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Dresdner Nachrichten : 01.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-01
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1884
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u «8,»„,m»i>i »i«nttiii»rtt<» «. ».I». »»r<d dt, «°l> « ».7». - S»l«r;I» »»rtenftr >8 di» Nachmitt. 8 Uhr, ««»»«»»» »>» l^Mttl. I»R,»s,»d>: «r, »lallt-!,, 5 »ur a»«Iochki»a,ku»I4 8 Mir. Nachm. Dik livalliac Pttii- «tilcic,,. 8 rildtn'ld Pi» »,,it> S>». «iandi tt-tl- ^ P'll- »a'l«'"- >u, da« aachittaallit (trichtiueu dtc In- «alt »a>-o »ich« ac„cd«». «u«w!ir. ilat Iiilktlio,,» «uil,i»,e a-a'» P,a< nnm'taildazavlnn« d»>ch «lirimarttn od-r Pa,>"»»t>itll,ua s Siidl» ld P>q. Jnitralr ll» Monln» adrr »ach gk»- laat» PeiUttiie 2" Pi». Initiale »kl»».» i»>: «»»a»>e»<tiit»ea»r van tzaaltniiel» ». Panitt. Nnd. Masit. Lau'e » «!».. Jnvalldcnda»!, 6>. Mlillr, ltiä-llv. »>. »>«!, MaadeNn-g, r» Äa>-l halte, d. ?I>„di U-ii-nU.. )i St.intk-Hl tttdl»», PlallM-Ttpliy Nuckaadt cinaei. Ma,»llc,i»> Haqevlalt für Wliilk, NlltcrkaltMll. KesMtrvtrkeÜr. MenkE. MmdenttSe. Dvgsvg vouNsvLsltsv ffs»vlu»«kvall«r kiPnIentzii »I«: Itrnok«», Vk»rr1nx». Lrsaro, ONliors.^rwbLnävr, Ilut-^trrrtffvn. l'untatvelckämmo Nn»ri»foilo, 4Il»rlLvtr«n, Ll»n- kedvtUrn^ni',pfo ow kipsoiLlitüt: t»edwuet««e»ei»»tiiu<le »»» »vlitem 4«lt. 4. »a« k«ii diüUoe, Dress«-,,, 1Vl>8«>rulsei «l, asse 2ld. ll. 8«I>llI»N8ll It8»v « um Lotter, I'nnetivn, biece««nlrv8, 'konrlstsntaseb«», Oolck- ll. OUrteltnnetiei,, kein«, üllscllvll, klLickrtvmvn vtv. st«, ompsielilt in xro88vr L.u8vnlil ISk-inDni«! , ^Vilßckrutrsrstrllnss 2, /»»lielist «lem ^Ilnillikt, eclitsAeioll) OlLari'«, nnüdortroksiieli in Qualität, Lmnä mul Ds8«dmü«I> WM" ü 4 I»l. "WM vinxüoklt I» V. HTokrvu, 8v«»trr»d«»v 20, Vielt i 12. Air. 4 4« vn^atxv), omptielrlt rur dillixsn una pnilcttsaken koms W^«urnSvr-»vl8vLott«r vr68<!en-^ll8lL(lt, (.i80i»6^t!'ilW6 I^I'. 13 Otiampagner-fabnik, w. f. 8e6g6N, ttl'08i!6»-^li8tiult, ^8vlH6N8tirlW01^>'. 1?j ompLsKIt «in« «lväoikolt, pr»tt»ii»'tvl» ki»»n»p»zxnvr, in kjnrultitt z;utvD j'rrm/.üslseltvii Zlurlivn xloltlt, /.u 2—4 ßltc. cliv klusedo. Viesvlben Lroiso in clsu Xiellslluxen. Nr.214. 29. Isilirgüiig. Aullligr: 40,000 Srpl. Aussichten für den I. August: Schwacher unbcsiimmtcr Wind, verändcrl. Bewölk.. etwas Nicderschl., Temreratur wenig verändert. rrcilde». >884. Freitag, 1. August. Politisches. Der bereits a» dieser Stelle besprochene Artikel des „Figaro", welcher die französische Nation aussoroert, i»rc Rcvanchegeliistc saliren zu lassen und ein clirlicheö FriedenSbündnist mit Deutschland zu schlietzen, hat in dem grösiten Tbcil der srnnzösischen Presse eine Ausnatmie gesunden, wie mal, sic von dieser Scsie kau», anders erwarten konnte. So beliandelt die „Röpubligue ,rran<;ai> " den selben mil beizendem vohll und Spott, wobei sie sich freilich einen bösen chronologischen Sclmiber Schulden kommen laßt und dadurch rluen AnüsiUirungen selbst die Svige abbricbt. Sic schreibt: „Das Blatt, welches die t?l>re bat, die groben und die kleinen Damen Gestalt, in liervorgebe» welcher die Revision aus der National-Versammlung,., 3': 2»". sr-da »u io Slaairval», Lomdaedcn io»,». mivd lu-kkieniai sie in oev »>,,i-te.,f»»ia,e> »Ile diordwM'. . Mailnal«» -. Unü.waldr. 