als man gedacht, weil das Licht streikte. Glashütte. Wiederholt blieb in den letzten Tagen der elek trische Ueberlandstrom aus, sodaß Betriebe wie Haushaltungen, befonders aber der hiesige Lichtspiel-Unternehmer am vorigen Frei tag, schwer geschädigt wurden. — Das Begehen des Fußweges zwischen Glashütte und Zohnsbach über den sogenannten Hahneberg ist während des Glashütter Vogelschießens — nächsten Sonntag und Montag Also nochmals: l , , ist Pflicht eines jeden Vernünftigen, Unverni . „ werfliche ihrer Handlungsweise hinzuweisen. — Der Buchhändler-Börsenverein setzte die Schlüsselzahl des Buchhandels mit Wirkung vom 18. Juli auf 18 500 fest. Da die Musikalienhändler die gleiche Schlüsselzahl angenommen haben, werden auch die Preise für Musikalien entsprechend erhöht. — Belegen von Sitzplätzen in Eisenbahnzügen. Die Reichs eisenbahnverwaltung hat bestimmt, daß in den Zügen ein Platz nur dann als belegt zu gelten hat, wenn.der Sih belegt lst. Das Unterbringen von Gepäckstücken in den Gepäcknetzen ist demnach zur Sicherung eines Sitzplatzes Nicht genügend; auch ist die Ver wendung von Zeitungen und Zeitschriften für die Belegung von Plätzen nicht ausreichend. — Vom 16. Zuli an betragen die Sätze der Erwerbslosen unterstützung für männliche Personen über 21 Zahre mit eigenem Haushalt in der Ortsklasse ä 20000, 8 18700, S 17400 und v und L 16100 M„ für männliche Personen über 21 Zahre ohne eigenem Haushalt 17500, 16300, 15100 oder 13900 M., für männliche Personen unter 21 Zähren 12200, 11400, 10600 oder 9800 M., für weibliche Personen über 21 Zahre mit eigenem Haushalt 17500, 16300. 15100 oder 13900 M., für weibliche Per sonen über 21 Zahre ohne eigenem Haushalt 15000, 14000, 13000 oder 12000 M„ für weibliche Personen unter 21 Zähren 11100, 10400, 9700 oder 9000 M. Die Zuschläge für den Ehegatten be tragen 7500, 7000, 6500 oder 6000 M„ die für Kinder oder sonstige unterstützungsberechtigke Augehörige 6000, 5600, 5200 oder 4800 M. Oeffcmliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Dippoldiswalde. Die Tagesordnung der am 18. Juli unter dem Vorsitz des Amtshauptmanns v. d. Planitz im Sihungssaale der Amtshaupt mannschaft statkgefundenen 10. diesjährigen Sitzung desBezirks- ausschKs umfaßte insgesamt 38 Punkte. Der Äorsihende be grüßte die erschienenen Mitglieder, von denen Bürgermeister lieber—Geising und Stadtrat Nacke—Altenberg entschuldigt fehlten, und gab nach Eintritt in die Tagesordnung die seitens der Kreishauptmannschast erfolgte Genehmigung der Zugtiersteuer ordnung und des Nachtrags zur Iagdpachtsteuerordnung für den kiesigen Bezirk bekannt. Sodann nahm man zustimmend Kenntnis voi! den vom Kommunalverband unterm 3. und 11. Juli bekannt- gegebenen neuen Mehl- und Brotpreisfestsetzungen, die sich infolge der elngetretenen Erhöhung der Löhne und aller sonstigen Ge- siebungSkosten erforderlich machten. Nach einem Schreiben der Reichsbahndirektion Dresden ist zum größten Bedauern des Be- iirksausschusses mit der baldigen Einstellung des Bahnbaues Schmiedeberg-Moldau zu rechnen, da angesichts der Finanzlage des Reichs das Bau- und Beschaffungsprogramm der Reichs- bichnverwaltung nur noch auf den lebensnotwendigen Bedarf der Reichsbahn erstreckt werden darf, dazu aber die Fertigstellung jener Bahnlinie nicht gerechnet werden kann. Da der Reichs- bahnverwaltung andererseits auch keine besonderen Mittel zur Be kämpfung der Arbeitslosigkeit zur Verfügung stehen, hat eine Fort setzung des Bahnbaues nicht in Aussicht gestellt werden können. Die Reichsbahndirektion will aber für Fortsetzung des Baues der Linienverlegung Obercarsdorf—Buschmühle und des Baues der Linie Geising—Altenberg bemüht bleiben. Hauptsächlich im Hin blick auf die Einstellung des Bahnbaues einkretende Beschäftigungs losigkeit einer größeren Anzahl Notstandsarbeiter ist die Amts hauptmannschaft bereits bei den maßgebenden Stellen hiergegen vorstellig geworden. Vom Bezirksausschuß werden die unter nommenen Schritte gebilligt und es wird beschlossen, alle Maß