Volltext Seite (XML)
Morgen »Ausgabe. Leipzig uv» Voevrtr dur» unser« reda« V »AU » . und Sprütteuc« LmoltSglt» in» Hau» «bracht: «vnatUch I SS M., vierteUSHrlick s.7S M. Sei Ser OeichästasteU«, unfern ZtUalen und NussabeNellen adgebolt: m»natlt<b>M.,v>«rt«yahrlichSM. Lurch unser« auswärtigen Malen in« Hau» gebracht: monatlich t.Sb M., oiertellührlt» 4^0 M. turchdtepost: inoerbald deutsch» lanb» und der SeutsOen Xoloniea monatlicb ISS M.. »terleljäbrltO 4 3» M.. auoswlietzlich poftdesleUgelb. prrt» »er -klnzelaummer >» Vs. 0a Leipzig, den NaOdorortrn und den Orten mit eigenen Filialen wird di« sidendouogade noch am fldend de» erscheinen» in» Hou» geliefrrt. Nr. 21. ßcurdelsFeitung /trntsblLtt des Rates und des pok-eüuntes der Stabt Leipzis lteüaktion und Oeschaftsslelle: )ohann«»gosse Nr.«. » Zrrnfprech.slnschluß Nr. >4«»:, >«d»z und I4»44. 10-. Jahrgang L—stir slnzeigeu au» Leipzig und Umgebung »>e Anzeigenpreise. ispam,»prt>t,»>l»up<.di»n»namr:»il»,m.. von au»w<lrt»30 ps.. Neklamen t.io in., »lein« ftnzetgra diepctitzeilr nur Id ps.d wtederbot.Sab.,ftn,eigen von Sebdrürn im amtlichen ilril diepettt' zeit« S» ps. O»schüst»anzeigrn mit plahvorschrist im Preise erhöht. Nadotr noch Laris. Seilagrn, Oefomtausl.-M.daoLaufend au»schl.p»stgedühr. stnzeigen-stonahm«: Z»honni»gaise«. bei lamtitOen »lUa-en »«»Leipziger Logeblatte» und allen tznnoncen-expcdUioncn üca Zn» und Ausland«». da»L»ipzigerLog»dlatt erscheint Werktag» rmal.Sonn» u.Zeiertagotmal. V«riincr »,üar>ion:Zliürii2cllen>7,zerii,pc«a>»^a>chluh- Hansa Nr. 4»7. Mittwmi,, den >3. Zsnusr. ISIS. Die deutsche Schlachtlinie in Polen. Amerikanische Heeresliefernngen für Rußland. — Munitionsmanael bei den T^uffvu. — schwere lleriliste der Russen vor przemysl. — Rümpfe im ^angha Gebiete. Zraazöflsche Stimmen. Ter „Temps" gebrauchte dieser Tage aas Wort „Zlbnützungsrrieg". Er wallte da» mit die Art der Kriegführung bezeichnen, die , das Abnüßen, das Ermatten oes Gegners bc» zweckt. Wie er anniinmt, wird diese Zriegsüh» rung an der bclgiscy»zrai,zösiichen Front geübt. Aber sie macht ihm keine Weende. Offenbar spricht da die Befürchtung mit, dm grade bei dieser Kriegführung der Barteil ant der Leite der Deutschen liegen könne. Richtig ist, das; es bei einem wirclichen Abnnyungsrricge aus das Dnrchl;alten, ans die grössere Nerventrafc jehr .ankommen würde. Doch wie ocm sei, jedenfalls bat Zoffre — sei es ans eigenem Antrieb, sei es au; Drängen der Regierung — versucht, die bleierne Schwere des „Ävuü ulugs» krieges" zu beseitigen. Leit soeben geht er bald da, bald dort zum Angriff vor, und an manchen Ltcllcn, wie bei Lvusons und Perthes, kam es fortdauernd zn blutigen Känlpfen. Tie Erfolge sind indes meßt so, "das; sie die Leute, die von einem langsamen Avnüßungscr.eg nichts wissen wollen, befriedigen tonnten, Fm Gegen» teil! Grade sene Aeugerung des „Teinps" be» weist, das; man sehr unzufrieden ist^ Das er» klärt sich sebr einfach. Ein AbnüNnngstrieg kann natürlich auch einsei-tig getiibrt wer» den. Nicht beide Teile bleiben in ruhiger Kampfbereitschaft: der eine Teil greift an und erschSp'ft' sich lli.N>kgris,e,i': her andere schont, seine Kräfte/ Dafür gibt cs viele Beilpiele aus der Kriegsgeschichte. D fscnbar türctuen die Fran» zosen, hierzu ein neues Beispiel liefern zu müssen. Lie zählen ihre Beringe, und sic sind unverhältnismäßig groß. Lie stehen in gor keinem Verhältnis zu den „kleinen Fortschrit ten", die fortwährend im französischen Heeres» bevi-cht erscheinen, In dem gestrigen deulichen Tagesbericht wird allein oer Gefamwerlug der Franzosen in den Kämpfen im Argonncr Walde j e i t 8. Fan n a r ant 3äOO Mann angegeben. Aber