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Amts- und ÄnzeigeblaLt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Ssnaeklatt ?be"fto», LarkM, huMhübck, r Neuheide,Gberstützengrün,Schonheide, »->» " - Schönheiderhammer, Sosa, Unterstatzengriin, wildenthal usw. Tel.-Kdr.: Kmtsdlcrtt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger; Emil Hannebohn in Eibenstock. ° "— ' " ' >n . - .--- — 62. Jahrgang. 77. Sollatag, de» 4. April ! Erscheint täglich abends mit Nuxnabme der r ) Sonn-und Feiertagesnr den solgenden Tag. t L gnzeigenpreis: die kleinspaitige Zeile 12 t ; Pfennige. ImamtlichenTeilediegespaitene Z Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. ISIS Ueber weite Gräberfelder Geht die Ostersonne auf. Durch des Krieges Dampf und Donner Nimmt sie siegreich ihren Lauf. Sie zerreißt der Liebe Schleier Und zu heilger Morgenfeier Harrt die Saat im finsteren Gemach Auf den großen Gottestag! (WP Deutsche Gstern. Deutsche Brüder, deutsche Schwestern! Solches Leuchten ward den Alten kaum Unseres Geschlechts von ehegestern Selbst in ihrem kühnsten Traum. Ueber fernste Länder, fernste Meere Glüht und klingt des großen Gottes Ehre, Klingt in deutschem Lied, mit deutschem Klang, Deutsche Ostern, Dein Gesang! Wie nach des Karfreitags dunklen Stunden Einst die Jünger ihren Herrn gefunden, Also hast du, deutsches Volk und Land, Deinen Gott und Heiland neu erkannt; Nun verklärt dein Trauern schon hienieden Dir des Auferstandnen Osterfrieden, Und die Beute aus dem großen Krieg, Ist dein Ostersegen, Ostersicg! ^..rd^uq», Ueber da« Vermögen de« Kaufmann« ^»«1 Eleli»rck 8«1ck«t in Eiheustock al« alleinigen Inhaber« der Firma ?aul Sstckal L Lo. in Liv eilstock wird heute, am 1. April ISIK, vormittag« io Uhr da« Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Rodeck in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen find bis zum 28. April 1S1K bei dem Gericht« anzumelden. E« wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung de« ernannten oder die Wahl eine« anderen Verwalter« sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintre tenden Falle« über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf dm 14. April 1S1S, vormittags 10 Wr — und zur Prüfung der angemeldeten Fordemngen auf dm 1». Wat 191S, vormittags t« Wr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird aufgegeben, nichts an den Gememschulvner zu verad folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung aufeilegi, von dem Besitze der Sache und von denZFordrrungen, für die sie au» der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem.Konkursverwalter bis zum 28. April 1S15 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Eingegangen find: a) vom Gesetz« ««d verorduuug-hlatt für das Königreich «ochse« d « Nrn. 5 bis mit 1k vom Jahre 1915 d) vom Reichsgesetzblatt die Nrn 7 bis mit 21 vom Jahre 1915 Die Gesetzblätter, deren Inhalt au) dem im Aushängekasten des RaihauleS befindlichen Anschläge ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zur Einsicht an RalSstelle aus Stadtrat Eibenstock, am 3 April 19I5. !. I. k- it » t- k. t- Ostcr u. Mehr als sonst begrüßt inmitten dieses Krieges das deutsche Volk das Osterfest als Botschaft des Sie ges. Zur Zeit, wo draußen in der Natur der Lenz einzieht und kündet, daß der Winter weichen muß, daß das Licht über die Nacht die Herrschaft gewinnen wird, da schwellen die Herzen voll Hoffnung und Mut und erheben sich zu der Zuversicht, daß schließlich alles sich zum guten Ende wendet. Die verjüngende, be lebende Kraft der Sonne, die Knospen und Blätter ans Licht bringt, Blüten und Früchte verheißt, er frischt auch den Geist, richtet Bekümmerte und Ge beugte auf und feuert die Tupfern und Standhaften an. Und zur Auferstehung der Natur gesellt sich der Osterglaube des Christentums. Das christliche Ostern bedeutet das Ende der Leidens- und Opferzeit. Chri stus mußte erst den Leidens- und