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WM Tonne« im Januar durch Unterseeboote versenk. Sin französisches Luftschiff zum Absturz gebracht. — Abweisuug seiudlicher Vorstöße. — Die Versenkungen holländischer Schiffe im Sperrgebiet. — Französische Sorgen lnsolge des lluterseettieges. — Die Vergewaltigung der Neutralen durch knglaud. M SVV Tonnen im ganuar durch Untersee- Boote versenkt. Berlin, 28. Febr. sAmtlich.s Hm Monat Ja nuar sind 17» feindliche Handclssahrzcugc v»u insgesamt 88«»»» Vr-R.-To. durch kriegerische Maß- nahm«« der Mittelmächte verlorengegangeu. Davon sind »1 Fahrzeug« mit 278 8«» Br-R.-To. englisch. Außer- dem sind 58 neutrale Handclssahrzcugc mit 108 8»« Br.-R^To. «»egen Slesörderung von Bannware »um Feinde versenkt worden. Der Monatsverlnst betraut also insgesamt 268 Fahrzeuge mit 18» 5 » » Vr. - R. - T o. Seit morgens zu höchster Heftigkeit auwuchs. Unter dem Schutze eines starken Sperrfeuers »rissen sodann einige italienisäw Kompagnie« unsere Stellungen an. Dem Feinde gelang cs. in die vorderste Linie cinzudringen; Abteilungen des bewährten K. u. A. Landsturm-Fnfanterie- »tegiments Nr. 2 warfen ihn jedoch vollständig heraus, stigte« ihm schwere Verluste zn und versolgten ihn bis in seine Sappen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabcS: lSS.T.B.s v. Höfer, Feldmarschak-Lentnant. nnd daß alle Alan »schäften gerettet sind. Di? sieben gesunkenen Schisse waren am Dvnnerstag früh von Falnwuth abgefahren. „Noordyk", „Bandveng" nnd „Fa- catra", svivic „Mcnado"ivarcn aus der Rückreise nach Notker dam. „Zaandyk" war aus der Reise von Rotterdam nach Philadelphia. „Ecmland" und „Gaastcrland" befanden sich ans der Reise von Amsterdam nach Ncuyvrt. „Novrduk", der ans Neuyvrk kam. hatte Mehl und Getreide für die hvllün dischc Regierung an Nord. „Jacatra" kam ebenfalls aus Neuyvrk mit Getreide für die Regierung. „Zaandyk" und „Ecmland", sowie „Gaastcrland" hatten Ballast geladen und sollten Getreide sür die holländische Regierung holen. „Ban doeng" und „Mcnado" kamen ans Batavia mit Farm- Produkte». Versenkung norwegischer Schisse. Die norwegische Gesandtschaft in London drahtet: Tie Dampfer ,.N v r m a n n a" ans Sandefsord l2!»6n Brutto-Registcr-Tonnens, „Ajax" aus Christians» lt168 Tonnen), „Blenhcim" aus Fredcrikstad (1629 Nctto-Rcgistcr-Tonncn) wurden versenkt. kW. T. B.) Der deutsche Krcuzerkricg im Düdatlantik. Die „Times" meldet aus R e u » ork: Einer der deut schen Kreuzer im Südatlantik sei jetzt endgültig als der Kreuzer „Biueta" scstgestellt worden, und zwar durch einige Leute von der Bemannung des britischcu Schisses „Theodore". lW. T. B) Wilson und die Republikaner. Die „Franks. Ztg." meldet aus Neuyvrk vvm 21. d. M.: Die Republikaner im Senat beschlossen, Wilson keine umfassende Vollmacht zu gewähren. Sic verlangen vielmehr, daß er den Kongreß befrage, bevor er ernste Schritte tue. iW. T. B.) Der nordamcrikanische Senat hat nach Reuter einstimmig eine vom Republikaner Fall eingebrachtc Tagesordnung an die Kommission für aus wärtige Angelegenheiten verwiesen. Durch diese Tages ordnung wird der Präsident ermächtigt, die Streilkräftc der Vereinigten Staaten zum Schutze von Handelsgütern und Leben der Bürger der Vereinigten Staaten zu ver wenden. Der Senat wird über die Tagesordnung am Mitt woch