das ist doch nur ein örtlich und zeitlich begrenzter Tert. Die französische Angrif,sbewe- gung dauert seht über einen Monat. Es wäre ganz begreiflich, wenn aus französischer Leite das Gesnbl znrn Durchbruch käme, das; auch diese Art der Kriegführung zu feinem guten Ende führen könne. Lie ist zu kostspielig. Lie ist ein fortwährender Aderlaß. Was wunder, wenn sich in der Presse die Ltimmen mehren, die vor einer langsamen aber sicheren Erschöpfung warnen. Nur fehlt in der Regel die Antwort auf die fraget Was tun? Wie aus diesem peinlichen Zustanoe herauswm» inen? Immer wieder erscheint da das Troslbiid vom „ausgehungerten Deuiichland". Der bc» rühmte Professor der Physiologie Charles Rlchet versichert im „Figaro": B.s zum Mat — dann sind die Deutschen ausgehungert!" Er beweist das mit Zahlen über die Gelrcidevor» rate, und die Presse ist naiürlich von seiner Be» weissührung entzückt. Etwas anders denkt der gleichfalls berühmte Ernest Lavine, seines Zeichens Pädagoge. Er schreibt in der „Revue de Paris": „Es ist nicht wahr, daß Deutschland am End: seiner Kräfte sei. Seine Hecrcsmacht, wenn auch verringert durch die großen Verluste, bleibt furchtbar. Es fehlt ibm wetcr an Menschen, noch an Material für den Krieg zu Lande, zu Wasser ! oder in den Lüften, und es ist möglich und wahr scheinlich, daß es uns noch peinliche Uebcrrajchungen t vorbehält. Es leidet in seinem Wirtschaftsleben: Hamburg gleicht allmählich einer toten Stadt: der Großhandel ist aufgeheben: die Beunruhigung wegen der Ernährung hat begonnen: „Verschwendet oas Brot nicht", schreibt der Hanoelsminister. Aber bilden wir uns nicht ein. Deutschland wäre am Vor abend des Zusammensturzes. Ebenso wenig wie seine Heere sind seine Allianzen und Vorräte erschöpft. Leine m o r a I i s ch : K r a f 1 ist ungefähr intakt.... Deutschland, das wie wir zur patriotischen Einstim migkeit gelangt ist. das an seine gute Loche glaubt, genau wie wir. das zu den höchsten Opfern bereit, ist, nicht minder wie wir. glaubt auch ebenso fest wi: wir an den Endsieg. Das sind sichere Tatsachen, die be weisen. daß Deutschland nach fünf Kriegsmonaten — ich wiederhole das Wart — furchtbar bleibt. . . Lclbstvcrständlich läßt cS Lavisje nicht bei dieser, für feine Leser rm ganzen recht pein lichen Auslassung bewenden; er sucht sie durch eine Ausmalung der Enttäuschungen der Deut» schen zu trösten: ihre Hoffnung, Paris spielend zu erobern, ein paar Llaorviertel in die Luft zu sprengen, Notre Dame zu zertrümmern. . . Ganz ohne Rücksicht auf das Bedürfnis der Boulevards geht cS nun einmal nicht ab. Der österreichische Tagesbericht. Wien. 12. Januar. Amtlich wird mitgeteilt: 12. Januar, mittags: Die Versuche des Feindes, die Nida zu for cieren. wiederholten sich auch gestern. Während kräftigen Geschützkampfes an der ganzen Front fehle vorgehcnd am südlichen Abschnitt eine Krasttruppe des Gegners erneut zum Angriff an. brach jedoch nach kürzester Zeit in unserem Artilleriefeuer nieder und flutete zurück, Hunderte von Toten und Verwundeten vor unserer Stellung zurücklassend. Gleichzeitig hielten auch südlich der Weich sel die Geschiitzkämpfe an, wobei eg einer eigenen Batterie gelang, einen vom Feinde besetzten Meieryof derart unter F-uer zu nehmen, daß die dort seit einigen Tagen eingenisteten Russen ge zwungen wurden, fluchtartig ihre Stellungen zu räumen. In Len Karpathen erschwerten die un günstigen Witter ungsverhältnisse jede größere Aktion. Im oberen Ungtal hat sich der Gegner näher an den Uzsoker-Paß zurückge zogen. Die von den russiscken Zeitungen verbreitete Nachricht, die Festung Przamysl hälfe am lll. Dezember einen Parlamentär zum Feind entsandt, ist natürlich vollkommen erfunden und dürste nur bezwecken, die gänzliche Machtlosigkeit gegenüber dieser Festung zu verbergen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Vie Lage in Przempsl. Wien, 12. Januar. Der Kriegsbench:elstatter des „Deutschen Volksdlaties" erfährt über die B.