021->. Taval-Acl. Sn». wiro, vritreolgi >ie in oer 42lv»ii>re-namlner anc i-»e>a., A„>j , Renie ?7.ir. Lnlelh-rov.o». Iialienrr Parteigruppen gle.ck wenig, weder die Maiorllat. welche nun ans > siaaiivah» «b7/,a. eomda-dk» aw.so. -a. Priornoitn -. am,p,cr 248. Derrei- B-skilk-ie itb-r s.>>ei.ei„>>lisse oer Poliui sowie die ausuiklären, oerösseiitlicht einen lange» Sensaliousarlikel über eine Allianz, ans welche die össentliche Meinung vielleicht noch nicht vollständig vorbereitet ist. iriabt »ns vergessen. Freunde, und wenn Ibr wollt, sogar einige blutige Tlnänen vergiebc»' Aber w"Icb' schöner Tag. rveinr der Enkel des Burgerkönigs (der Gra, von Paris) sich in die Arms seines tlicucre» Onkels, des einstige» Gegners unseres liclde»nii>1l>igeu (Aianzn (damit mcinl die „sstöpnbl. Frans." den verstorbenen Grosilicrzog von Piectlenburg-Schwwi». der ein Onkel des Grafen von Paris war), wird stürzen und zu »bin sage» können: „Umarmen wir uns und leine Wolke vcroüsicre ine!» unsere Berivandtichast. Die^Politik bat uns leider entzweit: verzcibcn Sie uns das Uebel, daS Sie unö zugesügt haben und spreche» wir nicht mehr davon". Sv ganz mirecht bat die „Röpubl. Araiu?" nicht Ein Vündniß Tentichlandü mit Frankreich nntcr den jetzige» Brwbältniffcn bleibt »ur ein Tramngebilde, so lange lediglich der „Figaro" den Muth bat, de», Traum eine bestimmte Gestalt zu gebe», so lauge cs uoch lein Minister oder Dcputirter wagen bars, vsscutlich das Land ausznfordcrn, ans Elsaß-Lotbringc» z» o-'i zichten, allen Oiroll zu vergessen und Deutschland zmn FrenndschaltSbündnisic die Hand zu reichen. Auch in Deutschland ist man sich dessen vollständig bewusst. Tcutschlano bat von Frankreich nie etwas Anderes verlangt, als das: cs sich clnlich aus den Boden des Franksurter Friedens von 1d7l stelle. Wenn die Franzosen diesen Standpunkt cinncbnien wollten, so würden sie i» ihrem Tdun und Lassen niemals von Deutschland eine Störung zu befürchten haben, denn der Deutsche erkennt' sehr gut, wie sördcrlich ein gutes Einvernehmen mit Frankreich sei m.d wie nnaetrüht die Ruhe und Sicherheit sein würde, venu dieses Einvernehmen die Form eines Bündnisses annehme» konnte. Freilich liegen die Verhältnisse in Frankreich so, das, ein Bündnis; dieser Art noch in »«» Gleich der Träume zu verweisen ist. Der „Figa.o" steht mit seiner Ansicht säst ganz vereinzelt da, »nd selbst ans seine Ausführungen ist nicht zu viel Werth zu legen, da man weist, das) er ein ronalistisches Blatt ist und man die feindlichen Gesinnungen der Orleans gegen Deutsch land und deren -znkumtspläiie zu; Genüge kennt. Fmmerliin durste man den Artikel nicht ganz ohne Beachtung lassen, denn der „Figaro" würde sicherlich nicht gewagt haben, eine bisher verpönte Ansicht öfs.ntlich zu predigen, wen» er sich nicht bewustt gewesen wäre. Last er einer immclhin beträchtliche-. Anzahl