Volltext Seite (XML)
Dresdner Journal 5» v. i »r ». 5 v. Nr. 267 1906 ÄmUicher Teil s « .0»,» « (Behördliche Bekanntmachungen erscheine« auch im Anzeigenteile.) nichtamtlicher Teil Zur Arage Ver Fleifchteuerung und elbehörden. oi » «i,so s. oi « 02 8» ». »1 » >5,25 » >5,25 «. >4 so « »»s «. Nii, der um e 20, enftr. 9, irku-str 45, dahnvvf, ratze 12» r io » i » o «. 90.25 K 02 «. 01 a> »2 s> ,.75 « » 75 S 0.75 ». 05 » 04 25 b Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberbriefträger Krug in Chemnitz das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. 1,25 o 0,50 » 150 a. . . »i lO Alt. . 200 75 . . »00 . . 215 00 . . 19,50 «tien 157 75 . . 222 59 . . 21510 nbohN 182.50 - . . iboco . . 12510 . . 15910 210 50 l'st königlich LachfischeV Stacrtsanzetgev. Verordnungsblatt der Ministerien nud der Ober- «nd MittelbehSrde«. Sämtliche Mitteilungen und Ankün» digungen, die für die am Nachmittag erscheinende Nummer bestimmt sind, werden bis vormittags 11 Uhr hierher erbeten. Königs. Redaktion und Expedition des Dresdner Journals. w » >5 50 » )l B. 7 75 « >1 50 B. » 25 I». >1 25 L 91.25 «. >1 50 ». 95.90 v »0 B. SO B 95 50 bS. Bom Reichstage. Sitzung vom 15 November 190». Am Bundr-ratStische: Staatssekretär v Tschtrschky und Bögendorff, Kolonialdirektor Dernburg Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoengeS in Dresden, o- Freitag, den 16. November Dem „Berl. Lokalanz" zufolge tritt in den nächsten Tagen Ausschuß des preußischen LandeSeisenbahnratS zusammen, über Tarifmaßregeln zur Verbilligung des Transports von frischem Fleisch zu beraten. - . . 148 25 nleihe 85 >o . . 14219 !ih« ' . . 92 75 1902. 77 90 ,905 -- iußere — ». 0 «5 4 50 » 1.90 b». a,bo » ,5 B »,«o « B.50 » 1,50 » «2,50 ». 15 » 1.50 « 1,50 » Dentsches Reich. Der Kaiser. (W. T. B.) Donaueschingen, 15. November Se. Majestät der Kaiser fuhr heute vormittag mit den Fürstlichen Herrschaften und dem Gefolge zur Fuchsjagd bei Aasen und Dürrheim. Da» Frühstück wurde im Walde eingenommen Die Kaiserin. (W. T. B) Baden-Baden, 15. November. Ihre Majestät die Kaiserin ist heute nachmittag 3 Uhr 10 Min. von hier abgereist Am Bahnhofe fand eine herzliche Verabschiedung von der Groß herzogin von Baden statt Bonn, 15. November Ihre Majestät die Kaiserin ist heute abend hier eingetroffen. Zum Empfange waren am Bahnhofe Prinz August Wilhelm von Preußen und Prinz Sitzung vorzunehmen. Das HauS ist damit einverstanden. ES folgt die Prüfung der Wahl deS Abg. Malkewitz (kons.). Die Kommission beantragt Gültigkeitserklärung. «bg. Hoffmeister (freis. Vgg) beantragt Kassierung der Wahl namentliche Abstimmung über seinen Antrag. «bg. Well stein (Z.) bittet, den Antrag Hoffmeister abzu- Die polnische Agitation. (Berl. Tgbl.) Danzig, 15. November. Nach amtlichen Feststellungen sind heute im Regierungsbezirke Marienwerder 93 Schulen au «ständig, über den Regierungsbezirk Danzig liegt eine amtliche Zusammenstellung noch nicht vor, doch sind fast sämtliche polnische Schulkinder in den überwiegend katho lischen Kreisen Neustadt, Karthaus und Berent ausständig. Die polnische Fraktion de« Reichstag« will den pol nischen Schulausstand nicht im Reichstage zur Sprache bringen, sondern die Angelegenheit, da eS sich um eine rein preußische handelt, bei der Etatberatung im preußischen Land tage erörtern. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 80, sowie durch die Post im Deutschen Reiche 8 M. KO Pf. vierteljährlich Einzelne Nummer« 10 Pf. — Erscheint Werktag- nachmittag«. — Fernsprecher Nr. 1295. lehnen. «bg. Schickert (kons.) meint, im vorliegenden Falle handle e« sich lediglich um den Ausdruck einer persönlichen Überzeugung de» Reaierungspräsidenten und nicht um eine amtliche Wahl beeinflussung. Abg Gothein (srs. Vgg) wundert sich sehr darüber, daß «bg Wellstein da- Eingreifen de» Regierungspräsidenten in die Wahl für unbedenklich hält. Abg. Geyer (Soz) erklärt, die WahlprüsungSkommisfion stütze ihren Beschluß darauf, daß die vom Landrat versandten Wahl- schristen nicht als vom LandratSamt ausgehend anzusehen seien. In der Öffentlichkeit aber sei eS bekannt gewesen, daß für den konser vativen Kandidaten von oben her agitiert wurde «bg. v Gerlach (Hosp d. srs. Vgg ) schließt sich unter wachsender Unruhe de» Hauses den Vorrednern an. Präsident Graf Ballestrem ersucht wiederholt um Ruhe und Unterlassung von Privatgesprächen. Abg. Merten (frs. Vp ) betont, da» LandratSamt sei bei dieser Wahl geradezu der Hort für die konservative Agitation gewesen. Der Mißachtung über diese Betätigung könne nur durch die Ungültigkeits erklärung Au-druck gegeben werden. Ernennungen, Bersetzuugenre. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium« der Finanzen. BeilderPost-Berwaltung sind ernannt worden: H. E. Philipp, seither Postinspektor, als Postdirektor; Gutsbesitzer und Gemeinde vorstand E A. Protze als Postagent Am Geschäftsbereiche »e» Ministerium« »«» Kultus u. Sffeull. UuterrichtS. Zu besetzen: Ostern 1907 die vor behältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde neu zu er richtende 8. und 9. ständige Lehrerstelle in Dölitz bei Leipzig. Zu nächst 1700 M. JahreSgehalt. Mit Beginn deS 26. Lebensjahre« erhöht sich dann dieses Einkommen aller 2 Jahre 12 mal um 150 M , so daß mit Beginn deS »8. Lebensjahres ein Höchstgehalt von 3500 M. erreicht wird. In allen diesen Gehaltssätzen ist das auf 20 veranschlagte WohnungSgeld mit eingeschlossen. Gesuche nebst den erforderlichen Beilagen sind bis zum 1. Dezember bet dem König!. Bezirksschulinspektor für Leipzig H einzureichen; — die 2. ständige Lehrerstelle zu OberleuterSdorf. Kollntor: die oberste Schul behörde. Außer freier Wohnung: 1200 M. Grundgehalt, 3S0 M. für überwunden, 110 M. für Fortbildungsschulunterricht, 27,50 M. für Sommerturnen Bei Wegfall der Überstunden (Ostern 1907) tritt eine pers. Zulage von 200 M. ein; auch ist die Schaffung einer Gehaltsstaffel in Aussicht. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen bi» 18. Dezember an den König!. Bezirksschulinspektor in Zittau. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der -mal gespaltenen AnkündigungSseite oder deren Raum 20 Ps., die Zeile größerer Schrift der »mal gejpaUenen Textseite oder deren Raum 50 Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäst-anzeigen. — Schluß der Annahme vormittag» 11 Uhr. gestrigen Sitzung nicht haben teilnehmen zu können, er habe au» München nicht rechtzeitig zurückkommen können Gegenüber den gestrigen Ausführungen Wiemers bemerkt der Redner, er sei nach München als Vertreter deS Auswärtigen Amtes in Begleitung de« Kaisers gegangen; er wisse nicht, auS welchen Tatsachen Wiemer den Vorwurf schöpfe, daß er Hofmann wäre. Die auswärtige Politik werde einheitlich geleitet ; er besitze keinen anderen Ehrgeiz als den, ein treuer Mitarbeiter des Reichskanzler» zum Wohle deS Vater land» und des deutschen Volkes zu sein. Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Wirtsch Bgg) erklärt: Die Ausführungen deS Reichskanzlers seien so rosige gewesen, daß man kein Schwarzseher zu sein brauchte, wenn man seine Zeichnung mit einigen Schattenstrichen versehe. DaS gute Verhältnis zu Ruß land habe heute leider nicht mehr die Bedeutung wie früher. Wenn das Verhältnis zu England bester geworden sei, so wäre da» erfreu lich, hoffentlich kämen wir dazu, daß das Handelsprovisorium durch ein Desinilivum ersetzt werde. Der Reichskanzler möge die Un zufriedenheit des Volkes beseitigen, die der eigentliche Anlaß zu dieser Besprechung sei. Abg. Gothein (freis. Bgg.) meint, für