üagerung von Przemysl, daß die r u s s i s ch e A r m c c dort bei den bisherigen Angriffen furchtbare Ver tu st c erlitten hat. Die Ausfälle der Be.atzung haben den Belagerern ichweren Schaden zugefügt. Gefangene russische Offiziere erzählen davon mit unverhohlener Bewunderung Ebenso arg sind die Reihen der stürmenden Angreifer gelichtet worden. Wie bet der ersten Belagerung trieben die russischen Offiziere die stürmenoen Munnjchasten an. Viele, Li- nicht vorrnckcu wo^.cn, w'irücn cmfach luedcrgc choffcn. Vor den Draht verhauen lagen nach den ersten Angrlsfsversuchen Vrrqe ven Reichen; sie zählen noch Tauienoen. Des- Halo werden auch die Russen ihre wahnsinnigen Angriffe aufgegeden haben Vor kurzem sind auch Lcilc oer Bclageru.>g:armce an ö:c Tnnajec- ront nn) nach de» Kn,out e i abge ogeu, jo daß dis auf weiteres vor Przemysl Ruhe herrscht. Die Stadt ist von der vortrefflichsten Stimmung getragen. Der russische Heneralsiabsbericht. Der Bericht des russischen Generalstabs vom 11. Januar lautet „Vom linken Weichselufer wird kein be sonderer Kamps gemeldet. In der Nacht vom 8. zum 9. Januar und in den folgenoen Tagen führten die Deutschen vier wieoerholte Angriffe nördlich des Dorfes «welches Dorfes? D. Reb.l aus. die sämtlich zurückgewiesen wurden. Be». den Landgütern von Dolowatkha griffen plötzlich die Deutschen, die sich mit Hilfe von Hacken der russischen Linie genähert hatten, eine kleine russische Abteilung an Diele vertrieb die Angreifer mit Handgranaten und besetzte einen Teil der feindlichen Schützengraben. In der Nähe des Landguts M oghc ly besetzte ein russisches Regiment einen Teil der feind, lichen Schützengräben und befestigte sich darin. An der ö st erreichisch. ungarischen Front fand keine bedeutende Aenderung statt. Rus. sische Einzelangriffc hatten Erfolg, die Oesterreicher zogen sich in allen angegriffenen Distrik.en zurück." Vie -rutsche SchlachtUnir in Polen. Der Militärkrilikcr der „Rjctsch" gibt nach einer Genfer Meldung des „L. T." interessante Einzel heiten über die Militär« chen Operationen in Polen. Zunächst stellt er fest, saß durch die Neugruppierung der deutschen Streitkräfte zwischen du Mündung der Bzura und der Nida eine Front von 16.', Meilen entstanden sei, mit drei Armeen von zusammen 15 b c s 18 Korps. Im Winkel. d:n die Flüsse Bzura und Rawka bilden, entwickelt sich, heißt es nach weiteren Meldungen, der deutsch« Angriff auf dem rechten Ufer der beiden Flüsse, dl« von den Deutschen nc kc beim Zusammen fluß überichrittcn worden sind. Nachdem die Deut schen am letzten Mittwoch die den Fluß beherrschen den Hügel besetzt hatten, griffen sic zwischen Koslow und Tochaczew an, wo sie die erste russische Schützengradenlinie eroberten. „Es kann nicht geleugnet werden", schreibt der Be richterstatter, „daß sic auf diesem Punkte einen äußerst wertvollen Teil erfolg davontrugcn. Am nächsten Tage aller dings mußten sie sich wieder etwas zurückziehen." Es müsse übrigens, heißt cs dann weiter, hervor gehoben worden, daß die Russen nicht bcabsich tigen, «ich dein Manöver der Deutschen zu fügen u»ü ihr Hauptaugenmerk, das gegen die österreichische Armee in den Kar pathen gerichtet ist, von dort abzulenken. Lie hätten den Fall vorgesehen, daß die Deutschen ihre Konzentration vor Warschau erneuern würden. Vor der Frontlinie, die nördlich von Sümpfen