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Noiriglich Säehsiseh-r St«crts«nzetgep. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- nnd Mittetbehörden. Nr. 125. 1908. 4> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <- Montag, 1. Juni Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition. Kroße Zwingerstraße SO, sowie durch die , deutschen Postanstalten 3 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1298. Ankündigungen, Die Zeile kl. Schrift der 6mal gespalt. AnkündigungSseite 2b Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3 mal gesp. Textfeite im amU. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 7b Pf. PreiSermäßigg. auf SeschLftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Vorstande des Forstbezirks Schwarzenberg, Geh. Forstrat Oberforstmeister Täger, die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand für die Zeit vom 1. Juni ab zu bewilligen sowie von demselben Zeitpunkte an die Stelle des Vorstandes des Forstbezirks Schwarzenberg dem seitherigen Verwalter des Postelwitzer Reviers, Forstmeister 'Hahn, unter Beilegung des Titels und Ranges eines Oberforstmeisters zu übertragen und den derzeitigen Hilfsbeamten auf Ullersdorfer Revier, prädiz. Oberförster Seibt in Weißer Hirsch, zum etat mäßigen Oberförster und Verwalter des Postelwitzer Reviers zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Geh. Postrat Danziger in Dresden das Offizierskreuz des Albrechtsordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Juristischen Hilfsarbeiter bei der Staatseisenbahnverwaltung Finonzaffessor vr. ^ur. v. Brescius zum Finanzrat und Mitglied der Generaldirektion der Staatseisenbahnen zu er nennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Reqierungsbaumeister bei der Staatseisenbahnverwaltung Schauer vom 1. Juni an zum Bauinspektor bei derselben Verwaltung zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem für die Zeit vom 1. Juni ab in den Dienst des Finanz ministeriums übertretenden Assessor bei dem Amtsgericht Dresden vr. ^ur. Lehmann den Titel und Rang eines Finanzassessors zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß Allerhöchstihr außerordentlicher Gesandter und be vollmächtigter Minister in Berlin Graf Vitzthum v. Eckstädt den von Sr. Majestät dem Kaiser, Könige von Preußen ihm verliehenen Kronenorden 1. Klasse annehme und trage. Sr»enrmngen, Versetzungen re.im öffentliche« Dienste. I« «eschLftsdereiche de» Atrea»,Ministerium». Forst Verwaltung. Versetzt: Bruust, prädiz Oberförster, von der ForsteinrichtungS. Anstalt auf die HilfSbeamtenstelle deS UllerSdorfer Revier- in Weißer Hirsch. — Befördert: Hauffe, Forstassessor, technischer Hilfsarbeiter bei der Oberforstmeisterei Eibenstock, zum Forstassessor 1. Gruppe bet der ForsteinUchlungS-Anstalt; Müller, Alfred JohS. Albin, prüd. Forstassessor, technischer Hilfsarbeiter bei der Revierverwaltung Johanngeorgenstadt, zum etatm Forstassessor und tcchn. Hilfsarbeiter bei der Obersorstmeisterei Eibenstock. — Gestorben: Rein, Forstmeister, Verwalter deS Frauensteiner Revier» (SO. April); Mötz, Förster auf Crandorfer Revier (18. Mai). Die HilsSzeichner Stryck beim Domänen - BermessungSbureau und Lindner bei der Etsenbahn-Plankammer deS Finanzministeriums sind zu Zeichnern ernannt und den Dienern beim Finanzministerium Schulze und Aust ist daS Prädikat Ministertalfurier verliehen worden. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 1. Juni. Am gestrigen Sonntage besuchte Se Majestät der König vormittags den Gottesdienst, und um 1 Uhr nahm Allerhöchstderselbe mit Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen > Söhnen und den beiden ältesten Prinzessinnen. Töchtern an der Familientafel bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg im Palais Zinzendorfstraße teil Heute stütz hat Sich Se. Majestät nach dem Truppen übungsplätze Zeithain beaeben und wohnte daselbst den Schieß- besichtigungen des 7. Feldartillericregiments Nr. 77 bei. Dresden, 1. Juni. Ihre Königl Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg wohnten heute vormittag 11 Uhr der Äöffnung der Ausstellung von Bild nissen lebender deutscher Künstler in den Räumen de» Sächsischen KunftvereinS bei. — Se Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg ist heute nachmittag 4 Uhr in Begleitung de» persönlichen Ad jutanten Hauptmann v. Elterlein nach Leipzig abgereist, um daselbst an den Jubiläumsveranftaltungen deS 106. und 107. In fanterieregiments au» Anlaß deren 200jährigen Bestehens teil- zunehmen. Se. Königl Hoheit hat in Leipzig ,m Königl PalaiS Wohnung genommen und wird am 3. d. M abmd wieder nach Dresden zurückreisen. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. --- Auf Anregung de» Hrn. Reichskanzlers (Reichs-Schatz amt) hat da« Kriegsministerium, entsprechend dem in der Reichszivilverwaltung eingeführten Verfahren, für das Gebiet des MilitärpensionS- rc. Wesens folgendes bestimmt: 1. Den Empfängern der vierteljährlich oder monatlich zahlbaren Pensionen, Wartegelder, Witwen- und Waisengelder, Witwen- und Waisenrenten, fortlaufenden Unterstützungen, Erziehungs- und sonstigen Beihilfen, wird versuchsweise ge stattet, sich ihre Bezüge im Girowege zuführen zu lassen, sofern sie bei einem an den Reichsbankgiroverkehr angeschlossenen Bankhaus« ein Konto haben und die fälligen Beträge dem Bankhause in voller Summe überwiesen werden, eine teilweise Barzahlung also nicht erfolgt. 2. Die Überweisung hat an dem dem Fälligkeitstage vor hergehenden Werktag und, wenn der Fälligkeitstag auf einen Sonntag oder Festtag fällt, an dem zweüvoihergehenden Werk tag unter vorheriger Benachrichtigung des Bankhauses zu er folgen. 3. Bankkonteninhaber, die Pensionen rc. aus einer nicht an den Reichsbankgiroverkehr angeschlossenen Kasse beziehen, könnm die Zahlbarmachuna durch eine in den Reichsbankgiro verkehr einbezogene Kaffe beantragen. 4. über dre erfolgte Giroüberweisung haben die Empfangs berechtigten alsbald nach Gutschrift des Betrag« auf ihrem Konto der zahlenden Kaffe Quittung einzureichen, die mit der vorgeschriebenen Bescheinigung über Leben, eigenhändige Unter schrift rc. versehen sein muß Von Beibringung dieser Be scheinigung kann von der Kaffe in G 'v.ähheit der Bestimmungen über die „Erleichterungen de« Zahlungsverkehrs bei den öffent lichen Kaffen vom 13. September 1900" abgesehen werden, wenn dem zahlenden Beamten Leben des OuittungSauSsteller« und Eigenhändigkeit feiner Unterschrift bekannt sind, außerdem aber auch in dem Falle, wenn da» Bankhaus die Verpflichtung übernimmt, der ReichSkaffe den überwiesenen Bettag wieder zuzuführen, fall« der Bezugsberechtigte den Fälligkeitstag nicht erlebt hat. Unter den Jahresguittungen sind die Bescheinigungen in jedem Falle beizubringen. Die vorstehenden Bestimmungen finden auf alle aus der Militärwitwenkaffe zahlbaren Pensionen gleichmäßige Anwendung. 