nahmen zur Aufrechterhaltung des Bahnbaues nach Möglichkeit ,u unterstützen. Durch die fortdauernde Geldentwertung wird ferner die Fortsetzung des von der Gemeinde Cunnersdorf als Notstandsarbeit in Aussicht genommenen Straßenbaues LunnerS- dorf—Schlottwitz, bei dem zahlreiche Erwerbslose aus hiesigem Be zirke beschäftigt sind, mangels verfügbarer Mittel in Frage gestellt, sodaß auf Ansuchen der Gemeinde die Erhöhung der zu diesem Bau bewilligten Staatsbeihilfe angelegentlichst und dringend be fürwortet werden soll. Der Straßenbau wurde in diesem Frühjahr noch mit 85 Millionen Mark veranschlagt, während sich die Bau kosten gegenwärtig auf etwa 425 Millionen Mark stellen werden. Ferner wurde der genannten Gemeinde zu diesen Kosten ein kurz fristiges Tilgungsdarlehn von 80 Millionen Mark aus Bezirks mitteln bewilligt. Es wurden dabei namentlich hinsichtlich der Rückzahlung dieses Darlehns nach Maßgabe des jeweils geltenden Roggenpreises nähere Bestimmungen getroffen. Genehmigung, teilweise bedingungsweise, fanden hierauf die Ortsgesehe über das Hebammenwesen in den Hebammenbezirken Lauenstein und Seifersdorf, das Ortsgesetz der Gemeinde Lungkwitz über die Er hebung einer Ortsabgabe von Sommergästen, die Nachträge zu den Ortsgesetzen gleichen Sachbetrefss der Gemeinden Burkersdorf, Hermsdorf i. E. und Schönfeld, ferner die Nachträge zu den Ge meindesteuerordnungen für Frauenstein, Kipsdorf, Lungkwitz und Rechenberg (Zuschlag zur Wohnungsbauabgabe betr.), sowie für Glashütte, Höckendorf und Rehefeld-Zaunhaus (Hundesteuer betr.), schließlich die Satzung des Gemeindeoerbandes zur Unterhaltung einer Krankenpflege in Kreischa u. U. Zu der von der Gemeinde Kipsdorf beabsichtigten Einrichtung einer Girokasse sowie zu der vom Stadtgemeinderat Glashütte beschlossenen Erhöhung des Spar- kassenzinsfußeS für Spareinlagen von 4 auf 6 erklärte der Be zirksausschuß, soweit nötig, seine Zustimmung und ermächtigte die Amtshauptmannschast zur Genehmigung künftiger ähnlicher Be stimmungen anderer Sparkassen des Bezirks. Hinsichtlich des durch die Errichtung eines Turn- und Sportplatzes nebst Turnhalle seilens des vereinigten Turn- und Sportvereins Possendorf-WilmS- dorf erforderlich gewordenen Austausches von Possendorfer Ge meindeland stimmte man den Vorschlägen der Amtshauptmann schaft allenthalben zu. Ferner wurde dem Gesuche des Landes vereins Sächsischer Heimatschuß um Gewährung eines adder- weiten einmaligen Sonderveitrages aus Bezirksmitteln statlge- aeben und beschlossen, sich grundsätzlich damit einverstanden zu er klären, daß die Gelränkesteuer, deren Erhebung den Gemeinden (Gemeindeverbänden) nach 8 14 des Finanzausgieichsgesetzes vom 23. 6. 23 (Landessteuergesetz) auf den örtlichen Verbrauch von Wein, Die: und Branntwein usw. nachgelassen ist, einheitlich sür den Bezirk in Anspruch genommen wird dergestalt jedoch, daß die Gemeinden prozentual am Ertrage teilnehmen. Die endgültige Ent schließung darüber würde der Bezirksversammlung vorbehalten bleiben. Einverstanden ist der Bezirksausschuß schließlich auch mit der Beteiligung des Bezirksverbandes im Falle der Umwandlung der Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen, G. m. b. H., in eine Aktiengesellschaft nach dem Verhältnis des jetzigen Anteils bzw. Darlehns des Bezirks. Der öffentlichen schloß sich hieraus eine kurze nichtöffentliche Sitzung an, über die in der nächsten Nummer berichtet werden soll. tigungslose, als Nichtstuer geschilderte Kellne^ Lessig in einem Hause der Härtelstraße seine dort wohnende Geliebte, die Schnei derin Hölzner, in der Hausflur und stach auf sie und deren 1*/, jäh riges Töchterchen blindwütig mit einem Messer ein. Eifersucht soll die Ursache sein. L. wurde überwältigt und gefesselt abgeführt; die Verletzungen der Ueberfallenen sollen schwer, aber nicht lebens gefährlich sein. Das Kind wurde durch einen Stich ins Herz getötet. Chemnitz. Die städtische Preisprüfungsstelle hat sich mit der Höhe der hiesigen Bierpreise beschäftigt. Sie hat schon früher