Franzoien aus dem .Herzen sprechen würde. Einen guten Erfolg kann der Figaroartikel nach einer anderen Richtung ln» haben. Er ist nämlich vo tresslich dazu geeignet, die in England im Wachsen begrisiene Unzusriedenlieit mit der aus- wolligen Politik Gladsioncs zu mehren. Die cingcstandene Politik dieses Staatsmannes gebt dahin, den Tbnlendrang RustlandS und Frankreichs, d. l>. jener Völker, welche die englischen Fntcresse» in erster Linie bedrohe», durch Ablenluug aus Mitkeleurana für die englische Politik unschädlich zu machen. Bismarck dnrchschattie den englischen Rechenmeister. Er entzog Deutschland den Umarmungen der beiden wasjcngcwalligen Völker und schlug die Bahnen einer Politik der Bcrubignng und Befestigung der Verhältnisse auf dem europäischen Fcstlande ein. Seine Bemübungeir wurden von dem denkbar besten Erfolge gekrönt: Oesterreich. Italien, Spanien, Ser bien und Rumänien ergaben sich der »löchrigen Anziehungskraft der deutschen Friedenspolitik, und Gladstonc stand mit seiner Politik olmmächtig, vereinzelt da. Nur Frankreich »nd England stehen noch austerhalb dieses Fricdensringcs. Trotzdem sind diele Mächte keineswegs gute Freunde, sondern sie sind Nchcnbuhler um die Weltherrschaft. Als nach Gambetta's Tode in Frankreich die Re vanchepolitik vertagt wurde und Frankreich sich mehr lind mehr einer erfolgreichen überseeischen Politik widmete, als England Egnptcn oecupirt hatte, da traten die alten Gc-rcusnhc zwischen Frankreich »nd England wieder voll zu Tage. Ter vielbesprochene Artikel Gladsioncs, welcher ein Zusammengehen Frankreichs und Englands in der überseeischen Politik das Wort redete, sanv in der konser vativen Presse Englands entschiedenen Widerspruch und auch die liberale Presse neigt sich seht mehr rmd mehr zur gegenthciligen Ansicht. In der Kolonialpolltik Frankreich? und Englands kommen in der That zu viele cntgegengesehte Interessen zur Geltung, als das) sich an ein Zusammengehen beider Reiche auf die Dauer denken kieste. Nun sagt dem „Figaro" ein gesunder Menschenverstand, dass dasjenige der beiden Reiche, welclws sich dem mächtigen Deutsch land und den hinter diesen stehenden Fnedcnsmächtcn Europas anichlicstt, jedenfalls daS bessere Tbeil erwählen würde, und der Engländer erkennt, das; eine Verwirklichung des französischen Trau mes zu einem Niedergänge seines Inselrciches führen must. Die zronsegnenz dieser llckcrlegung würde die sein, daß sich der Eng länder van dem Urheber dieses UebclS, dein liberalen Premier minister Gladstone, nbwendct und sich mehr zur Politik der konser vativen Gegner desselben zuncigt, welche dem mächtigen Deutsch land, daS Niemanden verletzen will und gerade dadurch einen treuen und starken Bundesgenossen bildet, mehr Sympathien cntgegcnbringen. Die Vertaffunasreforin in Frankreich wird nun also doch zu einem Abschluß geführt werden, wenn derselbe auch nicht derart sein wird, wie er anfangs beabsichtigt war. Der französische Senat hat endlich «ach langen Debatten daS Schicksal der Revision ent schieden, und Kammer und Senat werden sich gemeinsam auf den Weg nach