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87. Jahrgang . Js 163. Vezug»-«e»ü-r nlciielllHri, lür L»»- ix» bei «Igltch ,»«t- m, Ii-» Zutraaung tan Sonn, und M-magrn nur einmal» 2,bi» M , dura» au»»>ar»tnk Kom- n, l>llo»a» dl» n,l/» M lNe> einmaliger Zu Heilung durch die Pn>t 2M <ol»ne»ehellgeil>>. A»»>and: Ohler reich.Ungarn b.lb 8r. Schwei, i>.«d yrk» . Ziaiien 7,17 Lire. Nochdruck nur mit lautlicher Quellen- an-ab« t.Dreadner Niachr "»zuiajilg. - lln- aeriongi« Manuflripie «erd ntchtaufbcwayr». Telegramni-Sldresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: ,1 » ZüStt . Mttl. Sonntag, 18. Juni 1913. 18SS Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. 5ii>m f,m,ci»mdeli«r: , fonckon^- e/ioco/acke I . k?s/im- 5/,ocolscke c pee Tzfek SÜ H 'hDa»S/^e»'" c/ioeols6o- Locao />ee <4 0oL, ?.qo ill. ossssl'f' xee Laokoa 2, S ^ Anzekgen-Taris Annahme von Antlin- digungen kl» no<t»m .i 7LH7. ^vnnlogb > >,r *N!or,enftsohe ^ »,-n ,l dir. 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Jahre seines Lebens feiert Kaiser Wilhelm I >., unter der herzlichen, van Liebe nnd Verehrung getragenen Anteilnahme aller patrioti schen Kreise des deutschen Balles und begleitet von der Bewunderung der gesamten Welt, das bedeutsame Fest der 35. Wiederkehr des Tages, an dem er sich als dritter Schirmherr des Deutschen Reiches die Kaiserkrone aufs Haupt setzte. Besonderen Glan-, verleiht diesem erheben den Feste die -H u l d i g u n g der deutschen Bundes- fürstcn mitsamt den regierenden Bürgermeister» der freien Hansestädte, die tt> empöre dem Kaiser als dein viim»-, imer psre-, ihre Glückwünsche anssprechen »nd so in feierlicher Form den bundesstaatlichen Charakter des Reiches zum Ausdruck bringen. Das, sämtliche deutschen Bundesfürsten mit dem Kaiser an der Spitze irr solcher Weise geschlossen aus den Plan treten, ist bisher in der Ge schichte des Deutschen Reiches nur ein einziges Mal der Fall gewesen, .»ud zwar bei Gelegenheit des ^sährsgkn Rcgieruiigüjiihilänmö des Kaisers Franz Ioieph von Testerreich. Wenn sich nun ein so bedeutsamer Borgang bei dem 25 jährigen Regternngsjuktttäuin Kaiser Wil helms ll. wiederholt, so ist darin ein hervorragendes Mo ment der Feier zu erblicken, das die auf föderativer Grundlage beruhende Fürstcnmacht des Deutschen Reiches aller Welt in eindrucksvoller Form zum Bewußtsein bringt. Der Kaiser als Friedensfürst. In den von tiefem Leid dnrchklungenen Innitagcn des Jahres 1«8« blickte der ganze Erdball mit einer bis zu siet'crüastcr Erivartting gesicigertcn Spannung ans den jungen Herrscher, und wie der erste Blitz aus dumpfer Gewitterschwüle hcrniedersährt, so zuckte die Proklamation Kaiser Wilhelms ll. an sein Heer in die allgemeine Er regung hinein und zeigic den neuen Herrn in seinem unerbittlichen Festhalten an der alteir kernigen militärischen Tradition als echten und unverfälschten Hohenzollern. Wie lehr aber täuschten sich diejenigen, die das tiefe Verständnis des jungen Kaisers für die Bedeutung eines starken schlagfertigen -Heeres in dem Sinne auslegten, als dürstete der Sinn des .Herrschers nach kriegerische» Lorbeeren, als trage er sich mit weit- nusschauenden Plänen territorialer Eroberungen! Keine derartigen ehrgeizigen Träume bewegten die Seele Kaiser Wilhelms >>., die im Gegenteil ihre Befriedigung aus schließlich nach der Richtung iuchtc, die Kaiser Wilhelm I. mir den ewig dcntwttrdigcn Worten vorgezeichnct hatte: „Mir und Meinen Nachfolgern möge Gott verleihen, all zeit Mehrer des Reiches zu sein, nicht durch kriege rische, Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens aus den Gebieten nationaler Wohlfahrt und Gesittung" In diesem Geiste hat Kaiser Wilhelm >>. un ablässig gewirkt, diesen Leitstern hgt er sich vvrantcuchtcn lassen, und dadurch hat er die deutsche Nation z» früher kaum geahnten -Höhen geführt, sür deren Erreichung ihm der ehrerbietigste Dank aller Patrioten gebührt. In den jetzigen Festtagen müssen wir »ns recht in tiefster Seele vergegenwärtigen, was wir diesem in seiner Art einzigen Herrscher, non dem sogar die Franzosen das Wort geprägt haben: „tt'cmpcrr.iir <5ni>I»»mc II. est nvtre icl'ile!", ans allen Gebieten menschlichen Wirkens und StrebenS verdanken. lind dann, wenn wir dies recht mit dem -Her zen erfaßt haben, werden wir in Dankbarkeit gegen ein gütiges Gcjchick. das »ns einen solchen Herrscher beschert hat, voll reisen Verständnisses für seine überragende Grüße stolz nnd freudig ausrufen: „Und er ward unser!" Der Kaiser als Persönlichkeit. Ein Herrscher, der einen so nachhaltigen und richtung- gebcnben Einsluß ans die gesamte Lebensbetättgnng seiner Nation zu gewinnen oermag wie Kaiser Wilhelm ll-, muß selbstverständlich eine auSgeprägtc Individualität von lebendiger Eigenart sein, die weitab von jeder Schablone liegt. ES kann deshalb auch nicht wnndernehmen, daß sich »n Kaiser Wilhelm II- scheinbare Gegensätze vereint jinden, eine Vorliebe für altes, ritterliches Fcudalwesen gleich zeitig mit erleuchteten modernen Anschauungen. Gerade in Ider Verbindung dieser beiden Weltanschauungen liegt die beste Gewähr dafür, daß nicht die eine aus Kosten der anderen übermäßig zur Geltung gelangen kann, daß nicht die monarchischc Autorität und Tradition durch die Ilebergrisse des moderne» Geistes erschüttert und zersetzt wird, und daß anderseits die gebotenen Notwendigkeiten des gesunden Fortschritts nicht durch eine unzeitgemäße Rückständigkeit aufgehalten werden. Der m n st i s ch - ritterliche Eharakter »nd der moderne, vormärtsstrcbende Fcuer- geist, der von Impuls zu Impuls eilt, sich dabei wohl auch hier und da im Ausdruck und in den Mitteln vergreist, aber doch nie auch nur einen Augenblick das hohe Ziel der vaterländischen Gesamtwohlfahrt ans de» Augen verliert, verschmelzen sich in unserem Kaiser zu einem harmonischen Wanzen und schaffen eine vollendete Persönlichkeit, die an ihrer hohen verantwortung-reichen Stelle zur Erfüllung der ihr gesetzten Ausgaben im besonderen Maße berufen er scheint. Dafür, daß die beiden Naturen im Kaiser sich gegen seitig stets richtig die Wage halten, sorgt die tiefe, ansrichiige Religiosität, die dem Kaiser als nrgermanisches Erd teil eigen ist, und mit der sich ein reger Familiensinn verbindet, der die ganze Lebensführung des Monarchen be herrscht und insbesondere auch in der innigen Imieiguiig zu seiner hohen Gemahlin einen vorbildlichen Ausdruck findet. Es sei in dieser Hinsicht nur an das Wort des Kaisers erinnert: „Die Kaiserin ist das Ideal einer deul- schen Fra». Ihr verdanke ich cs. daß ich die große Ver antwortlichkeit meines Amtes mit frohem Sinn trage." So geht Kaiser Wilhelm >!