abstimmcn. iW. T. B,) Eine amerikanische Stimme gegen den Anschluß an den Bierverband. „Morning Post" meldet aus Washington, daß das republikanische Mitglied des Kongresses Ben nett in einer im Repräsentantenhaus,: gehaltenen Rede entschieden davon avriet, daß Amerika sich der Ententen»- sch ließe. Es würde dadurch tatsächlich aus alle ans dem Kriege hcrvorgcgangencn Forderungen seiner Bürger gegen über England, Frankreich nnd Rußland, die in die Millio nen gingen, verzichten. Bennett sagte, England habe die Rechte Amerikas zur See ebenfalls ans flagrante Weise ver letzt. Amerika dürfe keine Hilfe von den Alliierten an- nehmen und ihnen gegenüber keine Pflichten übernehmen. Amerika sei groß genug, um für sich selbst zu sorgen. tWLB.) Gras Brrustorsss Heimreise. Associated Preß meldet aus Halifax: Tie Unter brechung der Heimreise des Grafe» Bcrnstorss und seiner Begleitung, die durch die Untersuchung des stand: navischcn Passagierdampscrs ..FrederU X ill." hier venu sacht worden ist. wird wahrscheinlich über eine Woche dauern. Die UntcUnchung der Passagiere, die am 17. d. M. begann- soll heute l23.) abend beendet gewesen sein nnd man nahm an. daß der Dampfer am 21. d. M. zur Weiterreise bereit sei» wird. Von einigen Beamten, die an Bord des „Frede rik X l!I." waren, erfuhr man, daß die denischen Passagiere erklärten, mit der Art und Weise zufrieden zu sei», in der die Untersuchung geführt wird. Es heißt, die Deutschen seien erstaunt über die ihnen bewiesene Rücksicht. Obgleich die Passagiere des „Frcderik XU!," noch den Bestimmungen unterworfen sind, die dazu dienen solle», unerlaubte Mit tcilungcn zu verhindern, wurden lnrzc Telegramme an den Grafen Bcrnstorss und Mitglieder seines Gefolges ans ver schiedenen Orten der Vereinigten Staaten an Bord des Schisses geliefert, nachdem sie der Zensur Vorgelegen hatten. sW. T. B) Frauzöfische Torgen infolge des UnterseekriegeS. Bei der Besprechung der Erklärungen Earsons versucht die französische Presse, im allgemeinen die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen als genügend hinzu stellen. Kurze Absätze zahlreicher Artikel darüber lassen jedoch die immer ernster werdende Besorgnis erkennen. So bemerkt der „Tempo" gelegentlich, die deutsche Drohung sei nicht nur nicht wirkungslos, sondern sogar mörderisch. „Figaro" gibt zu, daß die Berschärfung des Unterseeboot Krieges immerhin eine Einwirkung ans die Schiffs bewcgungen habe. Andere Stimmen machen ausdrücklich ans den Ernst der durch den Unterseeboot-Krieg geschaffenen Lage aufmerksam. „Information" erklärt rundweg, der deutsche Unterseeboot-Krieg habe bereits die Einstellung der amerikanischen Ausfuhr zur Folge gehabt. An einer anderen Stelle des gleichen Blattes schreibt der Abgeord nete der parlamentarischen Marinckommission Bergeon, man habe schon früher in Frankreich ans die Unterseeboot- Gefahr aufmerksam gemacht. Die zuständigen Stellen hätten jedoch diesen Forderungen kein Gehör geschenkt. Die OcsfentlichkeU, die bisher gleichgültig geblieben sei. sei nun plötzlich unruhig gcivördc», weil ihre Beguemlichleit Kriegobcginn sind somit 1887 3V» Br.-N.-To. feindliklwr Haudelsschifse verloren»e»an»cu. Davon sind 8 8118N» Br.»R.-To. englisch. Ferner sind von den Seestreitkräftcii der Mittelmächte 18» neutrale Schisse mit «11»»« Br.-N.