die Einbringung der Interpellation seien politische Parteigründe bei den Nationalliberalen maßgebend gewesen. Tatsache sei jedenfalls, daß das Gefühl der Isolierung und politischen Vereinsamung sogar bei den .Gutgesinnten" sich bemerkbar mache. Im Ausland werde die gestrige Rede des Reichskanzlers ihre Wirkung nicht verfehlen, aber eS feien nicht seine Reden allein, die im Ausland gehört werden. Man Unterschüße auch den Einfluß unserer inneren Politik aus die auswärtigen Verhält nisse. Solle unS etwa unsere innere Politik in England oder Italien Freunde erwerben. Die Bedeutung deS Dreibunds sei für Österreich zurückgetreten, weil die Aktionsfähigkeit Rußlands geringer geworden sei. Mit den skandinavischen Ländern hätten wir zwar gute Be ziehungen, aber die Dänen stießen wir mit unseren polizeilichen Maßnahmen zurück. Durch unfere Liebenswürdigkeiten könnten wir höchstens bet der russischen Regierung Sympathien erworben haben, aber nicht beim russischen Volke Werde unsere heutige reaktionäre Politik im Innern und unsere AbfperrungSpolitik nach außen hin beseitigt, dann werde die internationale Politik schon besser werden (Beisall link».) Abg. Zimmermann (Resp ) führte aus: Für unsere Wirt schaftspolitik sei e» notwendig, daß die nationale Arbeit in Stadt und Land gefördert werde. Der Vorwurf des persönlichen Regiment« fei nicht beseitigt, wer regiere denn in Deutschland? ES sei offene« Geheimnis, daß der Reichskanzler der leitende Staatsmann nicht sei. Darin liege auch der Grund sür die Unstetigkeit unserer Politik. Damit schließt die Besprechung. ES folgen Wahlprüfungen. Für gültig erklärt werden ohne Debatte die Wahlen der Abgg. Büsing (nl), vr. Becker-Hessen (nl) und Holtz (Reich-p ). über die Wahl de» Abg. Held (nl) wird Beweiserhebung be- schloffen. Die Wahl des Abg. Brockhausen wird sür gültig erklärt. Bei der Prüfung der Wahl deS Abg Schlüter (ReichSP) bean tragt die Wahlprüfungskommission die Gültigkeit. ES entspinnt sich eine längere Debatte über eine von der Wahl- prüfungSkommission vorgeuommene Kassierung der Stimmen sämt- jicher Parteien, während nur konservative Stimmzettel der Borschrift nicht genügt hätten. Schließlich wird die Wahl gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten für gültig erklärt Die Wahl deS Abg. vr. v. Jaunez (b. k. Fraktion) wird für gültig erklärt. Bei der Wahl deS Abg. Dietrich (kons.) beantragt die Kom mission Gültigkeit. Abg. Merten (freis. Vp) beantragt Ungültigkeitserklärung, da eine amtliche Wahlbeetnflussung stattgefunden habe, sowie namentliche Abstimmung über seinen Antrag auf Ungültigkeitserklärung. An der Debatte beteiligten sich die Abgg. Schicker (kons ), Got hein (freis. Bp ), Wellstein (Z), Geyer (Soz) und Schwarze-Lipp stadt (Z). Vizepräsident Paasche empfiehlt angesichts der allseits bekannten Konsequenzen die namentliche Abstimmung erst zu Beginn der nächsten Bom Königlichen Hofe. Dresden, 16. November. Se. Majestät der König ist gestern abend 8 Uhr 41 Min. von Tarvi« abgereist und trifft heute abend 6 Uhr 53 Min. wieder in Dresden ein. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem Könige hat von heute ab der König!. Kammerherr Graf v. Rex-Zehista übernommen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe wird Montag, den 19. d M, vormittags 9 Uhr 10 Min. Wien mit Ihrer König!. Hoheit der Frau Gräfin von Flandern verlaffen und abend« 6 Uhr 50 Min. in Dreöden-Strehlen eintreffen. Ihre König!. Hoheit die Frau Gräfin von Flandern wird einige Tage in Strehlen verweilen und sodann nach Brüssel zurückkehren. — In Allerhöchster Vertretung Ihrer Majestät der Königin-Witwe wohnte Ihre Exzellenz die Frau Oberhof- meisteiin v. Pflugk heute Vormittag der Hauptversammlung de» AlberIvereinS im Carolahause bei. Der