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i». rr lichcn und haltlosen Bewegung vergleiche, die Hoffnung nicht ausgcben kann, durch ein« Berufung an das Gefühl und die Einsicht der Bürger Badens zur Verhütung unermeßlichen Unglücks beizutragen. Es bedarf nur einer Erstarkung der' eignen edlrrn Kräfte Badens, um dem bevorstehenden unnatürlichen'Kampfe zuvorzukom men, oder doch die Reihen der Empörung auf die Wenigen zu beschränken, die auf dem Boden Deutschlands nicht heimisch sind oder sich die Bahn des Rechts und der Ehre ohne Rückkehr verschlossen haben. Badener! Ihr könnt vergessen haben, daß nicht der gesetzlich ausgesprochene Wille der Mehrheit, sondern das Machtgcbot zu- sammengerafftcr Bolkshapfen den unglückseligen Zustand verschuldet, in welchen Ba den und die Rheinpfalz versetzt sind. Euer Glück hängt davon ab, daß dem Ruin eures Wohlstandes ungesäumt Einhalt geschehe; eure Ehre fordert, daß euer sonst so freies und gesegnetes Land den Wilkern Deutschlands nicht länger ein drohende« Bild des Werfalls und der Zerrüttung vor Lugen stelle. Der Ursprung des badi schen Aufstandes entbehrt eben so sehr jedes siitüchen Grundes wie die Handlungen seiner Führer. Keine bürgerliche Freiheit, kein vaterländisches Interesse war in Ba den bedroht. Die Bewegung bedurfte der heuchlerischen Larve des Kampfs für die Reichsverfaffung, damit sie nicht als sinnlos und verbrecherisch selbst von den Der- blendetsten durchschaut werde. Statt aber die Rcichsversassung zu fördern, bilden im Gegentheile die maßlosen Uebertreibungcn in Baden und der Rheinpfalz das gefähr lichst« der Hindernisse, welche gegenwärtig noch, zum gerechten Schmerz aller Vater- landsfrcunde, dem großen Ziele einer des deutschen Wolks würdigen Neugestaltung Deutschlands entgegenstehcn. Mit Scham und Trauer muß jeder Deutsche, der ein Herz für sein Wolk hat, sich von der Erfahrung abwenden, daß nicht äußere Feinde, sondern deutsche Bolksstämme am Untergange der theuersten Hoffnungen des Vater landes arbeiten. Viele eurer jetzigen Gewalthaber, die das Wort Freiheit im Munde führen, kennen freilich kein Vatertand. Aber das bessere Bewußtsein des Lolks trennt das Saterland nichr von der Freiheit, und die Söhne Badens werden fühlen, daß es schmählich ist, einer Schaar anzugehören, deren Führer sich nicht scheuen, in einem inner» Verfaffungsstrcite die Hülfe der Fremden anzurufen. Rie und nimmer darf eine solche Schaar es wagen, sich ein Freiheitsheer zu nennen; die allgemeine Entrüstung wird dieser Lüge ihr Recht widerfahren lassen. Badener! ich vertraue fest darauf, daß das BoltSgewiffen wohl übertäubt, aber nicht aus lange unterdrückt «erden kann. Hirt auf fein« Stimm« mehr als auf den Ruf ehrgeizig« Bolks- schmeichler! Ganz Deutschland erwartet von euch die Rückkehr zu den politischen Tugenden der Mäßigung und de« Rechtssinnes, ohne welche kein Fortschritt gelingen und der Preis der Anstrengungen und Leiden des letzten Jahres nicht gewonnen «er de» kann. Das deutsch« Heer, das euren Boden betritt, wird die Sicherheit de« peu sollen wieder zurüellommm.