Versailles machen, um sicö dort zu einer National-Ver- sammlung zu vereinigen und gemeinsam über die Revision zu beschließen. Bei der ganzen Sache wird nicht viel herauSkommen. denn dre Revision, die bereits in dem ersten RegierungScntwurs sehr eingeschränkt war, bat durch die Beschlüsse de- Senats jede größere Bedeutung verloren. Einer der wichtigsten Punkt«, die genaue Begrenzung der Budgetrcchte der beiden Kammern, ist aus der Vorlage entfernt worden; den Paragraph Über daS Wahlgesetz des Senates vielleicht ausgenommen, beschränkt sich die Revision also nur noch auf ganz unwesentliche Dinge. DaS schadet jedoch nichts. Die Hauptsache btridt immer, daß irgend eine Revision, und wäre sie noch so unbedeutend, überhaupt zu Stande kommt, damit dann die Abgeordneten ihren Wählern sagen können: „Wir haben euch eine Revision versprochen, hier habt ihr sie!" UebrigenS mag den französischen Wähler gar nicht so viel an der Revision gelegen sein, dieselbe war vielmehr lediglich auf daS Betreiben 2. dr,.«,»,«<»- GambeltaS m die Wahlprogramme aufgenommen worden. In der »a»i«rr.-. Di»c°ni° »02.«. die Abänderung des vielbejprochcnen Poragrapbeii über die Budget rechte des Senates verzichten muß, noch die U t-ar-rdikole», 'vesclie die Verfassung in Bausch und Boge» dmcbbcraihen -»ostten. »och die Movcuchisteir uno.sile-italcn, welch letztere turcli die Veieili.niiig der ösientlichen Gebete besonders getrosten ivnrdcn. Trotz »Ued-m wird die Vorlage zur Annahme gelangen. Somit wären Lie Befürch tungen einer Ministerkrisis beseitigt, und Fern, würde im S stiel j bleiben. Vor der Abstimmung über Len ß 8 im Ocnat batte der Ministerpräsident wohlweislich erklärt, daß dicRegieroug »n Fall einer Aviehnung ocs Paragravben. überlegen müsse, was sic zu lhun habe. Cr sagte dies, um nicht vor dem entscheidenden Augenblick die Wagen zu strecken. In Wirklichkeit war er schon cittschtofscn. den Entwurf nochmals der Kammer vorzulegcn, im Gegensatz zu einer frühere» Acustcrung, daß er im Falle einer „verstümmelt«» Beschlußfassung" von Seiten des Senates die Vorlage nicht wieder vor die Kammer bringen werde. Das Urthcil der Kammer wird ohne Zweifel zu Gunsten der Bcschlnstsassung des Senates anöfallc». Vorläufig hat dieselbe die Versassungsvorlagc an die Kommission verwiesen und diese ist in beschleunigter Acratlmng mit lü gegen -1 Stimmen zu dem Resultat gekommen, die Vorlage gemäß den ScnatSbcschlüssen anjunehmen. ! VlUdrcnlk »a. oi.e,'>. c-l>. -» nie. »a. OUomanrn VVI Talnil-elctic» —. Sch>va<l>. PnriS, :>: Juli. <Mltti>a§.> !"v.Ne»le7v.a». NnleiNc IN8.2N. I,alIc»erS4.K.'>. M.D. i»»nvi-r M8.I2. Ltlomnne» iwn.ak. Türke«! 8.02. Suez 18,lü. vomNnrdc» :iU!,üo. grxnznic» -»,7.08. Tch-nnch. V». oou, :n. Juli, onniow !-«->,87. I872cr Nüsse» aa.kl. vombxrdr» . Türk,u> 8.1,2. 4"a s»»d. N-urrik. 4B U»a. oioidr. 76.25. Ockl. Golvr. Pr. Tons.