Bundesrat. (W.TB.) Berlin, 15. November. In der heutigen Sitzung de» Bundesrat» wurde die Vorlage, betreffend den Entwurf eine» Gesetze« über die Herstellung von Zigarren in der Hausarbeit, dem Ausschuß überwiesen. Weitere Zeitungsstimmen zur Rede des Reichs kanzlers. (W. T. B.) Budapest, 15. November. Die Stelle in der gestrigen Rede des Fürsten v. Bülow, die sich auf Ungarn bezieht, er regt hier besondere Aufmerksamkeit und wird lebhaft besprochen. „Pester Lloyd" schreibt: Sehr wertvoll ist das von kompetentester Stelle erfolgte Desaveu jener Unterstellungen, die sich bei un« in vordringlichster Weise zur Geltung brachten und dazu führten, daß nicht nur Stimmung gegen da« Bündnis mit Deutsch land gemacht, sondern auch der regierenden Partei in Ungarn, der Koalition, ja selbst einzelnen Ministern de« gegenwärtigen Kabinetts zugemutet wurde, man müsse schon aus Gründen der nationalen Selbstachtung und um die Interessen de» ungarischen Staates kräftiger wahren zu können, von diesem Bünd- nisie sich je eher desto besser abwenden Nun, gegen unsere nationale Selbstachtung ist von Deutschland her nicht da« mindeste ge- sündigt worden, und wenn wir das Interesse Ungarns am besten auf der Grundlage der pragmatischen Sanktion, also im Einvernehmen mit Österreich, wahren, dann kann das am sichersten und wirkungsvollsten auch nur im Bündnis mit Deutschland geschehen. „Budapests Hirlap" schreibt: Die deutscye Diplomatie hatte sich gegen Ungarn versündigt, indem sie einen Handelsvertrag mit Österreich-Ungarn abgeschlossen hat, obgleich alle ungarischen Staatsmänner erklärten, dieser könne nur mit Zustimmung des ungarischen Reichstags in Kraft treten. DaS war eine Einmischung, über die wir uns beschwerten. Infolge dieses Vorgehens ist die Vermutung entstanden, daß die deutschen amtlichen Kreise unsere konstitutionellen Kämpfe mit scheelen Augen ansehen. Wir begrüßen darum das Dementi des Reichs kanzler» mit größter Anerkennung Fürst Bülow hat un« auS der Seele gesprochen, indem er den Wunsch ausdrückte, daß sowohl Österreich wie Ungarn sich jede« nach seinem spezifischen Charakter und seinen Bedürfnissen entwickeln möge. Rom, 15. November. „Tribuna" bespricht in ihrem Leitartikel die gestrige Rede des Reichskanzlers Fürsten Bülow. Das Blatt schreibt, die Italiener müßten Befriedigung über die Rede empfinden, denn der Reichskanzler habe ausdrücklich anerkannt, daß die Politik Italien« eine loyale sei und daß Loyalität im Vereine mit Stärke die Existenzberechtigung des Dreibundes im Interesse des Friedens bilde. Der Freimut, mit dem Fürst Bülow seine Ansicht über die verschiedenen Fragen ausgesprochen habe, welche die öffentliche Meinung Europas erregen, und die von ihm abgegebene Versicherung, daß Deutschland dem Dreibunde treu bleibe, aber auch mit Herzlichkeit gute Beziehungen zu Rußland und England sowie den übrigen Völkern pflege, zwängen alle Welt, dem Kanzler Beifall zu zollen. Das Blatt sagt ferner, die Rede des Reichskanzlers habe in hiesigen amtlichen Kreisen den besten Eindruck hervorgerufen. „Giornale d'Jtalia" schreibt: Fürst Bülow hat einen hoch zu bewertenden Geist der Mäßigung ge-. zeigt; seine friedlichen und ruhigen Erklärungen müffen um so mehr mit Befriedigung ausgenommen werden, als sie ähnlichen Erklärungen im englischen und im französischen Kabinett folgen. Adolf von Schaumburg mit seiner Gemahlin Prinz« erschienen. Die Fürstlichkeiten begaben Sich nach lichen Villa. ;essin Viktoria i Ein Antrag v. ChlapowSki wegen Einstellung eine« > der Kaiser-' Strafverfahrens gegen v. Chrzanowski wird angenommen. In fortgesetzter Besprechung der Interpellation be treffend die auswärtige Politik gibt Staatssekretär v. Tschirschky und Bögendorsf eine Erklärung ab, worin er bedauert, an der