flankiert wird, wurde im voraus eine Verteidigungslinie hcrgestellt, zwischen Dlonie und Erodisk. ungefähr aus dem halben Wege zwischen der Linie Bzura—Rawka und Warschau. Dort müßten die Deutschen, wenn es ihnen gelänge, durch die Kraft von 18 Armeekorps und von schwerer VelagerungsartiNerie unterstützt, die Bzuralinie zu forcieren, einen neuen Ansturm in offener Feld schlacht vornehmen, bevor sie die Fortlinie von Vorschau nngreiscn könnten. NunMonsmangel bei -en Russen. Wien. ,2. Januar. Ein Militärkritiler sch eibt zur Kampftage gegen Rußland: Die russische Infanterie scheint an Munitions mangel -u leiden. Die Munitions racns werden wohl in folge des schlechten Wetters nickt re t,tzei:ig an die Front gelangen. Die Russen haben Enoe Dezember einmal humerttauscno mit Berdongewcureu bewaffnete Soldaten an die Rord- und mntel- polnische Front gesandt, Dar us ist zu er.ehen, daß in der russischen Armee bereits starker Mangel an modernen Infanterlegewehren ein getreten ist. <D. T) Milleran- in -en pariser Zorts. Gens. 12. Januar. Der Besuch des Kriegsministcrs Mille ranv in den Paris umgebenden permanenten und .-eitweiligen Befestigungen galt der Erprobung der gegen deutsche Fkugslotullen ausgestellten neuartigen G e s ch ü tz e, die bei der Fachkrittk bisher starteBedenken zeitigten. lB.L.1 Klagen -er -eutjchen Kriegsgefangenen in Gibraltar. Die „Norddeutsae Allgemeine Zeitung" schreibt: Beim Auswärtigen Amt waren Klugen darüber eingelaufen, baß es den deutschen Kriegsge fangenen in Gibraltar verbalen ist, in deutscher Sprache zu torrespondieren. Dle An gelegenheit ist durch Vermittlung einer neutralen Macht bei der britischen Regierung zur Sprache gebracht wo.den. Es ist darauf die Antwort ein- getroffen, daß den Kriegsgefangenen der Gebrauch der deutschen Sprache gestattet ist. daß ihnen nur anheimgegedcn worden ist, sich der englischen Sprache zu bedienen, falls sie V e r z ö g e r u n g e n bei der Zensur der Briefe vermeiden wollen. Ebenso können sie auch Briefe in deutscher Sprache empfangen, jedoch ist ihnen nur erlaubt, wöchentlich zweimal Briefe abzuscnden, Lie nicht mchr als zwei Leiten umfaßen dürfen. Vernburg über Sie Freiheit -es Meeres. Bus RcNerdom wird dem „B. L." gemeldet: Ein Berichterstatter der „Times" meldet aus New Park, daß Dernburg dort am Sonnabend in einem republikanischen Klub eine Rede hielt, worin eine Theorie zur Verhütung des Krieges in Zukunft ent halten war. Ein freies Meer werde die Kriegs gefahr beseitigen und auch Weltkriege ver hüten. Das Meer solle für jedermann frei sein. Das Meer gehöre nicht einer Nation allein, weder der engliichcn, noch der deutschen, noch der amerikanischen. Die Rechte der einzelnen Nationen an das Meer sollten außerhalb der Drei-Meilen- Grenze aufhörcn. Jeder Eingriff außerhalb dieser Grenze sollte als eine Verletzung der Rechte der Rationen angesehe i werden. fius öer englischen Antwortnote an Amerika werden jetzt durch Londoner Plätter noch weitere Ein?« hr«ten bekannt Die englische Regierung stimmt dem von der Re gierung der Vereinigten Staaten ausge proch'nen Prinzip zu, da» ein Kriegführender nur dann in den Hande! zwi.chen neutralen Län tern c i n g r c i f c n soll, wenn es zum Schutze der nationalen Sicherheit notwendig ist. Di>* Regierung wird sich bemühen, innerhalb der Gren zcn dieses Prinzips zu bleil-en. England behält sich jedoch Eingriffe in den Handel mit Konterbande, die für feindliche Länder be stimmt ist. vor und erklärt sich bereit. Schadensersatz zu leisten, so oft unbeabsichsigterweisc gegen dieies Prinz p verstoßen wird. Gegenwärtig stehen vier Ladungen Kupfer und Aluminium in Frage, die nach