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MMufferTageblali Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt"^erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. 7 er tzaus, der Postbestcllung 1,80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post- Austrägeru. Geschäftsstelle, nehmen zu G.A^Mellun^ für Wilsdruff u. Umgegend gegen Im Falle höherer «ewalt.Kriegod.sonstiger ! ! 2-2 Betriebsstörungen besteht »ern Anspruch auf Lieierung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Nückjendung^/mgesandler Schriftstücke erfolgt nur, wenn Aückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer ÄezirK Anzeigenpreis?^die l spaltige Millimeterzeile (46mm breit) 7 Rpsg., Die 2spaltige Millimeterzeile der amtlichen DekannÄ» machungen bei direkter Auftragserteilung 11 Apfg. ohneNochlaß, die 1 spaltige Text-Millimeterzeile (90 mm brert) 20Rpsg^ Nachweisungs-Gebühr: . .tt M L 20 Npsg. Vorgeschriedenei Erscheinungsrage u.Platz- Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 Vorschriften werden nach) Möglichkeit berücksichtigt. — — " Anzeigen-Annahme brs vormittags 10 Uhr Für die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewahr, ^edev -Rabattonspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät- Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt-s rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 72 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 26. März 1934 stet kbrentag ckt sächsischen ZK , Die Landeshauptstadt schmückt sich. Ter Sonnabendvormittag sieht die sächsische Landes hauptstadt in fieberhafter Tätigkeit. Dresden rüstet sich, d'.e sächsische SA., die politischen Soldaten Adolf Hitlers, an seinen Mauern zu empfangen. Aus der Stadt der Arbeit ist über Nacht eine Stadt des Festes und der Freude geworden. Fahnen hängen aus allen Hänsern, Fahnen grüßen aus allen Fenstern, üerall sind tausende und aber lausende geschäftige Hände an der Arbeit, die letzten Vorbereitungen zum Empfang der sächsischen SA.- Männer zu treffen. Girlanden werden von Haus zu Haus Mögen. Schon von weitem grüßen große Transparente. Auf dem Bahnhofsplatz wachsen große Fahnenmasten aus dem Asphalt. An den Tribünen erklingt das letzte ge schäftige Hämmern. Und dann — ist Dresden bereit! Der Stabschef kommt! Tie Stabswache der Gruppe Sachsen marschiert auf. Hinter dem Hauptbahnhof in schier endlosen Reihen steht die Standarte 100 zum Empfang des Stabschefs der SA., Reichsminister Röhm. Im Bahnhof selbst versammeln sich ^SA.-Führer. Man sieht Gruppenführer Hahn in Be- Kieitung seines Stabes, Obergruppenführer von Killinger, Staatsrat von Detten, Obergruppenführer Hofmann München) vom Stabe der Obersten SA.-Führung, um sie derum die übrigen SA.-Führer. Der Zug läuft ein. ^er Präsentiermarsch erklingt. Von jubelnden Zurufen begrüßt, verläßt Stabschef Röhm den Bahnhof und schreitet die Front der Ehrenstandarte ab. Dann begibt sich Stabschef Röhm zu seinem Wagen. Neuer Jubel schallt auf, der erst verklingt, nachdem der Wagen längst w der Ferne verschwunden ist . . . Am Quartier des Stabschefs, wo eine Ehrenbereit- fchaft der sächsischen Staatspolizei Aufstellung genommen hat, erstattete Polizeigeneral Warburg die Meldung. Tann schreitet der Stabschef die Front ab. Inzwischen rollt auf den Bahnhöfen Zug um Zug ein. Die Berliner kommen, die Thüringer, die Schlesier, die Pommern, die Franken. Sie alle empfängt brausender Jubel in Dresden. Am Abend strömen Tausende und aber Tausende nach der Ilgen-Kampfbahn, wo dem Stabschef zu Ehren ein Großer Zapfenstreich stattfinden wird. Die sächsische Re gierung ist vollzählig vertreten. Reichsstatthalter Mutsch mann erscheint in der Uniform eines Ehrengruppeu- führers der SA. Dann fährt, mit Jubel begrüßt, Stabs chef Röhm an der Tribüne vor. Ihm folgt im Kreise weiterer hoher SA.