5. Die Anträge auf Giroüberweisung sind bei der zahlenden Kaffe zu stellen. Formulare hierzu werden unentgeltlich ver abfolgt. Deutsches Reich. Besuch des Königs und der Königin von Schweden in Berlin. (W TB ) Berlin, 31.Mai. Um 5,22 Uhr nachm. erfolgte die Ankunft des Königs und der Königin von Schweden auf dem reich mit einer Ehrenpforte in schwedischen und deutschen Fahnen dekorierten Lehrter Bahnhofe. Zum Empfange hattm sich ein gesunden der Kaiser in der Uniform des zweiten Garderegiments zu Fuß mit dem Feldmarschallstabe, die Kaiserin, die Kron prinzessin, die sämtlichen hier und in Potsdam weilenden Prinzen und Prinzessinnen deS Königl. Hauses, der Fürst von Hohenzollern und die hier und in Potsdam anwesenden Prinzen und Prinzessinnen aus regierenden deutschen Häusern; ferner waren zugegen die Herren des Hauptquartiers mit General feldmarschall v. Hahnke, Generaladjutant Graf Hülsen-Haeseler und Vizeadmiral v. Müller an der Spitze, die Generale und Admirale der Gamison, darunter der Kriegsminister, der Staatssekretär des ReichSmarineamtS, der Chef deS Admiral stabs General v. Boehn, ferner der Staatssekretär deS Aus- wärtigen Amtes v. Schoen, der Polizeipräsident, die Herren und Damen der schwedischen Gesandtschaft, zahlreiche Mit glieder der schwedischen Kolonie, dabei eine Gruppe Kinder mit blaugelben Fähnchen Die Ehrenwache hatte das 2. Garde regiment zu Fuß gestellt, am rechten Flügel standen die direk ten Vorgesetzten mit dem General v. Kessel an der Spitze. Beim Einlaufen des Zuges intonierte die Kapelle die schwe dische Nationalhymne. Der König, in der Uniform seines Grenadierregiments zu Pferde („Frhr. v Derfflinger"), und die Königin wurden vom Kaiser und der Kaiserin auf das Herzlichste begrüßt ES folgte die Vorstellung und die Begrüßung der anwesen den Fürstlichkeiten und der Gefolge. Ein zahlreiches Publikum begrüßte die Majestäten mit Hurrarufen. Auf dem Wege zum Brandenburger Tor durch die Alsenstraße, König«platz, Siege«allee, Charlottenburger Chaussee bildeten Innungen und Kriegervereine Spalier. Das Brandenburger Tor war mit Girlanden und Bannern in den schwedischen Karben geziert Hier fand eine Begrüßung durch den Oberbürgermeister und die städtischen Behörden statt Auch auf der Weiter fahrt der Majestäten vom Branden burger Tor auf dem Mittelwege der reich beflaggten Straße Unter den Linden nach dem Königl. Schloß setzten sich die Ovationen des Publikums fort. Unter den Linden bis zu.n Lustgarten bildete die Garnison Berlin mit Fahnen und Musik Spalier. Auf dem Lustgarten war dem Schloß gegenüber eine große Tribüne errichtet, die dicht besetzt war. Der Einzug er folgte uuter Glockengeläut; die Mannschaften der Garnison brachten drei Hurras aus. Der König und die Königin von Schweden haben in der Mecklenburgischen Wohnung im Königl. Schloß unterhalb der Wilhelmschen Wohnung Quartier ge nommen. Um '^8 Uhr machten der König und die Königin von Schweden der Kaiserin einen Besuch Abend« um 8 Uhr fand in der Bildergalerie des Königl Schlosses Galatafel statt Vom Ritter saale aus begqben Sich die Majestäten mit Ihren hohen Gästen in feierlichem Zuge zur Bildergalerie. Der Kaiser führte die Königin von Schweden, der König die Kaiserin, der Großherzog von Baden die Kronprinzessin, Prinz Eitel Friedrich die Großherzogin von Baden, Prinz Friedrich Leopold die Prinzessin Eitel Friedrich, der Erbgroßherzog von Mecklenburg - Strelitz die Prinzessin Friedrich Leopold, der Fürst von Hohenzollern die Prinzessin Viktoria Margarethe, Prinz Albert zu Schleswig-Holstein die Prinzessin Albert zu Holstein-Glücksburg. Bei der Tafel saß der Kaiser links neben dem König, rechts von diesem die Kaiserin, links vom Kaiser die Königin; die genannten Fürstlich keiten schloffen sich nach beiden Seiten an Se. Majestät der Kaiser brachte folgenden Trinkspruch auS: „Freudig bewegt begrüße Ich Ew. Majestät auch im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin in den Mauern Meiner festlich ge schmückten Haupt- und Residenzstadt. Gleichzeitig gebe Ich Unserer besonders lebhaften Freude darüber Ausdruck, daß auch Ihre Majestät die Königin die Beschwerden der Reise nicht gescheut hat, um UnS durch einen Besuch zu