-To. wegen BannivLrcnbcsörderung versenkt oder als Prisen verurteilt worden. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Ner amtliche dvttsche »riemdericht. l»«tlich.j Gr»ße8H«nptq«artier.2S. Februar 1V17. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich von Aper«, sowie zwischen ArmcntiLreS n»b Ar ras wurden mehrere, teilweise nach starkem Feuer etnsetzende Vorstöße der Engländer abge,viese «. ErkundnugSausträge führten unsere Stoßtrupps westlich von Lievi» bis tief in die feindliche Stellung, in der Ge fangene gemacht und Zerstörungen vorgenommcn wurden. Fm Dommegebiet war zeitweilig der Geschützkamps lebhaft, vornehmlich zwischen Sailly und Voncha- » e ü » e s. Oestlich von St. Mihiel blieb eine französische Unter nehmung erfolglos, eine eigene, in mehr der Mosel un gelegenem Waldgediet. brachte 12 Cicsaugene ein. Bei Lnsse am Wcsthange bcr Vogesen holte« «nscre Sturmtrupps S» Manu aus der französischen Stellung. * I» der Nacht vom 28. zum 21. Februar ist ein französi sches Ln st schiff durch Abwehrfeuer im Waldx östlich von Saaralben brennend zum Absturz gebracht worden. Oestlich er Kriegsschauplatz. Front de» Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Keine besonderen Ereignisse. Front de« Generalobersten Erzherzog» Joseph Am Tartarcn-Paß im Nordteil der Waldkarpa- thr« schlug ein russischer Angriff fehl. Bei der Heere»gruppe de» Deneralfeldmarschall» v. Mackensen und au der Mazedonischen Front ist die Lage bei geringer Vorfeldtätigkeit unverändert. Der Erste Generalanartiermeisirrr 1». L. v.l Lndenborsf. Der deutsche Abeudbericht. Berlin. 25. Febr., abendö. sAmtlich. W. T. B.j Keine wesentliche« Ereignisse. SefterreWsch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlantbart den 25. Febr.: vestttcher Kriegsschauplatz. Nordwestlich des Tartarcn» Passes griff der Feind «ach sicbenstündtger Artillerievorbereitung an. Er drang vorübergehend in unsere Gräben, wurde aber im Gegenangriff völlig zurückgcworfe«. Sonst nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz. An der kttstenländischen Front ist die Artillcrietätigkeit nunmehr bei guter Sicht wieder alltäglich recht lcbhast. Fm Gör zischen hatte sich vorgestern im Abschnitt von Vertoiba ein besonders heftiger Geschütz- nnd Mine«, «erserkgmps entwickelt, der auch nachts fortdauerte und Sin französisches Leuklustschlss abgeschosseu. Berlin. 25. Febr. In der Nacht vom 28. zum 21. Fe bruar wurde durch unser Abwehrfeuer ein französisches Lcnklnftschiff in Brand geschossen. Es stürzte in Flammen gch«llt bei Woclserdingen, westlich Saar- gcmünd, zur Erde nieder: beim Aufschlagen ans den Erd boden explodierte die mitgesührtc Abwursmnnition. Die gesamte, 11 Mann betragende Besatzung ist tot. I», übrigen lasten die gut erhaltenen Uederreste des Schiffe»' die SonstruktionSeinzelheiten gut erkenne». sAmt- lich. W. T. Bi Die Versenkungen holländischer Schifte. Sv»nabe»d fand im holländischen Ministerium des Aeußcren eine Konferenz mit den führenden Reedern statt. Rach Meldung deS „Nieuwe Rvttcrdamschc Cour." ist der Eindruck des Ereignisses in Rccderkrciscn erschütternd, weil gerade sechs der schönsten Schisse zerstört worden sind. Als früh darüber die erste Nachricht cinlicf, wollte man nicht glauben, daß die Versenkung erfolgt sei. Ein bcdcntcndcr Amsterdamer Reeder erklärt, daß