—. Suez 75,12. !?e-N>lcr 82,61. Lllonianr» 14,62. Fest. Heueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 31. Juli Berlin. Der Kaiser trifft den 8. August zu mehrwöchigem Aufenthalte in Babelsberg ein. Die Kaiserin, welche sich am Sonn abend von der Mainau nach Hamburg bcg-ebt, irifst erst am 11. Augnst in Potsdam ein. — Die offiziöse „Nvrdd.", die sich bisher über den Handclsinteresse-Verein ansichivieg, nnstert sich heute sym pathisch darüber, indem sie sagt: sic habe nnmer vertreten, das; sich die landwirthschaftlichen Gewerbe fest aneinander schließen, um die eigenen Interessen zum Siege zn führen. Emculichcnveijc '-»'dieser Mahnruf nicht unbeachtet geblieben; es beginne sich überall u» deutschen Reiche zu regen. Handel und Industrie waren bisher zurückhaltender, indem sie ihre eigenen Interessen schon durch die po litischen Parteien pertreten zu sehen glaubten. ES scheint aber auch in diesen Kreisen Enttäuschung nicht arisgeblieben zu sein und io können wir es nur mit denr Ausdruck der Befriedigung anerkennen, wenn endlich ivo» den hervorragendsten Vertretern des Kmrfmaim- standes der Anfang gemacht »mrd, daß todtc Gebiet der Politik zn verlassen und in das lebendige, fruchtbare der wirthschastüchen In teressen einzutreten. — BiSmarck's Arzt, Prof. Tr. Schlvenningcr, ist in's NcimSgcsundheitscimt beritten worden. — Tic Plane betreffs des Nordostsee-Kanals sind seit sechs Wochen vis in die kleinsten Details nnsgenrbeitet. Die Marine war bisher in den Norbcra- tyungcn dem Projekte abhold, weil das schmale Fahrwasser vom Kieler Hafen in die offene See der dort ankernden deutschen Flotte nicht genügenden Raum gewähren werde, um im Kriegsfall bei et waiger Blvckirung durch eine starke seindliche Escadre den zur Aktion mörderlichen Aufmarsch in Schlachtlinie zu bewcrffelligen. Diese Bedenken sollen jedoch am die Initiative des Kaisers durch die Nenanlcgnng der bedeuten,, erweiterten vorgeschobenen Anßenbc- sesttgimg des Kieler Hafens gehoben sein. Der Kaiser interessirt sich sehr für die Sache nnd fügte dem ihm vorgeleaten schriftlichen Gut achten der Landesvcriheidigrmgskommission aus 19 Seiten Randbe merkungen bei. Wien. Der politischen Korrespondenz zufolge besucht daS österreichische Krouprinzenpaar das rumänische Königspaar Ende September in Sinaia. Aus der Rückfahrt geht das Kronpriiizcn- paar ans der .Krondomäne Goergewy auf die Bräenjagd. P r a g. Die Kandcskulturrathssibuna wurde vom Fürsten Karl Schwarzenberg mit einer Ansprache eröffnet, worin die Ausgaben des Knltnrrathcs prnzisirt und die Nothwendigkeit des innigen Zu- sainmenhanges mit den einzelnen Landwirthschaflsvereiiien. sowie VaS gegenseitige Verbauen nnd Einigkeit betont wurden. Hierauf wurde die Alistrittserklärimg von 26 deutschen Delegirtcn verlesen. Der Präsident weist dieselbe als sachlich unbegründet zurück. Die Versammlung ging hierauf einstimmig zur Tagesordnung über und genehmigte oas Ansuchen des deutschen Böymerwald-Bundes um Vertretung im Laudeskulturrath. Paris. Aus Grund von Informationen, welche der Peters burger dritten Abtheilnng rechtzeitig aus London zugingcn, wurde die nihilistisch-anarchistische Konferenz vereitelt, welche Ende Juli oder Anfang August in Kopenhagen zu dem Zwecke zusammentrctcu sollte, allgemeine revolutionäre Maßregeln zu berathschlagen, besonders aber die Ausführung eines Attentates in Betracht zn ziehen, welches gelegentlich des m 'Aussicht genommenen Besuches des Kaisers 'Alexan ders UI. von Rußland in Kopenhagen verübt werden sollte.