-Heute Vormittag trafen voh bei kommend, neue preußische Truppen, 3 Bataillone Infanterie. Schwadronen Kürassiere und 6 Stück Geschütz hier ein. Morgen frü geht das hiesige Bataillon von hier nach Darmstadt. M badischen Grenze zunächst stehende Bataillon wird , wechselt, sagt die neue deutsche Zeitung. Will W solche Strapazen die Wuth der Soldaten ^usstach natürlich lästig werde« müßen? Karkroht, 9. Zum. Die^is Metz sind von der provisorischen . , Reichskommiffarcn für Badea ernannt worden und HAAts Hex troffen. " V " . .. i: . s r Kweibrkckm, 9. Juni. In einigen Tagen vwfugt -unser kvMmando über eine schlagfertige Armee von 30,000 Mann Boller wehr, ohne die große Anzahl von Freischaaren; Geschütz ist auch cW geschafft, und ob Angesichts der eigenen Macht die Begeisterung er lischt oder im Gegentheile noch mehr angefacht wird, ist für jed^n Unbefangenen kein Rächst!. WaS die EinquartierungSlast betrifft^ fo haben wir darüber bis jetzt noch nicht die geringste Klage wohl aber haben sich schon hichftz verschont geblnckme GemchsiM erboten, mit ihren Nachbarn, welche öfter Einquartiermg WM hatten, zu tauschen, ohne daß dies von letzterenverlangtwotdenwäre^ Außerdem ist auch die Einquartierung kaum der Rede werch, weil sämmtliche Rekruten zur DolkSwehr bisher in ihren L^tschaftew v8w gedienten Soldaten emrxerzirt wurden und nur dir ffteischaanvstsA Soldatm Quartiere bei Privaten beziehen. Man hört nur aÜAAWU. die gute Aufnahme bei dm Pfälzer Bürgern lobend anerkennen: HiK. der Aushebung hat eine Anzahl junger Leute erklärt, nicht loostn wollen, sondern Mam für Mam einzvtretm. D Leistadt a. d. Hardt, 9. Juni. Die Besatzung vön Lachd , einen Ausfall gemacht, um dm le^en Luellbrumen, M Palitisches. FkMsurt, 11. Juni. (Amtl ich.) an da«biwische »E Zvr Bezwingung te« Aufruhrs, welch« ia Babeirgegen die verfaffurrgsmäßigc Lmr- desregicrung und gegen di« Reichsgewalt in Waffen sicht, ist di« erforderliche Streit macht zusammengezogeu worden und sicht im Begriff, in das Großherzogthum ein zurücken. Di« Maßregeln der Strenge, welche den Einmarsch der Truppen begleiten müssen, werden von den zuständigen Behörden verkündigt und nachsichtlich vollzogen werden. Einwohner Badens! Meiner Pflicht, dem Gesetze Kraft zu verleihen, werde ich genüge». Aber als Hüt« des Frieden« und Freund des Vaterlandes hege ich zugleich den sehnliche» Wunsch, für eine friedliche Mahnung Gehör bei euch zu Freitag, den IS. Juki - > - e Freiberger Au TUgeVlatt, Verantwort!. Herausgeber I. N 88okf in W« Srscheküt täglich früh S Uhr,mit«uS»a^me der Sonn- mW Festtage. - Preis halbjährlich 2LV, Ngr. Die gespaN- Wst S H f . , M-w-Sst Reichs fthfrme» u»Ä euch die vKfässuagSMßlsse'HerrWäft eoM. gÄtzch MrPf», bik Wohlthaten des Käedens und drr echten Feilheit, «iederbriägem LH- veschüMe etM fördert unbluttge Erveichunzs dieser StviSS, vrriinkgt sem« RtäftS / M d« und die Schmach des Bürgerkriegs von eurer Hsmath.abzmvmwen^.. Gegcken . za Frankfurt, dm 10. Juni 184S. Der ReichSverwes« Erzherzog Johann.' Der Präsident des Reichsministeriums Wittgensiel«. l k ' ' /tlmkstul, 11. Juni, Die Truppen werden, chDgstdig hin hergeschickt. Nach Mittheilungen des Frankfukter JouxnM gestern früh das 38. preuHsche MHnterieregHlent. KeftH"zM marsch nach Mainz und ging in einzelnen AügM mit der Mfl finden! Das öffentliche Ürtheil hat sich bereits so entschieden gegen die Bewegung in bahn ab. AIS der Rest dm Abend die Waggons besteigest. Hill, kZ Badm und der Aheinpfalz ausgesprochm, daß ich, wenn ich die im badischen Volke durch Estaffette Ordre zum Hierkleibm; auch die abgegastgmen - verbreitete Gesittung m» Bildung mit dem offenkundigen Eharakter dieser »«werf- —