- auch hier dem deutschen Volke mit leuchtendem Beispiel voran' indem er den ethischen Segen eines innigen Familienlebens an seiner eigenen Person jedem deutschen Hausvater anschaulich macht. Der Kaiser als Förderer des Nattonalwohlstandes. Als ei» tüchtiger trcusorgcnder Hausvater hat sich Kaiser Wilhelm >t- auch am gesamten deutschen Volke erwiesen dadurch, daß er, getreu dem Grundsätze: „Rast' ich, so rost' ich", in nimmermüdem Vorwärtsstreben ans dem non Kaiser Wilhelm I. und dem Altreichskanzler geschaffenen Funda mente, da- er beim Antritte seiner Regierung übernahm, den politischen und wirtschaftlich-sozialen Ausbau des Reiches vollzogen und Deutschland zu einer Weltmacht ersten Ranges dauernd weiter entwickelt Hai. Kaiser Wilhelm N- war cs, der in fortwährender persön licher Anregung unsere besten nnd tüchtigsten Kopse zum Kampfe für den wirtschaftlichen Fortschritt Deutschlands ausries, der immer wieder »nd wieder neue Krästc cntsaltctc, die untätig schlummerten und ohne ihn brach gelegen hätten, der die Bedeutung unserer aufstrebenden Industrie klar erfaßte, und ibr in jeder Hin sicht die größte, wohlwollendste Förderung zuteil werden ließ, der seinen mächtigen Einsluß daran setzte, „in unserem Handcl neue Absatzmärkle zu erschließe n, »nd der doch gleichzeitig auch nie vergaß, daß in der Landwirt schaft unser nationales Lebensmark beruht. Dabei hak Kaiser Wilhelm ll- auch die Arbeiterschaft, die durch ihrer Hände Werk tagäns tagein so wertvolle nationale Güter schasst, nicht vergessen, sondern fortgesetzt sür die Besse rung ihrer Lebenshaltung durch die ständige Wetterführung der Lozialreform in solchem Umsange gesorgt, daß kein anderer Kulturstaat dem etwa- AehnlicheS an die Seite zu stellen vermag. Durch eine solche fürsorgliche und umsichtige Erfüllung seiner umfassenden Hcrrscherpslichtcn aus wirt schaftlich-sozialem Gebiete hat Kaiser Wilhelm II. cs dahin gebracht, daß unser Nationalmohlstand in den verflossenen 25 Jahren seiner Regierung in außerordentlicher Weise ver mehrt und damit die Voraussetzung geschossen wurde, die uns erst ermöglichte, als gleichwertiger und schließlich in steigendem Maße überlegener Konkurrent der älteren Nationen auf dem Weltmärkte aufzutrcten und eine ziel- bewußte Welt» und Kolontalpolttik zu betreiben. Naturgemäß konnte ein derartiger rascher Aufschwung von einer ursprünglich rein kontinentalen Macht zu einem weltpolitischen Staatswesen nicht ohne ernste Schwierigkeiten »nd Konflikte mit den übrigen Nationen bewirkt werdxn, die sich bereits einer längereu weltpnliti. schcn Entwicklung erfreuten und nunmehr den deutschen Nebenbuhler, das „muttii-nom-r-mpstr-", das „Pitzreich", wie. die Engländer im Anfänge spöttisch sagten, »veil es wie ein Pilz ans der Erde geschossen »värc, mit scheelen Augen betrachteten. Was auch immer im einzelnen an unserer weltpolitischen Betätigung von der nationalen Kritik ans zusetzkn gewesen sein mag, der unbefangene Beurteiler wird doch, wenn er jetzt rückschauend das Ganzc überblickt, nicht leugnen können, daß die Bilanz sür »ns günstig ist. Die stete persönliche Einwirkung des Kaisers hat auch hier schließlich einen durchschlagenden Erfolg sür