—Von gestern 'Ilbend bis heute Vormittag fanden in Toulon drei, rn Mar seille sechs Choleratvdesfälle statt. Paris. Gegenüber einer diesbezüglichen Behauptung des Times-Korrcspondcnten in Trientsic wird erklärt, Fournicr nndLih U»g Chang hätten sich mündlich über den nothwendigen Aufschub des un verzüglichen Rückzuges der chinesischen Tnippen geeinigt. Fournier hätte alsdann Lih Ung Chang eine Note über den Tennin der Räu- inuna überreicht. Diese Note sei Ferry mit Zustimmung von Lih Uiig Chang mit Zustimmung übergeben.falsch sei. daß Letzterer die Termine gestrichen und Foumier diese Streichungen gebilligt habe. Petersburg. In unterrichteten Kreisen ist von der Reise deS Kaiserpaare- nach Kopenhagen nichts bekannt. Die Reise des Kaiservaarcs in daS Innere des Reiches ist nach wie vor sehr wahr scheinlich. — AuS London verlautet, England schlage vor. den Eghptischen Koupon blos auf drei Jahre um 5 Proz.. alw um 66 Cent, pro Halb-JahrS-Koupon zu verkürzen und sür diesen Betrag Bons auSzugeben, die nach Besserung der egyptischen Finanzen zahlbar seien. Frankreich lehnt >ede Zinsenkürzung ab. Berliner Börse. Aus Wien lagen infolge der Nach richt des Auftretens der Cholera in einigen italienischen Orten schwache Notrrungen vor. Hier setzten die Konrse niedriger ein, das Geschäft war minder belebt, als in den Vortagen, namentlich war der Schluß trotz fester Pariser und Londoner Notinmgen lustlos. Spekulative Banken angeboten und weichend. DaS Kassageschäst in Banken verlief ruhig. Deutsche spekulative Bahnen schwächer, Kaffavapiere gut behauptet. Auch Stammvrioritäten fest. Oester- rerchische Bahnen wurden von der herrschenden Strömung nicht be rührt. dagegen gestaltete sich der Verkehr in Schweizerbahnen matter. Von österreichischen Prioritäten wurden lombardische. 6- und llpro- zcntige. sowie Ungarische und Galizische gefragt. Bergwerke ruhig, wenig verändert. Für sonstige Industrien bestand gleichfalls wenig Interesse. Deutsche Fond- still und fest, fremde Renten niedriger. Or»»n»n «»2 M.. 81. NlM. «K»t1 «o»!,. St»»!««»»» r«s. 2°»Nord« l». ««r V»,ie —. 0«ll. Sil8«r«»t» —. G»»l«rr«ite —. »»lijirr 221-/,. vesterr. »«sdrrnik —. «»,, Ung. S«ldie»t« —. 17a Kuss«» —. 80« «rille» —. r. Orle«r»ut«<»e —. Neues» Nng«e. SoN>»»r,<tze —. 8. L)«cni-n,leihe -. Ung»r. «gtzinerso. »«ulnrtb. —. «„gen—. Malt. Lokales und Sächsisches. — Se. K. H. der Prinz Friedrich August von Sachse» tras am 20. Juli Mittags in Metz ein, um die «ehcnswtirdigkeite» ver Sladl zu besichtigen und den Schlachtfeldern bei Metz eine» Besuch abzusiatteu. Ai» 'Rachmittag bcarüstle der Prinz das in Med garniionirendc Sächs. Fust-Ariilleric-Rcgimcnt Nr. 12, welches im Paradc-Ordommnz-Anzugc aus dem Hole der König Iol-aun- Kasccnc zusammengelicle» war. Nach diesem Regiments-Appell fand ein gcmcinschastlichcs Esten des Olfizicrs-Coros stach an wel