-Führer Obergruppenführer Reichs statthalter von Epp. Fackelschein nähert sich. Die Musik kapellen des SA.-Standortes Dresden unter Leitung des Neichsmusikinspizienten der SA., Oberführer Krueml, marschieren zum Zapfenstreich auf. Alte schöne deutsche Märsche erklingen. Ihnen folgt der Zapfenstreich. Die Häupter entblößen sich zum Gebet. Der Zapfenstreich, der Auftakt zum Ehrentag der sächsischen SA. in Dresden, ist beendet. In später Abendstunde findet noch im Komödien haus eine Aufführung von Paul Josef Cremers deut scher Tragödie „Die Marneschlacht" statt. Der Aufführung wohnten alle Gäste, an der Spitze Stabschef Röhm, bei. Das Stück hinterließ tiefen Eindruck. Stabschef Nöhm besucht das Nathaus. Stabschef Röhm stattete in Begleitung der Reichs statthalter Mutschmann und Ritter von Epp, des Mini sterpräsidenten und Obergruppenführers von Killinger, der Staatsminister Dr. Fritsch und Lenk und einer größeren Anzahl von Ehrengästen und der sächsischen SA.- Brigadeführer dem Rathaus einen kurzen Besuch ab. Da bei trug er sich in das Goldene Buch der Stadt Dresden ein und besichtigte Modelle der großen Arbeitspläne der Stadt, besonders der Elbufer-Umgestaltung und eine Aus wahl der in der Ausstellung „Entartete Kunst" ausgestell ten Bildwerke. Nach einem kurzen „Satteltrunk" in den Kellereiräumen der Ratskellereiverwaltung begab man sich zum Zapfenstreich. Bei einem einfachen Mittagsimbiß im Rathause gab Oberbürgermeister Zörner der Freude der sächsischen Landeshauptstadt über den Besuch des Stabschefs und der Führer der SA. am Ehrentage der sächsischen SA. Aus druck. Die gesamte Einwohnerschaft sei sich mit Dankbar keit und Anerkennung der ruhmvollen Vorkämpferschaft der SA. bei der Befreiung Sachsens von der jahrelangen Schmach und Mißwirtschaft des Marxismus und der De mokratie bewußt. * Oer Fest-Sonntag. Dresden ist bereits früh auf den Beinen. Marsch- schritte sind die Wecker. Die ganze Nacht hindurch trifft auf den Bahnhöfen Sonderzug hinter Sonderzug ein, aus allen Gauen Sachsens. Zu vielen zehntausenden eilen die politischen Soldaten Adolf Hitlers nach Dresden, um hier auf dem Ehrentag der sächsischen SA. Bekenntnis abzulegen für ihn und sein Werk, das einige, freie, natio nale und sozialistische Deutschland. Auf dem Flugplatz entwickelt sich ein imponierendes Bild. Sturm setzt sich neben Sturm, Standarte neben Standarte, Brigade neben Brigade. In den frühen Mor genstunden stehen dort in einem gewaltigen offenen Vier eck Zehntausende und aber zehntausende sächsischer SA.- Männer, unter ihnen die Ehrenstürme von Berlin-Bran- denbckrg, Schlesien, Pommern, Thüringen und Franken. Rasch füllen sich die riesigen Tribünen, die die vierte Seite des ungeheuren Vierecks bilden. Alle Ehrengäste der SA. sind zur Stelle. Um 9 Uhr erscheint, von allen Musikzügen der SA. begrüßt, Stabschef Röhm mit seinem Stabe. Gruppenführer Hayn meldet. Dann reitet der Stabschef die Front ab. Mit brausendem Heilruf beantwortet jede Standarte den Gruß des Stabschefs der SA. Die Musik züge der einzelnen Standarten intonieren den Marsch ihrer Standarte. Um 10.50 Uhr betritt Stabschef Röhm die Führertribüne und nun entwickelt sich ein Bild von gewaltiger Wucht und Schönheit. Auf ein Kommando des Gruppenführers lösen sich mehr als 500 Feldzeichen und Sturmfahnen von ihren Abteilungen und marschieren in der Mitte des Platzes zu einem riesigen Block auf, der unter den ersten kurzen Strahlen der Sonne aufleuchtet. Ein neues Kommando: Der Fahnenblock und der gesamte Mittelblock der SA., mehrere zehntausend Mann, setzen sich in Bewegung und marschieren der Tribüne zu. Ein Bild von einer Eindringlichkeit und