Opferweg über den Kreuzestod von Golgatha gehen, um zum Ostermor gen der Auferstehung zu gelangen. Durch das Kreuz zum Heil! Gesiegt hat der Gekreuzigte zuletzt über alle seine Feinde. Den Untergang hatten sie ihm ge schworen und zu seiner Vernichtung sich vereinigt. Am Ostermorgen aber begann jein Triumph über sie. Ostern ist Siegeskunde, Siegesfest. Dies soll unserm Volk für diesen Krieg ein Gleiche nis sein. Ostern erschließt hoffnungsfrohen, vertrau ensvollen Ausblick in die Zukunft. Empor die Herzen! ruft uns Ostern zu. Vorwärts durch Leid zum Licht, durch die dunkle Nacht der Not, der Schmerzen und des Todes zum Hellen Tag des Sieges. Zur rechten Zeit kommt Ostern mit seiner Lenzes-, mit seiner Heilsbotschaft. Noch stehen wir inmitten des härtesten Kampfes, des blutigsten Ringens. Noch müssen wir gefaßt und entschlossen bleiben, der Opfer unsäglich viel zu bringen. Aber der Leidensweg führt zum Tri umph. Des ist uns unser Heiland Vorbild und Bürge; Vorbild vornehmlich auch für die Betätigung des sitt lichen Geistes, der uns die Unüberwindltchkeit verbürgt. „Richt mein, sondern Dein Wille geschehe!" betete Jesus im Garten von Gethsemane in der letzten Nacht vor dem Todesgange nach Golgatha, oem am Oster morgen die Auferstehung folgte. Nicht der Wille des Ich, nicht die Selbstsucht soll unsre Wirksamkeit bestim men, sondern der Gedanke der Unterordnung unter das Gemeinwohl, der Gedanke an das, was dem großen Ganzen frommt, dem wir angehören. Pie Jesus Chri stus sein Leben hingegeben hat zum ewigen Zeugnis, daß alle irdischen Gewalten nie und nimmer die ewi gen Wahrheiten zu ertöten vermögen, so sollen alle, die sich »um Christentum und Deutschtum bekennen, ihre Kräfte bis zur Selbstaufopferung dem Dienste dessen widmen, was höher und wertvoller ist als das persönliche Ich. dem Dienst der Allgemeinheit, dem Staate, dem Vaterlande. Das Wort des Heilande-: „Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" ist der erhabene Ausdruck des Gedankens der Hingabe des Einzelwillens an den Willen, der das Ganze lenkt, dessen Glied der einzelne ist. Was unser Volk in Waf fen so stark und gewaltig, so herrlich und steghast in diesem Kriege macht, ist die Unterordnung unter den Willen des Ganzen, der Gehorsam, der alles zusam menhält, jedem einzelnen und allen zum Heil und Se gen und Sieg, der die Krieger getrost und todesmutig in das Kampfgewühl treibt, und es ist die Liebe und Treue zum bedrohten Baterlande, zu den Fürsten und zum Volke. Mit Sturm und Brausen kehrt der Frühling ein. Durck' furchtbares Kampfgetöse, durch Ströme von Blut muß unser Volk sich seinen Lenz erringen, der ihm sorran seine Freiheit, feine Größe, fein Schicksal vor aller Feinde Macht und Tücke sicherstellt. Den vollen Frühling haben wir noch nicht, den Frühling rühm reichen Friedens. Aber in der Ferne schauen wir ihn, und ihm streben alle Kräfte zu. Wenn in diesem Kriegs jahre die Osterglocken läuten, in die schwersten Tage hinein, die Deutschland je erleben mußte, so mögen sich alle deutschen Herzen mit jenem beseligenden Ver trauen erfüllen, dem vor 1900 Jahren ein galiläischer Fischer Ausdruck gab: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." Neue V-Boot-Erfolge. Nächtliche Kämpfe im Pneßervmlde. Der nllo-olfrcie englische Königshos. Der gestrige Hauptquartierbericht weiß wieder über schwere aber erfolgreiche Kämpfe unserer Truppen im und beim Priesterwalde zu berichten. Anscheinend wollen die Franzosen jetzt an dieser Stelle ihr Heil mit einem Durchbruch versuchen. Wir dürfen aber zu vcrsichtlich hoffen, daß sic sich auch dort nur blutige Köpfe holen werden. Der Bericht lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 2. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwi schen Maas und Mosel sanden heftige Ar tillerie-Kämpfe statt. Die Infanterie- Kämpfe an und im Priesterwalde wurden fortgesetzt und dauerten die Nacht hindurch an. Westlich des Priesterwaldes brach der französi sche Angriff in unserem Feuer zusammen. Im Gegen angriff brachten wir dem Feinde schwere Ver luste bei und warfen ihn in seine alten Stellungen zurück. Nur im Walde sitzen die Franzosen noch in zwei Blockhäusern unserer vorderen Stellung. Oestlicher Kriegsschauplatz Die Lage an der Ostfront ist unverändert. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Ueber die Kämpfe am Njemen liegt ein Be richt aus russischer Quelle vor, der äußerst anerkennend sich über unser tapferes Ostheer ausspricht und die erlittenen russischen Niederlagen sowie die großen Ver luste zugibt: Von der russischen Grenze, 1. April. Die Kriegsberichterstatter der Moskauer Blätter melden von der Njemenfront, daß neuerdings außerordentlich heftige Kämpfe entbrannt sind; auch die Besatzung der Festung Kowno nimmt zum großen Teil daran teil. Die russischen Truppen müssen abwechselnd den Deut scheu die Of,cnsivc überlassen, welche diese mit größter Hartnäckigkeit durchführen Allem Anschein nach haben es die Deutschen darauf abgesehen, die bei Tauroggen operierenden Truppen von dem am Niemen stehenden russischen Truppenkörper abzutrennen. Es habe nicht viel zu bedeuten, daß größere russische Abteilungen vor den ungestümen dentschen Gegenangriffen mehrere Werst zurückgehen mußten Wenn auch diese nicht un wichtigen russischen Stellungen von den D e u t s eh e n besetzt worden sind, so sei doch begründete Aussicht vorhanden, daß dem Feind ein weiteres Vordringen in dieser Gegend unmöglich gemacht wird Die Kriegsberichterstatter melden weiter, daß die Deutschen augenblicklich ein sehr gutes Meuschenmaterial an die Front führten und daß es sich fast ausschließlich um kampferprobte Truppen handele, die sich mit größter Bravour schlagen. Sogar der deutsche Landsturm ginge zu Sturmangriffen vor, wie junge Soldaten. Auch sie seien von einem wunderbaren Offensivgeist beseelt. Allem Anscheine nach dränge die Lage beider Parteien am Njcmei^zu einer möglichst raschen Entscheidung. Die Verluste der Russen in diese» Kämpfen feien verhältnismäßig recht bedeutend. Die Geländeschwierigkeiten dieser Gegend tragen viel zur Erschöpfung der russischen Infanterie bei An der Südsront des östliche» Kriegsschauplryes dauert das Ringen der österreichisch-ungarischen Streitkräfte mit den Russen »och immer an. Es liegen dazu folgende amtliche nnd Privatmeldungen vor: Wien, l. April. Amtlich wird verlautbart vom l. April: In den Ost Beskiden versuchte der Gegner im L a b o r t s ch a t a l e während der Nacht mehrere Angriffe, die abgewiesen wurde». Zwischen Lupkower Sattel und Uschvker Paß dauern die Kämpfe um die zahlreichen Höhenstellungen fort. An der Front in Südo st Galizien keine beso» deren Ereignisse. Bei Jnowlodz an der Pilizr in Russisch-Polen griffen stärkere russische Kräfte in den Morgenstunden die Stellungen unserer Truppen an Als sie an die Hinderniszone herankamen, wur den sie unter empfindlichen Verlusten zurückgeworfen. Am südlichen Kriegsschauplätze keine Ver änderung. Die am 31. März nachmittags erfolgte Beschießung der offenen Stadt Orsova wnrde durch ein Bombardement Belgrads beantwortet Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 2. April. Amtlich wird verlautbart vom 2. April mittags: An der Front in den Ost Bes kiden herrscht im allgemeinen Ruhe, da alle russi schen Angriffe in den letzten Tagen blutig abge wiesen wurden. In dem östlich anschließenden Ab schnitt der Karpaten front, wo starke russische Kräste angrisfen, wird gekämpft. An der Reichs - grenze, zwischen Pruth und Dnjcstr, schlugen unsere Tr»rppen einen überlegenen Angriff der Rus sen zurück; in 10 bis l5 Reihen hintereinander griff der Feind tagsüber an mehreren Stellen der Schlachtsront an. Bis zum Abend währte der Kampf Unter schweren Verlusten wurde der Gegner überall zum Rückzug gezwungen und wich namentlich vor dem südlichsten Abschnitt fluchtartig zurück. In Po-