chem Prldz Friedrich Anglist Tlieil nahm. In seiner D-gieilung bcsand sich der Adjutant, Major Edler von der Planitz. Der Aufenthalt des Prinzen war auf zwei bis drei Tagc^ bestimmt. — Dem Packhoss - Vorstand beim K. Haupt-Steneramt hier, Herrn Zoll-Inspektor Marx, ist für seine langjährige treue Dicnstlcistnng das Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrcchlSordeu ver liehen worden. — Der Assessor vr. August Albert Weingart hier ist zum Rath beim hiesigen Landgerichte befördert worden. — Die gemeldete jüngste Anwesenheit Ihrer Maj. der Königin von Griechenland in Leipzig brachte zugleich dem dortigen Prof. Dr. von der Gabclcntz die besondere Auszeichnung, daß die ingendliche Königin bei seinem am 20. Juli gelausten Knaben P athe stand. Ihre Majestät weilte bis tt» Uhr 'Abends im Hanse des Professors und entzückte die Tausgesellschast durch ihr huldvolles, heiteres Wesen. — Zum Rector MaamsicuS sür das Jahr 1881W wurde vor gestern Nachmittag in Leipzig Geh. Rath und Lrdniarius der Juristemaknttät, Pros. Tr. jur. Windschcid, gewählt. — Zu frohem Mahle, dem sogenannten großen Schützen- Esse n vereinigten sich gestern Mittag gegen 2 Uhr auf der Vogel wiese im Schützcnzelte die Mitglieder der altclirwürdigen Bogen- schützcngildc und in ihrer Mitte zeigte sich wiederum als Vertreter unseres hohen Königshauses Herr Kannncrbcrr von Mchsch — Im Musiksalon sv-cltc dic Ehvlich'schc Kapelle wälncnd der Toset ein gewähltes Prog'amm. wohingegen, im Schiitzciizcltc selbst die bei dcir Nogcnschützcn so oft gerühmte, gemütiilich frohe Stim mung herrschte. Ten ersten Tonst brachte der erste Vorstand. Hcir Rechtsanwalt Ur. Höckncr. Seine Worte gölten zunächst dem Trauersall im hohen Köni'gslmuse seit dem letzten Schützenfeste, dem Hinschcidcn Ihrer Kgl. volicit der hochicligen Prinzessin Georg, mit dem Wunsche, das; im wimigen Süden, in welchem fick der malen die hohe prinzliche Jamilic befindet, die Schallen der Trauer er bleichen mochten und feierte die hohen Verdienste Sr. Maj. des Königs und Ihrer Map der Königin —einer zweiten Mutter Anna — um das Bürgerwohl. Das Hoch auf die Majestäten und dos gesammlt glorreiche HanS Wettin fand begeisterten Widcrball; cs siel hier die Kapelle mit der Sachsenhymne ein, die von der gesammtcn Tasclgcsellsihast sichend angchört ward. Ans diesen Toast danlte im Name» Sr Majestät und des gesammtcn Königshauses Herr Kammcrlicrr v. Metzsch in herzlichen und sür dic altehrwindige Gilde höchst schmeichelhastcn Worten und ergriff sein Glas, um aus das Wohl der priv. Bogenschützcngilde, die noch lange, wie bisher fortdlühcn und gedeihen möge, zu trinken. Auch diesen, wie den vorhergcaanacncn Toast begleiteten dic üblichen 3 Böllerschüsse. Der Deprttiric Jahne toastete hieraus aus den König!. Kommissar, dessen Liebenswürdigkeit nnd wohlwollendes Entgegenkommen aller Herzen im Sturme erobert habe; das Hoch aus den genannten Eavalier, den Vertreter unseres erhabene» Königshauses, ward mit ungemeiner Wärme ausgenommen. Vom Musikjaloir klang dabei der hübsche Bogenschützen - Marsch herüber, den