erstellen. Ich weiß Mich eins mit ^en Kefühlell der Reichshauptstadt wie deS gesamte» deutschen Volkes, wenn Ich Ew. Majestät ein warme- und aufrichtige- Will kommen entgegenrufe und den herzlichsten Dank ausspreche für diesen ersten Besuch, den Ew Majestät UnS nach Antritt deS väterlichen Thronerbe- feierlich abzustatten geruhen. Ich und ganz Deutschland begrüßen mit lebhafter Befriedigung in Ew. Majestät Aufenthalt an Meinem Hofe eine Fortsetzung der freundschaftlichen und innigen Beziehungen, die seit vielen Menschenaltern und besonder- auch zu Lebzeiten Sr. hochseligen Majestät, deS von Mir hochverehrten König» OSkar, zwischen Unseren beiden Häusern und Unseren benachbarten und stammverwandten Nationen bestanden haben. Ich bin über zeugt, daß die mannigfachen Bande zwischen Deutschland und Schweden, zu denen sich zwischen Unseren Häusern noch solche naher Verwandtschaft gesellen, zum Heile und Segen beider Völker sich immer fester gestalten werden. Wie sich die beiden Nationen durch den steten Ausbau der Verkehrsmittel, zu dem erst kürzlich beiderseits wieder ein wichtiger Schritt getan wurde, einander räumlich immer näher kommen, so möge auch Handel und Wandel beständig wachsen und die Berührung der beiderseitigen Geistrskultur immer enger werden. Mit lebhafter Befriedigung ist eS auch im deutschen Volke begrüßt worden, daß sich kürzlich Deutschlands Name zusammen mit dem der altbewährten ihres historischen Ruhmes stets gleich würdigen schwedischen Nation unter zwei Dokumenten zusammen gefunden hat, die einen Beweis von der friedlichen Gesinnung beider Unterzeichner bilden und zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Sicherheit im Norden Europas zu wirken bestimmt sind. Ich flehe Gottes Schutz herab auf Ew Majestät und Ihre Majestät die Königin, Ew. Majestät gesamtes HauS und das edle schwedische Volk. Ich wünsche Ew. Majestät eine lange friedliche und gesegnete Re gierung. Ich trinke auf daS Wohl Ihrer Majestäten de- König» und der Königin von Schweden." Darauf erwiderte der König von Schweden mit folgendem Trinkspruch: „Ew Kaiser!, und König!. MajestätenI Für die überau- freund lichen Worte, die Ew. Majestät soeben an unS gerichtet haben, sowie für den großartigen und herzlichen Empfang, welcher der Königin und mir zuteil geworden ist, spreche ich Ew. Majestät unseren innigsten und tiefempfundenen Dank au-. Ew. Majestät wissen, mit welchen Gefühlen der aufrichtigsten Freundschaft mein hochseliger Vater schon mit Kaiser Wilhelm dem Großen und danach auch mit Seinen Nachfolgern auf dem Deutschen Kaisetthrone eng verbunden war. Seit den Jugendjahren habe ich die große Freude gehabt, Lw Majestät zu kennen; und bei den maunigfachsteu Anlässen sind mir und der Königin die wertvollsten Beweise deS Wohlwollens und der verwandtschaftlichen Gesinnung seitens Ew Majestät zuteil geworden. Ich bitte, uns diese auch in Zukunft bewahren zu wollen. Für die Königin ist e- eine ganz besonders daukbar empfundene Freude, heute hier anwesend sein zu können. Sind doch ihre schönsten Kindererinnerungen eng mit dem Hause Ew Majestät und ganz be sonder» mit der erhabenen Gestalt Ew Majestät und der Königin gemeinsamen Hrn Großvaters verknüpft. In wenigen Tagen sind zwanzig Jahr» verflossen, seitdem die göttliche Vorsehung da» rühm- reiche Zepter der deutschen Kaiser in Ew. Majestät tatkräftige Hand gelegt hat. Die deutschen Fürsten und da» deutsch« Volk werden danu auf eine Entwickelung der geistigen und materiellen Kräfte de» Reiche» im Dienste de» Frieden» zurückblicken können, die fast bei spiellos dasteht. Aber auch für mich und mein Volk find diese zwei Jahrzehnte von großer Bedeutung, indem sie eine glückbringend«