ihrem Mißfallen über deren Entwicklung Ausdruck gegeben, ohne daß ihre Stellungnahme ausreichend beachtet worden wäre. Da gerade in den letzten Tagen die Preise wieder wesentlich gestiegen sind, sollen sofort Erörterungen über die Angemessenheit des Auf schlages erfolgen. Unangemessene Preise werden der Staats anwaltschaft zur Weiterversolgung übergeben werden. Reustädtel. Angeblich, um einige Tage Urlaub bei den Eltern in Dresden zu verleben, verreiste der Tischlereifabrlkarbeiter R. am 9. d. M.; es stellte sich nach einigen Tagen aber heraus, daß er etwa 8 Millionen von ihm vereinnahmte Verbandsgelder mit genommen hatte. Der Flüchtige genoß Ansehen und gehörte dem dortigen Stadtverordnetenkollegium an. R. ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Die Anpassung der sachfischen Grundsteu<r an die Geldentwertung. Der Landtag hat am 12. Juli ein die Abänderung des Ge werbesteuergesetzes betreffendes Gesetz angenommen, in dem ver schiedene Vorschriften über die Anpassung der Grundsteuer- Zahlungen an die Geldentwertung enthalten find. Die Vorschriften treten im wesentlichen am 1. April 1923 in Kraft und beziehen sich zum Teil auch schon auf die aus dem Rechnungsjahr 1922 rück- ständigen Beträge. Die neuen Bestimmungen gliedern sich in solche über einen Verzugszuschlag und solche über die Anpassung-« Grundsteuer- ahlungen an den Stand des Rogaenpreises. Während die Bor- chrlften über den Verzugszuschlag für -ie Grundsteuer von Grund tücken jeder Art gelten, beziehen sich diejenigen über die Roggen teuer nur auf landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche un- gärt nerische Grundstücke. Der Verzugszuschlag tritt ein, wenn die Grundsteuer nicht rechtzeitig entrichtet wird. Er beträgt für jeden d« Fälligkeit folgenden angefangenen Kalendermonat 20 N des Rückstandes an Steuer und etwaigem Verzugszuschlag. Er erhöht sich, falls die Zahlung länger als drei Monate im Rückstände bleibt, auf 30 A. Diese Bestimmungen gelten bereits für die aus dem Rechnungs jahre 1922 rückständigen fälligen Beträge. Vor Beginn des Rechnungsjahres hat das Finanzministerium zu prüfen, ob die vorgenannten Hundertste und Geldbetrags grenzen mit Rücksicht auf die jeweiligen Wirtschaftsverhältnifle anders festzusetzen sind, und diese Neufestsetzung vorzunehmen. Von einschneidender Bedeutung find die Bestimmungen über die Anpassung der laufenden Zahlungen für landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und gärtnerische Grundstücke an den jeweiligen Stand des ÄoggenprelseS. Durch das eingangs genannte Gesetzfist dem Finanzministerium die Ermächtigung erteilt worden, diese An passung in der Weise vorzunehmen, daß für den Rest des ersten Beranlagungszeitraumes (vom 1. April 1923 bis 31. März 1925) das Doppelte des mittleren Roagenpreises im Kalenderjahre 1921 (Anfangsroggenpreis) dem mittleren Roggenpreis in den letzten drei Kalendermonaten vor Fälligkeit der jeweiligen Zahlung (End roggenpreis) gegenübergestellt und die zu leistende Zahlung ln dem entsprechenden Verhältnis erhöht oder ermäßigt wird. Als mittlerer Roggenpreis wird derjenige Betrag angenommen, der sich durchschnittlich nach den Feststellungen an den Produktenbörsen in Dresden, Leipzig und Chemnitz für einen Zentner ergibt. Die Derhältniszahl, die das Finanzministerium in den ersten Tagen der Terminsmonate Januar, April, öuli und Oktober in der .Sächsischen Staatszeitung' bekanntgeben wird, stellt also den Multiplikator dar, mit dem zu jedem Termin der auf der Grund lage von jährlich 3 25 des Steuerwerts festgesetzte Terminsbetraa zu vervielfäitigen ist. Für die Fälle, in denen an Stelle des Erkragswertes der letzte nach dem 31. Dezember 1921 (d. i. der Stichtag für die erst malige Veranlagung) erzielte Veräußerungspreis des betreffenden landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Grund stücks der Besteuerung zugrunde gelegt ist, ist im, Gesetz eine Sonderregelung erfolgt. An Stelle des Doppelten des mittleren Roggenpreises im Kalenderjahre 1921 tritt das