Herr Hoi- theater - Kaisirer Keil gelegentlich deS 300jährigen Jubel festes der Bogenschützcngilde komponirt hat. Herr von Metzsw hob daraus hervor, daß das immer aufs Neue zu könstatircndc Gelingen des Volksfestes, welches seinen Ursprung in altcrogiaucr Zeit habe, vornehmlich der Intelligenz und der rastlosen Tbätigkcit des treff lichen Vorstandes zu danken sei; er bringe deshalb diesem sein volles Glas. Mit dem von Herrn Oberförster Müller ausgebrachtcn sinnigen Toast, aus die Kunstfertigkeit der Schützen ausgcbracht, schloi; dic Reihe der Tafclredcn und die Gruppcnnnlerhaltung trat in ihre heiteren Rechte, bis die Scliützcn gegen 5 Ubr wieder zu der geliebten Armbrust, oder, wie dieselbe sachlich heißt, zur Rüstung eilten und um die Kleinodien rangen, die der große Vogel nur noch in geringer Anzahl auszuweisen hatte. — Vogelwiese. Die Enkelin des durch sein Auf treten während des Kongresses in 'Aachen (l81si) weltberühmt gewordenen und vor nicht langer Zeit im Iohanussspitale zu Leipzig im Alter von über 90 Jahren verstorbenen Seil tänzers Wilhelm Kolter, Fräulein Ministe Weitzmann ent zückt auch dies Mal wieder durch ihre cxcellenten Leistungen aus dem Drathseil im Etablissement „Berliner Walhalla" allgemein. . Ebenso steht die graziöse Künsllerin aus dem Gebiete der Kraswrv- duktionen einzig da. Durch den dort selbst herrschenden scincii Ton und Anstand zeichnet sich der Apollosaal des Herrn „Fischer vom Haidcschlößchcn" ans, so daß sich ohne Bedenken jede Familie daselbst nicdcrlassen kann, sei cs auch mir, um dem hübschen fröhlichen Trei ben ans dem glatkm Parguct ein Stündchen zuzuschcn. Ter Tanz- saal sell'st ist auf's Eleganteste dekorin und macht dem Geschmacre seines Besitzers alle Ehre. Wcrthmannns Nestamatwiissalvn neben dem Salzburger Klosterkcller bewährt sich als Rendezvous und Er holungsort der Hautvolse vortrefflich und kaum wird man auf der Wiese ein frischeres Glas Bier vo» der in altdeutscher Tracht ge kleideten Bedienung bekommen, als an diesem hübschen Plätzchen. Bei dem heute stattfindendcn Feuerwerk wird die Veranda des Etablissement „Zum deutschen Herold" einen prächtigen Aussichts punkt ans dasselbe vermitteln. Wer das Lagerbier satt hat und sich eine Abwechselung schaffen will, findet bei .Herold die cinzia? mw trefflichste Berliner Weiße der ganzen Vogelwiese. Wer e übrigens Vorsicht, das interessante Schauspiel von der Ferne außer halb deS Menschengewühls zu besehen, der findet vom Schillerjchlüß- chen, Waldschlößchcn und von der hochgelegenen Saloppe aus einen prächtigen Uebcrblick auf das Feuerwerk. Säüicstlich möge noch im Interesse des Geldbeutels der Vogelwiesen - Bclnchcr nachdrncklichst v»r dom Besuche jener Schaubuden gewarnt sein, welche sich unter gewissen sinnlichen Lockrufen, wie pikant uird sein, sicrlich n. s. w. diesmal recht stattlich eingcsundcn haben. In dem Inneren bieten sich dem Besucher nichts weiter als lwchstcns ein Dutzend Stereo skopen, wofür Abends ein Eintrittsgeld von 26 Pf. pro Perjon ab» gefordert wird.
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