er und seine Kollegen die weiteren Fahrten, wenn nicht sür unmöglich, so doch für höchst schwierig und gefährlich halten. Da jenen Schiffen vvn Deutschland Sicherheit innr bedingt. Red.) verbürgt worden war, Hütte man nicht annehmcn können, daß sic ver senkt würden, zumal sic England nur anliefen, weil die eng lische Negierung dies forderte. Auch glaubt man, daß es bald nnmöglich sein würde, holländische Schisse noch zu ver sichern. An der Amsterdamer Börse herrschte sehr erregte und bedrückte Stimmung. Alle Schiffahrtswcrte sanken er heblich. Holland-Amerika 2t Prozent, holländische Damps- schisfahrtsgcsellschast » Prozent, Königl. holländischer Llond >1 Prozent, Niederländische Stoombovt tl Prozent, Nieder ländische Stvvmbovtmaatschactn 12 Prozent, Müller u. Eo. 5 Prozent, Die Versicherungsgesellschaft verweigert, irgend welche Versicherungen anzunehmen. Als Ergebnis der Rccdcrkonfcrenz wird mitgetcilt, daß die bereits fertig zur Abfahrt liegenden Schisse, die Getreide aus Amerika hole» sollen, nicht reisen werden. Zwei Direktoren erklärten: Hn unseren Bersicherungskrciscn herrschte heute früh die schärfste Niedergeschlagenheit. Das Ereignis hat alles in Unsicherheit gestürzt. Von irgendwelchen Kriegsversicherun- gen kann in nächster Zeit keine Rede sein, solange nicht ge nügende Verbürgung für die Sicherheit der Fahrten gegeben werden tan». Mn» fragt sich, welcher Verlaß noch a»- zunclimcil sein könne, daß Schiffe mit einiger Sicherheit Uevcrfahrtcn wagen tünntcn. Solange diese Frage nicht beantwortet ist. könne man a» Versicherungen nicht denken. Es sei nicht unwahrscheinlich, daß die holländische Schiffahrt vollständig st i l l g c l e g t wird. Die , Versammlung des Niederländischen R c c d c r e i v e r c i n s beschloß in Ucbcreinstimmung mit den Reedern der für die Abreise nach Amerika in Bereit schaft liegenden Schiffe, die letzteren nicht abfahrcn zu lasse», solange nicht die Nvrdroutc für genügend sicher erachtet wer den kan». ,W. T. B.) Lloyds meldet, daß der Dampfer „Menado" wohlbehalten in einem Hafen eingctroffcn sei. Ferner melden Lloyds, daß der britische Dampfer „B c n c f i c c » 1". 1963 To., ge sunken sei. lW. T. B.) Der „Rotterd. Cour." veröffentlicht einen sehr scharfen Leitartikel wegen der T o r v e d i e r u n g derholländi - schcn Schiffe. Der Artikel ist offenbar geschrieben, be vor die Erklärung deS deutschen Gesandten im Haag vor lag. Das Blatt beklagt den Verlust der Ware, die sür die holländische BolkSernährung sehr ins Gewicht falle. Es be tont aber. daß man in England keinen Anlaß habe, über den Ernst des Unterseeboot-Krieges mit einem Achselzucken zu sprechen und Statistiken über den normalen Schiffsver kehr zu verbreite», während dicht bei der englischen Küste die Unterseeboote freies Spiel hätten. Das Blatt vergißt auch nicht, England vorzuwerfen, baß cS die rechtzeitige Abfahrt der holländischen Getreideschiffe vor dem 5. Februar behindert habe. lW. T. B.) Keine Menschenverluste. Nach einer Meldung des holländischen Gesandte» hatte» die versenkten Schisse am 22. Februar nachmittags den Hafen verlassen und wurden von einem Unterseeboot ver senkt. ohne daß vorher die Echifsspapicre ciiigeschcn wur den. — Die letzten Meldungen besagen, daß die „Ecmland", „Bandoeng" und „Zaandyk". sich noch schwimmend erhalte»