Doppelte des mitt leren Roggenpreifes in den letzten drei Kalendermonaten vor dem Abschluß des VeräußerunaSvertrageS. Das Gesetz hak die Spannung zwischen Anfangs- und End- roggenpreiS nicht voll steuerlich auSgenutzt; diese Bestimmung darf jedoch nicht dazu führen, daß der zu zahlende Steuerbelrag unter den nach dem Gesetz über eine Erhöhung der Grundsteuer aus der Grundlage von 3 des Steuerwerkes festgesetzten herabsinkt; des halb ist ausdrücklich bestimmt, daß die einzelne Teilzahlung nicht unter den nach dem Erhöhungsgesetz sich berechnenden Betrag ermäßigt werden darf. Auch für die bereits abgelaufenen Termine deS Rechnungs jahres 1923, d. h. den 15. April und 15. Juli 1923, werden noch Verhältniszahlen festgesetzt werden. Diese Terminsbeträge gelten als an den Terminstagen fällig geworden, selbst wenn bis dahin dem Steuerpflichtigen ein Steuerbescheid noch nicht zugestellt worden ist. Diese Vorschrift will nicht etwa besagen, daß der Steuerpflichtige schon vor dem Ablauf der im Steuerbescheid ge setzten Zahlungsfrist in Verzug käme und Verzugszuschlag zu ent richten hätte; diese Vorschrift ist vielmehr im Interesse des Steuer pflichtigen eingefügt, damit er, auch wenn ihm ein Bescheid erst später zugebt, die Sleuer nur nach der Verhältniszahl, die für den abgelausenen Terminstag galt, zu zahlen braucht. Eine außerordentlich wichtige Bestimmung zugunsten des Steuerpflichtigen ist die folgende: Wird «ine in einem späteren Zeitpunkte fällige Teilzahlung an dem für eine frühere Teilzahlung maßgebenden Zeitpunkt im voraus geleistet, so ist für die gesamte Zahlung die für den früheren Termin festgesetzte Verhältniszahl maßgebend. nachmittags zwischen 3 und 8 Uhr untersagt. Dresden. In Abgeordnetenkreisen verlautet, daß der Landtag bereits Ende August wieder zu einer kurzen Tagung zusammen treten soll. — Am Montag abend ertrank am Blafewiher Elbufer ein 15jähriger Jüngling, als er seinen 12jährigen Bruder, der plötzlich im Wasser versank, retten wollte. Er ging aber selber unter und wurde fortgetrieben, während der jüngere von einem anderen jungen Manne gesund ans Ufer gebracht wurde. Pirna. In der letzten Bezirksausschußsthung wurde der Brot preis auf 7350 M. für das 1900-Gramm-Ärot kalkuliert; in Dresden wird er etwa 8500 M. betragen. Dieser Preis fand aber keine Zustimmung, so daß die Kreishauptmannschast entscheiden muß. Außerdem wurde bekannt gegeben, daß für die Zukunft mögllche-r- weise mit wöchentlicher Preisfestsetzung zu rechnen sei. R»dkbeul Der Gemeinderat bewilligte 600000 Mark für die drei öffentlichen Bibliotheken. Riesa. Aus Anlaß der am 25. und 26. August stattfindenden Feier des 300jährigen Bestehens der Stadt ist u. a. die Weihe deS Heimatmuseums geplant. Grimma. Die Stadtverordneten haben gegen die Stimmen der Fraktion der Linken beschlossen, das Gelände am Ruhmberg, j zwischen dem Diebessteig und der Obstplantage von Thalheim, § an die Heeresverwaltung zur Errichtung eines Exerzierplatzes zu ; verpachten. Den alten Grohbardauer Exerzierplatz der ehemaligen > Husaren gibt die Heeresverwaltung auf, da er zu abgelegen lst und sich auch nicht mehr sür die heutige Ausbildung der Reichswehr eignet. ! Leipzig. Am Dienstag find wiederum mehrere Personen sest- genommen worden, die im Verdachte der Begünstigung der Flucht Ehrhardts stehen. Als Führer des zur Flucht benutzten Kraft wagens ist der 24jährige Kaufmann Franz Gütz aus Leipzig- Stötteritz ermittelt worden. Weiter steht im Verdachte der Be- gllnstigung der 23jährige HanS Massow von Prlnce, der noch am Sonntag in Leipzig gesehen worden ist. — Eine Kaufmannsehefrau aus Berlin, die ihr ganzes Bar geld, Schmucksachen und Sparbücher mit auf dle Reise genommen hatte, ließ die Tasche mit diesem wertvollen Inhalte, 561 Mill. M., in der elektrischen Straßenbahn flehen. Bisher konnte sie noch nicht herbeigeschasft werden. Als Belohnung sind 28 Mill. M. ausgesetzt. Leipzig. Am Dienstag abend üdersitl der zurzeit beschäf-
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