Wucht, das wobl niemand vergessen wird, der es schauen durste. Ein letztes Kommando: Der Fahnenblock und der große Mittel block, die sich wie eine ungeheure Woge der Ehrentribüne entgegenwälzen, stehen wie ein Mann. Dann ergreift Gruppenführer Hayn das Wort: Mein Stabschef! Als mitten in die Nacht deut scher Schande und Not Adolf Hitler feine Idee des Nationalsozialismus wie einen Feuerbrand warf, war nächst Bayern Sachsen das Land, welches die revolutionäre Idee unseres Führers zuerst auf nahm. Bereits 1922 und 1923 marschierten im Erzgebirge Tau sende unter dem blutroten Hakenkreuzbanner. Als unter Adolf Hitlers Führung das in uns werdende junge Deutschland am 9. November 1923 kühn und gläubig nach der Macht im Stallte griff, stand Sachsen marschbereit an der Grenze — bereit, auf des Führers Ruf einzugrei fen und Deutschlands Schicksal zu wenden. Das Schicksal war gegen uns. Kühnes, zu jedem Opfer bereites revo lutionäres Wollen zerschellte unter den Schüssen der Re aktion. Von der Gewalt zu Boden geworfen, aber un entmutigt und unverzagt, nahmen wir den Kampf aufs neue auf. Durch eine Hölle von Haß und Verachtung, durch ein Meer von Leid und Blut haben die braunen Stürme der SA. die Hakenkreuzfahne der deutschen Revo lution getragen. Ungeheure Opfer forderte der Glaube an den Nationalsozialismus von jedem einzelnen SA.- Mann. über zwanzig Gräber in Sachsen zeugen für die Schwere dieser Zeit. Heute ist der Sieg unser. Just vor einem Jahre pflanzte die SA. die Hakenkreuzfahncn auf die Machtpositionen des Staates. In völliger Ruhe und Disziplin vollzog sich die nationalsozialiKsche Revolution, und weil alles so ruhig verlief, meint der Spießer, die Revolution sei vor über! Nein! Nein und nochmals nein! Die Macht im Staate haben wir erobert, aber die nationalsozialistische Revolution müssen wir erst noch gewinnen! Der Führer Adolf Hitler hat uns zur Aufgabe gesetzt, als die unbestech lichen, durch nichts in ihrer Wachsamkeit zu beirrenden Garanten der Revolution den Sieg des Nationalsozialis mus für alle Zeiten zu sichern! Und deß' zum Zeugnis ist heute ein Teil der sächsischen SA. hier vor ihnen als dem vom Führer bestellten Stabschef der SA. aus marschiert: Der Befehl des Führers und der Geist unsrer gefallenen Kameraden ist in uns lebendig! Nie und nimmer werden wir dulden, daß Spießer und Mucker und Menschen, die die unwiderrufliche Wende der Zeiten noch immer nicht begriffen haben, den Sinn der national sozialistischen Revolution verwässern und den Weg des neuen Deutschland in alte Bahnen zurückbiegen! Niemals zurück! Immer nur vorwärts! Das ist der Wahlspruch der sächsischen SA. Der Führer sagte einst zu uns, daß er niemals seine SA. hergeben werde — komme, was da wolle. Und so bezeugen heute wir sächsischen SA.-Männer, daß wie niemals von unserem Führer lassen werden. Dafür Zeugnis abzulegen sind Teile der sächsischen SA. heute hier vor Ihnen, mein Stabschef, angetreten. Und wenn Sie, mein Stabschef, dem Führer Bericht erstatten über den Dresdner Aufmarsch, dann bitte ich Sie, Mittler zu sein unseres Schwures und Gelöbnisses: Die sächsische SA. wird, wie in all den vergangenen Jahren, auch in Zukunft treu und unerschütterlich ihre Pflicht tun, wird weiter marschieren und durch gute und schlimme Tage die roten Hakenkreuzfahnen der deutschen Revolution weitertragen bis zum endgültigen Siege. — Darauf ergriff Bilder vom Ehrentag der sächsischen SA. in Dresden. k von Obergruppenführer v. Killinger, Gruppenführer Hayn, der Ankunft des Stabschefs Röhm auf dem Hauptbahnhof, wo er f Stabswache und einer vieltausendköpfigen Menschenmenge be- I geistert begrüßt wurde. — Stabschef Röhm und sein Stab auf I der Ehrentribüne am Altmarkt zu Beginn des Vorbeimarsches.