sich gehabt. Tie Pläne unserer Gegner, die aus eine Isolierung »nd Aus schaltung Deutschlands hinausliefen, sind zuschanden ge worben, das Deutsche Reich wird von allen Seiten als eben bürtig in der Weltpolitik ohne Vorbehalt anerkannt, u>rd in jeder wichtigen internationalen Frage tritt die Bedeutung der deutschen Stellungnahme i» die Erscheinung. Jede Wcllpolitik aber ist gleichbedeutend mil maritimer Macht oller Orten, soweit Handel und Kolonie» eines Liaaies reiche». Was Kaiser Wilhelm ll. nach dieser Richtung geleistet, wie er unsere Sccgeltung von den bescheidensten Anfänge» auf ihre heutige stolze Höhr gehoben hat, das erfüllt jedes deutsche Herz mit hehrster Begeisterung, das tündel die stolz flatternde deutsche Kricgsslagge, die unsere Panzerschiffe in alle Wett trage», den fremden Nationen. Was wäre» wir früher als Seemacht'? Welcher seefahrende Staat glaubte in dieser Hinsicht ernstlich mit uns rechnen zu müssen? Und heute haben wir eine Kriegsmarine, die selbst den Engländern gründlichen Respekt abnötigt und die an Kriegsbereit schüft, Schlagsertigkeit »nd Disziplin nicht mehr übcrtrvsscn werden kann. Heute ist das Wort Kaiser Wilhelms >l-: „Unsere Iuknnft liegt ans dem Wasser!" zum Gemeingut jedes Deutschen geworden, und in Ost und West, in Nord und Süd herrscht gleichmäßig bei allen deutschen Patrioten das lebendigste Interesse sür unsere stattliche, stolze Marine, sin unsere schneidigen Seeoffiziere und unsere wackeren „blauen Jungen". Unsere ge so inte mari time Entwicklung veranschaulicht in höchst über zeugender Weise, wie gewaltig die persönliche Einwirkung uns er cs Kaisers die Dinge vormäns getrieben hat, »nd wie lehr das Deutschland der letzten 25 Jahre recht eigentlich das Deutschland Kaiser Wil helms II. ist. Wenn das deutsche Vvttz heute alle die gewaltigen Berittenste, die sich Kaiser Wilhelm II. um Deutschlands Grüße nnd Wohlfahrt erworben bat. im Geiste Revue passieren läßt, so wird sich aus aller Herzen zugleich mit den Empfindungen nnerschütterlichcr Treue und Dankbar keit der Wunsch emvvrringc», daß der Frieden in Ehren, den unser Kaiser bisher dem Deutsche» Reiche z» wahren verstanden hat. auch ferner in seiner Hand gut behütet sei. und daß niemals die Grenze erreicht werden möge, an der auch die Friedensliebe Kaiser Wilhelms II. ilir Ende haben und das blanke dcntschc Schwert, das die nie schlummernde Wachsamkeit des Kaisers stets scharf ge schlissen erhält, aus der Scheide fliege» muß, weil die Ehre nnd die Lebensintercsse» des Reiches bedroht sind. In dieser Friedensliebe, die aus dem Grunde der strengen Wahrung des deutschen Ansehens und ans dem Krastgcfültt deS Starken bericht, weiß das deutsche Bvlk sich eins mit seinem Kaiser und ist nach wie vor bereit, ihn Verständnis voll in seinen Bestrebungen zu nittersiützeii. Alle Patrioten geloben heute aufs neue mit Herz und -Hand, dem Kaiser getreulich a»s den Bahnen zu folgen, ans denen er sicgcssrcudig »nd znkunstssichcr als Führer der Nation voranschrcitet. In solcher Gesinnung vereinen sich alle kvnigstreuen deutschen Männer in allen Gauen des Reiches in dem aus tiefster Seele cmporstcigeiide» Ritte: „Laug lebe Kaiser Wilhelm II.. und glor reich, inic in den verflossenen 2 5 I a H r c n. s e i auch seine fernere. Regierung!"