unumstöß lichen Beweisen, welche sich in den Händen der eng lischen Regierung befinden, letzten Endes für Deutschland bestimmt sind, obwohl Schweden als Endziel angegvbcn ist. Die englische Regierung hat auch von besonderen Instruktionen erfahren. Gummi unter anderer Benennung aus den Vereinigten Staaten zu verschiffen, um es der Aufmerksamkeit zu entziehen. Dies ist auch mehr fach ge'chehen. Solche Fälle können nur Lurch eine Duchfuchung in den Häfen ausgedcckt und bewiesen werden. Obwohl in der Note der Ver einigten Staaten nicht davon die Rede ist. ist viel fach eingewendet worden, daß das Ausfuhrverbot von Gummi die Handelsinterrssen der VerKnigtrn Staaten geschädigt habe. Es ist schwer für die enq- l'sche Regierung, die Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten zu erlauben. solange Gummi von den kriegführenden Ländern für Kriegs zwecke gebraucht wird und auffallend große Mengen nach den neutralen Ländern ver frachtet werden. Großbritannien kann die Ausfuhr nur gestatten, wenn der Regierung das Recht zu gestanden würde, Gummiladungen aus den Ver einigten Staaten Priscngcrichtcn zu unter werfen, so ost sie glaubt, daß sic für Feindesland be stimmt sind. Die englische Regierung hat :ine pro visorische Vereinbarung mit Gnmmi- erporteuren abgeschlossen, derzusolae unter gewißen Voraussetzungen die Ausfuhr erlaubt wird. Seit Ausbruch des Krites hat die Negierunx der Vereinigten Staaten ihre frühere Gepflogenheit geändert und die Veröffentlichung der 2 ch i f s s k o n o s s c m e n t e bis llk> Tage nach Ab fahrt von den Häfen der Vereinigten Staaten auf gehoben. Das z w a ngdic englisch: Re gierung. mchr Sch.ffe zurückzuhalten und zu untersuchen, als sonst nötig gewesen wäre. Die englische Regierung wünscht nicht die allgemei nen Grundsätze des internationalen Rechts, auf denen die Note der Vereinigten Staaten gegründet ist. anzufechtcn, sondern die Eingriffe auf den Kontrebandchandel nach feindlichen Ländern zu be schränken. Sic ist bereit, so oft eine Ladung aus den Vereinigten Staaten aufgehallen wird, den Grund hierfür onzugebrn. und würde gern auf Vorschläge cingehen, durch die Irrtümer vermieden werden können, wie in Fällen der Verursachung eines un gerechtfertigten Schadens rasche Vergütung gesichert werden könne. Was die Lebensmittel anbetrifst. so ist die englische Regierung bereit, zuzugeben, baß Lebens mittel nicht fest gehalten und vor ein Prisen gericht gebracht werden sollen, vorausgesetzt, daß sie nicht für eine bewaffnete Macht oder für die Regie rung des Feindes bestimmt sind. Wir glauben. Laß die Regel bisher befolgt wurde. Aber wenn die Regierung der Ber einigten Staaten Fälle des Gegenteils anzuführen hat, sind wir bereit, sie zu prüfen. Es ist unsere gegenwärtige Absicht, an dieser Regel fest zuhalten. obwohl wir nicht eine unbegrenzte und be dingungslose Verpflichtung eingehen können ange sichts des Aufgcbens der bisher befolg ten Regeln der Zivilisation und Menschlichkeit durch unsere Gegner s?) und angesichts der Ungewißheit, bis zu welchem Grade diese Regeln künftig von ihnen verletzt wer den könnten. Ein schwetzerMes Urtril über -ie Note Englan-s. Basel, 12. Januar. Zu der englischen Ant wortnote bemerkt der „Baseler Anzeiger", daß die Note auf eine glatte Ablehnung der amerikanischen Forderungen hinauslause Eng land erkenne zwar das Prinzip an, nur zum Schutz seiner nationalen Sicherheit cingreiten zu dürfen, sage aber gleichzeitig, daß Lie Sicherheit es zwinge, alle Waren aufzufangen, von denen der Ver dacht bestehe, daß sie für den Feind bestimmt feien uiw Das sei deutlich. Der Passus über Kflutschuk komme einer direkten Drohung